Titel: Shining Collection
Teil: 4/7
Autor: Ayu&Ihu Productions
Email: webmastera-story-about-love.de
Disclaimer: Harry Potter gehört J.K. Rowling und leider wird er auch nie mir gehören snif
Rating: PG-13
Pairing: Draco x Harry
Genre: Romance, Dark
Warnung: Slash/Shônen-Ai
Kurzbeschreibung:
Vor langer Zeit belegten sich zwei Magier mit einem Fluch, der ihre Liebe dazu bringen sollte, die Jahrhunderte zu überdauern.
Harry sieht dies in merkwürdigen Visionen, doch keiner weiß, warum. Und vor allem: Warum teilt ausgerechnet Draco Malfoy diese "Shinings"?
Part 03
Alle umstehenden Schaulustigen ignorierend rutschte Draco näher an Harry heran und legte die Stirn in Falten.
"Ein Fluch? Was für ein gestörter Fluch soll das denn sein?"
Er half Harry, sich vom Boden aufzurappeln und auf den Stuhl zu setzen. Professor Snape wies derweil alle an, zu ihren Kesseln zurück zu kehren.
"Ich wünsche, dass sie sich nach der Stunde unterhalten, Mr. Malfoy!" zischte Snape im Vorbeigehen.
Doch Harry war viel zu aufgeregt um sich nun wirklich auf den Trank zu konzentrieren, also griff er sich einfach eine Pergamentrolle und schreib das auf, was ihm durch den Kopf spukte.
Ich weiß es nicht, aber es scheint darum zu gehen, dass sie sich immer finden müssen und das wohl "sehen" wenn du verstehst, was ich meine... Es war alles ziemlich seltsam. Ich weiß nur, dass diese Personen wirklich zusammen gehören und sich lieben sollten... Mehr wurde dort auch nicht genannt.
Nachdem er fertig war, schob er Draco das Blatt rüber und beschäftigte sich scheinbar aufmerksam mit dem Trank, was allerdings alles andere als der Wirklichkeit entsprach.
Draco hackte geistesabwesend auf einige Kräuter ein und konnte von Glück reden, dass er sich nicht einen Finger mithackte.
Er war mehr damit beschäftigt, Harrys Notizen zu lesen.
Nach einer Weile, als Professor Snape sein Riechorgan gerade in einen Kessel am anderen Ende des Zimmers steckte, nahm er seine Schreibfeder und kritzelte eine Antwort.
Also der Fluch zweier Liebenden... ob es darüber auch Informationen irgendwo gibt? Und wie man den lösen kann?
Sicher... wir sollten nachher mal schauen gehen und wenn wir nichts finden sollten, dann müsste doch zumindest Flitwick einiges darüber wissen oder nicht? Immerhin unterrichtet er diese Fach
schreib Harry schnell und schob das Papier wieder rüber. Er hoffte nur, dass die Stunde und auch der Rest des Tages schnell um ging, denn er wollte wirklich nicht länger warten.
Auch Draco, der sich nach außen in ruhig und gelassen hab, brannte innerlich darauf, mehr zu erfahren. Diese Sache machte ihn ungewöhnlich neugierig, so hatte er sich noch nie gefühlt. Es war fast so, als würde er instinktiv handeln,
Also hoffte er, genau wie Harry, dass der Unterricht nicht zu einem zeitaufwändigen Hindernis würde.
Doch ihre Hoffnungen wurden enttäuscht, denn leider schien sich jedes Fach wie Kaugummi zu ziehen. Nach einer Dreiviertel Stunde Kräuterkunde meinte Draco, eine halbe Ewigkeit hätte vergangen sein müssen...
Und da sie beide - Harry und Draco - gezwungenermaßen aufeinander hockten, machte die Präsenz des einen den anderen nur noch ungeduldiger...
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Harry war wirklich selten so froh gewesen, dass der Unterricht geendet hatte. Ohne auf irgendwas oder irgendwen zu achten war er nach der letzten Stunde schnellen Schrittes in die Bibliothek verschwunden, wo er sich direkt wieder hinter Büchern vergraben hatte.
Er hatte durch die Sache mit dem Fluch sogar vergessen, dass er heute die Stammbäume von Dracos Personen bekommen würde, aber dies war nun auch erst einmal nebensächlich.
Anfangs saß er noch alleine dort, doch er machte sich keine Gedanken, da er wusste, dass Draco - sobald er konnte - kommen würde. So fing er einfach an die Bücher zu durchforsten, wobei er keine Erfolge verbuchen konnte, was ihn lediglich ungeduldiger machte. Irgendwo musste doch etwas über diese Flüche stehen...
