Hallihallo. Nachdem ich mein kleines kreatives Hirn die ganze Nacht angestrengt habe, habe ich heute morgen dieses Kapitel fertiggeschrieben. Darin wird, kurz vor Severus' Rückkehr zur guten Seite, die ganze leidliche Sache mit der Prophezeiung bzgl. Harry Potter erklärt, bzw. meine Version davon erzählt (hihi). Auch hat Baucis eine kleine (?) Überraschung für Severus.
Nun
ja, ich hoffe euch gefällt das Kappi und wünsche viel Spaß
beim Lesen
Wir sehen uns bald wieder
(MUAHAHA)
Liebe Grüße
Nutmeg
Kapitel 16:
Als er sich im Hauptquartier der Todesser befand, wurde er eines Tages zu Voldemort gerufen. Das wunderte ihn, denn Voldemort ließ seit einiger Zeit alle seine Befehle für ihn durch Boten überbringen und redete nur noch selten persönlich mit ihm. Der Dunkle Lord ist zu beschäftigt, hieß es meist. Doch an diesem Tag wollte er mit Severus persönlich reden. Severus spürte einen leichten Stich Angst...was, wenn Voldemort von Baucis wusste? Er trat in das dunkle Zimmer, wo Voldemort wie immer in seinem grünen Sessel saß als wäre er auf einem Thron. Severus verbeugte sich leicht, um den Dunklen Lord im Voraus schon einmal gnädig zu stimmen. Voldemort nickte ihm leicht zu, mit einem fast schon befriedigten Gesichtsausdruck. "Snape, wie gut, dich zu sehen." Voldemort bedeutete ihm, sich zu setzen. Severus setzte sich auf den roten Sessel gegenüber von Voldemort und klammerte sich unbewusst an den Sessel, während er Voldemort lauernd beobachtete. "Wie alt bist du nun, Snape?" Severus runzelte die Stirn. "20, mein Herr." "20...alt genug, um Lehrer zu werden, oder, Snape?" Voldemorts unmenschliches Gesicht schien Severus zu röntgen, und Severus rückte tiefer in den Sessel hinein. Dann nickte er. "Ich denke schon, mein Herr." Lehrer? Wieso Lehrer? Wollte Voldemort etwa, dass er jemand anderen ausbildete, der ihm dann die Zaubertränke brauen würde? Dass er sein Wissen an jemand andere weitergab? "Sehr gut..." Voldemort ließ die Worte etwas in der Luft hängen und meinte dann, während er wieder aufstand: "Ich habe mir etwas überlegt...etwas riskantes, doch für dich wird es eine Leichtigkeit sein. DU, Severus, sollst dich in Hogwarts als Lehrer bewerben." "Hogwarts?", quietschte Severus fast erschrocken. Hogwarts... wieso Hogwarts? Er wollte überall hin, nur nicht nach Hogwarts. Hogwarts war voller Erinnerungen an seine Schwäche, an sein Unvermögen, sich gegen Potter und Black und allen anderen zur Wehr setzen zu können. Hogwarts war für ihn ein Ort, den er nicht nochmals sehen wollte, egal ob als Schüler, Lehrer oder als Besucher. Dann wiederum, wenn er es sich recht überlegte, waren alle Orte, die er je besucht hatte, voller schlimmer Erinnerungen. Hab dich nicht so, Severus. Du musst diesen Auftrag annehmen...der Dunkle Lord vertraut dir. Voldemort lief weiter und meinte dann: "Ich hab dich für diesen Auftrag ausgewählt aus zweierlei Motiven. Erstens, du hast eine weiße Weste. Ich glaube nicht, dass der große Dumbledore vermuten würde, dass sich ein Halbblut mir anschließt. Deine erbärmliche Halbblütigkeit, die du deinen Eltern zuzuschreiben hast, wird zum ersten Mal nützlich sein. Du bist vertrauenswürdig." Ein hohes Kichern. "Ja, vertrauenswürdig. Und Dumbledore, der alte Narr, braucht nur einen kleinen Anstoß...dann wird er dich aufnehmen. Du wirst der Wolf im Schafspelz sein." Lachen, dann Voldemorts unmenschliches Gesicht, dass sich ihm näherte.
