Mein dickköpfiger Bruder

Ich teilte sein Leid. Van wusste, dass ich ihn niemals im Stich ließ und, dass er sich immer auf mich verlassen konnte. Ich sagte plötzlich: „Wenn ich dein Herz schlagen höre, dann fühle ich mich so wohl. Es erscheint mir, als würde dein Herzschlag mich beruhigen, weil ich merke, dass ein Herz mit meinem im Einklang schlägt." Van´s Gedanken Sie hat Recht. Aber ihr Herzschlag beruhigt mich auch. Unsere Herzen schlagen im Einklang miteinander. Deshalb verstehen wir uns so gut. Sie ist immer für mich da. Momentan Ich konnte ihn verstehen. Er trug diesen Schmerz, einsam zu sein, solange mit sich herum. Er ruhte in seiner Brust und lag bedrückend auf seinem jungen Herz. Ich kannte dieses Gefühl. Van hatte mir einst in seiner Einsamkeit anvertraut, was ihn belastete. Mir fiel in diesem Moment ein Gedicht ein. Es entsprang meinen eigenen Gedanken. Ich konnte nicht glauben, dass mir zu dieser Situation ein Gedicht einfiel. Ich konnte es einfach nicht glauben. Wie konnte ich in dieser Situation an ein Gedicht denken? Doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Meine Gedanken Die Verse in diesem Gedicht, sie spiegeln Van´s Gefühle in dieser Situation wieder. Aber auch meine. Ich sollte bei ihm bleiben und ihn aufmuntern. Aber zuvor sollte ich mich um seine Wunde kümmern. Momentan Wir kehrten beide ins Studentenwohnheim der Universität zurück und dann kümmerte ich mich sanft um seine Wunde. Die Wunde an seiner Brust war wieder aufgerissen und schmerzte höllisch. Als er aufstehen wollte, küsste ich ihn sanft auf die Stirn und sagte: „Bleib liegen! Erhol dich erst mal ein wenig davon, Van. Ich bleibe bei dir. Wir haben ein gemeinsames Zimmer, da wir Geschwister sind." Er wollte nicht hören und versuchte wieder, aufzustehen. Ich sprach nun mit einer strengen Stimme: „Du bleibst jetzt liegen. Das ist ein Befehl! Ich weiß, dass du eigentlich immer die Befehle erteilst, Bruderherz, aber ich möchte doch nur, dass du dich ausruhst." Dann drückte ich sanft mit der Hand auf seinen Brustkorb und sah ihn wütend an. Ich wollte nicht grob sein. Van´s Gedanken Warum benimmt sie sich so? Sie ist meine Schwester. Was ist mit ihr los oder bin ich einfach nur schuld daran? Momentan Van fragte: „Was ist zum Henker noch mal mit dir los? Du bist sonst nie so streng mit mir." Ich antwortete: „Wenn mein großer Bruder nicht auf mich hören will und riskiert, dass die Wunde nicht richtig ausheilt, dann kann ich ihm auch nicht mehr helfen. Du bist ein Sturkopf. Van! Ich möchte, dass deine Wunde wieder heilt und du riskierst das Gegenteil!" Er erwiderte: „Du hast Recht. Ich gebe mich geschlagen. Ich weiß, dass du mir helfen willst und ich bewirke das Gegenteil!" Er entschuldigte sich bei mir und ließ mich dann seine Wunde verarzten. Am nächsten Morgen war er schon unterwegs in die Uni. Als ich 45 Minuten später rüber in die Uni ging, begegnete mir dieser Student, der ihn mit dem Messer angegriffen hatte. Ich ging ihm aus dem Weg. Er war mir nicht geheuer und deshalb ging ich besser mit viel Abstand an ihm vorbei. Wenn Van dabei gewesen wäre, dann hätte es Stress gegeben. Zum Glück war ich allein. Mein dickköpfiger Bruder war schon im Unterricht, als ich in der Uni eintraf.