Tut mir leid, dass sich das mit dem Veröffentlichen der ersten beiden Teile so lang hingezogen hat. Aber irgendwie kam ich einfach nicht dazu.

Hier nun Teil 3. Viel Spaß und schreibt mir, was ihr davon haltet.

Diana

Titel: Involvement 3

Autor: Diana

Feedback an: diana2901web.de

Kategorie: Crossover (Roswell - J.A.G.)

Rating: PG-13

Episoden - Roswell: „Aufbruch"
- J.A.G.: „Die Verlobung"

Inhalt: Das neue Schuljahr steht vor der Tür und noch immer sind Mac und Harm & Liz auf Wohnungssuche...

Sequel zu: Involvement 1 (id:2064579) und Involvement 2 (id: 2084236)

Disclaimer: Keine der Figuren gehört mir. Eine Verletzung des Copyright ist nicht beabsichtigt. Mit der Fanfiction wird kein Geld verdient.

1745 Z-Zeit (13.45 Uhr EDT)
JAG–Hauptquartier
Falls Church, Virginia

„Was soll das heißen: sie sind nicht da?" fragte Liz aufgebracht und steigerte sich immer mehr in ihre Wut hinein. „Sie haben es mir versprochen. Weißt du eigentlich wie viele Termine ich in den letzten Tagen ihretwegen absagen musste?!"
Harriet Sims-Roberts schaute sie mit einem entschuldigenden Lächeln an.
Natürlich wusste die Fast-Cousine des Commanders, dass der Lieutenant nichts dafür konnte, doch sie war einfach nur enttäuscht und Harriet war eben gerade da.
Auf Grund der nicht gerade gedämpften Lautstärke drehten sich einige Offiziere zu ihnen um und plötzlich standen alle stramm.
Liz schaute sie verwundert an und bemerkte dann den großen Offizier, der auf sie zukam und allein durch sein Erscheinungsbild ein wenig angsteinflößend wirkte.
„Lieutenant," wandte er sich an Harriet. „Was ist hier los?"
Er gab den anderen ein Zeichen weiterzuarbeiten, während die Angesprochene erklärte: „Admiral. Das ist die Cousine von Commander Rabb."
„Und wo ist das Problem?" fragte er nun Liz.
Diese zögerte kurz, bevor sie antwortete: „Es tut mir leid, dass ich so laut war, Sir. Ich war nur ein wenig aufgebracht, weil Harmon... ich meine, weil der Commander schon wieder eine Verabredung kurzfristig abgesagt hat."
„Sie waren hier mit ihm verabredet?"
„Ja, Sir," meinte sie zackig. Obwohl sie keine Angehörige des Militärs war, kannte sie doch einige Regeln und nach dem ersten Eindruck, den sie auf den Chef ihres Cousins gemacht hatte, wollte sie diesen nicht noch mehr verstimmen. Und so antwortete sie unterwürfig: „Er und Mac... ich meine, Colonel MacKenzie wollten sich heute Nachmittag frei nehmen, damit wir uns endlich eine Wohnung suchen können."
„Der Colonel und der Commander suchen gemeinsam eine Wohnung?"
„Ja, Sir. Wir wollten uns einige geeignete Objekte ansehen," meinte sie schnell, bevor sie bemerkte, worauf er eigentlich hinaus wollte. „Oh. Ich meine natürlich nicht..."
Weiter kam sie nicht, bevor er sie unterbrach: „Was fällt den beiden eigentlich ein. Wieso erfahre ich als letzter, dass sie eine Beziehung führen?"
„Nein, Sir," beeilte sich Liz zu erklären. „Sie wollen nicht zusammenziehen und sind wirklich nur Freunde. Ich habe mich etwas unglücklich ausgedrückt. Mein Cousin möchte umziehen. Und weil der Colonel ebenfalls ein neues Apartment sucht, wollen wir gemeinsam auf die Suche gehen. Aber wir suchen zwei getrennte Wohnungen."
„Und was haben sie mit der ganzen Sache zu tun?"
„Ich werde mit Harmon, dem Commander, zusammenwohnen. Er hat sich bereiterklärt mich bei sich aufzunehmen. Deshalb suchen wir ja auch eine neue Unterkunft. Und da die Schule erst in einer Woche beginnt, habe ich Zeit die Anzeigen durchzusehen. Und Abends gehen wir dann zu Besichtigungsterminen. Das heißt, wenn die beiden Zeit haben, was leider nicht sehr oft der Fall ist. Deshalb haben sie sich ja auch den Nachmittag freigenommen. Und ich habe mehrere Termine vereinbart, die ich jetzt zum wiederholten Male absagen muss."
In dem Moment trat Petty Officer Tiner aus seinem Büro und rief: „Admiral Graham ist am Apparat, Sir."
„Ich komme," meinte er, bevor er sich noch einmal an Liz wandte: „Sie warten hier."
Damit ging er davon und Liz schaute zu Harriet: „Ist er sehr sauer?"
„Ich denke schon," antwortete diese und schenkte ihr aufmunterndes Lächeln: „Aber das wird schon. Lass dich von ihm nicht zu sehr einschüchtern."
„Das ist leichter gesagt, als getan."
Da kam der Admiral mit Hut und Aktentasche zurück und sagte: „Kommen sie."
Damit marschierte er weiter und Liz schaute ihm verdutzt hinterher. Nachdem sie den Schock überwunden hatte, musste sie fast rennen, um ihn noch einzuholen.
Sie verließen das JAG–Hauptquartier und begaben sich zum Parkplatz.
„Wo gehen wir hin, Sir?" fragte Liz schließlich mit vorsichtiger Stimme.
„Ich werde ihnen helfen," meinte er simpel, was ihre Verwirrung nur noch vergrößerte: „Wie bitte?"
„Mein Termin für 1500 wurde gerade abgesagt und somit habe ich Zeit für sie. Wir werden uns die Apartments anschauen und sie können die Favoriten später noch einmal mit dem Colonel und dem Commander aufsuchen."
„Aber, Sir. Das kann ich nicht annehmen."
Er winkte sofort ab: „Natürlich können sie das. Schließlich habe ich ihre Planungen durcheinander gebracht. Und ich heiße A.J."
„Was?"
„Sie sind doch nicht im Militär. Also nennen sie mich A.J."
„Wie sie meinen, Si... A.J."
„Schon besser."
Sie waren an seinem Wagen angekommen und stiegen ein.
„Sind sie sicher, dass sie das machen wollen?" hakte Liz noch einmal nach.
Er ging nicht darauf ein.
Vielmehr startete er den Motor und fragte: „Wo geht's zuerst hin?"

