Da bin ich wieder. Und mit mir hier ist das nächste Kapitel (hehe)
Viel Spaß beim Lesen, mehr habe ich eigentlich nicht zu sagen, zumindest für diesmal.
JoLizard, danke
für deine Review!
Die FF
spielt nach dem fünften Band, aber im Grund könnte man sie
überall ansiedeln, vom ersten bis zum Ende des sechsten Bandes.
Für mich ist Severus immernoch gut, auch wenn er Dumbledore
umgebracht hat, gibt ja einige Theorien, und ich bin ein glühender
Anhänger der „Snape - ist –gut – und – hat -Dumbledore-
umgebracht- weil – Dumbledore – es – so –wollte – oder –
so – in – der - Art- zumindest" – Theorie
Ich glaube eben an das Gute im Menschen! ;)
Kapitel
11:
Als er und sein Großvater wieder zu Hause waren, wurden
sie von seiner Großmutter mit grimmiger Miene empfangen. "Wo
wart ihr eigentlich genau?", wollte sie wissen, bevor die beiden
überhaupt richtig zur Tür hineinwaren. Sein Großvater
lächelte seine Ehefrau geheimnistuerisch an. "Wir waren bei
Lord Voldemort, einem wunderbaren Mann. Er hat Severus als
Zaubertrankbrauer ins Auge geworfen." "Aha... aber Severus
ist noch ein Schüler. Wie soll er da Zaubertränke brauen,
wenn er in Hogwarts ist?", warf die Großmutter ein, und
ihre Augenbrauen hoben sich gen Himmel. Augenscheinlich war sie mehr
als skeptisch. "Frau, lass das unsere Sorge sein. Er wird
natürlich nur in den Ferien bei Lord Voldemort arbeiten."
"Und was für ein Lord ist das?" Der Großvater
lächelte stolz: "Ein ganz wunderbarer Mann mit einigen
interessanten Ansichten... er hat einen Orden. Ich wurde eingeladen,
Mitglied dieses Ordens zu werden, zusammen mit Severus hier."
Severus hielt sich aus der Unterhaltung seiner Großeltern ganz
raus, er wusste immernoch nicht so recht, was er wirklich von dem
Vorschlag halten solle. Er hatte zwar eingewilligt, aber er wusste
nicht, welche Vorteile dies wohl bringen würde. Macht, ja. Aber
wie wollte ihm Lord Voldemort Macht bringen, wenn er in Hogwarts war
und Voldemort in seinem Hauptquartier?
Als er nach den Ferien wieder nach Hogwarts kam, fühlte er sich um einiges besser als noch vor einem Jahr. Der Stolz, von jemandem wie Voldemort als wichtig empfunden zu werden, hallte noch in ihm nach. Einen Dämpfer erhielt er, als er Baucis sah, die stur an ihm vorbeischaute und so tat, als wäre er Luft. Was hatte er falsch gemacht? Lag es daran, dass sie ihn nicht hatte besuchen kommen können? Oder wieso behandelte sie ihn so, als wäre er gar nicht vorhanden? Er traute sich nicht, zu ihr zu gehen und zu fragen, was mit ihr los sei. So ging das einige Wochen: Baucis ignorierte ihn, und falls sie zufällig doch einmal direkt in sein Gesicht sah, konnte er ihre blauen Augen wütend blitzen sehen. Er fragte sich, ob Lucius vielleicht herumerzählt hatte, dass er nun Zaubertrankbrauer für Lord Voldemort war, und Baucis damit nicht einverstanden war...aber Baucis war eine Muggelgeborene, sie kannte sicher nicht den Dunklen Lord. Was störte sie denn dann so sehr an ihm, dass sie alles vergessen zu haben schien - die Abende im Gemeinschaftsraum, die Küsse, die Unterhaltungen? Vier Wochen nach Schulanfang begegnete er ihr abends im Gemeinschaftsraum, wo sie ganz allein wie üblich saß. Seufzend setzte er sich zu ihr. Sie versuchte ihn so gut es ging zu ignorieren. Doch irgendwann platzte es aus ihr heraus: "Du bist einfach das letzte, weißt du das, Severus?" Sie klang sehr wütend. "Wieso? Was ist los, Baucis?", fragte er ehrlich verwundert. Bei Klang seiner verwirrten Stimme sah sie überrascht auf. "Du hast mir kein einziges Mal zurückgeschrieben, dabei habe ich dir mindestens 20 Briefe über den Sommer verteilt geschickt. Wieso hast du mir nie geantwortet? Und ich dachte du magst mich!" Severus sah sie überrascht an. "Tu ich doch auch...ich mag dich sehr." Baucis sah ihn verzweifelt an. "Und deswegen hast du mir den ganzen Sommer über kein Wort geschrieben?" "Tut mir leid...aber ich habe nie einen Brief bekommen." "Und das soll ich dir glauben! Wieso tust du das, Severus? Ist es, weil ich ein Schlammblut bin? Liebst du mich überhaupt?" Severus sah sie lange an und überlegte. Sein Großvater musste die Briefe versteckt haben, wann immer einer von Baucis für ihn ankam. Es konnte nur sein Großvater sein, seine Großmutter würde so etwas nie tun. Severus spürte Wut in sich aufsteigen, was sich wahrscheinlich auch an seinem Blick äußerte, denn Baucis rückte etwas ab. "Ich habe nie einen Brief von dir bekommen, Baucis. Ich wusste nicht, dass du mir geschrieben hast." Baucis sah ihn an, doch der Zweifel in ihren Augen wurde immer weniger. Sie verstand. Seufzend stand sie auf und schmiss sich auf ihn. Tränen rollten ihre Wangen hinab. Severus, den einen solchen Gefühlsausbruch erschrak, wusste nicht, was er tun sollte. Er war nicht gut im Trösten, er hatte noch nie getröstet und war auch fast nie getröstet worden. Baucis umarmte ihn und schluchzte: "Es tut mir so leid...weißt du, wie schlimm diese Wochen ohne Antwort von dir für mich waren." Severus war froh, dass er und Baucis alleine im Gemeinschaftsraum waren, denn er war knallrot. Baucis gab ihm einen Kuss und Severus fühlte sich völlig übertölpelt. Baucis schluchzte und meinte dann mit tränenverhangenen Augen: "Es tut mir so leid, dass ich dich ignoriert habe...ich hätte mit dir reden müssen!" Sie gab ihm noch einen Kuss. "...mit dir reden müssen.", murmelte sie und meinte dann mit grimmigem Gesichtsausdruck: "Ich werde nicht zulassen, das irgendjemand einen Keil zwischen uns treibt."
