Disclaimer:
Die Charaktere dieser Geschichte gehören zum größten Teil Joanne K. Rowling
und manche gehören mir. Lol
Und ich veröffentliche das hier definitiv nicht, um damit Geld zu
verdienen.
Der neue Zauberstab:
James Potter schmiss mit einem Seufzer seine Adlerfeder auf das Pergament,
dass die Tinte nur so spritzte.
„Fertig", rief er seinem Hauslehrer, Mr.Tombs, zu, der hinter dem großen
Buch „Die Geschichte der Riesen in Europa", kaum zu sehen war.
James kannte Mr.Tombs schon seit seinem sechsten Lebensjahr, denn seine
Eltern fanden, dass etwas Bildung vor dem Besuch von Hogwarts nicht schaden
könne. Damit bezogen sie sich sowohl auf die Zaubererwelt, als auch auf die
Welt der Muggel.
James Mutter hatte einige Muggel Verwandte, mit denen sie sich sehr gut
verstand, deshalb war es ihr sehr wichtig, dass James auch etwas über deren
Techniken und Eigenheiten wusste.
James trommelte mit den Fingerspitzen auf dem Tisch, als Mr.Tombs auch nach
einigen Minuten noch keine Regung auf seine Worte zeigte.
„Ich bin FERTIG!", wiederholte er etwas lauter und schob seine runde Brille
etwas zurück.
Erschreckt fuhr Mr.Tombs zusammen und James konnte ein Grinsen nicht
unterdrücken, als er dessen verwirrtes Gesicht sah.
Mr.Tombs war ein hagerer, alter Mann, mit einer langen, spitzen Nase und
spärlichem, weißen Graushaar. Die Augen hinter seiner Hornbrille wirkten
wegen der Gläser besonders groß und erinnerten James immer an die
Familieneule. Mr.Tombs war etwas exzentrisch und lachte oft über die
seltsamsten Dinge. James hatte sogar schon erlebt, dass er lange Gespräche
mit sich selbst führte.
„Tatsächlich? Alle Aufgaben erledigt? Ich hatte damit gerechnet, dass du
viel länger brauchen würdest", sagte Mr.Tombs und kam hinter seinem
Schreibtisch vor, um James Pergament zu begutachten.
James war ein wahres Naturtalent, was den Unterricht betraf. Irgendwie
schien ihm alles zuzufliegen. Nur sehr selten musste sich James Notizen
machen. Jedes Datum, jede Beschreibung und jeder Zauberspruch blieben ihm
einfach spielend im Gedächtnis haften, wie Kaugummi an einer Schuhsohle.
Natürlich hatte James keine praktischen Erfahrungen, da er ja noch keinen
Zauberstab besaß. James freute sich auf den Tag, an dem er sein ganzes
Wissen endlich einmal ausprobieren konnte.
Natürlich hatte James wie jeder junge Zauberer und jede Hexe schon Magie
gewirkt. Das war völlig normal, allerdings waren seine Ausbrüche nur von
schwächster Natur gewesen. James wurde daher auch oft von anderen
Zaubererkindern gehänselt, die ihn zum Spaß „Squib"nannten. Auf diese
Weise war eine Cousine von James jedoch in den seltenen Genuss von James
Magie gekommen. Er und Melinda waren im Garten gewesen, als sie ihn mit dem
Wort „Squib"aufgezogen hatte. Da hatte sie plötzlich eine Nase wie eine
Sprungschanze bekommen. Die Nasenspitze hatte sich so weit nach oben
gebogen, dass sie direkt in ihr Blickfeld geraten war. Das hatte zur Folge,
dass Melinda so lange direkt auf ihre Nasenspitze schauen musste, dass sie
zu schielen anfing. James Eltern waren wirklich wütend auf ihn gewesen und
hatten versucht, den Schaden zu beseitigen. Als sie jedoch merkten, dass
das nicht so einfach gehen würde, schickten sie James ohne Essen auf sein
Zimmer und fuhren mit Melinda nach St.Mungos wo es einige Stunden dauerte,
bis sich ihre Nase wieder nach unten bog. Immerhin war sie seither äußerst
freundlich zu James und hatte ihn nie mehr „Squib"genannt, was nicht
bedeutete, dass andere Kinder darauf verzichteten.
James stützte seinen Kopf in eine Hand und starrte aus dem Fenster, während
Mr.Tombs weiterhin seine Testantworten prüfte. Draußen schien die Sonne und
James wünschte sich sehnlichst, endlich aus diesem Raum heraus zu kommen
und ein wenig Spaß zu haben. Vielleicht würde er sich auf sein Fahrrad
schwingen und ins Dorf fahren. Ein Eis wäre bestimmt nicht schlecht an so
einem heißen Sommertag. Bedauerlicherweise hatte James in näherer Umgebung
keine Freunde, mit denen er etwas unternehmen hätte können. In der
Nachbarschaft wohnten nur wenige Kinder in seinem Alter und die, die es
gab, waren allesamt Idioten. Das hatte leider zur Folge, dass James sich
meist selbst beschäftigen musste und es kam nicht selten vor, dass er sich
tödlich langweilte.
„Ja, ja. Hm...interessant, interessant", Mr.Tombs blickte auf und James
wandte sich ihm zu, um seine Testergebnisse zu erfahren.
„Du hast mal wieder alles richtig beantwortet. Wirklich erstaunlich, wo ich
mir doch schon solche Mühe gebe, die Arbeiten besonders schwierig zu
gestalten", Mr.Tombs Gesicht wurde bei seinem Lächeln besonders runzlig,
„Ich schätze mal Hogwarts wird ein Klacks für dich. Besonders mit deinen
ganzen Vorkenntnissen."