2002 Z-Zeit (16.02 Uhr EDT)
Nördlich der Union-Station
Washington, D.C.

„Das ist doch ganz in der Nähe von Harms alter Wohnung?" fragte der Admiral überrascht.
Liz zuckte mit den Schultern: „Naja. Es geht schließlich darum, dass wir eine größere Wohnung suchen, weil ich ein eigenes Zimmer brauche. Die Gegend hat ihm gefallen."
„Na gut. Dann versuchen wir es einfach mal," meinte er und stieg aus.
Liz folgte seinem Beispiel und gemeinsam betraten sie ein Haus, dass schon ein wenig baufällig zu sein schien.
„Macht von außen jedenfalls keinen guten Eindruck."
„Warten wir auf die Innenausstattung," sagte der Admiral mit neutraler Stimme. In Wirklichkeit glaubte er aber auch so langsam nicht mehr daran, dass sie noch eine passable Wohnung finden würden. Sie waren nun schon über 2 Stunden unterwegs und hatten eine Pleite nach der anderen erlebt.
Leider mussten sie schnell feststellen, dass es dieses Mal nicht anders war.

2112 Z-Zeit (17.12 Uhr EDT)
Addison Heights
Washington, D.C.

Liz betrat mit einer Papiertüte und zwei Pappbechern den Wagen und reichte dem Admiral sein Getränk. Dann öffnete sie die Tüte und holte seinen Burger heraus.
Nachdem sie von ihrem gekostet hatte, fragte sie mit müder Stimme: „Wie viele sind es noch?"
Er schaute kurz auf den Zettel: „Zwei."
„Wollen wir es für heute nicht sein lassen? Das wird sowieso nichts."
„Wo bleibt ihre Disziplin? Seals geben nicht auf."
„Ich bin aber kein Seal."
„Trotzdem werden wir nicht vorzeitig die Waffen strecken."
In dem Moment klingelte A.J.'s Telefon: „Chegwidden!"
«A.J. Wie geht es dir, alter Junge?»
„Benjamin? Was kann ich für dich tun?"
«Ich wollte nur mal nachfragen, wann wir mal wieder Golf spielen? Unsere letzte Partie liegt schon Monate zurück.»
„Ich weiß. Aber du kennst das ja. Mir fehlt einfach die Zeit."
«Du arbeitest zu viel,» kam es sofort zurück. «Schau mich an. Ich habe mich pensionieren lassen, lebe jetzt in aller Ruhe in unserem kleinen Haus und kann tun und lassen, was ich will und wann ich will.»
„Ich weiß nicht, ob dass was für mich wäre. Wie geht es..." Er brach ab, als ihn plötzlich eine Idee kam. „Was ist eigentlich aus der anderen Haushälfte geworden?"
«Die steht noch immer frei. Warum?»
„Ich habe da eine Idee. Bist du jetzt zu Hause?"
«Natürlich. Aber was hast du vor?»
„Ich bin jetzt in Addison Heights und komme gleich mal vorbei."
«Okay. Bis gleich.»
Sie legten auf und Liz schaute den Admiral fragend an.
„Das war mein alter Freund Captain Benjamin Harrison."
„Benjamin Harrison? Wie der ehemalige Präsident?"
„Genau. Und er hat vielleicht ein Wohnung für uns."
„Für wen? Für Mac oder für Harmon und mich?" wollte sie überrascht wissen.
Er zuckte nur mit den Schultern: „Lassen sie sich überraschen."

Eine halbe Stunde später hielten sie vor einem Doppelhaus in Rosslyn.
Liz schaute sich interessiert um: „Es sieht nett aus."
„Das denke ich auch," meinte der Admiral bevor er auf die linke Hausseite zuging. Auf beiden Seiten gab es einen kleinen Vorbau, an dem sich die Eingangstür befand. Sie klingelten und wenige Sekunden später wurde ihnen die Tür geöffnet.
„A.J.," sagte die ältere Frau begeistert. „Es freut mich, dass du auch mal wieder vorbeischaust. Ben hat mir gar nicht gesagt, dass du kommst."
„Das war auch eher eine spontane Idee. Wo ist er denn?"
„Immer zu Diensten," antwortete eine brummende Stimme und eine älterer Mann tauchte neben seiner Frau auf und schüttelte die Hand des Admirals. „Was kann ich für dich tun? Dein Anruf war ja wirklich sehr mysteriös."
Da zeigte er auf seine Begleiterin: „Darf ich vorstellen. Das ist Liz Parker. Sie sucht eine Wohnung für sich und ihren Cousin."
„Sehr erfreut," meinte Ben und gab auch ihr die Hand. Dann wandte er sich wieder an seinen Freund: „Aber du weißt doch, dass ich beide nicht einzeln vermieten kann."
„Und auch dafür habe ich die ideale Lösung."