Draco hatte seinerseits noch die Hausaufgaben erledigt, eher in zur Bibliothek rannte, um Harry dort zu treffen.
Es war schon unheimlich, wie oft er sich innerhalb von zwei Tagen dort aufhielt.
Er erblickte Harry, kam zu seinem Tisch und setzte sich leise.
"Schon was gefunden?"
Harry sah nicht einmal auf, als Draco sich setzte. Er schüttelte lediglich den Kopf.
"Nein... nichts... der - von mir aus - linke Stapel ist bearbeitet und der rechte noch nicht. Lass uns hoffen, dass wir noch was finden..." murmelte er einfach nur und blätterte die Seite um, nur um festzustellen, dass auch dieser Fluch nichts mit ihrer Situation zu tun hatte.
Harry merkte nicht einmal, wie Madam Pince zu ihnen trat und einen Stapel Blätter neben ihn legte.
"Das ist heute für sie angekommen, Mr. Potter", meinte sie nur spitz, ehe sie sich wieder auf ihren Platz begab. Verwirrt blickte Harry auf und sah auf die Blätter.
/Ach ja... die Stammbäume/ schoss es ihm durch den Kopf, ehe er sich wieder dem Buch zuwandte.
Draco blinzelte den Papierstapel an und runzelte die Stirn.
"Ist es das was ich denke?"
Er griff danach und versuchte das Pergament zu entrollen, was auf Grund seiner halb zerfallenen, modrigen Oberfläche kaum möglich war.
"Ja ist es. und es wäre sehr zuvorkommend, wenn du sie ganz lassen könntest. Wir können uns später darum kümmern. Die Verwandtschaft rennt uns nicht weg nehme ich an."
Frustriert legte Harry das nächste Buch auf seinen Stapel und griff nach einem anderen Stammbaum, welchen er Draco reichte.
"Außerdem würde ich mit einem der aktuelleren anfangen. Die fallen nicht so schnell auseinander und du hast meist sogar mehr Informationen drin."
dann griff er selbst wieder nach einem Buch und vertiefte sich in seine Suche. Das Gefühl ignorierend, dass es vollkommen unnötig war.
"Es wird uns auch nicht weglaufen, in Büchern nach der Antwort zu forsten, Potter, also reg dich nicht auf", meinte Draco und entfaltete den Stammbaum zur vollen Länge auf dem Tisch. Mit dem Zeigefinger suchte er dann nach dem Namen von Viviane Delacour.
"Und was dem Fluch angeht, sollten wir wirklich erstmal Flitti fragen, ob er nicht was weiß, anstatt zu suchen, ohne wirklich zu wissen, was der Fluch bezweckt!"
Ohne auf Harrys genervten Gesichtsausdruck zu achten, verfolgte er eine leicht rötlich Markierte Linie auf dem Stammbaum. In der Legende hieß es, dass dieser Familienzweig von Veelablut beeinflusst war. Und da fand er sie. Viviane Delacour.
Nun jedoch hieß es herauszufinden, was sie mit Shoshana und Macellius gemeinsam hatte.
/Die Delacours waren nicht immer Veela. Ich muss die Linie nur zurück verfolgen.../
"Ich rege mich nicht auf, Malfoy. Wenn ich mich aufrege sieht das anders aus." meinte Harry ruhig. "Ich mag es nur nicht mit einem Fluch belegt zu sein, den ich nicht einmal kenne und bei dem ich keine Ahnung habe, was es für einer ist. Und ich habe wirklich keine Lust das Schicksal einiger meiner Vorfahren teilen zu müssen."
Gerade die Erinnerung an das letzte Szenario was er gesehen hatte, war noch zu frisch in seinem Geist eingebrannt, als dass er diese Sache nun einfach ignorieren konnte.
Harry hob das Buch an und lehnte sich zurück. Sollte Draco nach den Verwandten suchen, es war schließlich nicht so, als könnte er seine Neugierde nicht verstehen. Bei ihm selbst war es schließlich nicht anders gewesen.
"Ja ja... such du da erstmal... Ich werd nämlich sicher nicht alleine dort hingehen."
"Ganz wie Sie meinen!" erwiderte Draco schlicht und arbeitete sich einige Karten durch, die ihn ins frühe Mittelalter führten. Und in die Gründerzeit der Zaubererwelt.
