Der Ausritt
Ich lächelte meinen Bräutigam an und dann sagte Takuya: „Komm, Tamara. Reich mir deine Hand. Hab keine Angst. Silver ist ein ganz lieber." Silver, so hieß also das Pferd mit der silbernen Mähne und dem silbernen Schweif. Die weißen Rosen waren ein Zeichen für Reinheit und Unschuld. Silver war ein wunderschönes Pferd. Doch wem gehörte er? Im Schloss fanden schon Feierlichkeiten statt. Königin Milerna und König Dryden von Asturia, sowie Ritter Allen und seine Schwester Serena waren da, dann Herzog Chied von Fraid, Van´s Freunde, Merle, meine Freundin Luna und meine Eltern. Luna kam auf mich zu und sagte: „Tamara. Es ist schön, dass du den Weg zur Liebe deines Lebens gefunden hast. Kai und ich haben in der Zeit, in der du auf Gaia warst, geheiratet. Ich hoffe ich sehe Takuya und dich öfter wieder. Studierst du eigentlich noch immer?" Ich nickte und antwortete: „Ja, Luna. Ich studiere noch immer Medizin. Ich denke schon. Du bist natürlich unser Gast und wenn du möchtest, dann führen wir dich morgen gerne durch das Schloss. Ich bin nun auch hier zuhause. Ich denke ich werde die Zeit gut nutzen und einen Roman oder ein Buch über Farnelia schreiben. Noch zwei Monate bleiben mir, um über meine zweite Heimat zu schreiben. Erst dann können wir wieder in die Uni. Unsere Klassensäle waren vollkommen ausgebrannt und müssen erst erneuert werden. Solange bleibe ich bei den Jungs." Hitomi kam auf mich zu und meinte: „Es tut mir leid. Ich wollte nicht, dass Van und du euch streitet. Du wolltest ja auch nicht, dass wir getrennt werden. Woher kennst du Van eigentlich?" Ich erzählte ihr die ganze Geschichte und erwiderte dann: „Ich wollte euch auch nie trennen. Der Streit war unnötig. Freunde!" Hitomi nickte und entgegnete: „Freunde! Wir sind mehr als Freundinnen. Wir sind Schwägerinnen und sollten uns jetzt endlich vertragen. Wir studieren an der gleichen Uni, leben hier in Farnelia und leben mit den Zwillingen zusammen. Van wäre nicht sehr glücklich, wenn wir immer wieder nur streiten würden. Er ist ein so lieber Mensch. Takuya ist auch furchtbar lieb. Er ist wie sein großer Bruder." Abends wurden wir jungen Frauen von unseren Bräutigamen traditionell über die Schwelle zum Zimmer getragen. Meine Zofe half mir mein Kleid auszuziehen und dann zog ich mein Schlafhemd an. Ich bürstete mein langes Haar und band es zum Pferdeschwanz. Ich ging in unser Zimmer und dann meinte Takuya: „Du bist wunderschön. Ich habe es nicht bereut, dich zu lieben." Ich antwortete: „Ich auch nicht. Du bist so wunderwunderschön. Gehört Silver dir?" Takuya stutzte und erwiderte dann: „Ja, Silver gehört mir. Ich habe ihn in den Bergen gefangen und gezähmt. Komm, ich bin so müde und möchte schlafen. Ich brauche Ruhe. Lass uns schlafen. Du musst dich nun nie mehr von mir trennen." Es war schon spät. Ich wollte auch schlafen. Doch eines war sicher. Ich wollte in dieser Nacht in den Armen meines Bräutigams einschlafen. Takuya kuschelte sich an mich und schlief kurz, nachdem ich eingeschlafen war, auch ein. Als ich am nächsten Morgen erwachte, lag ein ganzer Strauß weiße Rosen neben mir und es roch nach Obst im Raum. Ich schaute auf den großen Tisch in unserem Zimmer und staunte. Dort stand allerlei Obst, Käse, Milch und Saft einer roten Saftquitte auf dem Tisch. Doch da war noch ein Krug. Als ich davon trinken wollte, sagte Takuya: „Ich würde nicht davon trinken, wenn ich du wäre. Das ist der Saft von gelben Saftquitten. Die sind sauer. Ich habe dir extra den Krug mit dem Saft der roten Saftquitten auf den Tisch gestellt. Den magst du so gerne, hat Van gesagt." Ich nickte und meinte: „Ich möchte gerne mit Van, Hitomi und dir ausreiten und ein Picknick machen im Wald. Dort ist es so herrlich schön." Wir redeten mit Van und er war sofort einverstanden. Er sagte es Hitomi und sie war sofort Feuer und Flamme für den Ausritt. Wir durften uns unsere Pferde aussuchen. Ich entschied mich für Crystal einen schwarzen Hengst und Hitomi entschied sich für Rubina, eine wunderschöne weiße Stute. Wir bekamen unsere Sattel, Zaumzeug und dann auf einmal schwirrten viele Federn durch die Luft. Van und Takuya hatten sich verwandelt. Jeder zog eine Feder aus einem seiner Flügel und befestigte sie am Zaumzeug. Sie zogen ihre Schwingen wieder ein und wir ritten aus.