James war nicht erstaunt über diese Äußerung, immerhin hatte er sie
bestimmt schon hundertmal gehört und trotzdem wusste er nie, was er darauf
antworten sollte. Er kannte sich zwar mit der Theorie aus, doch schien
seine Zauberkraft nicht die größte zu sein. Manchmal war er sich daher
nicht mal sicher, ob man ihn in Hogwarts nehmen würde. Allerdings
verdrängte er diese Gedanken immer wieder. Tatsache war, dass es ihn
ungeheuer freuen würde nach Hogwarts zu kommen. Seine Eltern hatten ihm
alles darüber erzählt und James war fest davon überzeugt, dass er dann
endlich Leute kennen lernen würde, die keine kompletten Idioten waren. Wenn
er Glück hatte konnte er vielleicht sogar das eine oder andere Abenteuer
aus Hogwarts mitnehmen. Auf das sein Leben in Zukunft ereignisreicher sein
würde, als bisher.
„Kann ich dann jetzt gehen?", fragte James und blickte Mr.Tombs bittend an.
„Ja sicher. Geh und genieß deine Ferien", Mr.Tombs senkte seine Nase schon
wieder in sein Buch, „Wir sehen uns dann beim Mittagessen."
James Eltern waren mal wieder auf einer diplomatischen Reise für das
Zaubereiministerium (das war ziemlich oft der Fall) und würden erst in zwei
Tagen zurückkommen, weshalb Mr.Tombs momentan über Nacht blieb und auch mit
James aß. Normalerweise lebte er in einem kleinen Haus am Dorfrand und
apparierte jeden Morgen und Abend hin und her. James freute sich jetzt
schon auf den Tag, an dem er auch apparieren konnte.
James stand auf und stürmte aus dem Zimmer, ohne sich darum zu scheren,
dass sein Schulzeug noch über den ganzen Tisch verstreut lag. James rannte
die Hintertreppe hinunter, sauste durch die Küche (die Köchin zerquetschte
vor Schreck ein Ei) und hinaus auf den Hinterhof des großen Anwesens. Sein
rotes Fahrrad stand im Schuppen (er hatte es von seiner Muggelgroßtante
bekommen) und wartete nur darauf endlich die Straße zum Dorf hinunter zu
brausen. James war ein geschickter Radfahrer. Es hatte nur zwei Anläufe
gebraucht bis er völlig mühelos das Gleichgewicht darauf halten konnte. Er
schwang sich auf den Sattel und trat kräftig in die Pedale. Er fuhr die
Allee hinunter und genoss es wie der Wind durch sein wirres, schwarzes Haar
wehte. Es dauerte nicht lange, bis er die Kreuzung nach Wells erreichte.
Und bald darauf konnte er auch schon dessen Häuser sehen.
Wells war ein kleiner Ort in der Grafschaft Somerset. Die Potters hatten
viel Geld gespendet, um die Renovierung der Stadt und besonders der
hiesigen Kathedrale mitzufinanzieren, deshalb waren sie dort hoch
angesehen.
Die Leute waren ihnen ziemlich dankbar und redeten nur mit größtem Respekt
von ihnen.
Die Beziehung zwischen James und den Kindern von Wells war etwas Anderes.
James wusste, dass die meisten neidisch auf ihn waren. Sowohl Muggel, als
auch Zauberer. Hauptsächlich, weil er das Kind stinkreicher Eltern war. Die
Nachbarskinder schienen alle zu glauben, er würde deshalb alles bekommen,
was er sich nur wünschte. Außerdem beneideten ihn einige darum, dass er
nicht zur Schule gehen musste, sondern Zuhause lernen durfte. James fand
das nicht so toll. Ihm wäre die Schule lieber gewesen, aber seine Eltern
meinten, da lerne er ja nichts über die Zauberei, was sehr wichtig für ihn
sei. Jedenfalls ging James den Neidhammeln lieber aus dem Weg, wer wusste
schon was alles passieren würde, sollte ihm einer besonders dumm kommen,
wenngleich die Gefahr auf unbeherrschte Zauberei bei James doch relativ
gering war. Aber warum sollte er die Leute, die er nicht leiden konnte,
auch öfter sehen wollen, als nötig. In seinen Augen sah er die ganzen
Trottel doch noch viel zu oft.
James brauchte nicht lange, um sein Eis zu kaufen. Gewöhnlich blieb er eine
Weile im Gemischtwarenladen und unterhielt sich mit Edwina Cole, der
Besitzerin, einer jungen Frau, Mitte zwanzig, mit hellbraunem, langen Haar
und großen braunen Augen. Trotz des Altersunterschieds waren sie und James
gute Freunde. Manchmal quatschten sie stundenlang über Gott und die Welt.
Die Leute im Dorf fanden Edwina etwas wunderlich, weil sie immer in langen
bunten Gewändern umherspazierte und seltsam riechende Tees in ihrem Laden
verkaufte. Tatsächlich war Edwina eine Hexe, aber das wussten natürlich nur
die anderen Zauberer der Umgebung. Die Muggel glaubten, dass sich Edwina in
London einfach ein paar neumodische Spinnerein angewöhnt hatte. In
Wirklichkeit hatte Winnie, wie sie von ihren Freunden genannt wurde, nach
ihrem Abschluss an Hogwarts einige Jahre in einem Kräuterladen in der
Winkelgasse gearbeitet und war nicht wunderlicher, als jeder andere
Zauberer der dort umher lief, im Gegenteil...
