Discl. wie immer... ooopss! da hatte sich bei mir ein kleiner Fehler eingeschlichen, hatte dieses Kapitel vergessen, sorry!
Kapitel 11
"Was ist los?" fragte Colin nach einigen Momenten der Stille.
"Deine Mutter ist übergeschnappt, Junge" antwortete Seth mit einem Seufzer, den Jungen neben sich ansehend.
"Was!"
"Mach dir keine Sorgen Colin, ich kenne Marissa... man könnte sogar sagen, dass ich einer ihrer ältesten Freunde bin, deshalb darf ich sie einen Dummkopf nennen, wenn sie sich wie einer benimmt."
"Woher kennen sie meine Mutter, Mr. Cohen?"
"Oh bitte, nenn mich Seth, Mr. Cohen ist mein Vater" lachte der graphic artist, langsam seine Selbstkontrolle und seinen Humor zurückgewinnend.
"Meine Frau und ich sind mit Marissa zur Schule gegangen... vor langer Zeit..." plötzliche schüttelte es Seth, als eine Gedanke durch sein Hirn schoss.
"Oh Mann, mir ist gerade in den Sinn gekommen, dass Julie Cooper Nichol deine Grossmutter ist!"
"Stimmt... aber ich sehe sie selten, ich mag sie nicht"
"Guter Junge, du bist definitive der Sohn deines Vaters" grinste Seth, bevor er merkte, was er gerade gesagt hatte.
"DU KENNST MEINEN VATER?" schrie Colin geschockt.
"Oh shit... Seth, halt die Klappe..." tadelte er sich selbst, seine Gedanken einen Ausweg suchend. "Colin, hör zu... ich kenne zwar Marissa, aber ich weiss nicht genau, wer dein Vater ist" log Seth und schaute den Jungen neben sich verzweifelt an, in der Hoffnung, dass er ihm glaubte.
"Beruhige dich, ok? Kannst du mir einen grossen Gefallen tun? Bitte erzähl Ryan nicht, worüber wir gerade gesprochen haben, sag ihm nicht deinen Namen oder den Namen deiner Mutter, er hat bereits genug Probleme am Hals und ich will nicht, dass er sich noch mehr Sorgen macht. Ich verspreche dir, wir werden deinen Vater finden, aber du musst mir etwas Zeit geben, ok?"
Colin nickte, seine Augen strahlten, überwältigt von seinem Glück. Er sass neben seinem Idol, dem Mann, den er seit Kindheit bewunderte, der jetzt enthüllt hatte, dass er seine Mutter kennt und eventuell sogar seinen Vater. Colin wusste, dass er alles versprechen würde, wenn er dafür herausfinden würde, wer sein Vater ist. Obwohl er Seth noch nie zuvor getroffen hatte, vertraute er ihm völlig, genau so, wie er Ryan sofort vertraut hatte.
"Also, lass uns über Comics reden, ok?" fuhr der graphic artist fort, als er sicher war, dass Colin ihr kleines Geheimnis für sich behalten würde.
Als Ryan zurückkehrte waren die zwei Comicverrückten bereits in eine Diskussion über den neuesten Superman Comic vertieft und bemerkten Ryan beinahe nicht, als er zu ihnen trat.
Der Erwachsene war froh zu sehen, dass Seth zu seinem alten Ich zurückgefunden hatte, lauthals über sein Lieblingsthema Plappernd und Schwafelnd. Colin sah völlig entspannt aus, glücklich, dass er mit jemandem über seine Meinung diskutieren konnte, der genau so von Comics fasziniert war wie er selber.
Die drei redeten für Stunden und verbrachten beinahe den ganzen Nachmittag auf der Bank am Pier. Um 16.00 bekam Colin einen Anruf von seiner Nanny, die ihm mitteilte, dass er für das Abendessen nach Hause kommen sollte. Als er ging hatte er Seth's Telefonnummer und einen Stapel unterschriebener Comics von Seth in der Hand.
Auf dem Rückweg zum Hotel wusste Seth, dass es an der Zeit war, über das Thema zu reden, das sie bis jetzt vermieden hatten.