Als Oberhaupt von Vivianes Familie, beziehungsweise einen Seitenzweigs, aus dem sie entstammte, fand er nur eine Frau, deren Name Julia Severia Renervum war.
"Weit und breit kein Macellius..." meinte Draco seufzend, "Nur diese Julia..."
Doch Harry schien das sehr interessant fand.
"Julia? Welche Julia?"
Harry blickte interessiert auf und legte sein Buch beiseite. Vielleicht waren die Stammbäume doch erst einmal interessanter, vor allem wenn sie gleich eh zu Flitwick gehen würden um ihn zu befragen.
Also blickte er Draco lediglich abwartend an und war gespannt, welche Antwort er erhalten würde.
"Ja, hier, eine Julia Severia Renervum, Tochter eines Präfekten..." Draco überprüfte das Datum, "Sie könnte zur zeit von Macellius gelebt haben, aber er selbst ist hier nirgends zu finden.
Nur ihre vier Töchter, die alle quer durch das Römische Reich verheiratet wurden!"
Er deutete auf die Stelle im Stammbaum und schob das Pergament näher an Harry heran.
Harry warf einen kurzen Blick auf die Namen der Töchter, ehe er nickte.
"Das ist sie... Macellius Ehefrau... Vermutlich steht er deshalb auch nicht mehr hier drauf. Scheint so als hätte jemand mitbekommen, dass sie nicht die einzige für ihn war."
Harry zuckte mit den Schultern, als er den Stammbaum weiter verfolgte.´
"Jetzt wissen wir wenigstens, dass sie aus einer Linie stammen. Wir wissen nur noch nicht, was oder besser wer aus diesen Familien mit dem Ganzen begonnen haben."
"Ja, schon, aber ich konnte Sho... ah, warte, da ist sie!"
Draco entdeckte an einem entlegenen Winkel des Baumes den Namen Shoshana.
"Bei dieser Familie sieht es wohl so aus, als wären die nie wirklich direkt miteinander verwandt gewesen! Und es gibt fast keine Hinweise, dass sie Bezüge zur Constantine-Familie hatten!"
Draco lehnte sich zurück und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare.
"Und was schlägst du vor, was wir nun tun sollten?"
"Erstmal sollten wir herausfinden, was das für ein Fluch ist. Vielleicht bringt uns das schon weiter. Eigentlich müssten wir versuchen herauszufinden, wer diesen Fluch ausgesprochen hat und auf wen. Dann wissen wir nämlich auch, welche Personen aus diesen Beiden Familien damit angefangen haben. Denn das Einzige, was uns bis jetzt klar ist, ist das die Familien mit einem Fluch belegt sind, der sie Beide betrifft und der sich scheinbar schon durch viele Generationen zieht."
Harry seufzte ergeben und begann die Bücher wegzuräumen und die Stammbäume einzupacken.
"Das heißt für uns jetzt: Auf zu Professor Flitwick."
"Dann mal nach dir, Potter!" grinste Draco und erhob sich langsam vom Stuhl. Er räumte die Stammbäume sorgfältig zusammen und rollte sie so zusammen, dass er sie sich mit Leichtigkeit unter den Arm klemmen konnte.
"Danke, zu freundlich." antwortete der Schwarzhaarige grinsend und folgte dem Blonden.
Dann verließ er mit Harry gemeinsam die Bibliothek und wanderte die Gänge entlang zum Büro ihres Lehrers für Zaubersprüche: Professor Flitwick.
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Sie klopften vorsichtig an und von Innen gab es ein lautes Scheppern.
"Was ist denn hier los?" fragte Draco leise.
"Frag lieber nicht", meinte Harry bloß und öffnete vorsichtig die Tür.
"Professor? Könnten wir Sie kurz sprechen?"
"Aber sicher, aber sicher", erklang es aus dem Raum und ein ziemlich verwirrter Professor Flitwick eilte auf die Beiden zu. "Entschuldigt, ich war unkonzentriert."
Mit einem Wedeln seines Zauberstabs, war der gesamte Raum wieder ordentlich aufgeräumt und er blickte seine Schüler musternd an.
"Harry Potter und Draco Malfoy. Ich bin überrascht Sie zusammen hier zu sehen. Ich hatte ihnen keine Strafarbeiten gegeben, oder?"
Die beiden Jungen sahen sich verwundert an.
"Äh.. nein!" sagte Draco dann nach einem kurzen Moment der Stille, "Wir sind eigentlich wegen was anderem hier, das vor einiger Zeit angefangen hat, und wir wissen nicht, was es zu bedeuten hat!"
