Danke an alle reviewer!

Oh und Ginny küsste Harry!


3) Was ist zu tun?

Luna Lovegood kam später vorbei um der Diskussion beizuwohnen. Jeder der Freunde brachte gute Argumente an. Aber Harry war sich noch immer nicht sicher. Darum nahm Harry am nächsten Morgen den Zug nach Hogsmead. Er hätte einfach apparieren können oder das Floh Netzwerk benützen können aber er brauchte die langsame Zugfahrt zum nachdenken. Da das Wetter regnerisch war saß er alleine in seinem Abteil und schaute sich stundenlang die Regentropfen auf der Scheibe an.
Irgendwie war er dankbar, dass es noch immer regnete als er in Hogsmead auf den Bahnsteig trat. So konnte er sich unter seinem Regenumhang versteckt in der Stadt umsehen bevor er sich auf den Weg zum Schloss machte. Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke stießen klopfte Harry an die Schlosstür.

"Na na, wenn das nicht der Herumtreiber ist?" fauchte Mr Filch als er die Tür öffnete.

Harry ignorierte ihn und schlüpfte in die Eingangshalle. Nichts hatte sich wirklich verändert seit seinem letzten Besuch vor etwa vier Jahren.

"Hallo Harry, ich dachte mir ich hätte es klopfen gehört." Dumbledore stand auf der Treppe und erwartete ihn. Harry glaubte ihm nicht ein bisschen. Der Schulleiter hatte so seine kleinen Tricks um zu sehen, wer sich auf den Ländereien bewegte. Harry hatte den Eindruck das Dumbledore auf ihn gewartet hatte.
Er brachte Harry in sein Büro wo er von allen Gemälden an den Wänden des runden Raumes herzlich begrüßt wurde. Fawkes saß auf der Stange neben dem Schreibtisch und ließ eine wunderschöne Melodie erklingen als Harry ihm über die Federn strich. Der sprechende Hut lag auf seinem Platz ganz oben auf dem höchsten Bücherregal.

"Albus, ich hoffe du nimmst mein Erscheinen hier jetzt nicht als Zusage. Ich kämpfe noch mit meinen Zweifeln aber ich habe gehofft, dass es hilft hier zu sein."

"Ich bin froh, dass du es dir so gründlich durch den Kopf gehen lässt. Es würde eine große Veränderung in deinem Leben sein, unsere schlechtesten Entscheidungen sind in großer Eile getroffen worden." Er erinnerte damit an einen seiner eigenen Fehler während des Krieges, der beinahe Harrys Leben gekostet hätte. Harry winkte ab, es war Vergangenheit.

"Hast du schon mit Deinen Freunden gesprochen?"

"Ja, gestern Nachmittag und auch noch bis in die Nacht hinein. Oh, bevor ich es vergesse ich bringe gute Nachrichten. Hermine erwartet ein Kind."

Dumbledore zog erstaunt eine Augenbraue hoch. „Wirklich? Das ist wunderbar! Ich werde ihr gleich meinen Besuch abstatten. Geht es ihr gut?"

"Na, die Probleme mit B. Elfe. R. nagen an ihr, aber es wird schon. Sie wird sich freuen dich zu sehen."

Harry verbrachte den Nachmittag damit durch die fast lehre Schule zu streifen. Er kroch in jeden Geheimgang und besuchte seine Lieblingsplätze. Und langsam, ganz langsam, als er auf einem Fenstersims saß und über das Quidditchfeld schaute kam er zu einer Entscheidung. Er würde es tun. Es war das Richtige, es musste das Richtige sein.

Als Dumbledore von seinem kurzen Besuch bei Hermine zurückkam diskutierten sie Harrys Fragen über seine Aufgaben und die Schule.

"Wir haben zwei neue Lehrer im neuen Schuljahr. Da, Professor Flitwick leider letztes Jahr verstorben ist wird Professor Wallace Zauberkunst übernehmen."

Harry erinnerte sich an die Beerdigung des kleinen Lehrers.