2222 Z-Zeit (18.22 Uhr EDT)
Gelände der U.S. Navy
Norfolk, Virginia

Vor Wut schnaubend trat Harm aus dem Gebäude – dicht gefolgt von seiner Partnerin.
„Beruhige dich doch," meinte sie aufmunternd. „Glücklicherweise hat sich doch alles aufgeklärt. Der Admiral wird erfreut sein zu hören, dass wir..."
„Das ist ja alles schön und gut. Aber wie kann man nur so blöd sein Alarm auszulösen, wenn man noch gar nicht überall nachgesehen hat."
„Harm," setzte sie erneut mit diplomatischer Stimme an. „Wenn auf deinem Schreibtisch plötzlich Akten spurlos verschwinden – Geheimdokumente wohlgemerkt – und keiner deiner Kollegen sie genommen hat, schaust du dann im Aktenschrank nach, ob sie vielleicht jemand von Putztdienst weggeräumt hat?"
„Nein," musste er kleinlaut zugeben. „Aber ich bin trotzdem noch sauer. Sie hätten uns nicht gleich alarmieren sollen, sondern erst einmal selbst nachforschen..."
„Das ist die Vorschrift, Harm."
„Ich bin jetzt aber nicht für logische Argumente zu haben. Das war unser freier Nachmittag und wegen diesen... diesen..."
„Unser freier Nachmittag," unterbrach Mac ihn aufgeregt. „Wir wollten mit Liz auf Wohnungssuche gehen. Hast du sie angerufen?"
„Oh nein. Das habe ich ja ganz vergessen." Er holt sein Handy heraus. „Sie hat sich auch nicht gemeldet. Wahrscheinlich ist sie sauer auf uns."
„Mit Sicherheit. Du solltest sie sofort anrufen."
Er nickte und wählte.
«Parker,» meldete sich ihre Stimme am anderen Ende.
„Hallo Liz."
«Harmon. Schön, dass du auch mal anrufst. Du hättest mir wenigstens sagen können, dass ihr nicht könnt. Dann hätte ich mir den Weg nach Falls Church sparen können. Allerdings...»
„Ich weiß, ich weiß," unterbrach er sie. „Und es tut uns ja auch leid. Als Entschädigung bringen wir Pizza mit. Na, wie klingt das?"
«Ganz gut. Aber es ist gerade unpassend. Was macht ihr jetzt?»
„Was meinst du? Wir wollten uns gerade auf den Heimweg machen."
«In Ordnung. Aber bin ich nicht in deiner Wohnung.»
Überrascht fragt er nach. „Und wo bist du dann?"
«Nur weil ihr euch entschieden habt, dass die Suche unwichtig ist, heißt das noch lange nicht, dass ich genauso denke. Deshalb habe ich mich allein auf den Weg gemacht. Am besten ihr kommt einfach her. Es ist unglaublich.»
„Wo bist du denn?" fragte er erneut und holte einen Notizblock hervor, um sich die Adresse zu notieren, die Liz ihm nannte.