Severus, der nach seinen OWL - Ergebnissen wählen musste, welche Fächer er weitermachen wollte und welche nicht, brauchte nicht lange überlegen. Zaubertränke war offensichtlich, Verteidigung gegen die dunklen Künste und Geschichte der Zauberei, dann noch Kräuterkunde. Verwandlung und Astronomie. Für viele seiner Fächer brauchte er neue Bücher, nur das Zaubertränkebuch bekam er gebraucht von seiner Mutter. Er strengte sich in Zaubertränke mehr an als je zuvor, und fand oft neue Wege, wie die Zaubertränke besser werden konnten oder wie er sie schneller brauen konnte oder wie er aus den Zutaten das meiste rausholen konnte. Ansonsten besserte sich nicht viel für ihn im sechsten Schuljahr. Sirius und James hatten es sich immernoch zur Aufgabe gemacht, ihm das Leben zur Hölle zu machen, und hielten ihre Aufgabe streng ein. Baucis schwebte auf Wolken, aber Severus war zurückhaltender mit seiner Freude. Er mochte sie, aber er wusste nicht, ob das, was er fühlte, wirklich Liebe war oder etwas anderes.
Seine größte
Sorge war - und dafür schämte er sich selbst - dass
irgendein Slytherin seine Beziehung zu Baucis entdecken könnte.
Severus verbrachte mittags nicht viel Zeit mit ihr, erst abends, wenn
alle anderen zu Bett waren, kam die Beziehung zum Tragen. Irgendwann
kurz vor den Sommerferien kam es einmal deswegen zum großen
Streit, der das Ende bedeutete.
An diesem Tag hatte Severus sich
mittags an den See gesetzt, um in Ruhe zu lernen. Baucis war
dazugekommen und wollte unbedingt für den Rest des Tages bei ihm
bleiben. Als sie ihn küssen wollte, wandte er sich ab und
murmelte: "Bitte, Baucis, lass das." "Wieso, was ist
denn los mit dir?" Sie klang besorgt. Severus rückte etwas
ab von ihr und meinte dann: "Ich möchte einfach in Ruhe
lernen, mehr nicht, okay?" Baucis kniff die Augen zusammen. "Ich
glaube es ist etwas anderes.", sagte sie dann ruhig. "Du
willst nicht, dass die anderen es mitbekommen, stimmt's?"
Severus sah von seinem Buch auf. Sein roter Kopf sprach Bände.
"Du schämst dich also für mich, weil ich eine
Muggelgeborene bin.", stellte Baucis sachlich fest und sah
langsam wütend aus. "Nein, ich..." "Nein? Ich
glaube doch sehr wohl.", zischte sie und meinte dann: "Mir
kannst du nichts erzählen, Severus, ich weiß doch, was
hier los ist - mittags sehen wir uns nie, weil du mir aus dem Weg
gehst, küssen magst du mich auch nicht, wenn jemand dabei ist.
Du stehst nicht zu mir. Aber ich möchte nicht alles heimlich
tun. Was nützt mir eine Beziehung, wenn du nicht zu mir stehst?"
Severus sagte nichts und starrte angestrengt zum See hinaus. "So
ist das also.", sagte sie dann leise und eine Träne rollte
ihre Wange hinab. "Ich dachte du wärst anders als die
anderen Jungen...aber anscheinend bist du genauso." Er wollte
widersprechen, wollte ihr sagen, dass er sie liebte, aber sie nicht
küssen konnte wenn alle zusahen, dass sie für ihn in
Hogwarts alles war aber er seine Liebe nicht offen zeigen konnte.
