Eine Stunde später
Catherines Wohnung

Catherine war mittlerweile wieder eingeschlafen und träumte.

„Eddie, ich lass mich scheiden.", verkündete Catherine mutig. Eddie sah sie an und begann zu lachen. „Ich Meine es ernst.", sagte sie ein wenig wütend. Eddie schwieg nur und sah sie lächelnd an. „Ich habe es einfach satt, dass Du mich verprügelst und mich betrügst. Eddie, glaub mir, diesmal meine ich es ernst." Ihr Herz raste und pochte wild gegen ihre Brust. Sie hatte schon seit einer Woche vor, es ihm mitzuteilen, aber sie hatte Angst davor gehabt. Jetzt hatte sie ihren ganzen Mut zusammen genommen und war zu ihm gegangen. „Du verlässt mich nicht, Baby.", sagte er wütend. „Doch, das werde ich.", blieb sie auf ihren Standpunkt bestehen. „Jetzt hör mir gut zu, Süße. Wenn Du Dich von mir scheiden lässt, besorge ich mir den besten Anwalt dieser Stadt und werde das Sorgerecht für Lindsay einklagen. Hast Du mich verstanden? Du bist oft nicht zu Hause wegen Deinem Job und hast nicht viel Zeit für Lindsay.", machte er ihr klar. In Catherines Augen stiegen Tränen auf. Lindsay war ihr ein und alles. „Tu' das nicht, Ed. Du weißt, dass Lindsay mein Ein und Alles ist. Ich kann ohne sie nicht leben.", sagte sie flehend. Eddie lächelte zufrieden. „Dann wäre also damit die Sache abgehackt. Du bleibst bei mir."

Plötzlich wachte Catherine auf. Was war das für ein Geräusch gewesen. War es von ihrem Traum? Ihr Herz schlug wild gegen ihre Brust. Warum musste sie nur die schrecklichen Erinnerungen noch mal durchleben? Lindsay wurde durch das komische Geräusch auch wach. Es klang wie eine Art schaben. „Mommy, ich hab Angst! Was ist das?", fragte Lindsay leise und nahm Catherines Hand. Jetzt wusste Catherine, dass sie das Geräusch nicht geträumt hatte. Sie strich sich ihre blonden Haarsträhnen hinter das Ohr und stand leise und langsam vom Bett auf. „Bleib da, Mommy. Bitte.", flehte Lindsay. „Sh. Ich bin doch da.", flüsterte sie und schlich leise bis zu ihrer Schlafzimmertür. Sie versuchte so flach wie möglich zu atmen. Lindsay beobachtete ihre Mom genauestens. Catherine strecke ihren Kopf aus der Tür und sah den Gang entlang. Sie konnte im Dunkeln nichts erkennen, aber sie hörte etwas. Es waren eindeutig Schritte. Das Holz unter ihren Füßen knackste leise. Catherine trat zurück und sperrte leise die Schlafzimmertür zu. Was sollte sie machen?

Sie lief zu ihrem Kleiderschrank, nahm ihre Jacke heraus und zog sie sich schleunigst über. „Lindsay Schatz, komm zu mir.", flüsterte sie. Lindsay stand sofort auf und rannte zu ihr. „Ich hab solche Angst.", ließ sie Catherine wissen. Catherine strich Lindsay über den Kopf. „Ich weiß, aber ich bin ja bei Dir.", beruhigte sie sie. Catherine ging mit Lindsay zum Fenster und öffnete es. Sie mussten erstmal hier raus. Catherine kannte sich zwar hier in der Gegend nicht aus, aber sie musste fliehen. Egal wohin. Die Türklinke wurde hinuntergedrückt. Catherine bekam von Sekunde zu Sekunde mehr Angst. „Mommy.", sagte Lindsay und sah sie ängstlich an. Ryan und Oliver, hörten das und wussten somit, dass Catherine wach war und sich absichtlich eingeschlossen hatte. „Mach auf.", schrie Ryan und versuchte die Tür aufzubrechen. Lindsay fing zu schreien an. „Sh.", versuchte Catherine sie zu beruhigen.

„Es wird alles wieder gut, mein Schatz." Catherine hob Lindsay aus dem Fenster. „Mommy. Schnell.", schrie Lindsay. Die Tür ließ bei jedem Tritt ein wenig nach. Catherine hüpfte blitzschnell aus dem Fenster und nahm ihre Tochter an die Hand. „Sie ist draußen. Schnell.", hörte man einen der zwei Männer schreien. Catherine sah sich hektisch in allen Richtungen um. Wohin sollte sie laufen? „Komm.", sagte Catherine zu ihrer Tochter und begann in eine Richtung zu laufen. Da Lindsay nicht so schnell war, stoppte Catherine nach ein paar Metern, nahm sie auf den Arm und lief weiter. Sie rannte um ihr Leben. Nachdem sie weit genug weg war und niemanden sah, stoppte sie und verschnaufte.

