SPOILERS für alle, die Staffel 2 noch nicht gesehen haben.

Kapitel 7

"Sum, Liebling, wo ist mein Laptop?" ertönte Seth's Stimme aus seinem Büro.

Summer nahm in der Küche einen tiefen Atemzug um sich zu beruhigen, bevor sie antwortete:

"Cohen, bitte! Ich kann mich doch nicht immer um alles kümmern. Wenn dein Laptop nicht im Büro ist, ist er wahrscheinlich im Schlafzimmer!"

Seth musste in einigen Minuten zur Arbeit und er sollte Cassandra mitnehmen. Auf dem Weg zur Arbeit würde er dann noch Alyssa abholen und die zwei Mädchen bei Sandy und Kirsten abladen. Die Erwachsenen hatten beschlossen, dass es für die zwei girls am Besten war, für den Moment bei ihren Grosseltern zu bleiben, bis alles wieder etwas ruhiger war.

Die Mädchen waren glücklich, etwas Zeit mit den Cohen's verbringen zu können, da sie wussten, dass beide, Kirsten und Sandy, es liebten, ihre Enkel zu verwöhnen.

Also lief Cassandra jetzt durch das Haus, auf der Suche nach ihren Lieblingsmagazinen, Puppen und DVD's, die sie in ihren kleinen Koffer packte, ausser sich vor Freude, dass sie mit ihrer besten Freundin in die Ferien fahren durfte.

"Dad, dad!" konnte Summer ihr kleines Mädchen verzweifelt aus dem Kinderzimmer rufen hören, aber trotzdem setzte sie sich hin und begann, Benjamin die Brust zu geben.

"Sum!" ertönte wieder Seth's Stimme aus dem Schlafzimmer, offenbar immer noch auf der Suche nach seinem Laptop und genervt über seine Tochter, die nicht aufhörte nach ihm zu rufen.

Mitten in diesem Chaos läutete es an der Türe. Das Haus wurde für einige Sekunden still, bevor Cassandra die Treppen runtergesaust kam, die Türe öffnete und ihren Gast willkommen hiess. Ein paar Sekunden später erschien Marissa's Kopf in der Küchentüre, Cassandra ein Stückchen dahinter. Sie lächelte ihre Freundin seit Kindertagen fröhlich an, hob einen Beutel hoch und sagte: "Ich habe Bagels gebracht".

"Hi Marissa!" rief Summer, breit grinsend. "Sorry, ich bin im Moment etwas beschäftigt, aber ich komme gleich. Bedien dich doch selbst, ok? "

"Mami, ich brauche Daddy's Hilfe mit meinem Koffer, aber ich kann ihn nicht finden..." klagte Cassandra ungeduldig neben Summer, während sie Benjamin über den Kopf streichelte.

"Ich kann dir doch helfen" antwortete Marissa, während sie in die Hocke ging, um auf die gleiche Höhe mit Cassandra's Augen zu kommen und ihr sanft in die Wange kniff.

"Wirklich?" fragte Cassandra zurückhaltend. Aber als Summer ihr ermunternd zulächelte, sagte sie dem Model: "Ok, ich zeige dir mein Zimmer, komm."

In der Zwischenzeit beendete Summer die Fütterung von Benjamin und legte ihn zum Schlafen nieder. Sie zuckte zusammen, als sich zwei starke Arme um sie schlangen und sie von hinten in eine Umarmung zogen. Die schwarzhaarige Frau spürte Seth's Atem in ihrem Nacken, als er sie zärtlich küsste.

"Geht's dir gut?" fragte er mit leiser Stimme, während er sich an sie drückte, glücklich, seine lebendige Frau so nahe zu spüren.

"Ja... durcheinander... traurig natürlich... wie geht's Chino?" antwortete sie, dankbar, dass er sie hielt, ihr Kraft gab.

"Ganz ehrlich? Er sagt, es gehe ihm gut... aber ich kenne ihn besser… er ist tief beunruhigt und der einzige Grund, weshalb er sich zusammenreisst, ist wegen Alyssa. Wir müssen deshalb sehr gut auf ihn aufpassen, in der Zeit in der die Mädchen bei meinen Eltern sind, ich habe Angst, dass er durchdreht…."

Summer drehte sich um und suchte Seth's Augen um herauszufinden, ob er es ernst meinte. Der traurige Ausdruck im Gesicht ihres Ehemanns, bestätigte Summer's schlimmste Befürchtung.

"Marissa ist übrigens hier, vielleicht kann sie ihm helfen?"

"Kommt darauf an, ob er sich helfen lassen will..."

"Daddy!" hörten sie plötzlich Cassandra rufen. Das Ehepaar drehten sich um und sah ihre schwarzhaarige Tochter in die Küche rennen, direkt auf ihre Eltern zu. Marissa folgte nicht weit dahinter, in der Hand den Koffer des Mädchens.