James fand ihre Berichte über die Zauberer in London wahnsinnig spannend
und Winnie hörte wiederum gerne Geschichten über Streiche, die James der
Köchin, dem Butler oder auch Mr.Tombs gespielt hatte.
Heute wollte James den Tag jedoch nicht in einem Haus vertrödeln. Deshalb
winkte er Winnie nur kurz zu und machte sich, mit seinem Eis in der Hand,
auf den Weg zu seinem Lieblingsplatz: Einer winzigen, von Hecken
umwachsenen Lichtung am Ufer des Bachs, der hinter dem Grundstück der
Potters vorbeifloss.
Dort war man gut versteckt und konnte ungestört baden, lesen oder wonach
einem sonst der Sinn stand.
James fuhr in wahnsinnig schneller Geschwindigkeit über den Kiesweg, der
vom Dorf weg zum Bach führte, als sein Vorderrad schlagartig zum Stillstand
kam, genauso als ob er ruckartig gebremst hätte.
Das hatte er natürlich nicht getan, denn wie er genau wusste, führte eine
solch schnelle Bremsung bei seinem Tempo dazu, dass sich das Hinterrad hob
und er über den Lenker hinweg zu Boden geschleudert werden würde. Und so
geschah es auch. So überrascht wie James war, hatte er keine Möglichkeit es
zu verhindern. Er landete auf allen Vieren auf den Kieselsteinen. Da James
eine kurze Hose trug, waren seine nackten Knie den spitzen Steinen
schutzlos ausgeliefert. Es tat höllisch weh. James traten Tränen in die
Augen so scharf durchfuhr ihn der Schmerz. Er brauchte einen Moment, ehe er
sich zu Seite wälzte und seinen Blick auf seine Knie richtete. Tatsächlich
bluteten sie ziemlich heftig und wie er deutlich erkennen konnte steckten
noch ein paar Steinchen in der Wunde. Glücklicherweise saß James Brille
noch unversehrt auf seiner Nase.
James wollte gerade beginnen, die Steine aus seinen Knie zu entfernen, als
er jemanden sprechen hörte:
„Petrificus Totalus!"
James Arme schnappten an seinen Körper. Sein Kiefer presste sich zusammen
und seine Beine schienen zusammengewachsen.
Nur seine Augen konnte James bewegen.
Er versuchte irgendjemanden zu entdecken, aber er sah niemanden. Dann hörte
er, dass sich jemand näherte.
Ein dunkler Schatten, schob sich von hinten über James.
Schließlich erkannte er seinen Angreifer.
Es war ein Junge aus der Nachbarschaft. Ein Junge der ihn vom ersten Moment
an gehasste hatte.
Severus Snape!
Severus war etwa einen Kopf größer als James und das einzige Wort, dass
James einfiel um seine Statur zu beschreiben war schmal. Dieser Eindruck
wurde noch durch seine schwarzen Kleider verstärkt. Severus trug eigentlich
immer schwarze Umhänge, selbst an einem heißen Tag wie diesem. Sein
dunkles, glattes Haar fiel ihm ungewaschen in die Stirn.
James Mutter hatte einmal gesagt, dass Severus richtig hübsch sein könnte,
wenn seine Eltern ihn nur besser anziehen würden und ihn hin und wieder
dazu brächten sein Haar zu waschen, außerdem könnte ein wenig Sonnenlicht
auch nicht schaden.
James war sich da nicht so sicher, allerdings wunderte es ihn nicht, dass
sich Severus Eltern nicht um so etwas kümmerten. Er hatte die Snapes schon
öfter getroffen, da sie die nächsten (Zauberer)Nachbarn der Potters waren.
In Wells sah man sie nie. James fand sie ziemlich unfreundlich und vor
allem unheimlich. Mr.Snape war ein großer hagerer Mann, der einen stets mit
einem mörderischen Blick ansah, gerade so, als wolle er einem bei nächster
Gelegenheit den Kopf abbeißen. Er war ein sehr unangenehmer Kerl. Mrs.Snape
war ebenfalls recht groß, wirkte aber so zerbrechlich und zierlich, das
einem ihre Größe gar nicht recht auffiel. Ihre wässrig blauen Augen,
wirkten schreckgeweitet und huschten immer durch den Raum, als würde sie
auf irgendetwas warten.
Und was Serverus anging, so war er stets mürrisch und gehässig. Er
drangsalierte andere gerne, wobei James noch nie erlebt hatte, dass er sich
prügelte. Snivellus, wie James ihn heimlich nannte, benutzte andere Waffen.
Er schaffte es allein mit Worten, dass man sich wie ein Insekt fühlte.
James verstand nicht so recht wie ihm das gelang, aber er brachte es immer
wieder aufs Neue fertig.
Er selbst hatte Snivellus scharfe Zunge gleich am ersten Tag zu spüren
bekommen. Tatsächlich war Snivellus derjenige gewesen, der die anderen
Kinder auf die Idee gebracht hatte ihn „Squib"zu nennen.
„Wie man hört hast du noch nie gezaubert, Potter", hatte er mit leiser,
Stimme gesagt, „Ich schätze du kannst es nicht", er hatte sich den paar
anderen Zaubererkindern zugewandt, „Ich schätze er ist ein „Squib,"sieht
er nicht wie einer aus?"
Alle hatten angefangen zu lachen und daraufhin nicht mehr aufgehört James
einen „Squib"zu nennen. Egal wie oft er ihnen erzählte, dass er schon
Magie gewirkt hatte.
