26. Neue Erfahrungen

So, ich möchte mir erst mal Zeit nehmen, um mal näher auf eure letzten Reviews einzugehen. Ich bin immer noch recht sprachlos, dass es überhaupt Leute gibt, die es lesen. *g*

Little Lion, mein anonymer Löwe *wuschel* Was ich dich schon lange fragen wollte: Was ist denn in der großen Schachtel für Kharek drin gewesen? Er hat sie geschnappt und ist damit weggelaufen und er will es mir nicht verraten *snief* Nicht mal, wenn ich ihm seinen Schmuseelb wegnehme.

Lady of Gondor: Du wirst dich nicht mehr lange gedulden müssen, was immer sich da entwickelt, wird sich bald offenbaren. Ich hoffe nur, dass es bei euch genauso Anklang findet wie meine anderen Ideen.

Shelley: Tja, das liebe ff.net. Ich hab meine gesamten Alerts gelöscht und neu gesetzt. Im Moment funktioniert es glaube ich. Ich wollte den Körpertausch nicht zu sehr ausdehnen, weil ich es nicht ins Lächerliche ziehen wollte, aber auch nicht zu viele Ideen dazu hatte. Es hat seinen Zweck erfüllt, das ist wichtig *g* Der Attentatelb…ja, ich denke nicht, dass der ungeschoren davon kommen soll. Loríen? Hm…Da hab ich noch nicht drüber nachgedacht. Und Celeborn hat in meiner Version ja Mittelerde zusammen mit Galadriel verlassen. Aber danke für die Denkanstöße :o)

Ithiliell: Dein Wunsch nach Weiterschreiben ist mir Befehl *smiles*

Celebrhosiel: Ach meine Süße, ich lass doch Gloráre da nicht hilflos sitzen. Da laufen genug Elben rum, die ihr eine helfende Hand reichen können. Aber du hast Recht, ich hab da gar nicht groß dran gedacht. Danke für den Hinweis.

An alle stillen Leser, die es vielleicht geben mag: Schön, dass es euch gefällt, ich habe eine Menge Spaß zu schreiben, wenn ihr nur einen Teil davon beim Lesen habt, dann bin ich glücklich.

Jetzt aber erst mal weiter im Text:

***

Rûmil blickte erstaunt auf, als Kharek recht impulsiv in die Übungshalle kam. Er legte das Trainingsschwert beiseite und griff nach dem Wasserkrug um sich einen Becher voll einzuschenken.

Kharek zögerte nicht lange, bei Rûmil fühlte er sich sicher, in jeder Hinsicht.

„Ich möchte mit dir über Gloráre reden, Rûmil" platzte der Uruk gleich heraus. Er setzte sich auf eines der Holzgeländer und wartete bis der Elb sich zu ihm gesetzt hatte.

Rûmil hörte dann seinem Freund in Ruhe zu, als der ihm von der Lesestunde erzählte, dem Gedicht über die Liebenden und dem anschließenden Gespräch. Es war ihm nicht entgangen, dass Khareks Augen einen sanften Schimmer bekamen, wenn er von Gloráre sprach, er kannte die Art, wie er sie ansah, wenn er sich sicher wähnte und er wusste auch, wie warm sich seine Stimme anhörte, wenn er von ihr sprach. Für Rûmil lag es auf der Hand, dass Kharek sich in Glorfindels Tochter verliebt hatte, aber er wusste auch, dass es für seinen Freund sehr schwer werden würde, mit diesem Gefühl umzugehen.

Khareks Blick ruhte abwartend auf Rûmil, der ihn nun irritiert ansah. „Ja, Kharek?"

Der Ork seufzte leise. „Ich habe dich etwas gefragt, hörst du mir nicht zu?"

Rûmil legte seinem Freund besänftigend eine Hand auf den Arm. „Doch, Kharek, ich war nur ganz kurz abgelenkt. Bitte stell mir die Frage noch einmal, ja?"

Kharek nickte ein wenig gereizt.

