Und schon bin ich wieder da! Es ist wirklich erstaunlich, aber eigentlich brauche ich für das Schreiben eines Kapitels immer viel länger als es hier bei dieser FF der Fall ist. Vielleicht liegt das am Überschuss an Zeit den ich im Moment habe, vielleicht aber auch einfach daran, dass das Schreiben dieser FF mir so viel Spaß bereitet. Ich wollte schon immer eine FF über Severus' Vergangenheit schreiben (wie 1000 andere Schreiberlinge ja auch), aber mir ist nie der richtige Weg eingefallen, diese Erinnerungen zu verpacken.
Das Gute an Snape ist, das man trotz seiner Präsenz in den Büchern nicht viel über ihn weiß und ich deswegen einige Freiheiten habe, was den Ablauf der Dinge angeht (ob ich diese Freiheit wohl auch noch nach dem 7ten Band hätte?)
Ich bin der Meinung, dass es das Umfeld alleine ist, dass einen Menschen prägt, und deswegen will ich ein Stück weit auch aufzeigen, wie selbst so nette Jungens wie Sevi bei falschem Umgang böse werden können
Lange Rede, kurzer Sinn - hier ist das
nächste Kapitel, in dem Severus von seinem Oppa Unterricht im
Zaubern bekommt und an seinem ersten Tag in Hogwarts schon eine Menge
Probleme seitens zweier junger (baldiger) Gryffindors an der Backe
hat. Viel Spaß beim Lesen wünsche ich allen
Interessierten. Man sieht sich bald wieder (hab grad so 'nen
Schreibrappel)
Kritik, ob negativer oder postiver Art, ist
erwünscht, wenn es was zum Meckern gibt, ruhig sagen!
Kapitel
5:
Von diesem Tag an übte Severus ständig mit seinem
Großvater die Flüche, die in dem roten Buch standen.
Meistens fing sein Großvater Eichhörnchen oder Vögel,
die für die Experimente herhalten mussten. Severus war zuerst
erschreckt, als bei einem Fluch das Eichhörnchen, das als
Versuchskaninchen benutzt wurde, hin und her geschleudert wurde und
sich irgendwann nicht mehr bewegte. So erschrocken war er, dass er
seinen Zauberstab fallen ließ, doch sein Großvater schalt
ihn daraufhin sofort und Severus riss sich zusammen. Gestern war ich
auch nicht erschrocken, als das Eichhörnchen durch die Luft
gewirbelte wurde, dachte er.
Er zwang sich, einen klaren Kopf
zu behalten und sich ins Gedächtnis zu rufen, wofür er dies
alles tat. Von da an sah er in jedem Eichhörnchen, bei jedem
Vogel, jedem anderen Lebewesen, dass sein Großvater zum Üben
brachte, seinen Vater. Er machte große Fortschritte, war
intelligent und hatte das nötige Potential, um dunkle Flüche
auszuüben. Er hätte gerne seiner Großmutter von
seinen Fortschritten erzählt, aber er durfte ja kein Wort
darüber verlieren, so hatte er es seinem Großvater
geschworen. Und einen Schwur wollte er einhalten.
Er lernte viel,
auch in seinen Schulbüchern, die viel interessantes beinhalteten
und geheimnisvoll auf Severus wirkten, der ja erst seit kurzer Zeit
seine magische Seite kannte.
Eileen war die meiste Zeit in ihrem alten Kinderzimmer, und ließ nicht viel von sich sehen. Sie fühlte sich wohl in ihrem Elternhaus, doch in Gegenwart ihres Vaters schien sie immer noch ein Stückchen kleiner und stiller zu werden. Severus machte es nichts aus, dass seine Mutter sich fast nicht um ihn kümmerte. Das war er seit elf Jahren gewohnt, und jetzt hatte er ja seine Großmutter, die anscheinend bemüht war, die ganzen elf Jahre, in denen sie ihren Enkeln nicht gesehen hatte, nachzuholen. Oftmals setzte sie sich abends neben ihren Enkel in die Bibliothek, seinen bevorzugten Aufenthaltsplatz, und las ihm vor, liebkoste ihn oder spielte einfache Zaubererspiele mit ihm. Seine Großmutter kaufte ihm einen riesigen Stapel Schokofrösche, damit er, wie sie sagte, seine Schokofroschkartensammlung beginnen konnte, etwas, das jedes anständige' Zaubererkind hatte. Schokolade mochte er nicht so, deswegen ließ er die Schokofrösche meist in den Garten springen und sammelte die Karten.
