So es geht weiter!
Ich hatte das Chap ziemlich früh fertig, aber es gab da so einige Schwierigkeiten..seufz
Aber jetzt ist es ja da und ich hoffe es gefällt euch- mir gefällt es bisher am Besten. Es ist auch wieder lang geworden und nicht so kurz wie das letzte.
Ich hoffe auf Review! fleh
Und das es euch gefällt zitter
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Danke an Delpha, du bist Klasse:knuffel:
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Disclaimer: Oliver Wood, die Welt in der er lebt und alles andere was euch seltsamer Weise bekannt vorkommt gehört nicht mir. Dementsprechend, will ich auch kein Geld damit verdienen- das Copyright liegt bei mir.
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Chap 4 Streichen macht Spaß! & ...
In der letzten Zeit gab es immer häufiger komische Nachrichten in den Zeitungen. Das Ministerium bestritt immer heftiger irgendwelche Gerüchte Du-weißt-schon-wer wäre wieder am Leben. So heftig, dass ich fast schon darüber zweifelte. War Harry seelisch wirklich instabil? Ich konnte es mir nicht vorstellen, musste mir aber eingestehen, dass ich mir nie über ihn Gedanken gemacht habe- außer natürlich, ob er den Schnatz auch fangen würde. Nun, ich hatte die Gerüchte auch schon gehört, aber warum sollte das Ministerium das Gegenteil verbreiten? Nein, es war sicher nichts daran.
Ich hatte beschlossen heute an meinem freien Tag meine Wohnung ein wenig herzurichten. Als ich bei dem Essen bei Lisa erwähnt hatte, dass ich meine Wohnung ein wenig aufpeppen wollte, haben mich Saskia, Paul und Lisa gleich gefragt, ob sie mir irgendwie helfen könnten. Ich wollte zwar erst ablehnen, aber...
Serbas konnte mir leider nicht helfen, da er in einer Bar arbeiten musste. Und so wartete ich auf meinen Unterstützungsbesuch, damit es anfangen konnte. Ich hatte etwas Trinken und ein Happen zu Essen bereitgestellt, damit wir nicht ganz verhungern würden. Schon klopfte es an meiner Haustür und erfreut ließ ich die Drei herein. Als Lisa das Essen sah, musste sie gleich lachen.
"Du hast Bruschettas gemacht!"
"Ja, mal sehen wie sie schmecken. Es war eigentlich ganz einfach zu zubereiten, aber wer weiß..?"
"Ich bin sicher, sie werden vorzüglich schmecken", meinte Lisa schmunzelnd.
"Also, Oli, was hast du vor?", fragte Saskia nun.
"Ich glaub' wir könnten hier ziemlich viel machen"
"Das stimmt, Paul. Also, das Wichtigste für mich wäre erstmal, dass die Wände endlich mal bunt werden- ich hatte mir orange-weiß gedacht. Dann hätte ich gerne einen schönen, aber trotzdem billigen Teppich, der auch zu den anderen Möbeln passt. Und sonst das übliche Dekorieren: Bilder aufhängen, das Regal füllen und so weiter..."
"Orange-weiß...Willst du die Farben vorher schon mischen oder erst auf der Wand ihre gemeinsame Wirkung auskosten?"
"Ääähm.."
"Okay, das werden wir erstmal so stehen lassen", lachte Saskia, "Ich denk', dann machen wir uns erst mal ans Einkaufen, oder Leute?"
Also machten wir uns auf den Weg in die Winkelgasse um Farben einzukaufen. In Farben für die Welt hatten wir eine riesige Auswahl an Farben. Da gab es dort eine Dschungelfarbe; da eine Tapete mit aufgemalten Feuerwerkskörpern, die auch wirklich explodierten, wenn man sie berührt; hier verschiedene Farbtöne die glitzern, wenn die Sonne darauf scheint. Ein spezieller Lack für Türen, der dir sagt, wer vor der Tür steht; Farben die sich bewegen, ähnlich wie fließendes Wasser.