Ab diesem Moment war James klar gewesen, dass Severus Snape ihn hasste und
er hatte praktisch im gleichen Moment angefangen seinen Hass zu erwidern.
Das äußerte sich im wesentlichen darin, dass er Snape wie Luft behandelte.
Er ließ Severus Snapes Worte einfach an sich abprallen und er war ihm schon
fast gleichgültig geworden...bis jetzt.
Serverus beugte sich über James und lächelte leicht.
„Probleme, Potter?!", bemerkte er mit einer Stimme, die vor Sarkasmus
troff.
Am liebsten hätte James ihn getreten. Er wusste, dass er von der
Ganzkörperklammer getroffen worden war und er wusste, dass es Stunden
dauern würde, bis sie nachließ, sofern Severus sie nicht wieder löste.
Snivellus Gesicht ließ darauf jedoch keinen Hinweis erkennen. Im Gegenteil
er schien recht vergnügt zu sein, soweit James das beurteilen konnte.
„Wir waren in der Winkelgasse. Sieh mal, was ich bekommen habe", Severus
Gesicht verzog sich einen Moment, dann zog er einen dunklen, lackierten
Holzstab aus der Tasche. „Nicht schlecht, was?", er ließ den Stab zwischen
seinen Fingern kreisen.
James bekam trotz des Klammerfluchs eine Gänsehaut. Das war wirklich eine
schlechte Nachricht, die sehr üble Folgen für ihn haben konnte. Severus und
er waren schon öfter aneinander geraten, aber bisher nur mit Worten, doch
wenn Severus jetzt einen Zauberstab besaß, konnte nichts gutes dabei
herauskommen. James war hin- und hergerissen zwischen Angst und Wut.
Severus konnte jetzt praktisch alles mit ihm anstellen, ohne dass er die
geringste Chance zu einer Verteidigung hatte.
„Ich überlegte gerade, wie ich meinen neuen Stab ausprobieren sollte, als
du mit diesem Ding angefahren kamst", Severus deutete mit seinem Stab auf
James Fahrrad, „und schon wusste ich was ich zuerst zaubern wollte."
Severus grinste gehässig und James hätte alles dafür gegeben ihm an die
Gurgel springen zu können, doch er konnte noch immer keinen Muskel bewegen.
Er zuckte innerlich zusammen, als Severus „Liquare!"murmelte. Funken
stoben aus der Spitze seines Zauberstabs und James schloss die Augen in der
Erwartung eines Fluchs. Doch es geschah nichts. James riss die Augen wieder
auf und entdeckte was passiert war.
Severus hatte das Metal von James Fahrrad durch einen Spruch zum Schmelzen
gebracht. Die Form seines Rads war kaum noch zu erkennen. James spürte, wie
er rot wurde.
„Guter Stab, oder Potter?! Tanne, Drachenherzfaser, dreizehn Zoll.",
Severus legte den Kopf schräg und starrte James an. „Was jetzt..."
überlegte er laut. Ich schätze ich...", Snape zuckte zusammen und sein Kopf
fuhr herum, als hätte er irgend etwas gehört.
James hingegen kam es übernatürlich still vor.
„Mist..."murmelte Severus, ehe er wieder auf James hinunter sah. „Ich muss
gehen,"sagte er gerade so, als wäre das sehr traurig, doch dann huschte
ein Grinsen über sein Gesicht. „Mach´s gut Potter!"rief er über seine
Schulter, „Ich hoffe du schaffst es nach Haus, ehe es zu regnen anfängt."
Severus deutete mit seinem Finger zum Himmel, ehe er mit wehendem Umhang
davon hastete.
James richtete seine Augen zum Himmel, tatsächlich zogen sich dunkle Wolken
über ihm zusammen und wurden immer dichter.
James beobachtete sie, ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
Während er still dort lag und darauf wartete, dass es zu schütten anfing,
spürte er unglaublichen Zorn in sich aufsteigen. Das würde er Snivellus
heimzahlen!
Bald öffnete der Himmel seine Schleusen und der Regen fiel in dicken
Tropfen herab. James fror erbärmlich.
Es mussten annähernd zwei Stunden vergangen sein, ehe er zu zittern begann.
Der Zauber verlor allmählich seine Wirkung. Bald darauf konnte sich James
aufrappeln. Er warf einen Blick auf sein geschmolzenes Rad ehe er sich
zornschnaubend, mit schmerzenden Gliedern und blutenden Knien auf den Weg
Nachhause machte. Jeder schmerzhafte Schritt ließ seine Wut mehr aufflammen
und es dauerte nicht lange, bis er wild zu fluchen anfing.
Es war nicht schwer ungesehen ins Haus zu kommen.
James war inzwischen so wütend, dass er sich nicht mal die Zeit nahm sich
abzutrocknen (oder die Wasserlachen zu beachten, die er im ganzen Haus
hinterließ). Er stürmte einfach in die leere Bibliothek Suchend lief er die
Regalreihen entlang, bis er gefunden hatte, wonach er suchte. Er zog einen
schweren dunklen Band hervor und knallte ihn auf den Boden. Vorsichtig, um
sich nicht noch mehr weh zu tun, ließ sich James vor dem Buch auf den
Teppich sinken, dann begann er zu suchen...
Zwei Wochen später erhielt James seinen Brief aus Hogwarts. Seine Eltern
waren natürlich begeistert und auch James grinste vor Freude. Jetzt würde
es nicht mehr lange dauern, bis er sein Leben von Grund auf ändern konnte.