2332 Z-Zeit (19.32 Uhr EDT)
Südlich des Curtis Memorial Parkway
Rosslyn, Virginia

Verunsichert schauten Harm und Mac sich um. Was hatte das alles zu bedeuten?
Als ihnen dann auch noch der Admiral die Tür öffnete, war die Aussage, dass sie überrascht waren, die reinste Untertreibung.
„Colonel, Commander, da sind sie ja. Wir dachten schon, sie hätten sich verfahren!"
Er machte eine einladende Geste und sie betraten das Haus.
„Admiral?" begann Harm schließlich. „Was tun sie hier?"
„A.J.?" kam plötzlich Liz' Stimme aus dem Nachbarzimmer. „Hat es geklingelt?"
„Ja," rief er zurück. „Die beiden sind da."
Sofort tauchte sie auf und meinte: „Ist das Haus nicht unglaublich? Und die Lage..."
„Wovon redest du überhaupt?" fragte Mac verwirrt.
Liz lächelte: „Das Haus gehört einen Freund von A.J. und während er die linke Hälfte bewohnt, steht die rechte Hälfte leer. Denn obwohl die Lage eigentlich sehr günstig ist, kann er einfach keine Mieter finden. Aber kommt doch erst einmal herein."
Sie kamen von dem Vorraum aus in einen Flur, von dem drei Türen abgingen. Außerdem befand sich hier eine Steintreppe, die ins Obergeschoss führte.
Harm blickte sich verwundert um und bemerkte: „Das ist ja riesig."
„Naja. Das sind ja auch zwei Wohnungen," erklärte Liz sofort.
„Wie bitte?"
„Bevor sie sich weiter auf ihre Umgebung konzentrieren, möchte ich gern noch wissen, was in Norfolk war," mischte sich der Admiral wieder ein.
Mac antwortete: „Die Papiere sind wieder aufgetaucht. Den genauen Bericht haben sie morgen Vormittag auf ihrem Schreibtisch."
„In Ordnung. Wenn mich jemand sucht, ich bin draußen bei Benjamin."
„Geht klar," meinte Liz und wandte sich dann wieder an die beiden Anwälte: „Ist das nicht die perfekte Lösung?"
„Wenn ich wüsste, wovon du sprichst, würde ich dir vielleicht sogar zustimmen," sagte Harm. „Was hat das alles zu bedeuten? Und was macht der Admiral hier?"
Liz seufzte: „Also. Das Ganze begann damit, dass ihr mich versetzt habt und da hat A.J. angeboten mich zu begleiten."
„Er hat was getan? Und seit wann nennst du ihn A.J.?"
„Das hat sich einfach so ergeben. Und jetzt unterbrich mich nicht mehr," wies Liz ihren Cousin zurecht und fuhr dann fort: „Es war der totale Reinfall. Wir haben nicht ein brauchbares Objekt gefunden. Washington ist toll, aber bei den Wohnungen ist eine scheußlicher als die andere. Glücklicherweise hat dann Benjamin Harrison angerufen und A.J. hat sich daran erinnert, dass er ja auch Mieter sucht. Also sind wir hergefahren und haben uns das Objekt angeschaut. Es gibt da nämlich ein kleines Problem. Ursprünglich hatten die Harrisons die Haushälfte für ihre beiden Kinder gebaut und da brauchten sie ja keine richtige Trennung zwischen den Wohnungen. Doch diese haben jetzt die Uni beendet und die Stadt verlassen. Und deshalb suchen sie Nachmieter. Wie schon erwähnt sind es zwei einzelne Apartments, die eben ein wenig ineinander übergehen."
„Wie meinst du das: ineinander übergehen?"
„Die untere Etage ist die größere Wohnung und wäre eigentlich perfekt für uns, Harmon. Und diese Treppe hier führt in die andere. Alles was fehlt, sind die seperaten Wohnungstüren. Falls wir das Haus also nehmen sollten, müsste Mac immer durch einen Teil unseres Apartments, wenn sie zu ihrem will."