Wir entschieden uns trotzdem für normale Farben. Ein warmer (aber dezenter) Orangeton und eine weiße, fast durchsichtige Farbe. Paul meinte genauso wie Saskia, dass es wohl besser aussehen würde, wenn wir die Farben erst auf der Wand vermischen.
Damit die Farben schneller trocknen würden, nahm ich noch ein Trockenspray mit. Einen Trockenzauber, so hatte man mich belehrt, würde die Wirkung und die Einzigartigkeit der Farben nehmen. Ich war zwar etwas skeptisch aufgrund der Werbung für das Produkt ("Kauft ShockColor, das Massive Mad Mud Spray mit dem wilden und einzigartigen Effekt. Werde zum Farb-Junkie und style up your room!"), aber ich ließ mich dann überreden, schließlich war dann die Versuchung doch groß, der Farb-Junkie zu werden..chrm.
Nach dem Bezahlen ließen Paul und ich die beiden Frauen allein, die ohne uns nach einem Teppich sehen wollten. Ich trichterte ihnen nochmal ein, ja nicht zu teure auszusuchen ("Ja, Oli. Ist ok, Oli. Ich weiß, Oli.") und wir machten aus, dass sie einfach welche zur Auswahl mitnehmen sollten, damit wir uns dann gemeinsam vor Ort (means mein Wohnzimmer) entscheiden.
Paul und ich apparierten zu meiner Wohnung um schon Mal mit Streichen anzufangen. Erst legten wir Zeitungen aus und schützen meine Möbel mit einem Abprallzauber, damit sie nicht schmutzig wurden. Wir stellten die Farbeimer offen auf den Boden und holten uns Farbrollen. Mit unseren Zauberstäben dirigierten wir die Farbrollen und ließen sie wild auf der Wand hin und her tanzen. Paul begann mit seinem Zauberstab komische Kreisbewegungen zu machen und fragend sah ich zu ihm hinüber.
"Was machst denn du da?"
"Siehst du das nicht? Schau mal genau hin!", kam die grinsende Antwort. Angestrengt verfolgte ich die Bahnen der Farbrolle, die weiterhin Kreise malte.
"Äh...Viele ovale Kreise?" Ein Kopfschütteln war die Antwort. "Hm..tja..Ich vermute wohl kaum, dass es ein Kopf darstellen soll, oder? Halt! Versuchst du mich zu malen?", empört sah ich ihn an. Paul brach in schallendes Lachen aus, seine Zauberstabhand fuchtelte wie wild vor meinem Kopf herum (dementsprechend sah auch die Farbe auf der Wand aus): "Häm..NöeientligsollteseimQuaflsei"
"Hä?"
"Eigentlich wollte ich einen- ähm- Quaffel malen" Ich schaute nochmal konzentriert sein "Gemälde" an.
"Hm...hat eine..gewisse Ähnlichkeit, ja", wir schauten uns an und konnten nicht anders als laut loszulachen.
"Jaaah..Dein Kopf."
"Tzz, woher soll ich denn wissen, dass das ein Quaffel sein soll?"
"Das sieht man doch!"
"Tut man das?"
"Ja!"
"Okay, wenn du meinst..."
- Ich hatte es nicht rechtzeitig geschafft mich zu ducken. Hey, es ist lustig durch eine Mischung zwischen Orange und Weiß durchzuschauen. Es sieht alles so...Orange und Weiß aus.
"Arrrgh..!"
Ich stürzte mich auf das Gebilde das so aussah, als wäre es Paul. Ah, es bewegte sich, es war also Paul. Mit einem diabolischen Grinsen auf dem Gesicht verfolgte ich Paul durch meine Wohnung, der Geistesgegenwärtig den Rückwärtsgang eingelegt hatte. Hah! Keine Chance gegen mich, den Schnellsten aller Schnellen, den Stärksten aller Stärksten und den Besten aller Quidditchspieler! Nun, gut, vielleicht wurde ich doch etwas größenwahnsinnig. Nichts da! Ich holte ihn ein und warf mich auf ihn. Yeah, ich siege! Doof nur, dass unter uns die Farbeimer standen. Doof nur, dass diese jetzt umgekippt waren. Ja und man könnte es auch als doof bezeichnen, dass wir jetzt wirklich voller Farbe waren. Man könnte es auch als bescheuert bezeichnen, dass uns die Farbe davon floss.