Die Charaktere dieser Geschichte gehören zum größten Teil Joanne K. Rowling
und manche gehören mir. Lol
Und ich veröffentliche das hier definitiv nicht, um damit Geld zu
verdienen.
Der neue Zauberstab:
James Potter schmiss mit einem Seufzer seine Adlerfeder auf das Pergament,
dass die Tinte nur so spritzte.
„Fertig", rief er seinem Hauslehrer, Mr.Tombs, zu, der hinter dem großen
Buch „Die Geschichte der Riesen in Europa", kaum zu sehen war.
James kannte Mr.Tombs schon seit seinem sechsten Lebensjahr, denn seine
Eltern fanden, dass etwas Bildung vor dem Besuch von Hogwarts nicht schaden
könne. Damit bezogen sie sich sowohl auf die Zaubererwelt, als auch auf die
Welt der Muggel.
James Mutter hatte einige Muggel Verwandte, mit denen sie sich sehr gut
verstand, deshalb war es ihr sehr wichtig, dass James auch etwas über deren
Techniken und Eigenheiten wusste.
James trommelte mit den Fingerspitzen auf dem Tisch, als Mr.Tombs auch nach
einigen Minuten noch keine Regung auf seine Worte zeigte.
„Ich bin FERTIG!", wiederholte er etwas lauter und schob seine runde Brille
etwas zurück.
Erschreckt fuhr Mr.Tombs zusammen und James konnte ein Grinsen nicht
unterdrücken, als er dessen verwirrtes Gesicht sah.
Mr.Tombs war ein hagerer, alter Mann, mit einer langen, spitzen Nase und
spärlichem, weißen Graushaar. Die Augen hinter seiner Hornbrille wirkten
wegen der Gläser besonders groß und erinnerten James immer an die
Familieneule. Mr.Tombs war etwas exzentrisch und lachte oft über die
seltsamsten Dinge. James hatte sogar schon erlebt, dass er lange Gespräche
mit sich selbst führte.
„Tatsächlich? Alle Aufgaben erledigt? Ich hatte damit gerechnet, dass du
viel länger brauchen würdest", sagte Mr.Tombs und kam hinter seinem
Schreibtisch vor, um James Pergament zu begutachten.
James war ein wahres Naturtalent, was den Unterricht betraf. Irgendwie
schien ihm alles zuzufliegen. Nur sehr selten musste sich James Notizen
machen. Jedes Datum, jede Beschreibung und jeder Zauberspruch blieben ihm
einfach spielend im Gedächtnis haften, wie Kaugummi an einer Schuhsohle.
Natürlich hatte James keine praktischen Erfahrungen, da er ja noch keinen
Zauberstab besaß. James freute sich auf den Tag, an dem er sein ganzes
Wissen endlich einmal ausprobieren konnte.
Natürlich hatte James wie jeder junge Zauberer und jede Hexe schon Magie
gewirkt. Das war völlig normal, allerdings waren seine Ausbrüche nur von
schwächster Natur gewesen. James wurde daher auch oft von anderen
Zaubererkindern gehänselt, die ihn zum Spaß „Squib"nannten. Auf diese
Weise war eine Cousine von James jedoch in den seltenen Genuss von James
Magie gekommen. Er und Melinda waren im Garten gewesen, als sie ihn mit dem
Wort „Squib"aufgezogen hatte. Da hatte sie plötzlich eine Nase wie eine
Sprungschanze bekommen. Die Nasenspitze hatte sich so weit nach oben
gebogen, dass sie direkt in ihr Blickfeld geraten war. Das hatte zur Folge,
dass Melinda so lange direkt auf ihre Nasenspitze schauen musste, dass sie
zu schielen anfing. James Eltern waren wirklich wütend auf ihn gewesen und
hatten versucht, den Schaden zu beseitigen. Als sie jedoch merkten, dass
das nicht so einfach gehen würde, schickten sie James ohne Essen auf sein
Zimmer und fuhren mit Melinda nach St.Mungos wo es einige Stunden dauerte,
bis sich ihre Nase wieder nach unten bog. Immerhin war sie seither äußerst
freundlich zu James und hatte ihn nie mehr „Squib"genannt, was nicht
bedeutete, dass andere Kinder darauf verzichteten.
James stützte seinen Kopf in eine Hand und starrte aus dem Fenster, während
Mr.Tombs weiterhin seine Testantworten prüfte. Draußen schien die Sonne und
James wünschte sich sehnlichst, endlich aus diesem Raum heraus zu kommen
und ein wenig Spaß zu haben. Vielleicht würde er sich auf sein Fahrrad
schwingen und ins Dorf fahren. Ein Eis wäre bestimmt nicht schlecht an so
einem heißen Sommertag. Bedauerlicherweise hatte James in näherer Umgebung
keine Freunde, mit denen er etwas unternehmen hätte können. In der
Nachbarschaft wohnten nur wenige Kinder in seinem Alter und die, die es
gab, waren allesamt Idioten. Das hatte leider zur Folge, dass James sich
meist selbst beschäftigen musste und es kam nicht selten vor, dass er sich
tödlich langweilte.
„Ja, ja. Hm...interessant, interessant", Mr.Tombs blickte auf und James
wandte sich ihm zu, um seine Testergebnisse zu erfahren.
„Du hast mal wieder alles richtig beantwortet. Wirklich erstaunlich, wo ich
mir doch schon solche Mühe gebe, die Arbeiten besonders schwierig zu
gestalten", Mr.Tombs Gesicht wurde bei seinem Lächeln besonders runzlig,
„Ich schätze mal Hogwarts wird ein Klacks für dich. Besonders mit deinen
ganzen Vorkenntnissen."