Severus starrte in Voldemorts leblose, lieblose Augen, wie damals, als sie sich zum ersten Mal gesehen hatten. "Zweitens, ich vertraue dir. Du bist einer meiner liebsten Todesser, Snape. Dein messerscharfer Verstand macht dich zu einer gefährlichen Waffe gegen die erbärmlichen Muggel. Bedenke, nie hätte ich eine Ausnahme gemacht, nie ein Halbblut in meine Streitkräfte aufgenommen. Doch du bist hier. Schon damals habe ich erkannt, wie sehr du nützlich sein könntest, wie intelligent." Voldemort sah weg, lange nachdem Severus seinem Blick ausgewichen war, und meinte dann: "Ich dachte eine Zeit lang, dass du vielleicht nicht stark genug wärst...dass du zu schwach bist, um den Muggeln einen der Unverzeihlichen anzutun...doch ich habe mich ja Gott sei Dank geirrt, nicht wahr?" Severus nickte. Er spürte die alte Glut in sich wieder aufleben. Ja, er war nicht schwach. Er hatte es fertig gebracht, Muggel zu quälen; er hatte sehr viele Opfer gebracht, um seinem Herrn gefällig zu sein. Er war stark. Dann dachte er an Baucis, die gerade bei seiner Großmutter war, und bemerkte, wie schwach er eigentlich doch war. Wie schwach er werden würde, wenn er sich jemals zwischen Baucis und Voldemort entscheiden müsste. Severus war klar, dass er sich in einem großen Zwiespalt befand. Er verabscheute Voldemort, und er freute sich über Voldemorts Lob. Er wollte Voldemorts Anerkennung, doch er hasste Voldemort für seine Grausamkeit, er führte Voldemorts Befehle aus, doch innen drin schrie er manchmal spät nachts auf und fragte sich, was er denn getan hätte, nur um am nächsten Tag wieder alles zu Voldemorts Zufriedenheit auszuführen. Es freute ihn, wenn Voldemort ihn lobte, da er wusste, dass Voldemort schwer zu befriedigen war. Doch er war nicht mit dem Herzen bei Voldemort, er führte sich sogar manchmal vor Augen, wie falsch Voldemort lag. Doch alle seine Argumente, die er sich selbst gegen Voldemort gab, verpufften, wenn er daran dachte, wieso er in erster Linie Voldemort diente. Wegen der Macht. Er wollte Macht, er wollte der ganzen Zeit innerlich ein Ende bereiten, in der er gelitten hatte unter der Macht der anderen, der Macht seines Vaters, Großvaters und auch der Macht Potters und Blacks.