"Und Zweitens haben wir einen neuen Pflanzenkunde Lehrer. Ich hatte schon Angst ich müsste dir die Aufgabe überlassen einen zu finden, glücklicherweise musst du dich darum nicht kümmern."

"Ich habe gehört, du hast Neville gefragt."

"Ja, aber er ist noch immer zu schüchtern. Leider hat er abgelehnt."

"Na ja, er ist so glücklich wie es ist im Moment. Weißt du er hat seine Eltern zu sich genommen und die Pflege hält ihn auf trapp. Ich schaue öfter mal nach ihm aber er will keine Hilfe."

"Er ist sehr mutig, in seiner eigenen Weise."

Dumbledore kam wieder zum Thema.

"Bei einer Lehrerkonferenz werdet ihr die Schülerakten durchgehen. Die anderen werden dich über die älteren Schüler informieren. Dieses Jahr haben wir eine große Anzahl von Muggel geborenen Erstklässlern. Sie müssen alle besucht werden, alles muss mit ihren Eltern arrangiert werden und sie müssen sicher zum Schulzug kommen. Das ist immer viel Arbeit."

"Warte mal! Ein Lehrer geht um es ihnen zu erklären? Warum kam niemand als ich den Brief bekam? Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich meinen Brief etwas … spät bekam."

"Ich hatte nicht erwartet, dass die Dursley's dir nichts erzählt hatten, ich konnte es mir nicht vorstellen. Na und als der erste Brief dich nicht erreichte wurde ich eines besseren belehrt. Also beauftragte ich Hagrid sich darum zu kümmern. Ich wusste, dass er keine Probleme haben würde an dich heranzukommen. Das Einzige, was ich nicht vorausgesehen habe war der Schweineschwanz den er deinem Cousin verpasst hat.

"Du wusstest davon?"

"Natürlich."

Harry konnte schwören dass er eine Träne der Erleichterung in Dumbledores Augen sah als er ihn am Abend zum Zug begleitete.

Harry hatte Ginny für den nächsten Tag in ein kleines Muggel Restaurant eingeladen. Als er ankam erwartete sie ihn schon gespannt, war aber zu gut erzogen um ihn mit Fragen zu durchlöchern und Harry machte sich einen Spaß daraus sie zu ignorieren. Er steckte seine Nase in die Speisekarte.

Nach einiger Zeit schaute er lachend über den Rand der Karte: „ Warum fragst du nicht einfach?"

"Du Blödmann, sag schon? Du weißt dass ich hier vor Neugierde umkomme!"

In diesem Moment kam die Kellnerin und Harry brauchte extra lange um zu wählen, er ließ sich sogar alle Salatdressings aufzählen. Ginny war nun bereits so sauer, dass sie nicht mal merkte wie sie Schnecken als Vorspeise bestellte.
Die Kellnerin verschwand und Ginny war mittlerweile so rot im Gesicht, dass Harry grinsen musste und bevor sie noch anfing ihn in mitten eines Muggel Restaurants zu verhexen sagte er: „ Ich werde Schulleiter."

Ginny schien eine andere Antwort erwartet zu haben denn sie war bereits halbwegs durch eine Standpauke bei der sie Harry vorwarf eine tolle Chance einfach wegzuwerfen als die Schnecken serviert wurden und sie und Harry in unkontrolliertes Lachen ausbrachen.

Als Lupin endlich aus seinem Keller herauskam, war er überrascht und sehr stolz. Aber er konnte es sich nicht verkneifen Harry ein wenig aufzuziehen.

"Oh, du wirst viel Spaß haben mit der Bande, Warte bis du selbst herausfindest was für eine Handvoll magische Kinder sein können."

"Du weißt selber, dass ich nicht nach dem Ärger gesucht habe." Harry grinste. „Im Endeffekt fand ich unsere Abenteuer großartig, na ja, bis zum vierten Jahr jedenfalls." Harrys grinsen wurde frostig als er sich an Cedrics Tod erinnerte und er wechselte das Thema.