Wir versuchten so viel wie möglich an Farbe zu retten. Genau da klopfte es an der Tür. Paul und ich sahen uns an und in Turbotempo räumten wir alles so gut wie möglich hin, nahmen unsere Zauberstäbe, die unter dem Sofa lagen ("Ja, ich komme schon!") und begannen weiter die Wand brav anzumalen, als ich noch schnell die Tür öffnete. Saskia und Lisa kamen herein und trotz unseres Aufräumens sprachen ihre Gesichter bände- bis die beiden einen Kicheranfall bekamen. Was war denn jetzt los?
"Ihhrr..seeehhet aaus..", kichernd zeigte Saskia auf uns. Wir sahen an uns herunter und mussten selber anfangen zu lachen. Wir hatten völlig vergessen, dass wir von oben bis untern mit Farbe eingeschmiert waren.
"Steht euch wirklich! Solltet ihr öfter machen", meinte Lisa zu unserem Anblick.
"Doch, das find ich auch", nickend stimmte Saskia ihr zu und ging um mich herum, "besonders diesen weißen Fleck da", sie zeigte auf meinen Arsch, "finde ich seeehr sexy...doch..Ich muss schon sagen." Ich überlegte währenddessen, wie, bitte schön, da Farbe hingekommen ist.
"Aber ich finde deine Schminke auch toll, du musst mir mal sagen wie du das gemacht hast, das würde ich gerne mal ausprobieren."
Kläglich zeigte ich auf Paul.
"Ah, Paul hat dich geschminkt? Paul, du hast wirklich Talent! Wärst du bereit, deine Fähigkeiten mit mir zu teilen?", mit den Augen klimpernd stand Lisa vor ihm, "Wobei du es bei dir besser nochmal üben solltest. Dieser Punkt da...Was soll das denn sein?"
"Hast du noch nichts von der neusten Mode aus Indien gehört? Punkte im Gesicht gelten nun als extrem sexy. Soll anscheinend sehr anziehend wirken..."
Nach einer kurzen Pause meinte Lisa nur noch: "Na ja, auf mich wirken sie nicht wirklich anziehend" und wandte sich um.
Um die unangenehme Stille ein wenig zu unterbrechen, fragte ich: "Mag vielleicht jemand etwas essen? Schlagt ruhig zu!" Alle waren sich einig, etwas zu essen wäre jetzt wirklich gut!
"Ich glaube wir sollten mal die Wand schnell fertig bemalen, sonst wird das heute nichts mehr", nahm Saskia wieder ein Thema auf, als wir gerade aßen.
"Ja, machen wir das kurz, esst ihr ruhig weiter", meinte ich und stand auf. Gemeinsam mit Saskia bemalte ich noch die restlichen Wände fertig, bis unsere Farbe fast aus war. Es war nun nur noch eine Wand mit einem Fenster übrig, aber ganz weiß wollte ich sie auch nicht lassen. Wir überlegten dort hin und hier hin (loool), aber uns fiel nichts ein. Paul begann währenddessen die farbigen Wände mit dem Spray einzusprühen ("Wäh, stinkt das!").
Schließlich fragte Lisa: "Du bist doch Hüter, nich ?"
"Gut erkannt, Li", meinte ich ironisch.
"Ja nee, ich mein, man könnte doch drei Torringe malen und das Fenster miteinschließen; das würde doch gut aussehen oder?"
"Du bist genial!", rief ich und umarmte sie wild.
"Nur nicht zu stürmisch", kam es mürrisch von Paul und fast schon betreten ließ ich Lisa los, überging das aber, indem ich mit voller Enthusiasmus nach einem Pinsel griff, um gleich los zu malen.