Er warf Harry einen Blick zu und stieß ihn mit der Schulter an, damit er Flitwick alles erklärte.
Ihr Professor setzte sich derweil auf einen Stapel Bücher und lächelte sie aufmerksam an.
Harry seufzte unterdrückt und ließ sich erst einmal auf einen Stuhl fallen, wobei er Draco einen missgelaunten Blick zuwarf. Dann atmete er noch einmal tief durch, ehe er anfing zu erklären.
"Also... Ich weiß nicht, ob sie davon schon etwas mitbekommen haben, aber seit ein paar Wochen haben sowohl Malfoy als auch ich Visionen, Shinings genauer gesagt. Allerdings konnten wir nicht sagen, warum... Nun ja.. in meinem Letzten Shining war von einem Fluch die rede, der wohl dafür sorgt, dass die Personen sich im nächsten Leben wieder finden oder zumindest finden sollen oder so ähnlich. Jedoch haben wir bis jetzt nichts über einen solchen Fluch gefunden. Und daher haben wir uns gefragt, ob sie uns nicht vielleicht helfen können?"
Flitwick blinzelte vergnügt und hörte Harry genau zu, bevor sich ein Lächeln auf seinem kleinen Gesicht ausbreitete.
"Sie reden von einem Fluch, der zwei Liebenden aneinander bindet? Und ja, ich habe davon gehört, dass sie regelmäßig ihn Ohnmacht fallen und fremdartige Namen um sich werfen!"
Er schwieg einen Moment.
"Einen solchen Fluch, wie sie ihn meinen, gibt es nicht viele..."
Nervös betrachtete Harry den Professor, wobei er sich leicht auf die Unterlippe biss.
"Aber Sie wissen welchen wir meinen, oder?"
Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie es war, wenn dem nicht so sein sollte.
"Aber natürlich!" rief der Professor vergnügt aus und strahlte die Beiden Schüler zufrieden an.
"Es handelt sich um den Aeternitas Fluch, nehme ich an."
Draco, der neben Harrys Stuhl stand und die Arme vor der Brust verschränkt hatte, hob skeptisch eine Augenbraue.
"Aerternitas-Fluch? Wie kommen sie darauf?"
"Viel wichtiger ist wohl, was dieser Fluch genau macht!" warf Harry ein.
Flitwick sah von einem Jungen zum anderen, dann schwebte er geradezu von seinen Büchern zu Boden und begann in einem zu blättern.
"Der Fluch ist ziemlich ungewöhnlich. Er ist bisher nur drei oder viermal ausgesprochen worden..."
"Und wieso?" fragte Draco. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Wenn ein Fluch nur so selten ausgesprochen wurde, dann konnte das nichts Gutes bedeuten.
"Weil er nicht gebrochen werden kann!" meinte Flitwick ernst und blätterte weiter in seinem Buch, bis er scheinbar fand was er gesucht hatte und sich wieder auf einen Bücherstapel hockte.
"Nicht gebrochen?" antworten die beiden Jungen gleichzeitig und sahen sich geschockt an. Man brauchte keine besonders guten Menschenkenntnisse um zu sehen, dass sie diese Nachricht alles andere als gut fanden.
Vollkommen durcheinander blickten sie wieder zu ihrem Lehrer und sahen ihn abwartend an.
"Und was tut dieser Fluch nun? Und wer hat ihn ausgesprochen?"
"Nun...", sagte Flitwick mit bedeutungsschwerer Stimme und setzte sich seine Brillengläser auf die Nase, "Der Aetanitas Fluch wird meist von zwei Personen ausgesprochen, die ihre Seelen an einander binden wollen. Bisher handelte es sich dabei ausschließlich um Liebende. Sie benutzten den Fluch, da ihre Liebe in ihrem damaligen Leben keine Chance gehabt hätte. Da sie aber an die Reinkarnation glaubten, verfluchten sie einander, damit sich ihre Seelen wieder finden müssen."
Der Professor blickte von einem Jungen zum anderen und sah, wie sie langsam blasser wurden.
"Der Fluch entstammt einer Zeit bevor die wahre Zaubererwelt gegründet wurde, wie wir sie heute kennen. Er wurde damals, bei der Herrschaft des ersten Merlins verboten und seither nicht mehr benutzt... Und ich sollte vielleicht erwähnen, dass der Fluch die Reinkarnation des Verfluchten heimsucht und dabei keinerlei Rücksicht auf Stand, Umstand oder Geschlecht macht!"