„Ich habe gefragt, warum ich mich in ihrer Nähe immer so unsicher fühle?"

Rûmil nickte und schaute Kharek direkt in die Augen. „Ich werde dir ein paar Fragen stellen, mal sehen, ob uns das weiterbringt. Also pass auf. Kribbelt es in deinem Magen, wenn du ihr nahe bist, hast du das Gefühl immer das Falsche zu sagen, oder fällt dir gar nichts zu sagen ein? Klopft dein Herz schneller, wenn du sie siehst? Möchtest du am liebsten immer bei ihr sein und vermisst sie, wenn ihr getrennt seid?"

Kharek schaute Rûmil erstaunt an. „Woher weißt du das? Genau so ist es? Was bedeutet das denn?"

Der Elb antwortete nicht gleich, er senkte den Blick kurz auf seine Hände, die den Becher umfasst hielten. Doch dann entschied er, dass es das Beste wäre nicht lange herum zu drucksen.

„Kharek, ich würde dir nach meiner Erfahrung sagen, dass du verliebt bist in Gloráre. Alles was du sagst spricht dafür. Es ist für dich vermutlich ein völlig neues Gefühl, aber es ist nichts Schlechtes."

Kharek schwieg eine lange Zeit, seine Gedanken wanderten zurück zu dem Gedicht über die beiden Liebenden. Doch dann seufzt er tief und sein trauriger Blick trifft Rûmils fragende Augen.

„Vermutlich hast du Recht, Rûmil. Ich spüre mehr als Freundschaft zu ihr, dass mit dem Magen und dem Herzen trifft zu. Aber was soll ich mit diesem Wissen tun? Diese Liebe ist einseitig und hat keine Zukunft…"

Mitfühlend streicht Rûmil dem großen Ork über den Arm. Er konnte dessen Ängste verstehen und es machte ihn traurig. Aber er war auch froh, dass Kharek sich keine falschen Illusionen machte. Allerdings nahm er sich vor bald einmal mit Gloráre zu sprechen.

„Kharek, ich kann und werde dir nicht widersprechen, aber was Gloráre betrifft, so wirst du mit ihr darüber reden müssen, damit sie dein Verhalten versteht."

Der Uruk nickte leicht, er spürte, dass Rûmil Recht hatte, aber es würde sicher noch einige Zeit dauern, bis er den Mut fand, sich Gloráre zu offenbaren.

Er rutschte von dem Holzgeländer und drückte kurz die Hand des Elben.

„Danke Rûmil, fürs Zuhören und deinen Rat. Ich werde darüber nachdenken."

Ziemlich nachdenklich verließ er den Übungsraum und ließ einen nicht minder aufgewühlten Elben zurück.

**********

Seufzend pustete Rûmil sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Er ging mit vorsichtigen Schritten auf den großen braunen Wallach zu, der mit nervösem Blick hin und her tänzelte.

„Ruhig Baran, bitte beruhige dich." sprach er sanft auf das Pferd ein. Doch Barans Blick war nicht auf Rûmil gerichtet, er witterte und schnaubte wieder unruhig, während seine Augen zu Kharek wanderten, der hilflos am Rand des Platzes wartete.

Seit einer halben Stunde versuchten sie nun schon Baran und Kharek aneinander zu gewöhnen. Rûmil fand es eine gute Idee, dass Kharek reiten lernte und der Uruk hatte sich einverstanden erklärt. Nun gab es allerdings Probleme, denn das sanfteste Pferd in den Stallungen ließ den Ork einfach nicht an sich heran. Seine Witterung reichte aus um den Wallach scheuen zu lassen, wie sie frustriert feststellten.

Gloráre, die auf dem Zaun saß und ihnen zusah verzog enttäuscht das Gesicht. Ihr Bein war wieder in Ordnung und sie hätte gern Kharek die Umgegend gezeigt, eben vom Pferderücken aus, aber so wie es jetzt aussah würde das wohl nichts werden.