"Halt, halt", wurde ich unterbrochen, "ich mach das lieber, wer weiß was bei dir- ohne dich Beleidigen zu wollen- rauskäme." Schmollend sah ich Lisa an. Tzz..Ich konnte sehr wohl Malen! Meine Oma war von meinen Strichmännchen immer sehr begeistert gewesen...Wirklich!
Aber ich musste zugeben, Lisa machte das gut. Na, dann konnte ich mich ja zurücklehnen und weiter essen. Saskia tat es mir gleich und auch Paul gesellte sich wieder zu uns. Essend und trinkend sahen wir Li bei der Arbeit zu.
"Hey, ihr könnt ruhig auch was machen!"
"Ja, was denn?"
"Es macht sehr viel Spaß dir zuzuschauen."
"Ja, das find ich auch."
"Ihr könntet zum Beispiel mal die Teppiche anschauen, die wir mitgebracht haben."
"Hmm..Könnten wir."
"Nicht könnt ihr, sondern macht ihr."
"Okay, okay!", Paul verbeugte sich vor ihr und sah sich suchend im Raum um, "Ja, wo habt ihr denn die Teppiche hingelegt?"
"Ah, tschuldigung ", kam es von Saskia, "ich hohle sie sofort." Und weg war sie. Ein paar Minuten später stand sie wieder voll gepackt vor uns. Jah, ich konnte gerade noch ihr Gesicht sehen. Paul und ich nahmen ihr die Teppiche ab und rollten sie auf dem Sofa aus.
Der erste hatte beigesche Fransen und bestand aus den Farben blau und schwarz (passend zum Sofa und zum Bücherregal), jedoch war ein Orangeton auch noch vorhanden. Blau und Schwarz bildeten ein verschlungenes Muster und ein paar orangene Mini-Männchen waren auf dem Muster verteilt. Er war recht groß, er würde wohl den Großteil des Wohnzimmers ausmachen.
Der zweite Teppich hatte keine Fransen, dafür war er mehr in helleren rot-gelb Farben gehalten. Es war ein bestickter Teppich in diesen typischen gleichmäßigen Teppichmustern, er war kleiner und auch nicht ganz so pompös wie der andere. Dafür waren die Farben eben sehr knallig, was durch die nun bunte Wand nicht so gut aussah.
Jetzt drückte Saskia uns verschiedene..Teppichpunkte in die Hand. Es waren kleine Kreise (etwa 50x50cm) in verschiedenen Farben.
"Die gibt es in den selben Farben auch blumenförmig", meinte sie und zeigte uns was sie meinte.
"Hm, ich denke, dass die kleinen Teppiche besser sind", sagte Lisa.
"Also ich finde- hier- den dunklen am Besten"
"Nein, find ich nicht. Ich bin derselben Meinung wie Lisa", stimmte Saskia Lisa zu, "und du, Oliver?"
"...Ja, ich glaube auch. Fragt sich noch, lieber die Kreise oder doch lieber die Blumen?"
"Probieren wir es doch einfach aus!"
Mit einem Putzzauber entfernte ich die Zeitung auf dem Boden und den Schutz der Möbel und grinste die anderen an: "Wenn ihr meint."
Also ließen wir die Möbel schweben, verteilten die Teppiche wie es uns schlussendlich am besten gefiel, ließen die Möbel wieder hinunter und schauten uns das alles an. Kurze Zeit später dasselbe noch ein mal, nur eben mit den anderen Teppichen. Puh!
"Was fandet ihr jetzt besser? Ich glaube..ich tendiere zu den Kreisen, oder?"
"Jo, ich glaub das passt besser zu dir- Blümchen sind dann doch zu...", viel sagend grinste Paul mich an. Ich ignorierte ihn gekonnt, indem ich auf den Preis der Teppiche schaute. Hui...Na ja, passt schon. Werde ich wohl verkraften- wohl oder übel.
Die drei blieben noch ein wenig und ich bedankte mich (so sagten sie mir später) tausendmal für die große Hilfe.
"Und du willst den Rest wirklich alleine machen?"
"Ja, ihr habt schon wirklich genug gemacht! Den Rest schaff ich auch alleine. Bin ja ein großer Junge."