"Also… wie geht es dir, Kumpel?" fragte er sanft und versuchte herauszufinden, ob Ryan bereit war, drüber zu reden.
"Ehrlich?" antwortete sein Bruder und schaute über den Ozean hinaus, während sie den Strand hinunterwanderten.
Als er nicht fortfuhr sagte Seth leise:
"Ehrlich... ich weiss, es ist schwer darüber zu sprechen, aber du musst es irgendwann rauslassen, sonst frisst es dich auf."
"Ich weiss Seth, ich weiss... Ich denke ich hatte so was wie einen kleinen Zusammenbruch bevor du heute zu uns gestossen bist... es ist komisch, aber ich spüre diese Verbindung zwischen mir und Colin. Er kann durch mich durchsehen und wir verstehen uns ohne grosse Worte... "
"Was ist passiert?"
"Ich hatte über Alyssa nachgedacht… dass ich Bernadette nie ersetzen kann… aber sie braucht eine Mutter, Seth..."
"Was ist mit Marissa?" fragte Seth vorsichtig, wissend, dass er sich auf dünnes Eis begab.
Ryan seufzte, sein Körper versteifte sich und sein Blick blieb auf den Sand gehaftet, über welchen sie gingen.
"Was ist mit ihr?"
"Ich weiss auch nicht, sag du's mir... Willst du sie wieder in deinem Leben haben?"
"Das ist im Moment doch nicht der Punkt, Seth! Bernadette ist noch am Leben und sie ist meine Frau, zum Teufel noch mal! Ich habe sie nicht aus Mitleid geheiratet, sondern weil ich sie liebe. Sie ist die Mutter meiner Tochter und ich gebe sie nicht so schnell auf, verstehst du?" fauchte Ryan, seine Stimme rau und gefährlich.
"Tut mir leid Ryan..." antwortete Seth und hob abwehrend seine Hände.
"Du weisst, dass ich Bernadette liebe und ich verstehe, dass diese Situation total beschissen ist, aber Marissa wusste nicht, dass der Brief von Bernadette war, als sie ihn bekam, und sie ist ganz sicher nicht gekommen um deine Ehe zu zerstören, alles was sie will, ist zu wissen, ob ihr wieder Freunde werden könnt..." versuchte es Seth noch einmal.
"Würdest du ihr trauen?" fragte Ryan und schaute seinen Bruder direkt an.
"Ich... Ich…. du hast Marissa immer besser gekannt, aber ich glaube, dass sie ihre Gründe hatte, damals zu gehen und ich denke, es war schwer genug für sie zurückzukehren… deshalb…. verdient sie vielleicht eine zweite Chance" sagte der schwarzhaarige Erwachsene vorsichtig. Er wusste, dass er sich in einer schwierigen Situation befand. Er wusste, dass sein Bruder seine Frau verlieren würde und er versuchte zu verstehen, was das für ihn bedeutete, aber trotzdem musste er Marissa in ein gutes Licht rücken, da er jetzt alles über Colin wusste. Seth hatte das Gefühlt, dass es schlussendlich Alyssa und Colin sein würden, die Ryan davon abhalten könnten, völlig durchzudrehen, wenn Bernadette gestorben war. Was er nicht wusste war, wie Marissa in dieses Bild passen sollte, vor allem da es klar war, dass Ryan ihr im Moment nicht vertrauen konnte.
Der dunkelblonde Mann nickte wortlos und dachte über Seth's Worte nach.
"Jahrelang habe ich darum gebetet, dass sie zurückkommt... es ist nicht so, dass ich es hasse, sie wieder in meinem Leben zu haben, wir müssen es nur langsam angehen lassen… ich kann ihr nicht mehr trauen..."
"Hör zu Ryan, was auch immer passiert, Summer, Mum, Dad und ich werden immer für dich da sein. Du wirst mit den zwei Kindern nicht alleine sein, ok?"
"Danke, Seth..."
"Kein Problem Mann, wir sind Familie, oder?"
"Und das ist alles was schlussendlich zählt..." wiederholte Ryan Colin's Worte.