Lindsay sah sich ängstlich in der Gegend um. Sie wusste genau, wo sie waren. „Gehen wir zu Nick?", hakte Lindsay nach. Sie wusste, dass Nick stark war und sie und ihre Mom beschützen konnte. Catherine strich ihrer Tochter über den Kopf. „Tut mir Leid, aber ich weiß nicht wo er wohnt.", gab sie zu. Lindsay deutete auf ein Gebäude. „Da wohnt er." Catherine eilte mit Lindsay dort hin. Es waren eine ganze Reihe voll klingeln. Wie hieß Nick mit Nachnahmen. Catherine überlegte fieberhaft. Stokes. Sie betätigte die Klingel und sah sich ängstlich um. Es dauerte eine Weile, doch dann ertönte Nicks Stimme aus der Gegensprechanlage. „Ja?", fragte er müde nach. „Nick. Ich bin's Catherine. Mach auf. Schnell. Bitte.", flehte sie ihn an.

Er ließ sie ein. Catherine lief mit Lindsay in den zweiten Stock zu Nick und ging zu ihm in die Wohnung. „Cath, was ist los? Du siehst abgehetzt aus.", stellte er fest. Catherine sah ihn ängstlich in die Augen. „Da waren Männer in meiner Wohnung. Ryan und Oliver. Sie und David haben die Bank ausgeraubt. Ich weiß es wieder. Sie verfolgen mich. Bitte, hilf mir.", flehte sie ihn an. Nick strich Catherine kurz über die Wange und rannte dann zum Telefon. Er wählte die Nummer von Brass und erzählte ihn Grob worum es ging. Brass und seine Männer machten sich sofort auf den Weg zu Catherines Wohnung. „Brass fährt zu Deiner Wohnung. Ihr könnt diese Nacht bei mir bleiben.", sagte Nick. Catherine sah ihn dankbar an. Er war einer der netten Personen in ihren Leben. „Danke." Lindsay gähnte demonstrativ. Sie hatte zwar Angst, war aber total müde. „Komm Lindsay, ich zeig Dir das Schlafzimmer.", meinte Nick. „Aber ich will nicht allein schlafen. Mommy, bleib bei mir, okay?" Catherine lächelte ihre Tochter matt an. „Keine Angst. Ich bleibe bei Dir." Nick führte sie ins Schlafzimmer. „Hier. Schlaft gut.", meinte Nick und lächelte. Lindsay krabbelte ins Bett und sah zu ihrer Mutter. „Mommy, komm." Catherine drehte sich in Lindsays Richtung. „Gleich, mein Schatz." Sie sah Nick an, legte ihre Hände um seinen Nacken und gab ihm einen flüchtigen Kuss. „Danke. Für alles." Nick lächelte etwas verlegen und schaffte es nicht, sich von ihren Augen loszureisen. „Schon gut.", brachte er schließlich heraus. Catherine lächelte leicht und ging dann zu Lindsay ins Bett.

Als Catherine am nächsten Morgen aufwachte, schlief Lindsay noch. Sie stieg leise aus dem Bett und verließ das Schlafzimmer. „Hey.", hörte sie eine leise Stimme. Sie drehte sich um und sah Nick, der im Wohnzimmer saß. „Wie hast Du geschlafen?", fragte er nach. Catherine ging zu ihm ins Wohnzimmer und nahm neben ihm auf der Couch platz. „Nicht besonders gut. Ich hatte im Traum so viele Erinnerungen. Meistens schlechte Erinnerungen.", erzählte sie ihm. „Wie gut kannst Du Dich an Dein Leben erinnern?", fragte er nach. „Ich war Stripperin, bevor ich zum CSI ging. Eddie, habe ich im French Palast kennen gelernt. Er hat mir einen Tag bevor ich erfuhr, dass ich Schwanger war, einen Heiratsantrag gemacht. Er hat mich unzählige Male misshandelt. Wie habe ich das nur über mich ergehen lassen können? Dann hab ich mich scheiden lassen und im Prozess wegen dem Sorgerecht hat Gil für mich ausgesagt. Du kommst aus Texas und ich war mit Dir den ganzen Tag zusammen, als die Bank überfallen wurde.", erzählte sie ihm. Nick lächelte. Es schien so, als würde sie sich wieder so gut wie an alles erinnern.

„Brass hat heute früh angerufen. Er hat die Typen geschnappt, die bei Dir eingebrochen sind. Du musst später ins Revier und die beiden Identifizieren. Dann werden sie und David verurteilt.", teilte Nick ihr mit. „Ich habe sie nicht in meiner Wohnung gesehen; nur gehört. Aber ich bin mir sicher, dass es Ryan und Oliver waren. Ich habe ihre Stimmen erkannt.", erklärte Catherine.