Lachend umarmten wir uns noch zum Abschied.
oOo
Als ich dann alleine in meiner Wohnung stand, spendierte ich mir selber ein Butterbier. Hach, das tat gut! Aber nichts desto trotz raffte ich mich auf und packte die Teppiche, die ich nicht kaufen würde, auf einen Haufen. Ich räumte kurz notdürftig auf, verkleinerte die Teppiche ein wenig (man konnte große Sachen nicht ganz klein zaubern, man konnte es immer nur auf eine minimale Größe reduzieren) und apparierte mit ihnen vor dem Kaufhaus der Winkelgasse. Es war schon ziemlich spät, die Läden hatten gar nicht mehr offen. Das Kaufhaus hatte aber eine Möglichkeit angeboten, Waren, die man zurückgeben möchte, an einem Schalter abzugeben. Das tat ich und beschloss noch ein wenig rumzulaufen.
Die Winkelgasse, die am Tag so eine fröhliche und laute Stimmung zu haben schien, wirkte nun bedrohlich. Nichts erleuchtete die Gassen außer dem Halbmond, dessen Sichel hoch über der Stadt wachte. Kein Stern war am Himmel zu sehen, trotz der klaren Nacht. Je näher ich zu Eeylops Eulenkaufhaus kamdesto lauter hörte man das gedämpfte Geschrei der Eulen, das nun, da man nichts anderes hörte, die Luft auszufüllen schien. Die Shiluetten der Schaufensterpuppen jagten mir einen kalten Schauer den Rücken hinunter. Wie sie da so bedrohlich plötzlich vor dir auftauchten. Zum Glück waren sie in der Nacht nicht bezaubert, denn eigentlich bewegten sich unsere Puppen- ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie mich das jetzt erschrecken würde. Ich bog in eine Seitengasse ein, um dann gleich wieder in eine Seitenstraße einzubiegen. Ich hatte gehört, hier hätte ein neues Quidditchgeschäft eröffnet, hatte aber heute Mittag keine Zeit kurz vorbeizuschauen. Das wollte ich jetzt nachholen.
Als ich in die nächste Straße einbog, sah ich plötzlich eine Gestalt, die sich am Boden zusammen gekauert hatte und leise wimmerte. Vorsichtig ging ich auf die Person zu, es schien eine Frau zu sein.
"Hallo?"
Keine Reaktion. Die Frau rührte sich nicht mal, nur ihr dauerndes Schluchzen erschütterte ihren Körper. Ich kniete mich vorsichtig vor ihr hin und versuchte ihn ihr Gesicht zu schauen.
"Hey, alles ok mit Ihnen?" Was für eine doofe Frage. Man sieht ja wohl, dass nicht alles ok ist. Mann.
"Äh..ich meine, kann ich Ihnen irgendwie helfen?" Sie hob ihr Gesicht kurz von ihren Knien, um mir in die Augen zu schauen. Sekunden später lag ihr Kopf wieder auf ihrer, wie ich jetzt sah, verschmutzen und aufgerissenen Hose. Ich weiß nicht, sie kam mir gleich bekannt vor. Nur wusste ich nicht, woher ich sie kannte und wer sie war.
"Irgendetwas für sie tun?"
"Lass mich alleine", hörte ich sie brüchig und leise sagen.
"Aber ich kann Sie doch nicht einfach so hier sitzen lassen." Sie hob ihren Kopf abermals, diesmal sah sie mich aber länger an:
"Und was willst du sonst tun?" Scheiße. Ey..? Scheiße! Ich wusste nun, wem das völlig zerkratze Gesicht gehörte. Miranda. Tiefe Augenringe zeichneten ihre sonst so schönen rehbraunen Augen, ihre rechte Backe war völlig geschwollen, ihre Lippen aufgeplatzt. Sie hatte wohl aufgehört zu weinen, man sah nur noch die Spuren der verflossenen Tränen. Ihre schwarzen, krausen Haare standen wild von ihrem Kopf ab und vollendeten das Bild einer völlig erledigten Frau. Meine Erinnerung an die Miranda aus dem Quidditch-Team passten überhaupt nicht zu dieser, mir neuen, Miranda. Ihre Augen, die sonst so böse oder berechnend funkelten, waren nun fast hoffnungslos geweitet. Ihr strenges Gesicht war jetzt nichts anderes als völlig am Ende- nichts erinnerte mehr an die Strenge und das sonst so glattgeföhnte Haar. (A.n.: Ja, was hätt ich denn sonst schreiben sollen? Die haben eben Zauberföhne lol)...