Doch er konnte es ihr nicht sagen. Er verzog sich in sein
Schneckenhaus und antwortete nicht mehr. Er schloss die Außenwelt
und Baucis von sich ab und wartete, bis Baucis flüsterte: "Ich
habe dich geliebt...aber du machst es mir sehr schwer. Ich dachte, du
würdest mich auch lieben, aber da lag ich wohl falsch."
Severus sagte nichts und starrte sie nur an. Bitte, geh nicht, flehte
er innerlich, doch er brachte nicht die Stärke auf, es ihr
direkt ins Gesicht zu sagen. "Dann...dann geh ich wohl besser."
Mit diesen Worten stand Baucis auf und ging; ging ins Schloss und
kurzzeitig auch aus seinem Leben.
Er war eine Zeit lang
traurig gewesen, doch mit den Wochen verflog die Trauer und wurde zu
Wut. Er war wütend, weil sie ihn nicht verstand, nicht verstehen
wollte. Und irgendwann redete er sich ein, dass es ja so kommen
müsste, dass man von einer Muggelgeborenen nichts anderes
erwarten konnte. Die restlichen Wochen des Schuljahres, in denen er
und Baucis nichts miteinander sprachen, gingen schnell vorbei.
Als
er in den Ferien nach Hause kam, begrüßte ihn sein
Großvater freudig, etwas, das er bei aller Liebe noch nie getan
hatte. "Severus, mein Junge, schön dich zu sehen." Er
lächelte breit, und Severus fragte sich, was wohl los war. Seine
Großmutter nämlich war ganz und gar nicht fröhlich
gestimmt, obwohl sie sich ebenso auf Severus oder sogar noch mehr auf
ihn freute wie der Großvater, konnte man die dicke Sorgenfalte
auf ihrer Stirne sehen, und die gezwungene Höflichkeit.
Irgendetwas nagte an ihr, sie war unzufrieden.
Beim Abendessen
stellte sich auch heraus, was der Grund für ihre schlechte Laune
war.
Ihr Ehemann redete bei Tisch nämlich von nichts anderem
als Lord Voldemort. "Der dunkle Lord hat mich letzte Woche
gefragt, wann du endlich Ferien hast...er benötigt deine
Dienste, Severus. Ich bin ja so stolz auf dich, Junge!" Seine
Großmutter verzog die Lippen. Severus stocherte im Essen herum.
"Ist irgendetwas, Severus?" Severus schüttelte den
Kopf und stopfte soviel in sich hinein wie ging, damit seine
Großmutter ihn nicht mehr mit Fragen löchern konnte. "Der
dunkle Lord braucht mich also?", meinte er dann etwas erfreuter
zu seinem Großvater, der eifrig nickte. "Der dunkle Lord
ist einfach ein brillianter Mensch...du wirst es nicht glauben, aber
ich denke, er hat eine Schwäche für mich." Der
Großvater rollte seinen linken Ärmel hoch. "Hier,
siehst du? Ich bin nun ein volles Mitglied des Ordens." Severus
starrte etwas fassungslos auf die Schlange, die aus dem Totenkopfmund
kroch und nun den Unterarm seines Großvaters zierte. "Was
ist das?" "Das dunkle Mal.", sagte sein Großvater
stolz und nahm noch einen Happen. "Hat es wehgetan?",
fragte Severus neugierig. Der Großvater schüttelte den
Kopf. "Nicht sehr...das Mal zeigt uns es an, wenn er uns
sprechen will." "Uns?", fragte Severus verwirrt.
"Ja...uns Todesser." Die Großmutter schnaubte
missbilligend.
Seine Rückkehr ins Hauptquartier des
Dunklen Lords war unspektakulär und nicht besonders aufregend
für ihn. Voldemort hatte angeordnet, dass Severus seine ganzen
Ferien bei ihm verbringen sollte, er würde ihn wahrscheinlich
des öfteren brauchen und hätte ihn deswegen gerne in seiner
Nähe. Lucius Malfoy, der zusammen mit Narcissa und Bellatrix
ebenfalls eingeladen war, die Ferien im Hauptquartier zu verbringen (
sich um die jungen Rekruten kümmern, nannte Abraxas dies),
zeigte Severus ihr gemeinsames Zimmer. Lucius schien weder besonders
begeistert, noch besonders erstaunt, dass Severus die Ferien auch
hier verbringen würde.
Abends wurde Severus zu Voldemort
gerufen. "Setz dich, Snape.", sagte Malfoy senior und
zeigte auf einen roten Sessel, der neben dem grünen Sessel
stand, auf dem Voldemort bei ihrer ersten Begegnung gesessen hatte.
Severus setzte sich hin. Voldemort, der im grünen Sessel saß,
nickte ihm zu; erfreut, ihn zu sehen. "Da bist du ja, junger
Snape." Severus nickte still. "Ich brauche deine Dienste."
Die Stimme war noch kalter und lebloser geworden, das Gesicht noch
unmenschlicher. Severus sagte nichts und wartete gespannt. "Ich
brauche den Trank der lebenden Toten...von einem Meister
gemacht...und ich brauche ihn dringend. Weißt du, was ein
Horcrux ist, junger Snape?"