"Genau! Also lass uns zurück ins Hotel gehen und was zu Essen suchen. Übrigens, dieser Junge Colin ist wundervoll, ich liebe ihn" lachte Seth, in der Hoffnung die Stimmung ein bisschen zu heben. "Du liebst ihn nur, weil er dich bewundert... technisch gesehen…. liebst du dich selbst"
"Erzähl mir was neues" grinste der Graphic Artist.
"Wenigstens kannst du Witze darüber machen, jetzt da du 'Erwachsen' bist..." schmunzelte Ryan sarkastisch, während er seinem Bruder einen Blick zuwarf und ihn leicht in die Seite stiess, froh über die Ablenkung von seinen Problemen.
Als sie im Hotel ankamen entschuldigte sich Seth mit der Ausrede, etwas im Laden kaufen zu müssen. Sobald Ryan nicht mehr zu sehen war, griff Seth nach seinem Handy und wählte die Nummer von zu Hause.
"Ja?"
"Summer, Schatz ich bin's" flüsterte er.
"Cohen! Warum flüsterst du?"
"Ich will nicht, dass Ryan mich hört... wenn man in Betracht zieht, dass er gar nicht hier ist und ich Mitten in einem Laden stehe und mich alle Leute bereits komisch anstarren, war es vielleicht keine so gute Idee" plapperte er darauf los.
"SETH! Liebling, beruhige dich, was ist los?" rief Summer, kur davor, ihre Nerven zu verlieren.
"Na ja, Ryan hat vor einigen Tagen diesen Jungen am Pier getroffen. Er denkt, sie haben eine Verbindung und er möchte ihm helfen. Also haben wir uns heute mit diesem Jungen getroffen, er ist übrigens ein grosser Fan von mir, er ist so cool, er kennt alle mein Novels, sogar jene, die ich unter einem Pseudonym geschrieben habe..."
"Punkt, Cohen!" unterbrach seine Frau.
"Oh, ja, genau... Also, ich habe ihn heute kennen gelernt und mich hat beinahe der Schlag getroffen, als ich ihn das erste mal gesehen habe. Er hat dunkelblondes Haar, ist eher gross für sein Alter, aber das Spezielle, waren seine Augen... Ich habe erst einen Menschen gesehen, der solche Augen hat. Erinnerst du dich noch an das Bild von Ryan, auf welchem er zu sehen ist, als er noch zur Schule ging!"
"Oh mein Gott! Erzählst du mir gerade dass Chino seinen eigenen Sohn kennen gelernt hat!"
"Yep, Colin Cooper... Ich habe Colin gesagt, dass ich Marissa kenne und ich ihm helfen werde, seinen Vater zu finden, weil er doch keine Ahnung hat, wer es sein könnte. Wir haben Glück, dass die zwei es selbst noch nicht herausgefunden haben, er ist nämlich ziemlich schlau für sein Alter…. ich habe ihn gebeten, Ryan nichts zu erzählen und ich denke, er hat es verstanden, da er Ryan's Situation kennt. Was machen wir jetzt?"
Summer blieb einige Sekunden still, die Neuigkeiten verarbeitend, die sie gerade gehört hatte.
"Schatz? Bist du noch da?" fragte Seth schliesslich.
"Ja, tut mir leid... ich bin gerade sprachlos, schon das zweite Mal diese Woche..."
"Ich weiss, wie du dich fühlst"
"Das bezweifle ich doch ernsthaft" entgegnete Summer sarkastisch, tief einatmend.
"Hey! Also ... wahrscheinlich hast du recht..."
"Ok, Seth, wir wissen folgendes: Wenn Ryan in seinem momentanen Zustand herausfindet, dass er einen Sohn mit Marissa hat, wird er so wütend und verletzt sein, dass ich für nichts mehr garantieren kann... Aber wenn Marissa ihm von Colin erzählt, wird es ihm vielleicht möglich sein, eine erneute Beziehung mit ihr in Betracht zu ziehen, als Freunde wenigstens... natürlich wird das einige Zeit dauern mit Bernadette's Krankheit und allem, aber ich denke, ich sehe Hoffnung. Marissa auf der anderen Seite hatte keine richtige Beziehung mehr, seit sie sich von Ryan getrennt hat und sie liebt ihn offensichtlich immer noch, das hat sie mir auf jeden Fall erzählt. Also, was würde mehr Sinn machen, als diese 5 Personen zu einer Familie zu vereinen? Nichts? Ausser dass die drei involvierten Erwachsenen es schaffen, aus allem und Nichts ein Chaos zu machen und es immer uns überlassen, hinter ihnen herzuräumen..."