James war nicht erstaunt über diese Äußerung, immerhin hatte er sie
bestimmt schon hundertmal gehört und trotzdem wusste er nie, was er darauf
antworten sollte. Er kannte sich zwar mit der Theorie aus, doch schien
seine Zauberkraft nicht die größte zu sein. Manchmal war er sich daher
nicht mal sicher, ob man ihn in Hogwarts nehmen würde. Allerdings
verdrängte er diese Gedanken immer wieder. Tatsache war, dass es ihn
ungeheuer freuen würde nach Hogwarts zu kommen. Seine Eltern hatten ihm
alles darüber erzählt und James war fest davon überzeugt, dass er dann
endlich Leute kennen lernen würde, die keine kompletten Idioten waren. Wenn
er Glück hatte konnte er vielleicht sogar das eine oder andere Abenteuer
aus Hogwarts mitnehmen. Auf das sein Leben in Zukunft ereignisreicher sein
würde, als bisher.
„Kann ich dann jetzt gehen?", fragte James und blickte Mr.Tombs bittend an.
„Ja sicher. Geh und genieß deine Ferien", Mr.Tombs senkte seine Nase schon
wieder in sein Buch, „Wir sehen uns dann beim Mittagessen."
James Eltern waren mal wieder auf einer diplomatischen Reise für das
Zaubereiministerium (das war ziemlich oft der Fall) und würden erst in zwei
Tagen zurückkommen, weshalb Mr.Tombs momentan über Nacht blieb und auch mit
James aß. Normalerweise lebte er in einem kleinen Haus am Dorfrand und
apparierte jeden Morgen und Abend hin und her. James freute sich jetzt
schon auf den Tag, an dem er auch apparieren konnte.
James stand auf und stürmte aus dem Zimmer, ohne sich darum zu scheren,
dass sein Schulzeug noch über den ganzen Tisch verstreut lag. James rannte
die Hintertreppe hinunter, sauste durch die Küche (die Köchin zerquetschte
vor Schreck ein Ei) und hinaus auf den Hinterhof des großen Anwesens. Sein
rotes Fahrrad stand im Schuppen (er hatte es von seiner Muggelgroßtante
bekommen) und wartete nur darauf endlich die Straße zum Dorf hinunter zu
brausen. James war ein geschickter Radfahrer. Es hatte nur zwei Anläufe
gebraucht bis er völlig mühelos das Gleichgewicht darauf halten konnte. Er
schwang sich auf den Sattel und trat kräftig in die Pedale. Er fuhr die
Allee hinunter und genoss es wie der Wind durch sein wirres, schwarzes Haar
wehte. Es dauerte nicht lange, bis er die Kreuzung nach Wells erreichte.
Und bald darauf konnte er auch schon dessen Häuser sehen.
Wells war ein kleiner Ort in der Grafschaft Somerset. Die Potters hatten
viel Geld gespendet, um die Renovierung der Stadt und besonders der
hiesigen Kathedrale mitzufinanzieren, deshalb waren sie dort hoch
angesehen.
Die Leute waren ihnen ziemlich dankbar und redeten nur mit größtem Respekt
von ihnen.
Die Beziehung zwischen James und den Kindern von Wells war etwas Anderes.
James wusste, dass die meisten neidisch auf ihn waren. Sowohl Muggel, als
auch Zauberer. Hauptsächlich, weil er das Kind stinkreicher Eltern war. Die
Nachbarskinder schienen alle zu glauben, er würde deshalb alles bekommen,
was er sich nur wünschte. Außerdem beneideten ihn einige darum, dass er
nicht zur Schule gehen musste, sondern Zuhause lernen durfte. James fand
das nicht so toll. Ihm wäre die Schule lieber gewesen, aber seine Eltern
meinten, da lerne er ja nichts über die Zauberei, was sehr wichtig für ihn
sei. Jedenfalls ging James den Neidhammeln lieber aus dem Weg, wer wusste
schon was alles passieren würde, sollte ihm einer besonders dumm kommen,
wenngleich die Gefahr auf unbeherrschte Zauberei bei James doch relativ
gering war. Aber warum sollte er die Leute, die er nicht leiden konnte,
auch öfter sehen wollen, als nötig. In seinen Augen sah er die ganzen
Trottel doch noch viel zu oft.
James brauchte nicht lange, um sein Eis zu kaufen. Gewöhnlich blieb er eine
Weile im Gemischtwarenladen und unterhielt sich mit Edwina Cole, der
Besitzerin, einer jungen Frau, Mitte zwanzig, mit hellbraunem, langen Haar
und großen braunen Augen. Trotz des Altersunterschieds waren sie und James
gute Freunde. Manchmal quatschten sie stundenlang über Gott und die Welt.
Die Leute im Dorf fanden Edwina etwas wunderlich, weil sie immer in langen
bunten Gewändern umherspazierte und seltsam riechende Tees in ihrem Laden
verkaufte. Tatsächlich war Edwina eine Hexe, aber das wussten natürlich nur
die anderen Zauberer der Umgebung. Die Muggel glaubten, dass sich Edwina in
London einfach ein paar neumodische Spinnerein angewöhnt hatte. In
Wirklichkeit hatte Winnie, wie sie von ihren Freunden genannt wurde, nach
ihrem Abschluss an Hogwarts einige Jahre in einem Kräuterladen in der
Winkelgasse gearbeitet und war nicht wunderlicher, als jeder andere
Zauberer der dort umher lief, im Gegenteil...