"Siehst du. Nichts. Also lass mich endlich alleine."
Ihr Kopf lag wieder auf ihren Knien.
"Hey, jetzt warte doch! Ich..musste das hier erst mal verdauen, jetzt.."
Sie schnaubte. Ich schaute sie noch einige Zeit hilflos an, bis ich mich neben sie setzte und auf die Mauer gegenüber von uns starrte. So saßen wir lange, schweigend.
"Willst du jetzt die ganze Nacht hier sitzen?"
"Wenn es dir nichts ausmacht."
"Es macht mir aber etwas aus."
"Das ist mir- ehrlich gesagt- egal."
"Aber du hast doch-"
"Das war nur eine Höflichkeitsfloskel."
Stille, sie sagte nichts mehr.
Ich sah sie von der Seite an und meinte: "Du könntest mit zu mir kommen."
"Nein."
"Warum nicht?"
"Warum nicht? Hahaha", äffte sie mich nach.
"Ich meins ernst. Warum nicht?"
Wütend schaute sie mich an. Ich merkte, wie ich eine Gänsehaut bekam. Dieser Blick. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und blickte sie ruhig an.
"Du hast eine Gänsehaut", stellte sie fest.
"Bei deinem Blick...Da kann man nur eine Gänsehaut bekommen."
Sie lachte leise.
"Jahrelange Übung, musst du wissen"
"..."
"Bist du dir sicher, dass dir nicht kalt ist?"
Verwundert sah ich sie an. Warum bitte schön sollte sie sich um mich sorgen? Sie war es doch, um die man sich sorgen machen musste.
"Bist es nicht du, um die man sich sorgen machen sollte?"
Sie wich meinem Blick aus. "Um mich macht man sich keine Sorgen."
"Ich sorge mich aber um dich."
"Dann stehst du wohl ziemlich alleine da."
"Komm mit zu mir, du kannst bei mir schlafen."
"..."
"..."
"Okay, vielleicht-"
"Super, komm ich helf' dir auf", unterbrach ich sie, stand auf und hielt ihr meinen Arm hin. Mürrisch schaute sie mich an, ließ sich aber helfen.
"Bist du..stark genug um zu apparieren?"
"Ich, ich glaube nicht."
Ich überlegte kurz, ob ich es riskieren konnte, sie für kurze Zeit alleine zulassen. Aber ich verwarf diese Idee wieder, nachher überlegte sie es sich anders und war sonst wo. Oder ihr...der Mensch, der ihr-. Nein, so geht das nicht.
"Hm, komm wir benutzen den Kamin in dem Laden da", ich zeigte auf das Quidditchgeschäft.
"Ähm..dazu müssten wir dort einbrechen."
"Notfall", grinsend sah ich sie an.
"Okay..", lachte sie.
"..."
"Lass mich das machen."
Ich wollte schon protestieren, aber sie unterbrach mich: "Glaub mir, das kann ich. Bestimmt viel besser wie du", sie zog mir eine Fratze. Ich musste lachen und meinte nur: "Gut...wenn du meinst. Ladys first."
Sie hantierte mit ihrem Zauberstab rum und murmelte irgendwelche komischen Wörter. Dann zog sie einen- Hilfe was ist denn das- nun ja sie zog etwas komisches längliches heraus und fummelte damit im Schloss rum.
"Äh, was machst du da?"
Sie ignorierte mich völlig und murmelte weiter irgendwelches unverständliches Zeug. Schließlich hörte ich ein "Komm schon!" und "Na endlich" und Miranda sah mich triumphierend an: "Hereinspaziert."