"Das haben wir auch schon gemerkt" murmelte Harry leise und schloss kurz die Augen. Draco ließ sich nun auch erst einmal in einen Stuhl fallen und schien das ganze verarbeiten zu müssen.
"Es ist allerdings nichts darüber bekannt, welche Personen diesen Fluch ausgesprochen haben", meinte Flitwick noch abschließend, ehe er das Buch zuklappte und Draco leicht auf die Schulter klopfte.
"Sehen sie das Ganze nicht so düster. Es ist wirklich nicht so schlimm, diesen Fluch auf sich zu haben."
"Wer sagt denn, dass wir von diesem Fluch betroffen sind, Professor?" raunte Draco etwas unhöflicher, als er beabsichtig hatte. Doch Flitwick schien dies nicht zu bemerken sondern lächelte bloß.
"Glauben Sie mir, Mr. Malfoy, sonst wären sie nicht zu mir gekommen. Wenn Sie beide solche Dinge sehen, dann sind Sie vermutlich von diesem Fluch betroffen, doch wenn sie auch noch dieselben Sachen sehen... ah... "
"Was?"
"Dann wird es heikel!"
Nun war auch Harry wieder vollkommen unter Strom.
"Wieso?"
Warum musste man eigentlich ihm immer irgendwelche Hiobsbotschaften überbringen? Warum konnte sein Leben nicht einmal einfach nur ganz normal sein?
Der Professor legte seinen Kopf leicht schief und legte eine Hand an sein Kinn, während er die Beiden einen Moment lang beobachtete.
"Der Fluch hat schon viele vor ihnen ins Verderben geführt. Ich denke sie wissen das", meinte Flitwick und wurde ernst. Eine Tatsache, die Harry als auch Draco Angst einjagte.
"Allerdings gibt es eine Bedingung, die das Leben auf tragische Weise beenden wird. Und irgendwie konnte ich mir bis vor ein paar Minuten nicht vorstellen, dass sie diese Rahmenbedingung erfüllen!"
"U...und diese Bedingung wäre?"
Harry hatte nun wirklich das Gefühl auf heißen Kohlen zu sitzen und er war sich nicht sicher, ob er wissen wollte, was der Professor zu sagen hatte. Ein Blick zu Draco zeigte ihm, dass es diesem scheinbar nicht anders ging, aber trotz allem konnte keiner von ihnen Beiden jetzt aufstehen und einfach raus gehen um so zu tun, als hätten sie nie etwas davon gehört, was ihnen gerade gesagt worden war.
"Sie sehen die gleichen Dinge, sie wissen, es gibt da diesen Fluch, aber diese eine Bedingung und der Grund für diesen Geschehnisse fehlt", sagte Flitwick schicksalsschwanger, "Die Liebe!"
Dracos graue Augen weiteten sich und Harry wusste nicht genau, ob er bloße Überraschung oder schon gar Entsetzen aus ihnen lesen sollte.
"Liebe? stammelte Draco, "Sie meinen... wir... müssten uns lieben, damit sich der Fluch auch auf uns auswirkt?"
Flitwick schüttelte den Kopf.
"Aber nein. Der Fluch wirkt auch so, was durch die Shinings gezeigt wird, allerdings ist es eigentlich so, dass vor allem die Leute sehen was in ihren früheren Leben passiert ist, die bereits lieben..."
Er sah die Beiden lächeln an, ehe er mit den Schultern zuckte und sich zu seinen Büchern drehte.
"Vielleicht gehören Sie aber auch zu den Personen bei denen es andersherum passiert. Ich möchte nur noch anmerken, dass der Fluch bewirkt, dass Sie nacheinander suchen würden, wenn Sie sich nicht schon gefunden hätten."
Nun wusste Harry gar nicht mehr was er denken sollte. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Es musste sich hierbei um einen äußerst makaberen Scherz handeln. Er konnte Draco Malfoy nicht lieben und vermutlich würde er das auch nie. Und nun sollte es auch noch so sein, dass er nach ihm suchen würde, wenn er noch nicht wüsste, dass er die andere Person ist?
Ein Blick zu Draco sagte ihm, dass dieser ähnlich Sprachlos war und keine Worte fand, geschweige denn einen vernünftigen Satz herausbrachte.