James fand ihre Berichte über die Zauberer in London wahnsinnig spannend
und Winnie hörte wiederum gerne Geschichten über Streiche, die James der
Köchin, dem Butler oder auch Mr.Tombs gespielt hatte.
Heute wollte James den Tag jedoch nicht in einem Haus vertrödeln. Deshalb
winkte er Winnie nur kurz zu und machte sich, mit seinem Eis in der Hand,
auf den Weg zu seinem Lieblingsplatz: Einer winzigen, von Hecken
umwachsenen Lichtung am Ufer des Bachs, der hinter dem Grundstück der
Potters vorbeifloss.
Dort war man gut versteckt und konnte ungestört baden, lesen oder wonach
einem sonst der Sinn stand.
James fuhr in wahnsinnig schneller Geschwindigkeit über den Kiesweg, der
vom Dorf weg zum Bach führte, als sein Vorderrad schlagartig zum Stillstand
kam, genauso als ob er ruckartig gebremst hätte.
Das hatte er natürlich nicht getan, denn wie er genau wusste, führte eine
solch schnelle Bremsung bei seinem Tempo dazu, dass sich das Hinterrad hob
und er über den Lenker hinweg zu Boden geschleudert werden würde. Und so
geschah es auch. So überrascht wie James war, hatte er keine Möglichkeit es
zu verhindern. Er landete auf allen Vieren auf den Kieselsteinen. Da James
eine kurze Hose trug, waren seine nackten Knie den spitzen Steinen
schutzlos ausgeliefert. Es tat höllisch weh. James traten Tränen in die
Augen so scharf durchfuhr ihn der Schmerz. Er brauchte einen Moment, ehe er
sich zu Seite wälzte und seinen Blick auf seine Knie richtete. Tatsächlich
bluteten sie ziemlich heftig und wie er deutlich erkennen konnte steckten
noch ein paar Steinchen in der Wunde. Glücklicherweise saß James Brille
noch unversehrt auf seiner Nase.
James wollte gerade beginnen, die Steine aus seinen Knie zu entfernen, als
er jemanden sprechen hörte:
„Petrificus Totalus!"
James Arme schnappten an seinen Körper. Sein Kiefer presste sich zusammen
und seine Beine schienen zusammengewachsen.
Nur seine Augen konnte James bewegen.
Er versuchte irgendjemanden zu entdecken, aber er sah niemanden. Dann hörte
er, dass sich jemand näherte.
Ein dunkler Schatten, schob sich von hinten über James.
Schließlich erkannte er seinen Angreifer.
Es war ein Junge aus der Nachbarschaft. Ein Junge der ihn vom ersten Moment
an gehasste hatte.
Severus Snape!
Severus war etwa einen Kopf größer als James und das einzige Wort, dass
James einfiel um seine Statur zu beschreiben war schmal. Dieser Eindruck
wurde noch durch seine schwarzen Kleider verstärkt. Severus trug eigentlich
immer schwarze Umhänge, selbst an einem heißen Tag wie diesem. Sein
dunkles, glattes Haar fiel ihm ungewaschen in die Stirn.
James Mutter hatte einmal gesagt, dass Severus richtig hübsch sein könnte,
wenn seine Eltern ihn nur besser anziehen würden und ihn hin und wieder
dazu brächten sein Haar zu waschen, außerdem könnte ein wenig Sonnenlicht
auch nicht schaden.
James war sich da nicht so sicher, allerdings wunderte es ihn nicht, dass
sich Severus Eltern nicht um so etwas kümmerten. Er hatte die Snapes schon
öfter getroffen, da sie die nächsten (Zauberer)Nachbarn der Potters waren.
In Wells sah man sie nie. James fand sie ziemlich unfreundlich und vor
allem unheimlich. Mr.Snape war ein großer hagerer Mann, der einen stets mit
einem mörderischen Blick ansah, gerade so, als wolle er einem bei nächster
Gelegenheit den Kopf abbeißen. Er war ein sehr unangenehmer Kerl. Mrs.Snape
war ebenfalls recht groß, wirkte aber so zerbrechlich und zierlich, das
einem ihre Größe gar nicht recht auffiel. Ihre wässrig blauen Augen,
wirkten schreckgeweitet und huschten immer durch den Raum, als würde sie
auf irgendetwas warten.
Und was Serverus anging, so war er stets mürrisch und gehässig. Er
drangsalierte andere gerne, wobei James noch nie erlebt hatte, dass er sich
prügelte. Snivellus, wie James ihn heimlich nannte, benutzte andere Waffen.
Er schaffte es allein mit Worten, dass man sich wie ein Insekt fühlte.
James verstand nicht so recht wie ihm das gelang, aber er brachte es immer
wieder aufs Neue fertig.
Er selbst hatte Snivellus scharfe Zunge gleich am ersten Tag zu spüren
bekommen. Tatsächlich war Snivellus derjenige gewesen, der die anderen
Kinder auf die Idee gebracht hatte ihn „Squib"zu nennen.
„Wie man hört hast du noch nie gezaubert, Potter", hatte er mit leiser,
Stimme gesagt, „Ich schätze du kannst es nicht", er hatte sich den paar
anderen Zaubererkindern zugewandt, „Ich schätze er ist ein „Squib,"sieht
er nicht wie einer aus?"
Alle hatten angefangen zu lachen und daraufhin nicht mehr aufgehört James
einen „Squib"zu nennen. Egal wie oft er ihnen erzählte, dass er schon
Magie gewirkt hatte.