Snape seufzte wieder und begann unruhig in seinem Zimmer herumzustromern. "Ich muss schlafen...wie soll ich halb erschlagen heute den Unterricht führen?", fragte er sich selbst und wollte sich müde laufen. Es brachte aber nichts. Im Verbotenen Wald heulte es laut auf, Snape runzelte die Stirn. Werwölfe, fragte er sich. Er trat wieder ans Fenster, durch das ein heller Vollmond hereinleuchtete. Er fühlte sich wohl in Hogwarts. Das war nicht immer so gewesen, vor allem nicht in seiner Jugend.
Am
Tag der Abfahrt nach Hogwarts war Severus aufgeregt und zugleich auch
traurig. Er wäre so gerne noch weiter im Familienanwesen der
Princes geblieben, aber leider musste er gehen. Alle waren mit ihm
gekommen, um ihn auf Gleis 9 ¾ zu verabschieden. Die
scharlachrote Lok gefiel Severus sehr gut, aber fast noch mehr gefiel
es ihm, wie man durch die Absperrung zwischen Gleis 9 und 10 laufen
musste, um auf das Gleis zu kommen. Es hatte etwas geheimnisvolles an
sich, und er kannte dieses Geheimnis. Das gefiel ihm. Seine Mutter
umarmte ihn tränenreich zum Abschied und küsste ihn auf
beide Wangen. Seine Großmutter tat es ihr nach. Sein Großvater
gab ihm die Hand und meinte zum Abschied: "Vergiss nicht, was du
alles gelernt hast. Es wird dir sicher irgendwann einmal nützlich
sein." Mit diesen Worten verabschiedet, stieg Severus in den Zug
und suchte sich einen freien Platz.
Er fand ein leeres Abteil und
setzte sich ans Fenster. Er war bisher nur ein paar Mal in seinem
Leben Zug gefahren.
Wenig später ging die Abteiltür auf und ein blonder Junge kam herein, gefolgt von einem hübschen blonden Mädchen, einem schwarzhaarigen Jungen und einem dunkelhaarigen Mädchen mit harten Gesichtszügen. Der blonde Junge zog eine Augenbraue hoch und musterte Severus, der in seinem Umhang, den seine Großeltern ihm zusammen mit einigem anderen Zaubermaterial in der Winkelgasse gekauft hatten, in einer Ecke saß und die Neuankömmlinge neugierig und schüchtern zugleich anstarrte. "Oh.", meinte der blonde Junge nur. Der dunkelhaarige Junge schmiss sich Severus gegenüber auf den Sitz und lümmelte sich dort gemütlich . "Ich bin Sirius Black.", meinte er schließlich und musterte Severus prüfend.
"Severus Snape.", stellte Severus sich vor. Er hätte gerne Severus Prince gesagt, aber er wäre sich damit vielleicht doch etwas lächerlich vorgekommen. "Snape...Snape? Eine solche Zaubererfamilie kenne ich gar nicht.", meinte der blonde Junge während er sich neben Severus setzte. Severus rückte etwas weg, um dem Jungen Platz zu machen und meinte dann: "Snape...ist auch kein Zauberername." Der blonde Junge kniff die Augen zusammen. "Bist du etwa ein...ein Schlammblut?" "Lucius!" Das blonde Mädchen seufzte und setzte sich neben Sirius. "Sag doch so etwas nicht." Severus starrte Lucius an. "Was ist denn ein Schlammblut?" "Schmutziges Blut...Kinder, die von Muggeln geboren wurden." "Ah, Bella, mach dir 'nen Korken in die Röhre." Sirius schüttelte den Kopf. Das blonde Mädchen band sich ihr langes seidiges Haar zu einem Pferdeschwanz und meinte dann: "Ich bin Narcissa Black. Das ist meine ältere Schwester Bellatrix. Sie ist schon in der zweiten Klasse." Das dunkelhaarige Mädchen starrte Severus finster an. "Na, was ist denn? Bist du jetzt eines?", fragte sie nur. Severus schaute rundherum in alle Gesichter, etwas perplex und verwirrt.
