Trauer

Ich war traurig. Van stand da und sah mir in die Augen. Dann küsste er mich auf die Wange und ging. Ich konnte ihn nicht gehen lassen. Doch er verschwand. Ich eilte ihm hinterher und schrie: „Van! Bleib bitte stehen! Du kannst nicht so einfach gehen, mein Freund! Bitte, Van, bleib hier!" Van´s Gedanken Ich kann nicht bleiben. Ich will lieber sterben. Ich verliere den Menschen, den ich liebe. Ich bin allein, ganz allein. Verzeih mir, Tamara. Ich bitte dich um Verzeihung für das, was heute geschehen ist. Momentan Er rannte weiter. Auf einmal holte ich ihn ein, als er sich erschöpft an eine Wand lehnte und schnaufend stehen blieb. Ich schnappte ihn und zog ihn in meine Arme. Dann meinte ich: „Bleib bei mir. Ich kann dich nicht gehen lassen." Ich konnte seinen Puls fühlen. Herzklopfen, das war, was ich fühlte. Meine Gedanken Dein Herz schlägt wie wild. Ich habe Angst. Angst, dass dir etwas geschieht, Van Farnel. Du bist mein einziger Freund. Lass mich nicht allein. Ich bin so einsam. Du gibst mir Halt in hoffnungslosen Situationen. Van, ich bin traurig, genau wie du. Ich würde mit dir flüchten. Meine Eltern verstehen mich nicht und ich möchte hier weg. Momentan Van sah in meine Augen und sagte: „Ich weiß, dass du mich begleiten würdest. Deine Eltern verstehen mein Geheimnis nicht. Ich möchte nur eines. Ich will bei dir sein. Du könntest doch mit in mein Königreich kommen. In meiner Heimat könntest du alles tun, was du willst. Kämpfen, Fliegen, Schwimmen, Reiten und eine fremde Welt kennenlernen. Werde die Prinzessin von Farnelia und beweise, dass du zu einem besseren Leben berufen wurdest." Ich stand ihm gegenüber und dachte nach. Dann sah ich ihn an und streichelte über sein Gesicht. Ich legte meine Hand an seine Brust und sprach: „Beruhige dich. Setz dich hier hin. Wir müssen einen Weg finden, das alles zu beenden. Wir sind beide achtzehn und können ein eigenes Leben beginnen. Ich bringe dich solange bei meiner besten Freundin unter und dann hole ich dich, wenn alles geklärt ist. Du wirst schon Ruhe finden. Glaub mir." Van´s Gedanken Ich kann nicht. Ich falle deiner Freundin zur Last. Ich muss auch so Ruhe finden. Es geht nicht anders. Aber du hast Recht. Regle das alles mit deinen Eltern und hilf mir, einen Weg zu finden, damit ich endlich Frieden finde. Ich folge deinem Wunsch. Momentan Ich brachte ihn zu meiner besten Freundin und bat sie, sich um ihn zu kümmern. Dann ging ich zu meinen Eltern und sagte ernst: „Ihr habt Van weggeschickt. Er ist traurig. Ich habe entschieden, nach Farnelia zu gehen, in sein Königreich. Er ist ein junger König. Als ich ihn traf, wusste ich nicht, dass er der Prinz von Farnelia ist. Doch heute ist er schon der König dieses Landes." Die Gedanken meiner Eltern Ich kann nicht verstehen, warum meine Tochter gehen will. Aber wir sind schuld daran. Sie ist achtzehn und kann ihren eigenen Weg gehen. Wir haben sie verletzt. Van ist ihr bester Freund und auch ihr einziger. Sie hat Angst um ihn./ Ich bin zu weit gegangen. Sie ist verletzt und erzürnt. Wir haben ihren einzigen Freund weggeschickt. Ich kann sie nicht aufhalten. In ihrem Alter war ich verheiratet. Also warum sollte ich sie nicht in ihr Glück gehen lassen. Momentan Ich musste nachdenken. Meine Eltern sagten: „Du kannst mit Van nach Farnelia gehen. Wir halten dich nicht auf. Pass auf ihn auf. Ihr habt hier immer eine Zuflucht und das weißt du. Lass ihn nicht warten. Nimm deine Sachen und geh." Ich holte meine Reisetasche, als mein Handy klingelte. Meine beste Freundin war dran. Sie sagte: „Tamara. Deinem Freund geht es schlecht. Er ist im Krankenhaus. Wir bangen um sein Leben. Er brach zusammen und seitdem liegt er hier auf der Intensivstation. Er hat Probleme mit dem Herz gehabt. Er klagte über Schmerzen in der linken Brustseite." Meine Gedanken Ich habe Angst. Van, du kannst mich nicht allein lassen. Bitte lass mich aus diesem halben Alptraum erwachen. Bitte hilf mir. Momentan Ich packte meine Sachen. Doch dann auf einmal. Meine Mutter eilte zu mir. Sie meinte: „Es ist zu spät. Er ist gestorben. Sein Herz hat aufgehört zu schlagen." Ich schrie voller Schmerz: „Nein! Van! Warum hast du mich verlassen?"