Das Opfer
Ich rannte zur alten Eiche. Dort saß Van noch immer und weinte herzzerreißend. Ich konnte ihn doch nicht allein lassen. Meine Gedanken Ich Trottel! Van leidet meinetwegen und ich habe zu ihm gesagt, dass ich ihn nie mehr sehen will. Dabei wollte ich das nicht. Van, ich will dich nicht verlieren. Du bist mir sehr wichtig. Es tut mir leid. Momentan Ich setzte mich neben ihn und nahm ihn in den Arm. Van kuschelte sich an mich und meinte: „Warum hast du das mit mir gemacht? Ich brauche deine Nähe und den Trost, den du mir schenkst. Ich fühle mich nicht wohl, wenn du nicht da bist. Ich fühle mich mutlos und schwach. Du schenkst mir Mut und Kraft, wenn ich keines von beidem mehr habe. Du bist der einzige Mensch außer Hitomi, der mein Herz mit Wärme erfüllt. Kümmere dich bitte gut um Takuya. Er ist das einzige Mitglied meiner Familie, welches noch am Leben ist. Ich hab meinen Bruder sehr lieb gewonnen." Ich konnte Van verstehen. Ich war auch einsam, als er nicht bei mir war. Ich konnte ihn wirklich sehr gut verstehen. Ich hatte dennoch Angst, dass er mir nicht verzeihen würde. Ich liebte ihn wie einen großen Bruder und wollte ihn nicht verlieren. Das wäre das schlimmste gewesen. Ich entschuldigte mich bei ihm und munterte ihn wieder auf. Takuya suchte nach uns beiden und fand uns am Fuß der alten Eiche, wo ich auch sehr gerne war. Er sah, dass ich mich rührend um seinen Bruder kümmerte. Doch dann ging er mit gesenktem Kopf wieder weg. Ich rannte ihm nach. Van hatte mich darum gebeten. Ich holte Takuya ein und hielt ihn in meinen Armen. Es tat mir so weh, meinen geliebten Partner so zu sehen. Was hatte ich nur verbrochen? Ich konnte es nicht verstehen. Tränen rannen Takuyas Wangen hinab. Er weinte bitterlich und ich wusste nicht mehr, was ich noch tun sollte. Ich war ein so verdammter Idiot und konnte nicht mehr verstehen, was mit ihm los war. Er legte seine Arme um meine Schultern und zog mich ganz nah zu sich. Dann küsste er mich liebevoll und danach kuschelte er sich schutzsuchend an mich. Ich streichelte sanft über sein Gesicht und sah in seine traurigen, haselnussbraunen Augen. Ich überließ meinen Eltern einen Anhänger, damit sie uns benachrichtigen konnten, wenn etwas war. Ich reiste mit Hitomi und „meinen" Zwillingen nach Farnelia. Im Schloss von Farnelia bekamen Hitomi und ich eine Rüstung und ein Schwert. Takuya nahm mich abends mit in sein Zimmer, das nicht unweit der königlichen Gemächer war. Ich wusste, dass Van vielleicht nicht mehr mit uns auf die Erde kommen würde, wenn es wirklich ernst in Farnelia werden würde. Ich lag auf meinem Bett und erzählte Takuya von der Erde. Er interessierte sich für die Geschichte meines Planeten. Auf einmal sagte er zu mir: „Wenn hier in Farnelia kein Krieg toben würde, dann würde ich vorschlagen, wir zwei fliegen mit den Drachen aus. Ich könnte dir meinen Lieblingsplatz zeigen, wo ich mich gerne aufhalte. Dort fühle ich mich so wohl, wie auch in deiner Nähe." Plötzlich kam die Meldung eines erneuten Angriffs und wir drei rückten mit unseren Gaimelefs aus. Ich musste mich geschlagen geben. Da erschien Varie und meinte: „Es ist vorbestimmt, das ein Krieger sein Leben gibt, um Gaia den Frieden zu schenken. Ich weiß, dass es einer meiner geliebten Söhne sein wird und ich werde sehr traurig sein, wenn das geschieht. Ich habe Angst um euch beiden Zwillinge." Ich wehrte alle Angriffe ab, während Varie den Zwillingen alles erklärte und dann auf einmal sah mir Takuya in die Augen und meinte: „Ich werde Gaia den Frieden bringen. Es ist meine Entscheidung und ich werde das tun." Ich sagte traurig: „Nein, nicht, Takuya. Du kannst mich doch nicht allein lassen." Er erwiderte: „Ich bin das schwächste Mitglied vom Volk des Drachengottes und werde mich selbst opfern." Auf einmal wurde es hell um mich und dann verschwand ich. Als ich erwachte, war ich in meinem Zimmer. Meine Mutter meinte: „Du bist wieder wach. Endlich!" „Wo ist Van? Ich muss mit ihm reden!", sagte ich. Als Van zu mir kam, fragte ich: „Wo ist Takuya?" Van antwortete: „Takuya hat sich für Gaias Frieden geopfert. Er wollte es so."