Zwei Stunden später
CSI Gebäude

Lindsay war in Gregs Labor, während Catherine im Verhörzimmer mit Gil, Brass und Nick saß. Sie hatte Oliver und Ryan identifiziert. Jetzt musste sie nur noch ihre Aussage machen, dann konnte das Verfahren beginnen. „Okay Cath, erzähl uns was am 3. Juni passierte.", forderte Brass von ihr sanft. Gil lächelte ihr aufmunternd zu. Er war froh darüber, dass sie sich wieder an so gut wie alles erinnern konnte. „Ich wollte mir einen Kaffee kaufen und Nick ließ mich circa zweihundert Meter vor dem Cafe' raus. Ich ging den Gehsteig entlang und dann erklang plötzlich die Alarmanlage von der Bank. Wenig später, stürmten zwei schwarz gekleidete Männer aus der Bank. Es waren Ryan und David. Sie hatten einen schwarzen Beutel bei sich. Vermutlich war dort das Geld drin. Ich zog meine Waffe und befahl ihnen stehen zu bleiben. Plötzlich hörte ich hinter mir eine Stimme; es war Olivers. Und ehe ich mich umdrehen konnte, bekam ich einen Schlag auf den Kopf. Mir wurde ganz schwarz vor Augen und muss dann bewusstlos geworden sein.", schilderte sie. „Was war dann, als Du zu Dir kamst?", hakte Brass nach.

3.Juni
Davids Haus

Catherine wurde langsam wach. Ihr Kopf schmerzte höllisch. Sie öffnete ihre Augen und sah sich um. Wo war sie nur? Der Raum war ziemlich dunkel. Was war nur passiert? Wenig später wurde die Tür geöffnet. Ein fahler Lichtstrahl fiel auf sie. David schaltete das Licht an. Catherine sah ihn verwirrt an. Wer war er? „Oh, Du bist bereits wach.", meinte David zynisch. „Wer sind Sie?", wollte Catherine wissen. David lächelte. „Das willst Du überhaupt nicht wissen.", entgegnete er ihr. Catherine fasste sich mit einer Hand an den Kopf und blickte zu ihm. „Wo bin ich und wer bin ich?", fragte sie ihn. David sah sie misstrauisch an. Was war mit ihr los? Spielte sie mit ihm ein Spiel? David antwortete vorerst nicht. Er wollte ihre weitere Reaktion abwarten. Catherine stand vom Boden auf und ging zu ihm. „Bitte, beantworten Sie mir die Fragen. Wer bin ich? Ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Bitte!", flehte sie ihn an. Er zog eine Augenbraue nach oben und breitete seine Arme aus. „Komm her, mein Schatz." Sie ging zu ihm und umarmte ihn. Er strich ihr über den Rücken. Jetzt war er sich sicher, dass sie das ganze nicht spielte, sondern, dass sie wirklich ihr Gedächtnis verloren hatte. „Du bist meine Frau; Vanessa Cooper. Du bist zu Hause.", log er. Catherine sah ihn erleichtert in die Augen. „Danke. Wer bist Du?", fragte sie nach. „David. Dein Dich liebender Ehemann." Sie lächelte leicht und gab ihm einen Kuss. „Danke."

„Genau so war's. Er hat mir mit der Zeit immer mehr Lügen erzählt.", erklärte Catherine. Brass nickte. „Hat er Dich schlecht behandelt?", wollte Gil wissen. Catherine schüttelte ihren Kopf. „Nein, er war immer nett zu mir.", musste sie zugeben. „Und habt ihr miteinander geschlafen?", fragte Brass interessiert nach. Catherine sah ihn geschockt an. „Ja. Mein Gott, warum hab ich das getan!" Nick strich ihr leicht über den Oberarm. „Hey, Du hast geglaubt, er wäre Dein Ehemann. Gibt Dir nicht die Schuld daran."

Fünf Minuten später, verließ Catherine das Verhörzimmer und holte Lindsay vom Labor ab. „Hey, mein Schatz. Was hältst Du davon, wenn wir Eis essen gehen, hm?", fragte Catherine nach. Lindsay strahlte über das ganze Gesicht. „Ja. Gern. Mommy?", fragte Lindsay vorsichtig. „Was ist, Lindsay?", wollte Catherine wissen. „Kannst Du Dich jetzt wieder komplett an mich erinnern?", wollte sie wissen. Catherine lächelte und strich ihrer Tochter über den Kopf. „Natürlich. Du bist mein Engel; mein Ein und Alles. Ich könnte ohne Dich nicht leben. Ich hab Dich lieb, mein Schatz." Lindsay lächelte. „Ich hab dich auch lieb, Mommy."

ENDE

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so das wars; ABER ich schreib gerade an einer weiteren FF... sie heißt I'm with u. Falls interesse besteht; kann ich sie dann auch hier posten?

und danke für das liebe FB :)