Seth öffnete seine Arme, hob seine kleine Tochter auf und schwang sie einmal im Kreis herum, bevor er sie an sich drückte. Sie legte sofort ihre Arme um seinen Hals und vergrub ihren Kopf in seinen Schultern.

"Ich werde dich vermissen, Daddy" flüsterte das 11 Jahr alte Mädchen schüchtern.

"Und ich werde dich vermissen, meine princess sparkle" antwortete Seth, während er mit seiner Hand durch ihre Haare fuhr und ihr einen Kuss auf die Stirn gab.

Nachdem Seth und Cassandra sich verabschiedet hatten, winkte Summer ihnen von der Eingangstüre nach, bis das Auto in der Ferne verschwunden war. Dann ging sie zurück ins Haus und wanderte langsam in die Küche, wo sie Marissa beim Bagel essen vorfand.

"Coop! Ich dachte, Models essen nicht?" grinste sie frech, bevor sie sich zu Marissa an den Tisch setzte und tief seufzte.

Das Model errötete und warf ihr einen kurzen Blick zu, bevor sie entgegnete:

"Eigentlich... habe ich ja für den Moment aufgehört zu arbeiten, Ich will mir eine Auszeit nehmen, ich bin das Herumreisen müde... Und seit ich für einige Zeit bei den Cohen's gelebt habe, bin ich süchtig nach diesen Dingern!"

Summer lächelte und erinnerte sich an die turbulente Zeit, in der Julie wegen ihrem Sex-Skandal nach Europa abgereist war.

"So, willst du eine geführte Tour durch unser Haus oder hat der kleine Einblick von vorhin gereicht?" fragte Summer, als ihr in den Sinn kam, dass Marissa noch gar nie bei ihnen zu Hause gewesen war. Eigentlich hatten sie sich schon seit einigen Jahren nicht mehr gesehen. Normalerweise sprachen sie immer am Telefon miteinander oder schrieben sich Briefe, da beide entweder mit der Karriere oder mit der Hausarbeit sehr beschäftigt waren.

"Ich möchte eigentlich lieber hier mit dir sitzen und ein bisschen reden, wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen. Ich war sehr erstaunt über deinen Brief mit Bernadette's Brief im Anhang. Ich wusste, dass es wichtig sein musste, du hättest nicht jedem x-beliebigen Fan geholfen, aber ich hätte nie erwartet, dass er von Ryan's Frau war….."

"Ja, genau… es tut mir wirklich leid… es ist nur so... Bernadette bedeutet mir sehr viel, sie ist meine Schwägerin und wir sind über die Zeit, die wir mit den Cohen Brüder verheiratet sind, ziemlich eng zusammengewachsen… ich würde alles für sie tun, vor allem jetzt da… du weisst schon..."

"Oh Sum, es tut mir so leid, dass ich nicht für dich da gewesen bin" bemerkte Marissa, ein trauriger Blick in ihren Augen, während sie ihre beste Freundin umarmte.

"So, über was wolltest du denn sprechen?" fragte Seth's Frau nach ein paar Minuten der Stille zwischen ihnen. Sie hatte Marissa vielleicht schon lange nicht mehr gesehen, aber sie kannte sie immer noch sehr gut und hatte sofort bemerkt, dass Marissa etwas beschäftigte.

"Ich brauche deinen Rat..."

"Klar, wobei? Kleider Probleme, Schwierigkeiten mit Männern? Erzähl schon Coop" fragte Summer im Scherz.

"Erinnerst du dich noch an die Zeit nach meiner Trennung von Ryan?"

Als Summer nickte, fuhr Marissa fort:

"Wie du weisst, haben wir zwei uns ja für einige Zeit nicht mehr gesehen, da ich in dieser Schule in New York war. Wir haben uns erst nach 3 Jahren wieder getroffen, als meine Karriere so richtig in Schwung kam, richtig?"

Summer nickte nur und war ihr einen verwirrten Blick zu.

"Was willst du mir sagen Coop?"

"Also... eigentlich ging ich gar nicht direkt in diese Schule... ich ging für ein Jahr zu meinem Vater nach Japan, bevor ich mich in dieser Schule einschrieb."

"Aber warum?" wollte Summer wissen, die immer verwirrter wurde.

Marissa nahm wortlos ihre Tasche und griff nach ihrem Portemonnaie. Dann zog sie ein Bild hervor, strich kurz mit ihrer Hand darüber, bevor sie es Summer reichte.

"Wegen meinem Sohn"

Ein überraschter Ausdruck trat in Summer's Gesicht, während sie das Bild nahm und einen Blick darauf warf. Ihre Augen weiteten sich im Schock, bevor sie flüsterte:

"Oh mein Gott Marissa, er sieht genau aus wie... Chino..."