"Ich...", stotterte er und sah Professor Flitwick an. Er wagte es nicht, Harry anzusehen. Dann sprang er plötzlich auf und drehte sich auf dem Absatz herum, um das Zimmer zu verlassen.
Ihr Lehrer würde ihn nicht aufhalten.
/Ich muss hier raus/ dachte Draco plötzlich und von ungewöhnlicher Panik durchströmt.
/Was ist denn nur los/
Harry seufzte ergeben und stand ebenfalls auf.
"Danke für ihre Hilfe, Professor" flüsterte er mehr als das er sprach, ehe er sich seine Sachen schnappte und das Zimmer verließ.
/Was soll ich denn jetzt machen? Das geht so einfach nicht./
Völlig durcheinander machte Harry sich erst einmal auf den Weg zum Gryffindor Gemeinschaftsraum. Vielleicht bekam er dort die Möglichkeit sich etwas abzulenken.
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Ron saß mit Dean und Thomas im Gryffindorturm und büffelte angestrengt für einen Test, den Professor McGonagall für die kommenden Tage angekündigt hatte, als Harry durch das Porträt der dicken Dame trat und sie sah.
Ron versuchte zu Schmunzeln.
"Sieht man dich auch mal wieder? Wo warst denn du so lange?"
Seufzend ließ Harry sich neben Ron fallen und warf seine Bücher auf den Tisch.
"Bibliothek und Flitwick." war alles, was er als Antwort gab, ehe er den Kopf schüttelte und ebenfalls sein Buch für Verwandlung herausholte um vielleicht etwas zu lernen. Auch wenn das in der jetzigen Situation mehr als sinnlos war.
"Wär' besser nicht da gewesen, wenn du mich fragst."
/Alles wegen diesem blöden Shinings.../
Ron runzelte die Stirn, bevor er die anderen beiden Gryffindors am Tisch beäugten und ihnen mit einem Kopfnicken zu verstehen gab, dass sie sich vielleicht in den Schlafsaal zurückziehen sollten.
Als die beiden weg waren, schlug Ron sein Buch wieder zu und betrachtete Harry argwöhnisch.
"Was war nun wieder?"
"Wir sind mit einem Fluch belegt, Ron. Kannst du dir das vorstellen? Ein Fluch der von zwei Liebenden ausgesprochen wurde, damit sie sich in jedem Leben wieder finden! Liebende, Ron! Ich fass es einfach nicht. Flitwick meinte, wenn wir die Shinings hätten, dann wären wir entweder schon ineinander verliebt oder es soll uns dazu bringen, dass wir uns ineinander verlieben. Das geht doch nicht!"
Harry hörte gar nicht mehr auf zu reden. Es musste einfach gesagt werden, dass ganze war für ihn mehr als seltsam.
"Mo-moment!" rief Ron und versuchte Harry in seinem Wortfluss zu beschwichtigen.
"Von wem redest du? Wer ist außer dir noch von einem Fluch belegt?"
Doch Harry brauchte nicht zu antworten und Entsetzen dämmerte in Rons Augen.
"Nein! NEIN!", rief er empört, "Malfoy?"
Harry nickte und sah seinen besten Freund verzweifelt an.
"Ja, Malfoy. Ausgerechnet Malfoy. Was soll ich denn jetzt machen? Das schlimmste ist, dass dieser Fluch nicht gebrochen werden kann..."
"Da fragst du echt den Falschen, Mann!" stöhnte Ron, "Ich würd dir ja raten, einen weiten Bogen um Malfoy zu machen, aber das ist wohl im Bereich des Unmöglichen. Als ob Dumbledore wieder gewusst hätte, was losgeht!"
/Argh/
"Und erzähl besser Mione nichts davon, sonst meint sie wieder, sie müsse was dagegen unternehmen!"
Ron schwieg ein Minute und betrachtete Harrys niedergeschlagenen Blick, dann klopfte er ihm auf die Schulter.
"Tut mir euch Leid, Mann!"
"Du kannst ja nichts dafür." meinte ich nur ergeben und nickte.
"Ich werd das schon irgendwie hinbekommen, nicht wahr? Ich hab schon andere Dinge durch gestanden, da kann das hier ja nicht so schlimm sein..."
Es fühlte sich aber leider nicht so leicht an, wie er es sich wünschte. Ihm war nun schon klar, dass das alles andere als schön oder einfach werden würde.
Ron seufzte einen Moment und blickte kurz zu Boden.
"Sollen wir uns vielleicht mit irgendwas beschäftige? Eine Ablenkung? Das wird dir sicher gut tun!" schlug er schließlich vor und sah Harry aufmerksam an.