Sie rutschte vom Zaun und ging zu Rûmil hinüber, der Baran am Zügel hielt. Ruhig und besänftigend tätschelte sie den glänzenden Hals.

„Er muss seine alten Ängste überwinden, nicht wahr Rûmil? So wie ich es musste, aber bei ihm wird es schwerer fürchte ich."

Der Elb nickte du brachte ein schiefes Lächeln zustande.

„Ich schätze wir können die beiden nicht dazu bringen ihre Körper zu tauschen und eine andere Möglichkeit sehe ich im Moment leider nicht."

Gloráre überlegte kurz. „Wenn es sein Geruch ist, der Baran stört, dann müssen wir dafür sorgen, dass er ihn eben nicht riecht, warte eben."

Sie eilte davon und ließ Rûmil und Kharek zurück, die sich einen fragenden Blick zuwarfen. Der Elb streichelte den Wallach weiterhin beruhigend, während Kharek auf Abstand blieb.

Kurz darauf kam Gloráre zurück, einen kleinen Tiegel in den Händen haltend. Sie öffnete ihn und hielt ihn Rûmil unter die Nase, der zuerst zurückzuckte, dann aber noch mal schnupperte.

„Hm…das ist Grasölbalsam, nicht wahr?" fragte er in seiner Erinnerung kramend. Sie nickte lächelnd.

„Ja genau, es hat einen so starken Eigengeruch, dass es Khareks Geruch überdecken sollte." antwortete sie, doch mit einem Seitenblick auf den großen Ork fügte sie leiser hinzu: „Allerdings weiß ich noch nicht, wie er darauf reagieren wird, wenn ich ihm sage, er soll sich damit einreiben."

Rûmil unterdrückte ein Grinsen und nahm ihr den Tiegel ab.

„Ich werde es für dich versuchen, warte hier mit Baran."

Aus der Entfernung konnte Gloráre nun verfolgen wie Rûmil all seine Überredungskünste aufbringen musste, um Kharek von der Notwendigkeit des Einreibens zu überzeugen. Schließlich nickte der Uruk widerstrebend und Rûmil begann etwas von dem öligen Balsam auf Khareks Armen zu verreiben. dann schaute er zu Gloráre.

„Wir werden nun näher kommen, bleib bitte bei Baran, ja?" rief er ihr zu.

Sie nickte und harrte der Dinge, die da nun folgen sollten. Rûmil und Kharek näherten sich langsam. Barans Nüstern weiteten sich, er schnaubte leise, schüttelte verwirrt den Kopf, blieb aber stehen.

„Ich rieche wie eine Wiese wenn es geregnet hat." meinte Kharek verdrießlich, doch Gloráres Lächeln glättete seine gerunzelte Stirn rasch.

„Es erfüllt seinen Zweck." meinte sie zufrieden, als der Wallach nun eher neugierig in Khareks Richtung schnupperte.

Der war aber noch immer ein wenig skeptisch und beäugte das Pferd argwöhnisch. „Vermutlich hält er mich jetzt eher für Futter als für einen Freund." seufzte er.

Rûmil musste lachen bei diesen Worten, er ergriff Khareks Hand und zog ihn neben sich an Barans Seite. „Solange er dich in seiner Nähe duldet ist es in Ordnung und wenn er dich anknabbern will, dann weise ihm in seine Schranken."

Damit hielt der dem großen Ork den Steigbügel hin. Kharek merkte deutlich, dass er hier nicht mehr heraus kam, also ergab er sich in sein Schicksal und stellte den linken Fuß hinein, griff an den Sattel, wie Rûmil es ihm gezeigt hatte und zog sich dann mit einem kräftigen Ruck nach oben in den Sattel.

Baran machte einen erschrockenen Schritt nach vorne, als er das ungewohnte Gewicht auf seinem Rücken spürte, aber sein sanftes Gemüt ließ ihn dann wieder innehalten. Neugierig drehten sich seine Ohren nach hinten, als könnten die im Aufschluss geben, was da so schwer war.