"Sagte ich nicht 'Ladys first'?"
"Na, erstaunt? Aber wie du meinst- ich gehe gerne vor", und damit lief sie in den Laden hinein. Ich schloss die Türe hinter mir und sah gerade noch wie Miranda hinter einer Ecke verschwand. Eigentlich wollte ich ihr folgen, wurde aber von einem Quidditchkoffer samt Quidditchbällen und einem Pflegeset abgelenkt. Etwas wofür ich normalerweise 500Gallonen- also so viel wie für einen Feuerblitz- zahlen müsste, könnte ich jetzt einfach so...mitnehmen. Begeistert strich ich über die Truhe. Wie schön sie war...
"Ah, hier ist der Kamin", hörte ich wie durch einen Schleier Mirandas Stimme, "hey, wo bleibst du denn?", sie schaute um die Ecke- dann lachte sie.
"Wir sind eigentlich hier um den Kamin zu benutzen- nicht um einen Quidditchkoffer zu klauen"
"Aber das wäre doch kein Klauen!"
"Doch, das wäre es", belehrte sie mich. Ich schaute sie erstaunt an. Und irgendwann, so kam es mir vor, fingen meine Gehirnzellen wieder an zu arbeiten.
"Äh, ja natürlich"
Grinsend streckte sie mir den Arm hingegen: "Brauchst ja deshalb nicht gleich rot zu werden."
Ich glaube, ich wurde noch röter.
Um geschickt von dieser Peinlichkeit abzulenken, fragte ich sie, was ich vorhin schon wissen wollte: "Mit was hast du denn da vorhin rumgemacht?"
"Meinst du das?", sie zeigte mir das komische Ding.
"Ja."
"Das ist ein Dietrich- eine Muggelerfindung. Ich finde es ganz praktisch. Sie öffnen damit Schlösser, man steckt ihn in das Schloss hinein, dreht es ein wenig und dann funktioniert es wie ein Schlüssel- nur passt es in viele Schlösser hinein. Um es mit Hogwarts zu vergleichen: Es ist als hättest du ein Wort, dass zu allen Bildern passt. Passwort for free praktisch."
"Holla! Das hört sich ja interessant an."
"Das ist es auch", grinste sie, "also, hast du Flohpulver?"
"Ähm, ja...Irgendwo...Ah! Hier. Wir gehen am besten zusammen. Wer weiß wo du mir sonst landest."
Miranda nickte als Antwort nur. Also schmiss ich ein wenig Flohpulver in das (zum Glück noch leicht brennende) Feuer. Als es grün leuchtete nahm ich sie an der Hand und wir gingen gemeinsam in das Feuer. Ich sagte laut "Oliver Wood, Nirgogasse 8" und schon spürte ich das angenehme kitzeln überall- und wir waren bei mir zu Hause.
Verlegen sah ich mich um, obwohl ich noch kurz aufgeräumt hatte, herrschte bei mir noch ziemliches Chaos.
"Es ist ein bisserl...unaufgeräumt, lass dich davon nicht stören."
"..."
"..Äh, setzt dich doch", ich bot ihr einen Stuhl an. Irgendwie war die Stimmung angespannt..
"Willst du etwas zu essen? Trinken?" Ein Kopfschütteln. Nun gut, dann eben nicht. Ich ging in mein Bad und suchte nach Salben für die Verletzungen die sie hatte. Deshalb hatte ich sie schließlich mitgenommen. Ich hatte gefunden was ich wollte und ging wieder zurück zum Essenstisch, an dem Miranda saß.
"Ich kümmere mich jetzt ein wenig um dein Gesicht, damit es schneller verheilt."
"..."
"..."
"Kannst du sowas denn?", fragte sie schließlich, als ich anfing mir ihre Verletzungen anzuschauen.