Er wurde also von Voldemort ausgeschickt, damit er sich einen Platz an der Seite Dumbledores beschaffte, um direkt beim Feind zu spionieren. Doch es kam alles ganz anders. Eine Woche, nachdem Voldemort Severus zu Dumbledore geschickt hatte, um ein Bewerbungsgespräch mit diesem festzumachen, kam Severus wieder zu Voldemort. Sein linkes Auge war blau und er sah zerrupft aus. Voldemort ließ ihn sofort zu sich vor, denn er war gespannt, ob seine List aufgegangen war. Severus konnte Voldemorts gespannten, erwartungsvollen Blick nicht ertragen und schüttelte matt den Kopf. "Ich habe versagt.", meinte er niedergeschlagen. "WAS!" Voldemort sprang auf und zog seinen Zauberstab. "Crucio." Severus riss es vor Schmerz die Füße weg, und er krümmte sich. Es war, als hätte er gerade 1000 Schläge in den Magen bekommen, als würde jemand auf ihn eintreten, als würden alle seine Eingeweide anfangen, zu rebellieren. Er schloss die Augen und schrie dann vor Verzweiflung: "Ich habe versagt...Meister. Doch..." Wieder der Schmerz. Er schloss wieder die Augen, drückte sie fest zu und sagte dann: "Doch ich habe interessante Neuigkeiten." Voldemort erhielt den Fluch noch kurz aufrecht, dann ließ er von ihm ab. "Was meinst du? Neuigkeiten?" Severus richtete sich wieder auf, mit so viel Würde wie möglich war, und wischte sich bedächtig den Staub von seinem schwarzen Umhang. Dann sagte er langsam: "Ich bin nicht zu Dumbledore vorgedrungen, doch das hat einen bestimmten Grund." Er atmete langsam ein und aus. Die Schmerzen waren am verklingen, doch er war immernoch kurz vorm Erbrechen. "Welchen Grund, Snape?" Voldemorts Augen wurden zu zwei kleinen Schlitzen. "Dumbledore...Dumbledore saß oben in einem Zimmer im Eberkopf, wo auch das Vorstellungsgespräch stattgefunden hätte." Voldemort nickte und bedeutete ihm weiterzureden. "Ich stand vor der Tür und wartete darauf, dass ich drankäme...er hatte gerade ein Vorstellungsgespräch mit einer Dame, die sich für Wahrsagen beworben hatte, soweit ich weiß. Man konnte die beiden auf dem Gang reden hören. Leider konnte man nicht den genauen Wortlaut hören. Da ich alles richtig machen wollte, hatte ich beschlossen, etwas zu lauschen. Ihr wisst ja, dass ich noch nie bei einem Vorstellungsgespräch war." Er nickte Voldemort zu. Voldemort nickte zurück, sein Gesicht trotz allem - so weit man es bei seiner eingeschränkten Mimik noch erkennen konnte - voller Wut. "Und weiter?" "Nun, auf einmal veränderte sich die Stimme der Frau und wurde...nun ja, unmenschlich. "Unmenschlich?" Voldemort lachte humorlos und meinte dann: "Und dann bist du vor Schreck weggelaufen, Snape? Oder was hast du mir so wichtiges zu berichten. Sicher nicht, dass eine Frau ihre Stimme unmenschlich werden lassen kann."
Severus gab sich alle Mühe, Ruhe und Würde zu bewahren. "Nein...diese Frau hat...hat eine Prophezeiung gemacht. Eine sehr interessante." Voldemort zog eine Augenbraue hoch. "Ach?" Severus nickte und gab dann die Prophezeiung wieder, die er sich wortgetreu gemerkt hatte. " Der eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, naht heran, jenen geboren, die ihm drei Mal die Stirn geboten haben, geboren, wenn der siebte Monat stirbt. Das war der genaue Wortlaut, mein Herr." Voldemorts Wut war verflogen, er schien interessiert zu sein. "Das war alles? Die ganze Prophezeiung?", fragte er dann. Severus zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht...in dem Moment wurde ich vom Wirt des Eberkopfs äußerst unsanft am Schlafittchen gepackt. Der hat mich natürlich sofort Dumbledore als Schnüffler präsentiert und mich dann in hohem Bogen, sozusagen, herausgeworfen. Nun, natürlich hat er mir vorher noch ein blaues Auge verpasst.", meinte Severus spöttisch lächelnd. "Wirklich sehr interessante Neuigkeiten, Snape." Voldemort nickte anerkennend. "Wirklich...ich vergebe dir, dass du es dieses Mal nicht geschafft hast, an Dumbledore heranzukommen. Ich bin fast stolz darauf, einen so gewitzten Todesser zu haben. Ja, ja...diese Neuigkeiten sind wichtig, und sehr interessant." Voldemort setzte sich wieder. "Ich denke, du solltest ein wenig Gras über die Sache wachsen lassen...und dich dann wieder bei Dumbledore vorstellen. Versuche, irgendeine gute Ausrede zu finden. Er wird dir glauben. Ich bin mir sicher, dass er das wird. Du bist listig und klug, du wirst etwas finden." Voldemort fing an zu grübeln. "Nun...wer hat schon drei Mal gegen mich gekämpft und ist mir drei Mal entronnen...Auroren, Mitglieder des Ordens des Phönix...? Ich werde darüber nachdenken."
