See der Tränen


Discl.: Siehe Prolog

Hi Leute, vielen Dank für die vielen Reviews.
Find ich echt total geil.Ihr seid SUPER!o
Mal sehen wie euch dieses Chap gefällt- Also viel spaß beim lesen.
Gruß
Naz

VarieFaniel: Ich weiß das du mein treuester Fan bist und finde das echt klasse. Ohne meine Fans bin ich nichts!

Chap. Five

Blood


Samiel!"

Schüsse zerrissen die Stille der Nacht wie dünnes Papier.

Hoffnung, die nie wirklich existiert hatte, starb mit den Atemzügen der Hellsingsoldaten.

Es waren wenige, die sich tapfer hielten, dort, im Kanalschacht.

Doch diese wenigen, es waren fünf an der Zahl, leisteten ganze Arbeit.

Der Gestank von fauligem Blut vermischte sich mit dem des frisch vergossenen.
Schüsse mischten sich mit Schmerzenschreie.
Man hörte die Zeit, wie sie durch die riesige Sanduhr des Universums rann.

Und sie stoppte nicht, so sehr die Soldaten es sich auch wünschten.
Die Zeit dachte nicht im Traum daran, auch nur ein Sandkörnchen zu verschenken.

Samiel hielt tapfer mit Seras die Stellung.

Ihre Hände krampften sich um das Gewehr, krampfhafter Schmerz fesselte ihre Schultern und Müdigkeit wollte sie überrennen.

Stundenlang dauerte nun dieser Kampf. Der Tag wollte bald kommen, doch wo blieb er?
Noch nie in ihrem ganzen Leben hatte sich Samiel so inbrünstig die Sonne gewünscht wie in diesem Moment.

Doch die Finsternis der Nacht ließ sich nicht so einfach verjagen, der Monsterstrom versiegte nicht, die Schreie verstummten nicht, das Blut floss weiter.

Für Samiel kam zum zweiten Mal in ihrem kurzen Leben der Moment, wo sie die Welt in Flammen sah, unglaubliche Leere wahrnahm und alles in fürchterlichen, unendlichen Zorn unterging.

Die Welt um sie herum färbte sich rot, die Dunkelheit weichte der Farbe des Blutes.

Samiel spürte nicht das Taumeln, spürte nicht den Fall, sah und roch das Blut nicht mehr.

Ihr Gewehr krachte neben ihr zu Boden und ihr Atem wurde lange und stetig.

Sie war zu erschöpft, ihr Körper streikte. Und noch immer war kein einziger Sonnenstrahl in Sicht gewesen.

Sam war sich nun sicher, dass sie nicht mehr spüren würde, wenn sie starb, denn um sie herum wurde die Welt schwer, und verschwamm, als der todbringende Schlaf sie übermannte.

…Schritte!

Aber Samiel wusste, dass sie sich nicht bewegte.

Und sie wusste, dass sie lebte.

Sie spürte ihren langen und tiefen Atem, ihren stetigen Herzschlag.

Kraft kehrte in ihre tauben Glieder zurück und sie schaffte es die Augen zu öffnen.

Und doch war sie orientierungslos und durcheinander.

Zu viele Geräusche rauschten in ihren Ohren.

Und doch war es das Licht, dass ihr sagte, dass der Morgen gekommen war und Sam wusste, er hatte sich bis zur letzten Sekunde damit Zeit gelassen.

Die Schritte verstummten und die Welt um Samiel gewann an Konturen und wurde etwas klarer.

Eine Stimme aus dem Schatten, doch Samiel konnte sie nicht zuordnen.
Es war immer noch zu chaotisch in ihrem Kopf.

"Samiel!"

Sam öffnete die Augen und sah die Umrisse des Vampirs Alucard. Er trug sie im Eilschritt aus der Gefahrenzone.

"Alu..." gurgelte Sam nur und Schmerz zerfraß ihre Lunge.

Die Worte blieben ihr sprichwörtlich im Halse stecken, stattdessen kam ein Schwall warmen, frischen Blutes.

Die Welt um sie herum zerfloss in Dunkelheit.


"Was ist geschehen?"

Eine blaue Rauchwolke zerlief im Zimmer.

Alucard war schon immer der Meinung, dass Integra zuviel rauchte.

"Fast die komplette Einheit wurde bei diesem Freakalarm ausgelöscht. Und die, die nicht starben liegen im Koma auf der Intensiv," meinte der Vampir und grinste sein katzenhaftes Grinsen.

Er rückte mit dem Zeigefinger seine Sonnenbrille zurecht und blickte Integra mit seinen blutrünstigen Augen an.

Integra schwieg einen Moment.
Harte Stille machte sich im Raum breit.

"Wer sind die Überlebenden?" fragte Integra nun und nahm einen tiefen Zug von ihrer Zigarre.

"Samiel, und zwei der jüngeren, Neueingestellten Rekruten," antwortete Alucard und setzte den Hut auf.

"Samiel..." murmelte Integra nur.


Da war Licht, und doch war alles so Dunkel.

Die Welt existierte nicht mehr. Sie war komplett im Nichts verschwunden.

Samiel fühlte die entsetzliche Leere, und die fürchterliche Fülle.

Sie wollte schreien, doch die schreckliche Stille stoppte sie.

Dunkelheit und Stille.

War das der Tod? Das Ende? Der sterbende Tag?
Wo war die Wärme und der Frieden, den sie sich immer gewünscht hatte?