Ab diesem Moment war James klar gewesen, dass Severus Snape ihn hasste und
er hatte praktisch im gleichen Moment angefangen seinen Hass zu erwidern.
Das äußerte sich im wesentlichen darin, dass er Snape wie Luft behandelte.
Er ließ Severus Snapes Worte einfach an sich abprallen und er war ihm schon
fast gleichgültig geworden...bis jetzt.
Serverus beugte sich über James und lächelte leicht.
„Probleme, Potter?!", bemerkte er mit einer Stimme, die vor Sarkasmus
troff.
Am liebsten hätte James ihn getreten. Er wusste, dass er von der
Ganzkörperklammer getroffen worden war und er wusste, dass es Stunden
dauern würde, bis sie nachließ, sofern Severus sie nicht wieder löste.
Snivellus Gesicht ließ darauf jedoch keinen Hinweis erkennen. Im Gegenteil
er schien recht vergnügt zu sein, soweit James das beurteilen konnte.
„Wir waren in der Winkelgasse. Sieh mal, was ich bekommen habe", Severus
Gesicht verzog sich einen Moment, dann zog er einen dunklen, lackierten
Holzstab aus der Tasche. „Nicht schlecht, was?", er ließ den Stab zwischen
seinen Fingern kreisen.
James bekam trotz des Klammerfluchs eine Gänsehaut. Das war wirklich eine
schlechte Nachricht, die sehr üble Folgen für ihn haben konnte. Severus und
er waren schon öfter aneinander geraten, aber bisher nur mit Worten, doch
wenn Severus jetzt einen Zauberstab besaß, konnte nichts gutes dabei
herauskommen. James war hin- und hergerissen zwischen Angst und Wut.
Severus konnte jetzt praktisch alles mit ihm anstellen, ohne dass er die
geringste Chance zu einer Verteidigung hatte.
„Ich überlegte gerade, wie ich meinen neuen Stab ausprobieren sollte, als
du mit diesem Ding angefahren kamst", Severus deutete mit seinem Stab auf
James Fahrrad, „und schon wusste ich was ich zuerst zaubern wollte."
Severus grinste gehässig und James hätte alles dafür gegeben ihm an die
Gurgel springen zu können, doch er konnte noch immer keinen Muskel bewegen.
Er zuckte innerlich zusammen, als Severus „Liquare!"murmelte. Funken
stoben aus der Spitze seines Zauberstabs und James schloss die Augen in der
Erwartung eines Fluchs. Doch es geschah nichts. James riss die Augen wieder
auf und entdeckte was passiert war.
Severus hatte das Metal von James Fahrrad durch einen Spruch zum Schmelzen
gebracht. Die Form seines Rads war kaum noch zu erkennen. James spürte, wie
er rot wurde.
„Guter Stab, oder Potter?! Tanne, Drachenherzfaser, dreizehn Zoll.",
Severus legte den Kopf schräg und starrte James an. „Was jetzt..."
überlegte er laut. Ich schätze ich...", Snape zuckte zusammen und sein Kopf
fuhr herum, als hätte er irgend etwas gehört.
James hingegen kam es übernatürlich still vor.
„Mist..."murmelte Severus, ehe er wieder auf James hinunter sah. „Ich muss
gehen,"sagte er gerade so, als wäre das sehr traurig, doch dann huschte
ein Grinsen über sein Gesicht. „Mach´s gut Potter!"rief er über seine
Schulter, „Ich hoffe du schaffst es nach Haus, ehe es zu regnen anfängt."
Severus deutete mit seinem Finger zum Himmel, ehe er mit wehendem Umhang
davon hastete.
James richtete seine Augen zum Himmel, tatsächlich zogen sich dunkle Wolken
über ihm zusammen und wurden immer dichter.
James beobachtete sie, ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
Während er still dort lag und darauf wartete, dass es zu schütten anfing,
spürte er unglaublichen Zorn in sich aufsteigen. Das würde er Snivellus
heimzahlen!
Bald öffnete der Himmel seine Schleusen und der Regen fiel in dicken
Tropfen herab. James fror erbärmlich.
Es mussten annähernd zwei Stunden vergangen sein, ehe er zu zittern begann.
Der Zauber verlor allmählich seine Wirkung. Bald darauf konnte sich James
aufrappeln. Er warf einen Blick auf sein geschmolzenes Rad ehe er sich
zornschnaubend, mit schmerzenden Gliedern und blutenden Knien auf den Weg
Nachhause machte. Jeder schmerzhafte Schritt ließ seine Wut mehr aufflammen
und es dauerte nicht lange, bis er wild zu fluchen anfing.
Es war nicht schwer ungesehen ins Haus zu kommen.
James war inzwischen so wütend, dass er sich nicht mal die Zeit nahm sich
abzutrocknen (oder die Wasserlachen zu beachten, die er im ganzen Haus
hinterließ). Er stürmte einfach in die leere Bibliothek Suchend lief er die
Regalreihen entlang, bis er gefunden hatte, wonach er suchte. Er zog einen
schweren dunklen Band hervor und knallte ihn auf den Boden. Vorsichtig, um
sich nicht noch mehr weh zu tun, ließ sich James vor dem Buch auf den
Teppich sinken, dann begann er zu suchen...
Zwei Wochen später erhielt James seinen Brief aus Hogwarts. Seine Eltern
waren natürlich begeistert und auch James grinste vor Freude. Jetzt würde
es nicht mehr lange dauern, bis er sein Leben von Grund auf ändern konnte.
