See der Tränen

Discl.: Siehe Prolog

Chapter One

Under the gun

Dunkelheit hüllte das Zimmer ein, und mit ihr kam ein unruhiger, von Träumen zerrütteter Schlaf.

Und es dauerte nicht lange, da war sie wieder wach.

Müde strich Samiel sich das feuchte Haar aus der Stirn. Hatte sie so sehr geschwitzt?

Nun, dies würde wahrscheinlich eine weitere unruhige Nacht werden.

Aber das war wahrscheinlich normal. Sie war neu hier, da war es normal, dass man in der neuen Umgebung erstmal nicht so gut schlafen konnte.

Samiel lag noch lange wach, ehe sie beschloss aufzustehen.

Sie knipste das Licht in ihrem Zimmer an und zog ihre neue Uniform an, ehe sie sich auf den dunklen Gang stahl und leise, mit der Absicht die anderen Soldaten schlafen zu lassen, in Richtung Küche ging.

Doch sie war nicht allein in der Küche. Pit, ihr Kommandant, saß dort.

„Na, kannst du wieder nicht schlafen?" begrüßte er sie.

Pit war in Ordnung. Mit ihm konnte man gut umgehen.

„Naja, ich denk ich brauch noch ein, zwei Tage," meinte Sam nur leise und Pit nickte.

„Jo, du hast Glück, momentan ist nicht viel los, ruh dich aus, solange du noch kannst!"

„Tja, würde ich gern!" Sam nahm sich eine Packung O-Saft aus dem Kühlschrank und ein Glas und setzte sich zu Pit an den Tisch.

„Sag mal, Sam, wie alt bist du eigentlich?" fragte Pit und setzte sein Glas Bier an.

„Mh, achtzehn bin ich," meinte Sam nur und nippte am O-Saft.

„Und du trittst einer Organisation wie dieser bei?"

Sam nickte nur und lehnte sich im Stuhl zurück.

„Meinst du nicht, dass du dafür zu jung bist? Wieso hast du dich für einen solchen Schritt entschieden?" fragte Pit nun, und Sam ging diese Fragerei etwas auf die Nerven.

„Keine Ahnung, warum bist du hier?"

„Es ist unhöflich, eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten!" brummte Pit, doch er lächelte. „Naja, egal. Ich spreche auch nicht gern über die Gründe meines Daseins hier, ich denke, ich verstehe dich!"

Sam nickte und trank ihr Glas leer.

Die Uhr schlug fünf in der Frühe und Pit seufzte. „Ich hau mich noch mal hin, bis später Sam!"

„Ja, bis später!" meinte Sam nur und war dankbar, dass er endlich ging.

Und vor allem war sie dankbar, dass Pit nicht zu viele Fragen stellte und es akzeptierte, dass sie nicht über ihre Beweggründe reden wollte.

Es war auch zu kompliziert darüber zu sprechen und Sam wollte sich die Mühe nicht machen.

Es war alles viel zu kompliziert.

Sam seufzte und nippte noch einmal an ihrem O-Saft.

Die Tage vergingen, der Schlaf wurde nicht unbedingt besser.

Doch eines Nachts wurde sie unsanft aus dem traumlosen Schlummer gerissen.

„Freakalarm!" schrie ein Soldat durch die Gänge.

Sam reagierte blitzschnell. Sie war eine der Ersten in den Garagen. Also das war ihr noch aus ihrer Soldatenzeit geblieben? Die Reaktionsschnelle? Skrupellosigkeit? Die Alpträume?

Sam schüttelte den Gedanken ab und eilte voraus.

Pit winkte ihr zu. „Komm schon, Sam, komm zu mir!"

Und sie fuhr mit ihm im ersten Einsatzfahrzeug mit.

„Als Erstes das Gelände absichern! Sam, geh mit zwei Mann nach Norden! Du schaffst es!"

Sollten das aufmunternde Worte sein? Dann hätte er sie doch lieber allein losgeschickt.

Sie sicherten den Bereich um das Gebäude herum ab, noch während dieser Zeit kam Seras Victoria mit ihrer Truppe an, die das Gebäude stürmten. Schüsse waren nun zu hören, gefolgt von einer kleinen Explosion.

Es dauerte geraume Zeit bis es still wurde. Zwei extrem laute Schüsse waren es, die das Ende der Schlacht verkündeten.

Sam hatte nichts getan außer zu warten. Wenn es immer so war, dann war der Job einfacher als befürchtet.

Sie gingen zu den Einsatzfahrzeugen zurück und berichteten, dass nichts rund herum zu sehen war.

„Nichts ist bei uns vorgefallen," meinte ihr Kollege nur und Pit nickte.

„Prima, alles gut verlaufen heute. Ab nach Hause!"

Und sie kehrten zurück zum Stützpunkt, in die Hellsing Villa, wo sie schon von Walter, dem Butler des Anwesens, mit heißem Tee empfangen wurden.

Eine kleine Nachbesprechung des Einsatzes wurde noch gemacht und dann verzogen sich die meisten Soldaten wieder in ihre Zimmer.

„Sag mal, Sam," sagte Martin und nippte an seinem Tee. „Warst du vorher schon mal Soldat oder Ähnliches? Du kennst dich gut mit den Waffen und Kampftechniken aus!"