"Weißt du, wie das mit den Muggel geborenen funktioniert?"

"Oh, ja, du solltest den Job jemandem geben, den du nicht magst. Ich weis, " Remus hob abwehrend die Hände, " das ist nicht dein Stil also wirst du es selbst herausfinden müssen. Das größte Problem ist herauszufinden wie man am besten anfängt. Apparierst du einfach in ihr Wohnzimmer während die Familie vor dem Fernseher sitzt oder klopfst du an der Tür oder lässt du dir etwas ganz ausgefallenes einfallen. Man muss einen Weg finden damit sie es akzeptieren können. Viele werden erstmal beunruhigt sein, sie spüren meist dass mit ihrem Kind etwas anders ist aber es mit Magie in Zusammenhang zu bringen vermögen die Wenigsten.

"Also wie finde ich heraus, was ich tun soll?"

"Also bitte, Harry. Du warst ein Auror! Geh und spionier sie ein bisschen aus!" Remus stand auf um sich um das Geschirr zu kümmern. „Ich habe gehört du warst mit Ginny aus? Sollte ich da was wissen?"

"Remus, ich werde nicht mit dir über mich und Ginny sprechen, bevor du die Sache mit dir und Tonks klärst.."

"Da gibt es nichts zu klären, es geht nicht, es darf nicht sein!" Remus wurde wütend aber hinter der Wut entdeckte Harry eine bodenlose Traurigkeit.

"Du kennst meine Meinung dazu und Tonks denkt genauso. Sie liebt dich und es ist ihr egal was du bist." Dieses Thema war oft auf dem Tisch gewesen in letzter Zeit. Meist hatte es mit einem Handfesten Streit geendet. Diesmal würde Harry nicht locker lassen. Er wollte seine Freunde glücklich sehen. Besonders jetzt, wo er nicht so viel Zeit mehr haben würde.

"Ich bin gefährlich, Harry. Ich will nicht darüber nachdenken, was geschehen währe, wenn ich euch was getan hätte im dritten Jahr, es wäre unser Ende gewesen!" Remus begann durch den Raum zu tigern wie, nun, wie ein Wolf.

"Du liebst sie." Sage Harry so ruhig wie möglich. „Du willst sie nicht verletzen und doch tust du es jedes Mal wenn du sie wieder abweist. Wenn sie dich anschaut kann ich ihre Verzweiflung spüren." Remus stand wie vom Blitz getroffen. Er wusste, dass Harry die Emotionen von den Menschen um ihn herum fühlen konnte aber es war ihm nie in den Sinn gekommen wie sehr es ihn bedrückte. Und vor allem, was es noch bedeutete.

Langsam, kam Remus zu Harry hinüber. In seien Augen das blanke Entsetzen. „Du kannst spuren was sie fühlt wenn sie mich anschaut?"

Harry nickte. Er wusste was jetzt kommen musste, er hatte nicht gewollt, dass Remus es herausfand aber jetzt gab es kein zurück mehr.

"Kannst du…, kannst du fühlen wenn… wenn ich mich verwandle?" Remus flüsterte nur noch.

"Ja." Harry konnte Remus nicht mehr anschauen. Die fürchterlichen Schmerzen, die er jeden Monat spürte. Und wie jeden Monat bekämpfte er die Panik die Angst vor dem Kontrollverlust. Und wie jeden Monat bekämpfte er sie mit dem einzigen was half, er erinnerte sich an die Liebe, die er für den Freund hatte und es war vorbei.

"Es tut mir so leid, Harry. Ich sollte nicht in der Nähe sein."

"Hör auf, Remus ich werde es immer spüren, wir können nicht davor weglaufen."

Remus schaute Harry an und konnte nicht umhin zu bemerken wie erwachsen der Junge war. Er war James so ähnlich aber er war sehr viel ernsthafter.

"Es tut mir leid, ich sollte dir helfen und nicht du mir."

"Du warst für mich da als Sirius gestorben ist. Ich hätte das ohne dich nicht durchgestanden.."