"Ein wenig, vom Quidditch halt.", murmelte ich und fing erstmal an ihr Gesicht vorsichtig zu waschen. Danach kümmerte ich mich um ihre geschwollene Backe, die wohl immer noch sehr weh tat- sie zuckte ständig zusammen. Ihre Kratzer schmierte ich mit einer "Verbindungssalbe" ein und für ihre Lippe suchte ich eine sanfte Creme aus, damit die dünne Haut nicht angegriffen wird. Ich strich sie leicht mit meinem Zeigefinger auf ihre großen Lippen. Ich merkte wie meine Hand zitterte, aber ich konnte nichts dagegen tun. Ihre leicht geöffneten Lippen sahen in diesem Augenblick seltsam...verführerisch aus. Reiß dich zusammen, Oliver! Mit etwas heißerer Stimme, fragte ich sie: "Soll ich mich noch um deine Arme kümmern?"
"Nein, mit denen ist alles in Ordnung", meinte sie abweisend. Sie strich sich eine Haarsträne aus ihrem Gesicht, dabei rutschte ihr Ärmel ein wenig herunter. Ich nahm ihren Arm in meine Hand und strich ihren Umhang noch ein wenig weiter hoch.
"Alles in Ordnung, ja?", fragte ich ironisch. Der ganze Arm war blutverkrustet, richtig beängstigend. Ich fuhr sanft mit meinem Finger eine Blutspur hoch-
"Lass das!"
"Warum willst du nicht, dass ich es behandle?"
Wütend sah sie mich an.
"Und woher hast du diese ganzen Verletzungen?"
"..."
"Du willst mir doch nicht erzählen, dass das alles", ich zeigte auf ihren Arm und ihr Gesicht, "bei einem Unfall passiert ist?" Noch währen ich sprach, wurde mir bewusst, dass ich zu weit gegangen war. Sie zog blitzschnell ihren Zauberstab und meinte drohend flüsternd: "Noch ein Wort...Ein Wort zu viel, und du liegst da unten", sie nickte mit ihrem Kopf auf den Boden, "Ich brauch mir von dir nichts sagen zu lassen- am wenigsten von dir. Du weißt sowieso nichts. Du bist nur..einer dieser Heiligenweltmasche. Der Dunkle Lord ist natürlich schon längst tot, Leid gibt es ohne ihn nicht- sowieso, weißt du was Schmerz ist?"
Schwer atmend senkte sie ihren Zauberstab wieder.
"Falls du dich waschen willst, dahinten ist das Bad. Ich kann dir auch von mir Kleidung leihen- falls du nicht in dem da schlafen willst", mit diesen Worten ging ich an ihr vorbei in mein Schlafzimmer. Heiligeweltmasche.
Ein paar Minuten später, hörte ich wie sie die Badezimmertüre schloss und die Dusche anging.
Sowieso, weißt du was Schmerz ist? Weiß ich was Schmerz ist? Natürlich, beim Quidditch verletzte man sich ständig; aber war das Schmerz ? Was ist Schmerz überhaupt? Wann fängt Schmerz an? Ist Schmerz rein körperlich oder spielt die Psyche eine große Rolle?
Ich ließ mich schwerfällig auf mein Bett zurücksinken. Das Rauschen der Dusche glich in etwa meinen Gedanken. Sie rauschten in meinem Kopf herum ohne eine Lösung zu finden- und doch landeten sie alle schließlich am selben Ort: im Ausguss.
Plötzlich stand sie da, am Türrahmen und sah mich an. Sie hatte eine lange Jogginghose von mir angezogen und ein großes langärmliges T-Shirt.
"Du kannst hier schlafen, ich schlaf auf dem Sofa. Brauchst du noch was?"
"Nein."
Ich stand auf und lief an ihr vorbei ins Wohnzimmer.
"Oliver?"
Ich drehte mich zu ihr um.
"Danke", sagte sie leise.
Ich lächelte.
"Bitte."
Sie lächelte mir leicht zu und schloss dann die Tür hinter sich. Ich seufzte. Es war ein langer Tag gewesen, deshalb holte ich mir eine Decke und legte mich gleich aufs Sofa. Ich schlief sofort...
oOo
Ein kleines Review gefällig? Jaa! Hach, ich würde mich wirklich sehr freuen..Nur dieses kleine lila Knöpfchen da und wenigstens etwas dazusagen...