"Ja das wird wohl das beste sein." erwiderte der Schwarzhaarige Seufzend. "Ablenkung ist genau das, was ich jetzt brauche."
Er hoffte wirklich, dass dies klappen könnte, denn momentan war er sogar bereit bei Filch nachzusitzen, wenn es ihn dazu bringen würde nicht mehr an Draco Malfoy und den Fluch der auf ihnen lag zu denken.
Ron stand langsam auf und setzte ein freundliches Lächeln auf, bevor er Harry in die Höhe zog und mit ihm den Gryffindor-Gemeinschaftsraum verließ.
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Harry und Draco waren sich nun schon mehrere Tage aus dem Weg gegangen und hatten auch im Unterricht versucht sich möglichst von dem anderen fern zu halten, was sich nicht unbedingt als einfach herausgestellt hatte. Aber Harry hatte bemerkt, wie seine Blicke anfingen Draco zu folgen. Auch wenn er es nicht wollte und schon öfter versucht hatte etwas dagegen zu unternehmen, es war ihm einfach nicht möglich. Ihm schien es fast so, als würde ihn eine unsichtbare kraft zu Draco hinziehen und er konnte sich nicht dagegen wehren.
Dem jungen Slytherin ging es nicht viel anders. Aber die Gefühle, die in ihm zu toben begannen, waren ihm zuvor nicht bewusst gewesen.
Immer wieder fragte er sich, ob es nur der Fluch war, der zu wirken begann oder ob sich in der Zeit, in der sie gemeinsam gelitten hatten, sie auf eine besondere Weise zusammen geschweißt hatte. Doch er konnte es sich nicht erklären.
Seine Freunde aus seinem Haus wussten sich wegen seiner melancholischen Laune auch nicht mehr zu helfen. Und während sie in Zaubersprüche saßen, versuchte Draco das unangenehme Gefühl und die Erinnerung an dieses eine Gespräch zu verdrängen.
Er warf Harry einen Seitenblick zu.
Harry seufzte leise, als er das Gespräch mit ihrem Professor noch einmal Revue passieren ließ. Hatte sich nach diesem Gespräch wirklich so viel verändert, oder kam es es ihm nur so vor, da er nun einfach manche Dinge anders wahr nahm als zuvor?
Als er einen blick auf sich spürte blickte er auf und sah direkt in Draco Malfoys Augen.
Es traf ihn wie einen Schlag, als Harry ihn plötzlich mit seinen grünen Augen ansah, doch er konnte seinen Blick nicht von ihm wenden.
Für einen Moment starrte er ihn bloß an, doch als Professor Flitwick sich räusperte, um mit dem nächsten Spruch weiterzumachen, blinzelte Draco und wandte seine gesamte Aufmerksamkeit der Unterricht zu - zumindest versuchte er das.
Der schwarzhaarige Gryffindor fühlte einen leichten Stich in der Herzgegend, als der andere Junge sich wieder abwandte, doch er schalt sich selbst dumm und versuchte sich wieder dem unterricht zu widmen. Doch die Sturmgrauen Augen seines Banknachbarn, die für einen Moment sogar fast Silbern ausgesehen hatten, wollten ihm einfach nicht mehr aus dem Sinn gehen. Und somit dachte er doch lieber über diese Augen und ihren Besitzer nach, anstatt wirklich aufzupassen.
"So, das wäre es dann für heute!" sagte ihr Lehrer schließlich und entließ seine Schüler mit einem beschwingten Lächeln.
Draco packte seine Sachen zusammen und schob den Stuhl nach hinten, doch als er sich geistesabwesend wegdrehte, um den Raum zu verlassen, prallte er gegen Harry.
"Äh... Sorry!"
Ein angenehmer Schauer rann durch seinen Körper und im ersten Moment wusste er überhaupt nicht, wofür der andere sich entschuldigte.
"Das... macht nichts." murmelte er leise, ehe er sich seine Tasche schnappte und schon fast fluchtartig den Raum verließ. Er wäre zwar gerne länger in Dracos Nähe geblieben, aber er hatte einfach das Gefühl, dass er dies nicht durchstehen würde.
Draco stand noch einen Augenblick perplex da, bis Ron Weasley an ihm vorbei stürmte und damit auch Hermione abhängte.
"Harry? HARRY!" rief er und eilte seinem besten Freund hinterher.