„Du meinst, wir sollen hier alle zusammen einziehen?" wollte Mac wissen.
Liz grinste sie an: „Das ist doch die Lösung. Überlegt nur, was wir allein an Benzinkosten sparen, wenn wir nur noch eine Treppe hoch- bzw. runtersteigen müssen, um uns zu besuchen. Die letzten Wochen haben wir sowieso fast ausschließlich zusammen verbracht. Was spricht also dagegen in einem Haus zu wohnen? Nein. Sagt jetzt nichts. Schaut es euch doch wenigstens mal an."
„Von mir aus," gaben sie gleichzeitig nach.
„Am besten wir fangen oben an."
Liz stieg auf den Steinstufen hinauf und die Offiziere folgten ihr. Durch eine bereits geöffnete Wohnungstür kamen sie zu einem ähnlichen Flur, nur dass dieser etwas kleiner war und vier Türen abgingen.
„Der Grundriss dieser Wohnung ist ganz simpel," begann Liz zu erklären. „Die Tür auf der linken Seite führt ins Gästezimmer, auf der rechten Seite ist das Bad und direkt vor uns geht es links ins Wohnzimmer und rechts ins Schlafzimmer. Im Wohnzimmer ist auch eine kleine Kochnische, wo du dir dann morgens deinen Kaffee machen kannst, Mac – wenn du nicht bei uns zum Frühstück eingeladen bist."
„Das klingt ja alles schön und gut, aber wir können nicht zusammenziehen," erklärte Mac resolut und ihr Partner stimmte zu: „Allein im Büro würden die Gerüchte um eine mögliche Beziehung gar nicht mehr aufhören."
„Ach was. Das sind doch alles nur Ausreden. Außerdem hätte A.J. den Vorschlag sicher nicht gemacht, wenn er Probleme befürchtete. Es wird immer Gerüchte über euch geben. Da könnt ihr gar nichts machen. Vielleicht werden sie sich am Anfang etwas zuspitzen, aber das geht sicher schnell vorbei."
„Ich weiß nicht recht," sagte Mac.
„Ihr solltet der Idee wenigstens eine Chance geben. Jetzt schaut euch die Räume doch mal an," gab Liz noch lange nicht auf.
Sie führte sie in die unterschiedlichen Zimmer und bemerkte erfreut, dass Macs Widerstand von Zimmer zu Zimmer schmolz.
Anschließend gingen sie wieder nach unten und Liz erläuterte: „Im Vorbau befindet sich ein Gäste-WC, wie ihr beim Hereinkommen vielleicht schon bemerkt habt. Die untere Etage ist natürlich größer, weil der Platz hinzu kommt, der oben von den Dachschrägen eingenommen wird. Der Grundriss ist hier auch ein wenig komplizierter. Wie ihr seht, gehen nur drei Türen von der Diele ab. Die linke führt uns in eine Küche und die rechte in ein Schlafzimmer, das ich am liebsten haben würde. Aber da bin ich sehr flexible. Ich würde auch das andere nehmen. Das ist wirklich kein Problem. Die letzte Tür führt uns jedenfalls ins Wohnzimmer, von dem aus man dann ins Gästezimmer, ins zweite Schlafzimmer und ins Bad gelangt. Das Bad ist wirklich cool. Es hat drei Türen. Jeweils eine zu jedem Schlafzimmer und eine zum Wohnzimmer."
„Nach deinem Zimmer konnte ich dir irgendwie nicht mehr ganz folgen," gab Harm bekannt. „Wir sollten vielleicht einfach mal die Räume ablaufen."
„Okay. Am besten wir beginnen in der Küche."
Sie betraten einen großen, geräumigen und vor allem hellen Raum.
„Man kann das Zimmer gleichzeitig als Esszimmer nutzen. Die Theke scheint den Raum richtig zu teilen. Ach ja. Die Einbauküche ist noch relativ neu und – da die Kinder selten gekocht haben – unbenutzt. Die Harrisons haben keine Verwendung für sie und haben sie deshalb einfach drin gelassen. Es steht uns natürlich frei, ob wir sie behalten wollen. Der Rest ist – bis auf Macs Kochnische – unmöbliert."