Der blonde Junge schien ihn mit seinen Blicken zu durchbohren, Sirius ihm gegenüber starrte desinteressiert aus dem Fenster, das blonde Mädchen lächelte ihn zaghaft aber trotz allem düster an, und ihre Schwester starrte nur. Severus schüttelte den Kopf. "Nein...ich bin halb und halb. Meine Mutter ist eine Prince." "Prince?" Der blonde Junge dachte nach, nickte dann zufrieden. "Mein Großvater spricht immer sehr anerkennend von Edward Prince..." "Meiner auch.", meinte Narcissa. "Das ist mein Großvater.", sagte Severus leise. "Naja...dann bist du ja nicht so schlecht.", meinte Lucius und setzte sich entspannter hin. "Muggel sind einfach..." Sirius ihm gegenüber sprang auf und meinte: "Lucius, du nervst. Ständig musst du uns belehren, was Muggel sind und wieso sie so unwürdig sind...blablabla...hörst du dich eigentlich mal reden?" Lucius starrte Sirius kühl an. "Passt dir das nicht, Black?" Sirius schaute trotzig zurück und schnappte dann: "Ich werde Regulus suchen gehen." Mit diesen Worten war er aus dem Abteil verschwunden. "Unser Cousin Sirius...", seufzte Narcissa. "Er ist manchmal etwas merkwürdig." "Er ist ein Idiot.", versetzte Bellatrix und machte ein wütendes Gesicht.
Severus saß die ganze Zeit bei den drei jungen Zauberern im Abteil und fuhr mit Lucius und Narcissa, die ebenso wie er in die erste Klasse kommen sollten, in einem Boot über den See, nachdem ein Riese sie vom Bahnsteig in einem Ort namens Hogsmeade abgeholt hatte. Severus hatte den Namen des Riesen schnell wieder vergessen, es war einfach alles so neu und anders als in seiner alten Welt, dass er viele Eindrücke zu verarbeiten hatte. Er hatte die Schlammblutsache nicht verstanden, aber immerhin hatte er von seinem Großvater erklärt bekommen, was ein Muggel ist.
Lucius, der blonde Junge, hatte ihm während der Bootsfahrt viel von Hogwarts erzählt. Er hatte ihm erzählt, dass es vier Häuser gab, und Slytherin das beste von allen war. Severus konnte mit diesen Namen gar nichts anfangen, weder Ravenclaw, noch Hufflepuff, noch Gryffindor sagten ihm auch nur das geringste. "Slytherin habe ich schon einmal gehört." Er konnte sich erinnern, dass sein Großvater gestern noch beim Abendessen gesagt hatte Hoffentlich kommt der Junge nach Slytherin'. Lucius nickte. "Da siehst du einmal, wie berühmt Slytherin im Gegensatz zu den anderen drei Gründern ist.", meinte er dann neunmal-klug. Severus sagte nichts.
Er war froh, als sie
endlich im warmen, riesigen Schloss ankamen. Severus hatte es schon
von außen prachtvoll und wunderschön gefunden, aber von
innen fand er es noch viel besser. Es war riesig dort, mit vielen
steinernen Treppen.
Am Ende einer Treppe wartete eine Hexe auf
sie, mit strengem Gesicht und dunklem Haar und quadratischen
Brillengläsern. Sie stellte sich als Professor McGonagall vor.
Nach einer kurzen Rede war sie verschwunden. "Hast du ein
Haustier mitgebracht, eine Eule oder so?", fragte Lucius
Severus. Dieser verneinte. "Ich habe eine Schneeeule
dabei...Lucifer ist schon voraus geflogen.", meinte Lucius dann.
"Lucifer...", murmelte Severus.
In der Menge aus Erstklässler machte er irgendwann Sirius Black aus, der neben einem Jungen mit wuscheligen Haaren stand. Sirius schlängelte sich zu Lucius, Narcissa und Severus durch, den wuschelköpfigen Jungen hinter sich hergehend. "Da bin ich wieder, Cousine Narcissa.", meinte er dann und sah sich in der Runde um. Der andere Junge trat hinter ihm hervor. "Oh, hallo, Malfoy", meinte der Junge dann gelangweilt und blickte dem Mädchen in die Augen, bevor sein Blick auf Severus fiel. "Ich bin James Potter." Er nickte Severus zu. Dieser nickte zurück. "Potter.", spuckte Lucius Malfoy genauso verächtlich aus wie Potter eben Malfoy angesprochen hatte. James grinste mit einem Funkeln in den Augen. "Und wen habt ihr da dabei?", fragte er Lucius. Lucius schaute Severus an und meinte dann: "Severus Snape. Seine Mutter ist eine Prince." James' Haltung gegenüber Severus wurde kühler. "Prince, soso...dann passt ihr ja wunderbar zusammen. Die Princes sind ja genauso wie die Malfoys." Er hatte etwas so Abwertendes in seinem Ton, dass Severus wütend wurde. "Was meinst du damit?", schnappte er. Er war selbst darüber erstaunt, wie forsch er nun den jungen Potter anfunkelte. "Du weißt genau was ich meine.", meinte James und zog eine Augenbraue hoch. "Na, dann viel Spaß mit den Slytherins, Schnieffelus." "Severus.", verbesserte Severus zischend. "Oh, richtig. Hört sich ja alles so gleich an." Severus wurde wütend, so wütend, dass er seinen Zauberstab zog und ein "Verte statum!" sprach. James wurde durch die Luft geschleudert, wie das Eichhörnchen im Garten damals, und kam unsanft wieder auf. Lucius, Narcissa und einige andere lachten lauthals los.