Gloráre stieß erleichtert die Luft aus, als der Ork endlich auf dem Pferd saß. Rûmil griff nach den Zügeln und auf ein leises Schnalzen des Elben hin setzte sich der kräftige Wallach in Bewegung. Er war es ja gewohnt Anfänger zu tragen, nur waren diese meist kleiner und leichter. Er diente den jungen Elben zumeist als Anfängerpferd, begründet durch seinen ruhig sanften Charakter. Aber schon nach ein paar Runden auf dem Platz hatte er sich an das Gewicht gewöhnt und griff freudig aus.

Kharek schien sich auf dem Pferderücken gar nicht so unwohl zu fühlen. Er hatte einen recht guten Sitz, wie Gloráre feststellte und von der Größe her passt er sehr gut zu dem großen Wallach.

‚Außerdem haben sie fast dieselbe Farbe." schmunzelte die blonde Elbe, während sie weiter zuschaute.

Was sie an diesem Tag begonnen hatten, setzten sie dann an vielen Nachmittagen fort. Kharek erwies sich auch hier als sehr gelehrig und Baran hatte sich nach einiger Zeit so an den Uruk gewöhnt, dass dieser kein Balsam mehr brauchte um das Pferd zu beruhigen.

Kharek gab Gloráre im Gegenzug Unterricht im Schwertkampf und Bogenschießen, als sie ihn darum bat. Rûmil half ihm dabei und schon bald hatte sie den großen Ork nicht nur eingeholt sondern war eine ernstzunehmende Gegnerin im Training geworden.

Die Zeit ging ins Land und Kharek fühlte sich immer heimischer in Bruchtal, wozu auch die offenere Haltung der Elben beitrug. Nur eine Sache lag immer noch wie ein dunkler Schatten auf seinem Herzen. Der Elb, welcher ihm so heimtückisch einen Pfeil in den Arm geschossen hatte war noch immer nicht gefunden. Und eben der Gedanke, dass er einen offensichtlichen Feind in seiner Nähe hatte machte ihm Sorgen.

Doch heute war kein Tag um sich das Herz mit trüben Gedanken zu beschweren. Er wollte mit Gloráre und Rûmil ausreiten und machte mich nun auf den Weg zu den Stallungen, wo die beiden und natürlich Baran auf ihn warteten.

Eigentlich hatte die Elbe allein mit ihm ausreiten wollen, aber Kharek hatte Rûmil gebeten mitzukommen. Seit ihrem Gespräch in der Übungshalle hatte er sich mehr als einmal vorgenommen mit Gloráre zu reden, aber er war immer wieder zurückgeschreckt, aus Angst, die frischen Bande ihrer jungen Freundschaft zu kappen. Also wollte er auch nicht mit ihr allein ausreiten.

Alagosion kam ihm entgegen und lächelte erfreut.

„Ah Kharek, schön, dich suche ich gerade, ich habe eine Nachricht von Rûmil. Er kann nämlich dich und Gloráre nicht begleiten, da er an einer Besprechung mit Herrn Glorfindel teilnehmen soll, die außerordentlich wichtig ist. Hoher Besuch ist eingetroffen und die Angelegenheit ist dringend."

Mit einem freundlichen Nicken schritt der Wächter weiter und ließ einen verwirrten Kharek zurück, der nun einen inneren Kampf ausfocht, ob er nun Gloráre absagen oder das Wagnis eingehen sollte mit ihr allein auszureiten.

Er sah ihr Gesicht vor sich, hörte ihre sanfte Stimme und noch ehe sein Kopf es wusste, hatte sein Herz bereits eine Entscheidung getroffen.

„Ich grüße dich Gloráre…" begrüßte er sie mit einem scheuen Lächeln.

Strahlend wandte sie sich zu ihm um…

***So, nun ist aber erst mal wieder genug, sonst krieg ich noch Schwielen an den Fingern. Und ihr sollt ja auch nicht überfordert werden *g* Also bitte reviewt und gebt dadurch meiner Muse Futter. ***