"Liebling... Ich will dich ja nicht unterbrechen, aber jetzt bist du es der plappert..."
"Tue ich nicht! Ich zähle nur die Fakten auf!"
"Oh, ok" antwortete Seth, Summer nicht widersprechend, schliesslich wusste er es langsam besser, als ihr in die Quere zu kommen, wenn sie kurz vor einem Rage Blackout stand.
"So... wir müssen also sicherstellen, dass Marissa Ryan die Wahrheit sagt... in der Zwischenzeit müssen wir Ryan davor beschützen, das ganze selbst herauszufinden. Ich möchte deshalb, dass du so viel Zeit wie möglich mit Colin verbringst. Du hast ihm versprochen, seinen Vater zu finden, also tu alles, damit es so aussieht, als würdest du suchen, aber zerstöre zugleich alle Beweise, die auf Ryan deuten... Diese ganze Geschichte ist ein riesiges Chaos und wir sind dafür verantwortlich, unser bestes zu geben, damit es ein Happy End gibt, verstanden?"
"Yes, M'am" entgegnete Seth, was überhaupt kein Witz sein sollte, da er den ernst der Situation völlig verstand.
"Also, ich werde mich jetzt um Ryan kümmern, während du morgen mit Marissa sprichst" fuhr Seth fort.
"Tönt nach einem Plan... ok, Gute Nachte... und Seth... ich liebe dich"
"Liebe dich auch, mein kleines Weib" antwortete der Mann mit den dunklen Locken, bevor er das Gespräch beendete und zurück zum Hotelzimmer wanderte, während er versuchte herauszufinden, wie sie Marissa und Ryan wieder zusammenbringen konnten.
"SETH! Wach auf Mann, nimm dein Telefon ab!" knurrte Ryan genervt und warf einen Blick auf seine Uhr, als Seth's Handy 5 Minuten konstant klingelte.
Als Seth sich nicht bewegte, griff er nach einem Taschenbuch, das auf seinem Nachttischchen lag, und warf es auf das Bett seines Bruders, um ihn zu wecken.
"Ouch! Hey! Fuck!" rief Seth lauthals, als ihn das Buch auf der Brust traf.
"Handy. 3 Uhr morgens! Nimm ab!" erklärte Ryan, während er sein Kissen nahm und es über seine Kopf stülpte, um das nervende Klingeln nicht mehr zu hören.
"Oh... richtig..." murmelte ein verschlafender Seth, klappte sein Handy auf und antwortete:
"Ich hoffe du bist Stan Lee..."
"Halt die Klappe Cohen!" antwortete Summer mit angsterfüllter Stimme, laut schluchzend.
Sofort war Seth hellwach. Er setzte sich im Bett auf und fühlte, wie sich Schweiss an seinen Händen bildete.
„Summer? Schatz, was ist passiert?"
Jetzt war auch Ryan alarmiert, sprang aus dem Bett und setzte sich neben Seth, während er seinen Adoptivbruder nervös anstarrte, seine Augen voller Angst, dass etwas passiert sein könnte.
"Es geht um Bernadette... wir sind im Newport County Spitel... es sieht nicht... es sieht nicht gut aus... das Baby..." weinte Summer, völlig die Kontrolle über sich verlierend.
"Wir werden in einigen Minuten bei euch sein, alles wird gut werden Schatz..."
"Ich fahre" war alles was Ryan sagte, bleich im Gesicht, seine Stimme rau und leise. .
"Ich rufe Mum und Dad, sie sollen die Kinder bringen..." sagte Seth, sein Gesicht ebenfalls weiss, der Schock in den Augen sichtbar. Sie zogen sich wortlos an, beide mit dem gleichen Gedanken im Kopf -würden sie es noch rechtzeitig schaffen?