„Du tust ja fast so, als ob wir uns schon entschieden hätten," meinte Harm kopfschüttelnd, während er die Ausstattung der Küche etwas genauer unter die Lupe nahm. Es gab einen riesigen Kühlschrank, einen Glaskeramikherd, einen Geschirrspüler und all die anderen modernen Küchengeräte, die der moderne Koch benötigte. Hinzu kamen größere und kleinere Schränke, die genügend Platz für Teller, Besteck und Töpfe boten. Auch die Arbeitsfläche war nicht zu verachten.
Eine Theke trennte – wie Liz schon erwähnt hatte – den Kochbereich vom Rest des Zimmers ab und war ideal zum Einnehmen einer schnellen Mahlzeit.
Doch das beste war die Farbe. Die Wände waren mit einem leichten Orangeton gestrichen und harmonierten perfekt mit dem fast weißen Holz der Möbel und dem Silber der Armaturen. Dazu der grünlich schimmernde Holzfußboden – spitze.
„Gehen wir weiter," spornte Mac sie schließlich an und machte sich auf zu der anderen Tür in diesem Raum. Diese führte ins Wohnzimmer.
„Hier müssten wir erst einmal renovieren," erklärte Liz sofort. „Aber an sich ist der Raum doch nicht schlecht. Es gibt sogar einen Kamin." Die Anwälte nickten und sie fuhr fort: „Dort hinten ist das Gästezimmer und gegenüber das Schlafzimmer."
Sie gingen in beide Räume und Harm verliebte sich sofort in den Raum, den Liz ihm zugedacht hatte. Man konnte in der Ferne die Sonne hinter der Skyline Washingtons untergehen sehen. Außerdem hatte man einen tollen Blick auf den Potomac River.
Als nächstes betraten sie das geräumige Badezimmer und abschließend Liz' Raum.
„Was sagt ihr?" fragte diese schließlich und hielt die Luft an.
„Das Haus ist schon toll," gab Harm zu.
Mac ergänzte: „Und Falls Church ist ganz in der Nähe. Vielleicht schafft Harm es ja dann endlich pünktlich zur Arbeit zu kommen."
„Hey. Ich bin ja nicht immer zu spät."
Lachend unterbrach Liz die beiden: „Ihr seid also einverstanden?"
„Ich weiß nicht," gab Harm unschlüssig zurück.
„Ich werde mir noch einmal oben alles ansehen," gab Mac bekannt und verschwand.
Sofort drehte Liz sich zu ihrem Cousin um: „Was ist los? Das ist doch die ideale..."
„Zusammenziehen?" unterbrach er sie. „Das hältst du für die ideale Lösung. Liz. Mac und ich wollten uns etwas Zeit lassen um uns mit der Vergangenheit auseinander zu setzen und jetzt schlägst du vor, dass wir in einem Haus wohnen sollen. Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist."
„Wovor hast du eigentlich solche Angst? Mac kennt dich besser als die meisten. Was könnte sie herausfinden, wenn wir alle hier einziehen, was sie nicht so auch schon wüsste? Ihr verbringt so viel Zeit zusammen. Es würde sich doch eigentlich nichts ändern. Und im Notfall lässt sich jede Tür absperren, so dass die Privatsphäre von allen gewahrt werden kann. Außerdem vertrauen wir uns und damit ist das Problem, dass es sich hierbei um keine separate Wohnungen handelt, hinfällig."
Harm schüttelte den Kopf: „Es ist trotzdem ein gewagter Schritt und ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn machen will."
„Dann überlege es dir," erklärte sie. „Ich werde in der Zwischenzeit mal nach Mac sehen."