"Spinnst du!", wütete James mit hochrotem Kopf und zog ebenfalls seinen Zauberstab. Er wollte gerade ein Rictusempra sprechen, als eine eiserne Klaue ihn von hinten packte. "Was soll das?", fragte McGonagall den jungen Potter kalt. "Professor...", stotterte James und steckte den Zauberstab wieder ein. "Potter, nicht wahr? Hast du den Verstand verloren!" McGonagall schien keineswegs erfreut. James schüttelte den Kopf und wurde rot, diesmal nicht vor Zorn, sondern vor Verlegenheit. "Aber Snape hat-" "Ruhe, Potter! Ich werde mit Professor Dumbledore reden und danach wirst du bei mir nachsitzen...morgen im Unterricht werde ich dir sagen, wo und wann. Ich kann es nicht fassen!" Sie schien so in Rage zu sein, dass James vorsichtshalber schwieg. Auch alle anderen schwiegen, keiner verriet, dass Severus angefangen hatte, aus Angst, vor allen anderen als Petze dazustehen. Lucius grinste breit. Sirius jedoch funkelte Severus wütend an und meinte dann mit einer Stimme voller Gift und Galle: "Das kriegst du zurück, Schnieffelus." Dann verschwand Sirius, um seinem neugewonnenen Freund James Potter beizustehen, der bei der Aussicht auf Nachsitzen die Schultern hängen ließ.
Damit hatte alles angefangen, die ganzen Problem, das ganze hin und her zwischen James, Sirius und ihm. Snape zerknüllte vor Frust ein Blatt Papier, auf dem er, um die Schlaflosigkeit zu vertreiben, Zaubertrankzutaten, die zur Neige gingen, aufgelistet hatte. Er drückte das Papier so fest zusammen, dass es ein kleiner harter Papierball wurde, den er wütend in eine Ecke des Raumes schleuderte. Seufzend stand er vom Schreibtisch auf, an den er sich vor einer Viertelstunde gesetzt hatte, und tigerte aufgerührt in seinem Schlafzimmer herum.
Es war lächerlich, dass er sich wegen Leuten wie James Potter und Sirius Black - beide mausetot, und mit Sicherheit geschah es ihnen recht - immernoch aufregte. Trotzdem sie tot waren, hasste er sie immernoch, nicht so stark wie seinen Großvater, oh nein, auch nicht so stark wie seinen Vater. Aber dennoch hasste er sie. Er tigerte hin und her und sank irgendwann in einen Sessel, wo er seinen Kopf in den Händen vergrub und die Augen schloss. "Sieh, was sie aus mir gemacht haben, Mutter. Der Hass frisst mich auf, doch ich kann nicht ohne." Es war der Hass, der ihn jeden Tag aufs neue zwang, weiterzumachen. Der Hass auf seinen Vater hatte ihn dazu gebracht, in weniger als zwei Monaten mehr Flüche zu lernen als mancher Siebtklässler sie konnte. Der Hass auf James und Sirius hatte ihn dazu gebracht, selbst Zaubersprüche zu erfinden, mehr Flüche zu lernen. Der Hass auf seinen Großvater brachte ihn dazu, jeden Tag aufs neue nicht bei dem Gedanken zu zittern, den gefährlichsten schwarzen Zauberer dieser Zeit auszuspionieren und zu verraten. "Ohne Hass bin ich leer.", flüsterte Snape und bei dem Ausspruch dieser bitteren Wahrheit schien es ihm, als müsse sein Herz in tausend winzige Stücke zerspringen.