"Willkommen hier, wo die Zeit still steht!"

"Früher kam man mit aufgeschürften Knien davon, nicht wahr, Samiel?"

"Früher?"

"Es ist lange her, kannst du dich bewegen?"

"Ich weiß nicht."

"Versuchs!"

"Ah, Doktor, sie bewegt sich!"

Samiel vernahm hektische Schritte, und spürte wie die Zeit um sich herum sich wieder in Bewegung setzte und mit ihrem Dasein verschmolz.

Mit der Zeit kehrten auch die Gefühle zurück. Leere und Schmerz.

Wo war der Frieden? Wo war die Wärme?

Und als Samiel die Augen öffnete starrte sie in kaltes weißes Licht, und der Geschmack von altem Blut machte sich in ihrem Mund breit.

"Wieder... da!" stöhnte Samiel schwach und verlor sofort wieder das Bewusstsein.


Samiel erwachte entgültig zwei weitere Tage später am frühen Abend.

Ein junger Arzt war bei ihr aufgetaucht und hatte ihr erzählt, was mit ihr die letzten Tage geschehen war.

Laut ihm hat Samiel drei Wochen im Koma gelegen und beim Kampf eine schwere Lungenverletzung erlitten.

Sam spürte dass die Lunge verletzt worden war. Jeder Atemzug war eine Qual.

Eine Maschine erleichterte es ihr ein wenig, aber die Schmerzen vergingen nicht.

Doch sie lehnte die Schmerzmittel des Krankenhauses ab und sehnte sich nur noch nach dem Frieden und der Stille.

Es war spät als Alucard in dem Krankenzimmer von Samiel erschien, doch sie war wach und blickte den Vampir müde aber furchtlos an.

Alucard grinste und setzte sich auf die Bettkante und musterte neugierig die Schläuche die mit Samiels Körper verbunden waren und der Breite Schlauch, der in ihrem Mund steckte. Wahrscheinlich war dieser zum Atmen.

Alucard bedauerte Samiel. Er brauchte keine Atemzüge um zu leben. Das tat er nur aus reiner Gewohnheit, oder auch nicht.

"Na? Gut geschlafen Dornröschen?" fragte der Vampir neckisch und grinste weiter vor sich hin.

"Hast ordentlich eins drauf bekommen, habe noch nie einen Menschen gesehen, der einen derartigen Hagel aus Schlägen einstecken konnte," sprach Alucard ungerührt weiter.

Samiel schien dies nicht hören zu wollen.
Sie drehte den Kopf weg und schloss die Augen.

"Hätte nicht jeder überlebt," meinte Alucard weiter.

"Oder eher... keiner."

Samiel blickte ihn noch immer nicht an. Fast schien es, als wäre sie eingeschlafen.

Alucard verzog die Mundwinkel grimmig.

Schließlich war er es gewesen, der sie inmitten einer Horde Freaks fand und rettete. Etwas länger und sie hätte das Schicksal mit ihren düsteren Angreifern teilen müssen.

Wieso reagierte sie nun so? Noch nie was von "Dankbarkeit" gehört?

Zornig verschwand der Vampir im Nichts und ließ Samiel allein.

Sam war wirklich wieder eingeschlafen und träumte verwirrende Dinge und von Alucard.

Alucards Grinsen in der Finsternis. Sein Blick, wie er durch Mark und Bein zu dringen vermag.

Und sie erinnerte sich daran, das Alucard es war, der sie am Arm gepackt hatte und von den Ghouls und Freaks weggezerrt hatte.

Dem Vampir hatte sie es zu verdanken, noch am Leben zu sein.

Bedrücken und trostlos waren die Tage und Nächte im Krankenhaus.

Selten hatte Samiel Besuch.

Meistens schlief sie.

Nach gut einer Woche wurde der Schlauch aus der Lunge entfernt und sie konnte wieder, wenn auch schwach, allein atmen.

Ein unruhiger Schlaf jagte sie von einer Nacht zur Nächsten und als sie eines frühen Morgens aufwachte bemerkte sie, dass sie nicht allein war.

Alucard stand am Fußende ihres Bettes.
Sein Gesicht wirkte steinern. Er lächelte zur Abwechslung nicht.

„Alucard," flüsterte Samiel.

Zu mehr war ihr rauer Hals noch nicht im Stande.

Der Vampir musterte Samiel und begann dann wieder zunächst sanft zu lächeln.

„Wollte nur schauen wie es dir geht, siehst schon besser aus!"

„Danke für die Blumen," erwiderte Sam nur matt und legte sie in die Kissen zurück, von denen sie sich aufgerichtet hatte.

„Wann wirst du entlassen?" fragte der Vampir nun, ohne sich von der Stelle zu rühren.
"Hoffentlich bald, dass Essen ist scheiße," krächzte Samiel und der Vampir lächelte breiter.

„Tja, schlimm das, mit den Geschmacksnerven!" meinte er und verschwand wortlos in der Finsternis.
Samiel legte sich zurück ins Kissen.

„Ich hab Angst, Alucard!" flüsterte sie leise.

Und dennoch war sie auch genauso froh gewesen als sie ihn gesehen hatte.


Nun ja,

ich musste doch Samiel und Alucard endlich ein wenig näher bringen.

Das KH war die beste Gelegenheit dazu (Samiel konnte sich dort nicht wehren).

Aber na ja.

Die nächsten Schwierigkeiten sollen erstmal folgen.

Also, Please review.
Naz