0000 Z-Zeit (20.00 Uhr EDT)
Südlich des Curtis Memorial Parkway
Rosslyn, Virginia

Müde ließ sich Liz auf einen Gartenstuhl fallen und seufzte frustriert auf.
„Was ist los da drin?" wollte A.J. wissen.
Traurig schaute sie ihn an: „Ich glaube sie lehnen ab. Ich habe wirklich alles versucht, sie von der Idee zu überzeugen, aber sie bleiben stur. Und dabei ist mir ihre Begründung vollkommen schleierhaft."
„Das ist schade," erklärte Benjamin. „Nach dem was A.J. mir erzählt hat, scheinen sie ja alle sehr nett zu sein. Außerdem wäre es toll, wenn ich Mieter für beide Wohnungen finde. Das ist gar nicht so einfach. Es waren schon einige Interessenten hier, aber keiner hat sich am Ende dafür entschieden. Dabei ist der Preis wirklich okay."
„Ich glaube nicht, dass es den beiden ums Geld geht," gab Liz zu bedenken.
„Und was machen wir jetzt?"
„Hoffen, dass sie es sich doch noch anders überlegen."

Zur selben Zeit im Inneren des Hauses kam Mac die Steintreppe wieder herunter, während Harm aus der Küche trat.
„Es ist toll," meinte Mac.
„Wo ist Liz?" fragte Harm.
„Sie wollte ein wenig rausgehen, damit wir uns in Ruhe entscheiden können."
„Und was denkst du?"
„Naja. Die Wohnung könnte mir schon gefallen. Und wenn der Vermieter nichts gegen Hunde hat, dann würde wirklich nichts dagegen sprechen, außer..."
„... außer der Tatsache, dass wir dann Nachbarn wären."
„Genau."
„Ich weiß, dass ich nichts auf das Gerede der anderen geben sollte, aber es sind unsere Kollegen und Freunde."
„Und diese ewigen Anspielungen stören mich schon jetzt. So würde das nie aufhören."
„Denkst du wirklich, dass sie irgendwann einfach aufgeben?" meinte Harm.
„Ich weiß nicht. Ich hoffe es." Mac lachte. „Aber ich denke eher, dass das ein unerfüllter Traum bleibt."
„Ich fürchte auch."
„Wo liegt also unser Problem?"
Harm antwortete: „Da wäre zum Beispiel die Tatsache, dass wir selbst nicht genau wissen, was mit uns los ist. Und wenn wir auf so engem Raum zusammenleben, würde uns das vielleicht zu einer Antwort zwingen, zu der wir noch nicht bereit sind."
„Vielleicht. Andererseits hätte trotzdem jeder noch seinen Freiraum."
„Was soll das heißen?"
Lächelnd erklärte Mac: „Ich mag diese Wohnung. Du magst diese Wohnung und Liz ist auch begeistert. Warum hören wir also nicht einfach auf unser Gefühl und sagen ja?"

Liz, A.J. und die Harrisons unterhielten sich gerade über die amerikanische Außenpolitik, als Harm und Mac die Terrasse betraten.
Augenblicklich verstummte die Diskussion und alle Blicke richteten sich auf sie.
„Mögen sie Hunde?" fragte Mac ohne Umschweife.
Claudine, Benjamins Frau, antwortete: „Natürlich. Unsere Kinder wollten immer einen Hund haben, aber die ganze Verantwortung wäre dann an uns hängen geblieben. Und weil mein Mann stets unterwegs war, haben wir uns gegen einen Hund entschieden. Aber prinzipiell mögen wir sie. Wieso fragen sie?"
„Ich habe einen Hund," erklärte Mac, während sie Platz nahm.
Sofort hellten sich die Gesichter auf und Liz sprach die Gedanken aller aus: „Ihr denkt also doch daran, hier einzuziehen!?"
„Wir schließen es auf jeden Fall nicht kategorisch aus," gab Harm zurück.