„Nein, nicht wirklich," sagte Sam, ohne von ihrem Tee aufzusehen.

„Und unwirklich?"

„Ich hab noch nicht mal 'ne Ausbildung oder 'ne abgeschlossene Schulausbildung, wenn du es genau wissen willst!" meinte Sam nur und verblüffte so ihr Gegenüber.

„Das hat hier keiner, naja ," lachte Bill, der rechts von ihr saß. „Der Abfall der sozialen Gesellschaft landet immer hier. Aber wir sind es, die die Welt vor dem richtigen Abfall retten!" Und damit stand der rothaarige Narr auf und verließ die Küche.

Martin streckte sich und gähnte. „Ich hau mich dann auch noch mal hin," meinte er und ging ebenfalls.

Sam blickte ihnen hinterher und nippte knurrend an ihrem Tee.

„Nimm diese Barbaren nicht so ernst, Samiel. Davon ist einer dümmer als der andere!"

Samiel drehte sich um und blickte den lächelnden Butler an.

„Ja, Sie haben wohl recht, Walter," seufzte sie nur.

In diesem Augenblick kam Seras hinein. Sie lächelte Sam zu und streckte sich.

Sam war der Auffassung, dass diese Frau irgendwie komisch war, aber das waren sie hier schließlich irgendwie alle.

„Guten Abend, Seras. Ihr habt wieder ganze Arbeit geleistet," grüßte Walter sie und Seras grinste, wobei sie einige ihrer „Merkwürdigkeiten" entblößte.

„Danke, Walter!"

„Ihre Ration habe ich schon auf ihr Zimmer gebracht!"

„Umm, das ist super," meinte die Frau und klang nicht wirklich begeistert.

Samiel hatte Geschichten von den Soldaten gehört, dass in dieser Organisation zwei Vampire arbeiten würden. Zunächst hatte sie es nicht geglaubt, doch nun, wo sie Seras eindringlicher beobachtet hatte, war sie sich sicher, dass diese Typen die Wahrheit gesagt hatten.

Die Ration, von der Walter sprach, war eine Konserve mit Blut. Samiel hatte beobachtet, wie eine ganze Ladung davon angekommen war.

Aber es hieß zwei Vampire.

Wer war der zweite? Vielleicht Pit?

Grinsend schüttelte Samiel den Gedanken ab und drehte sich wieder in ihrem Stuhl um.

Ihr gegenüber saß nun ein völlig unbekannter Mann.

Er trug einen merkwürdigen roten Mantel, dazu den passenden Hut und eine orangefarbene Sonnenbrille.

Sam hatte ihn nicht gehört und wunderte sich deswegen über sein Auftauchen. Aber er war ihr jetzt die ganzen Tage über, in denen sie schon hier war, überhaupt nicht aufgefallen. Vielleicht hatte er ja frei gehabt.

Sam und er starrten sich gegenseitig an.

Ihr Gegenüber hatte ein Grinsen auf dem Gesicht, das sehr nach purem Wahnsinn aussah.

„Ah, Meister Alucard, schön, Sie diese Nacht anzutreffen." Walter öffnete den Kühlschrank und holte etwas daraus hervor.

„Grüß dich, Walter," kam die Stimme dieses Mannes hervor und lag im Raum wie ein nebliger Dunst. „Einen schönen Abend haben wir heute. Da bekommt man direkt Lust auf ein Schlückchen Blut!"

Samiel hörte wie, Walter hinter ihr leise lachte, dennoch wandte sie den Blick nicht ab.

Mit diesem Satz hatte er sich geoutet. Er war der zweite Vampir.

Rein instinktiv erspürte Samiel, welcher der beiden der gefährlichere war. Er saß vor ihr und schien sie anzustarren.

Und sie hielt diesem Blick stand. Doch eigentlich focht sie nur einen Kampf mit ihrem Spiegelbild aus, das seine Brille zu ihr sandte.

Sam war sich später sicher, seine Augen nicht sehen zu können hatte in dieser Nacht für sie Vieles einfacher gemacht.

Sie war froh, als Walter sich nun endgültig dem Vampir zuwandte und sie durch diese Lücke schlüpfen konnte.

Während sich Walter mit Alucard unterhielt, war sie aufgestanden und an ihnen vorbeigegangen.

„Gute Nacht, Leute," murmelte sie noch.

„Schlaf gut, Sam!" rief Seras ihr hinterher und sie hob die Hand und verschwand durch die Tür.

„Mh," machte Alucard nur lächelnd und sah ihr hinterher.

Seine Sonnenbrille war bis zur Nasenspitze heruntergerutscht und seine blutroten Augen wurden sichtbar.

Jo hi,

Chap 1 Gott sei dank niedergeschrieben o;;;;;

Ich hoffe, es gefällt euch bis jetzt und ich hoffe, dass ich mit Samiel einen interessanten Charakter beschreibe.
Sie wird auch eine interessante Vergangenheit haben, die etwas später aufgedeckt wird.
Ps.: Ich hab diesmal nicht vor den Chara sterben zu lassen.
Bis dahin wird sie noch ein bisschen einzelgängerisch unterwegs sein müssen.

Also, bitte eine Review, oder auch zwei.

Gruß

Naz1984