Wiedersehen mit Merle
Als wir allein in den Bergen von Farnelia waren, meinte Takuya zu mir: „Tamara. Ich bin froh, dich zu haben. Du bist der wichtigste Teil meines ganzen Lebens und ich möchte, dass du bei mir bleibst. Ich möchte nicht, dass du jemals von mir getrennt wirst. Dich zu verlieren, würde mich töten. Es würde mir seelisch weh tun und mir alle Kraft und allen Mut rauben. Ich brauche dich." Seine Augen trübten sich leicht und ich ging auf ihn zu. Ich wusste, Takuya nahm sich alles sehr zu Herzen und wäre dann furchtbar traurig. Ich wusste nicht, was ich noch tun konnte, um meinen Verlobten wieder aufzumuntern. Als wir im Wald waren, weil er mir die Gegend zeigen wollte, wurden wir angegriffen. Ein Pfeil flog auf Takuya zu und verfehlte ihn knapp. Ich wurde wütend. Ich wäre für einen Kampf bereit. Doch dann auf einmal meinte Takuya, nachdem er den Pfeil aufhob: „Das kann nicht sein. Es sind die Pfeile, die nur Van verwendet. Er würde niemals auf mich schießen. Es sei denn jemand hat seinen Bogen und seinen Köcher mit seinen Pfeilen." Auf einmal sah ich eine zierliche Frauengestalt und erkannte sie als... Merle! Ich schrie: „Merle! Wir sind es, Takuya und Tamara. Hör auf!" Merle kam heraus und meinte: „Tamara, du bist es. Entschuldige. Takuya! Ich dachte, Van ist bei dir." Ich schüttelte den Kopf und antwortete: „Takuya ist sein Zwillingsbruder. Du wusstest nichts von ihm, weil nur drei Personen von Takuya wussten. Das waren Folken und seine Eltern. Van wusste nichts von seinem kleinen Bruder. Dass Takuya lebt wurde ihm verschwiegen wegen einer alten Legende." Merle ging auf Takuya zu und sah ihn misstrauisch an. Sie meinte dann mit einem Lachen: „Er ist zwar kleiner, als Van. Aber er hat diese wunderschönen Augen, die ich an meinem Freund so liebe. Man sieht, dass Takuya und Van Zwillinge sind. Sie sind sich so verdammt ähnlich und ich finde Dinge, die mir so vertraut sind." Ich gab Takuya einen Kuss und dann merkte Merle, wie er rot und schüchtern wurde. Takuya konnte also sehr schüchtern sein, aber das liebte ich an ihm. Dann fragte ich: „Was machst du eigentlich hier, Merle?" Merle erwiderte: „Man sagte, dass sich hier zwei Gaimelefs befinden. Ich wollte der Sache auf den Grund gehen. Doch dann hab ich einen der Gaimelefs erkannt. Er gehört dir, Tamara. Aber wem gehört der andere?" Ich deutete auf Takuya und meinte: „Ihm gehört er und heißt Angel. Du musst dir keine Sorgen machen. Wir haben Farnelia verteidigt, doch dann wurde Takuya verwundet. Deswegen trägt er auch einen Verband über dem linken Auge. Takuya, mein Engel, würdest du den Verband mal abnehmen?" Er nahm den Verband ab und dann sah man die Wunde, die sich von oben nach unten über seinem Auge erstreckte. Merle sah ihn erschrocken an und meinte: „Du hattest Glück, Takuya. Du hättest blind sein können. Aber deine Wunden heilen sicherlich. Du hast eine liebevolle Medizinstudentin als Partnerin." Takuya entgegnete: „Das werden sie, weil Tamara mich wieder gesundpflegen wird. Ich vertraue ihr voll und ganz, Merle. Du wirst schon sehen. Wir bleiben hier in Farnelia in der Hütte. Dort kann ich mich ausruhen und gut erholen." Merle verschwand mit der Bitte, dass wir sie doch einmal im Schloss von Farnelia besuchen sollen. Sie hatte so viel zu tun und konnte uns kaum besuchen. Während Van´s Abwesenheit war vieles geschehen und Merle traf die Entscheidungen. Sie wusste, dass sie im Sinne ihres Freundes handeln würde. Van wäre niemals sauer auf sie. Doch wie war es mit mir? Auf mich konnte er ziemlich sauer sein. Er war sauer auf mich, als sein kleiner Bruder verwundet worden war. Und nun wäre er vielleicht sauer, wenn wieder etwas geschehen würde. Ich verstand diesen jungen Mann nicht mehr. In einem Punkt war er genau wie Takuya und doch, war er wieder anders, als er. Ich war so wütend auf ihn, weil er mir die kalte Schulter zeigte und doch konnte ich nicht aufhören, ihn wie einen Bruder zu lieben. Doch ich konnte ihn nicht wie früher lieben, da ich Takuya liebte und er wirklich ein geeigneter Partner für mich war.