In einem Gang abseits des Klassenzimmers blieb Harry schließlich stehen und wartete auf Ron, der ihm immer noch nacheilte. Seufzend blickte er seinen Besten Freund an und lehnte sich an das kalte Gemäuer.
"Was ist los Ron?" fragte er und versuchte dabei so gleichgültig wie möglich zu klingen, da er sich in gewisser Hinsicht schon denken konnte, was war.
"Was los ist?" fragte Ron atemlos, "Die Frage ist wohl eher, was mit DIR los ist? Warum bist du so fluchtartig verschwunden?"
Er und Harry gingen auf die Ländereien hinaus, damit sie etwas ungestörter reden konnten...
"Ich konnte nicht da bleiben, verstehst du? Es ging einfach nicht. Ich hätte eventuell etwas Dummes getan oder aber... nun ja..."
Harry seufzte ergeben und ließ sich am Rande des Sees ins Gras fallen. "Es war halt wegen Draco..." murmelte er leise vor sich hin und hoffte insgeheim, dass keine Fragen kommen würden.
"Draco..." murmelte Ron leise und ließ sich ins Gras unter einem Baum sinken. Harry tat es ihm langsam gleich.
Sie schwiegen beide eine Weile, dann sah der rothaarige Weasley-Junge auf und betrachtete seinen Freund eingehend.
"Ist es... wegen dem Fluch?" fragte er vorsichtig.
"Ich weiß es nicht." gab ich zu und starrte auf das Wasser, "ich weiß nur, dass ich ihn nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Egal was ich auch versuche. Irgendwie muss ich immer an ihn denken. Oder ich beobachte ihn, oder sehe immer wieder zu ihm rüber. Er lässt mich einfach nicht los."
Ron nickte verstehend.
"Ja, ich kann mir vorstellen, dass es sehr verwirrend ist, ob das echte Gefühle sind, oder ob das alles an diesem Fluch liegt, weil es ja alles damit angefangen hat!"
Sein Blick folgte dem von Harrys und betrachtete ruhig das Wasser in der Ferne und die Wolken am Himmel.
"Manchmal wünschte ich wirklich es wäre einfach vorbei.. Vor allem, weil ich momentan das Gefühl habe, dass es nur mir so geht. Gut vielleicht sehe ich das falsch, aber es ist trotz allem nicht einfach ihm aus dem Weg zu gehen. Vor allem, wenn man das eigentlich gar nicht will..."
Ron legte Harry mitfühlend seine Hand auf die Schulter und versuchte zu lächeln, doch es gelang ihm nicht recht,
"Meinst du nicht, dass ihr mal reden solltet? Schließlich war weder sein, noch dein Abgang bei Fliti besonders... vorteilhaft!"
"ich weiß. Aber was soll ich denn sagen? Ich kann schließlich nicht einfach so zu ihm gehen." Antwortete der schwarzhaarige verzweifelt und seufzte.
"Nicht?" fragte Ron mit einem Schmunzeln, "Sonst bist du doch nicht so scheu Snape die Meinung zu Geigen!"
"Ja Snape. Das ist aber auch was anderes... ich mein hier geht es schließlich nicht um Snape" und alleine die Vorstellung, dass es ihn und Snape betreffen könnte ließ einen kalten Schauer über seinen Rücken fahren. "Das hier ist was anderes. Ich hab ja schließlich auch nicht gesagt: Rede mal mit Hermine..."
"Ähm", räusperte sich Ron, "Na ja, das hast du nicht!"
Und in diesem Moment hatte Ron eine Idee. Er drehte sich zu Harry herum.
"Wir schließen einen Pakt. Du redest mit Malfoy, und ich mich Mione?"
"Deal" meinte ich grinsend und hielt ihm eine Hand hin. "Allerdings sollten wir auch festlegen in welchem Zeitrahmen wir das erledigen sollten."
"Hm... ", machte Ron und schloss einen Moment die Augen, um seinen Terminkalender durchzugehen, "Wir wäre es mit morgen Abend? In Hogsmeade? Es ist doch schließlich wieder Ausflugtag!"
"Gut. Also dann spätestens Morgen Abend sollte etwas passierten."
Harry nickte zustimmend und streckte sich zufrieden. "Na dann... auf ins Gefecht."
"Du sagst es!" rief Ron und sprang auf. Er war froh, dass diese Abmachung Harry wohl neuen Mut gab.
Aber was ihn betraf... nun, er hoffte nur, dass Hermione seinen Kopf auf seinen Schultern lassen würde.