Severus betrat die Küche seiner Großmutter und war erfreut, seine Oma und Baucis dort vorzufinden, die gerade gemeinsam Kuchen backten. Baucis quietschte erfreut auf und schmiss sich auf ihn, um ihn mit vielen Küssen zu übersäen. Seine Großmutter stand am Herd und lächelte ihm zu. "Wie war die frauenlose Zeit in Spinner's End, mein Liebling?" Seine Großmutter strich ihm eine Strähne seines schwarzen Haares aus dem Gesicht, wie sie es schon seit der ersten Begegnung mit ihm tat, und musterte ihn zufrieden. "Du siehst wieder besser aus, Junge." Baucis lächelte selig. Immer, wenn Severus bei den Todessern in Diensten stand, erzählte er seiner Großmutter, dass er alleine in Spinner's End sein wollte. Sie hatte dies nie angezweifelt.
Am Abend, als er und Baucis im Bett lagen, überlegte er sich, ob er Baucis von allem erzählen sollte. Das blaue Auge war Gott sei Dank abgeheilt, sonst hätte er eine Menge Fragen über sich ergehen lassen müssen, vor allem von seiner Großmutter. Baucis hatte ihre Arme um ihn geschlungen und sah selig aus. "Severus?" "Ja?" "Du bist nicht ganz hier, du denkst nach." Severus erwachte aus seinen Gedanken und umarmte Baucis ebenfalls. "Oh, nein...nein...doch, ich bin hier." Baucis schüttelte lachend den Kopf. "Nein, nein, Severus...ich sehe, dass du an was anderes denkst. An was, Schatz?" Severus seufzte leise und umklammerte sie fester. Dann berichtete er ihr von allem, was er erlebt hatte. Als er mit seiner Erzählung fertig war, starrte Baucis ihn entrüstet an. "Bist du bescheuert?" Er erschrak. So heftig hatte er sie noch nie erlebt, nicht einmal damals, als sie die Beziehung beendet hatte. "Wieso?", fragte er verwirrt. Er verstand es wirklich nicht. "Wie kannst du so etwas nur diesem Monster sagen? Ist dir denn nicht klar, was er tun wird?"
Severus richtete sich im Bett auf und sah sie fragend an. Er musste sich eingestehen, dass er wirklich nicht darüber nachgedacht hatte, was dann geschehen würde, er war einfach nur fürchterlich stolz gewesen, seinem Herrn diese Nachricht überbringen zu können, als Ersatz für sein Versagen. "Dieses Monster wird alle Familien aufsuchen, die ihn dreimal bekämpft haben, und dann wird er deren Kinder umbringen! Hast du denn nicht nachgedacht, Severus?" Severus seufzte. Nein, er hatte nicht nachgedacht; bei dem Gedanken, dass dabei vielleicht ein Baby ums Leben kommen würde, wurde ihm etwas schwummerig. Baucis sprang aus dem Bett, zog sich einen Morgenmantel an und lief unruhig im Zimmer hin und her. "Severus, Severus...du musst jemanden warnen. Du kannst nicht zulassen, das jemand sein Kind wegen Du- weißt -schon - wem verliert. Severus!" Sie hörte sich aufgeregt, wütend, panisch und besorgt zugleich an. "Was würdest du denn tun, wenn jemand unser Kind umbringen würde?" Severus setzte sich nun vollends im Bett auf und meinte als Trotzreaktion: "Wir haben aber keine Kinder, Baucis." Baucis seufzte. "Nun...noch nicht, aber bald."