Ich habe dich genauso gebraucht Harry. Wärst du nicht da gewesen wäre ich selbst gestorben in jenem Sommer."

Sie redeten noch lange, während Harry seine Sachen einpackte. Remus würde weiterhin im Grimmauldplatz wohnen und die Stellung halten. Jemand musste sich um das Hauptquartier kümmern. Der Orden existierte noch immer, obwohl es schon lange keine Treffen mehr gegeben hatte. Manchmal kamen sie halt zusammen und das Haus war noch immer versteckt was Harry sehr angenehm fand. Außerdem wusste man ja nie, wann man das noch einmal zu seinem Vorteil nutzen konnte.

Als er einige Tage nach Hogwarts zurückkehrte hatte Dumbledore bereits das Büro ausgeräumt mit Ausnahme natürlich der Bilder der ehemaligen Schulleiter. Ein neues Bild war dazugekommen.

Harry füllte die Regale mit seinen eigenen Büchern doch sie sahen noch recht leer aus als er fertig war. In seiner Wohnung richtete er sich gemütlich ein und suchte Plätze für die vielen Bilder, welche ihn und seine Freunde zeigten. Außerdem bekam Sirius Portrait einen Ehrenplatz über dem Kamin.
Als er aufsah erschrak er ein wenig als er den Schulleiter zusammen mit Sirius sah, es erinnerte ihn daran, dass die Personen in den Bildern sich ja ungehindert besuchen konnten. Für jetzt war Harry allerdings froh darüber, denn Dumbledore erinnerte ihn an die Lehrerkonferenz.

Als er die große Halle betrat waren alle anderen Lehrer bereits um den Lehrertisch versammelt. Professor McGonagall kam ihm entgegen.

"Ich bin ja so froh, dass sie beschlossen haben zu uns zu kommen, Mr. Potter!" Sie nahm allerdings nicht seine Hand sondern umarmte ihn fest. Über die Schulter der Verwandlungslehrerin hinweg sah er alle anderen lachen, außer Snape natürlich. Hagrid wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und Ginny war unter den Tisch abgetaucht um einen Lachanfall zu verbergen. Als die Begrüßungen abgeschlossen waren setzten sie sich alle um mit der Tagesordnung zu beginnen. Der Zaubertränkemeister begann.

"Mit ihrer Erlaubnis, Po… Schulleiter, ich denke wir sollten mit den drängensten Problemen beginnen. Das neue Schuljahr bringt eine Flut von Muggel geborenen und da die neuen Lehrer erst am ersten September eintreffen werden brauchen wir jemanden, der die Familien übernimmt, die sonst die Aufgabe von Professor Sprout, Flitwick und McGonagall… ."

"Noch bin ich nicht tot, Severus! Ich werde niemanden brauchen, der mir meine Arbeit abnimmt." Schimpfte Professor McGonagall. Snape ignorierte sie, was sie noch ärgerlicher werden ließ.

"Ich denke ich kann die Hälfte übernehmen, aber was ist mit den anderen?"

"Das übernehme ich aber ich bin auch der Meinung, dass unsere verehrte Frau Professor ihren Teil noch schaffen kann."

"Ich denke nicht, dass das für ihre Position eine angemessene Aufgabe ist. Ich dachte eher an Mrs Weasley."

Ginny prustete entsetzt. „Sie wissen ganz genau, dass ich aus einer reinen Zaubererfamilie komme. Die Muggel werden ihre Kinder keinem anvertrauen, der nichteinmal ein Felliton bedienen kann!"

"Telefon, Ginny", korrigierte Harry, „Ich hab mich schon darauf eingestellt, jedenfalls dieses erste Mal werd ich es machen. Das ist also geklärt, was kommt jetzt…."

Harry verbrachte den gesamten Nachmittag mit Stundenplänen, Schülerakten, Regeln und anderem Kram an den er noch nie einen Gedanken verschwendet hatte. In jener Nacht schlief er ein, ohne noch seine Brille abzusetzen.