Unexpected

Disclaimer: Leider, leider, leider gehört mir CSI nicht. seufz
Spoiler: Das hier spielt irgendwann während der 5. Staffel.

Kapitel 1
Knapp …

Ein Arm hält mich von hinten umfasst und die Kälte eines Pistolenlaufs drückt sich an meine Schläfe.

"Keinen Mucks, du Schlampe, oder das war's", raunt mir eine tiefe, gehetzt klingende Stimme ins Ohr.

Ich unterdrücke den Schrei, der zusammen mit einem Zittern in mir aufsteigt. Jetzt weiß ich, wie Nicky sich die beiden Male gefühlt hat, als diese Irren ihre Waffen auf ihn gehalten haben. Hatte er auch diese Taubheit in den Beinen? Tat sein Herz auch so verflucht weh von dem Tempo, in das meins nun hinein zu rasen beginnt?

Der Mann schubst mich mit sich vorwärts, raus aus dem Schlafzimmer der Millers, das ich vor ein paar Sekunden erst betreten habe, um die Spuren zu sichern. Seine Spuren, offenbar.

Auf dem Flur ist niemand zu sehen. Wo sind die alle hin? Wo ist der verdammte Cop, der hier postiert war? Grissom, Greg, wo seid ihr?

Der Typ stößt mich vorwärts, sein Atem brennt sich an meinen Hals, der Griff seines Arms lässt mich kaum Luft holen. Gleich sind wir in der Küche. Er will zur Hintertür. Und dann? Was ist dann?

Die Küche ist ebenfalls leer. Durch die Hintertür ist nur Dunkelheit zu sehen.

"Ganz leise, du kommst mit mir", raunt der Mann. „Und wenn du dich benimmst, werden wir noch viel Spaß miteinander haben."

Seine Hand löst sich kurz von meiner Seite und fährt über meinen Busen.

Übelkeit steigt in mir auf. In meinen Gedanken sehe ich Sandy Miller vor mir auf dem Wohnzimmerboden liegen. Zerrissene Kleidung. Vergewaltigt. Erschossen. Daneben ihr Mann. Ebenfalls tot. Was für eine Chance habe ich? Soll ich nicht doch schreien? Aber was dann?

„Sara? Sara, wo bist du?", ruft Grissom auf dem Flur.

Ich würge, doch meine Stimme versagt. Der Druck des Pistolenlaufs verstärkt sich und ich spüre, wie der Mann mit dem Kopf schüttelt. Er schiebt mich hinter den Küchentresen, drückt mich zu Boden, mein Gesicht auf die Fliesen und legt sich mit seinem ganzen Gewicht auf mich.

"Sara!", ruft Grissom erneut, diesmal deutlich näher an der Küche. „Greg, hast du Sara gesehen?"

„Nein, aber vielleicht ist sie am Auto?", antwortet Gregs Stimme leise, anscheinend vom Wohnzimmer aus.

Grissoms Schritte entfernen sich wieder. Und mit ihnen schwindet meine Hoffnung.

„Wenn deine trotteligen Kollegen nicht in der Nähe wären, würd' ich dich gleich hier nehmen", zischt der Mann. Er reibt sich an mir, seine freie Hand wandert meinen Körper längs zwischen meine Beine und sein Atem wird schneller.

Ich drehe leicht den Kopf, um sein Gesicht aus den Augenwinkeln zu erkennen. Er ist in den 30ern, hat zurück gegeltes blondes Haar. Im Halbdunkeln der Küche sind zahlreiche Narben über seinen Augenbrauen und am Kinn zu erkennen.

„Ach, scheiß auf die Bullen", keucht er und zerrt mich herum. Sein Gesicht ist nun direkt über meinem und seine Beine drücken meine auseinander. Ein Wimmern löst sich ungewollt aus meinem Hals.

"Halt bloß die Schnauze!", droht er und ruckt die Pistole. Seine andere Hand schiebt mein T-Shirt hoch und beginnt, an den Knöpfen meiner Hose zu reißen. Wo ist Grissom bloß hin? Langsam müsste er doch wissen, dass ich nicht am Wagen bin!

Aus dem Halbdunkeln hinter dem Mann nähert sich ein Schatten. Im nächsten Moment schnellt der Lauf einer Waffe vor und setzt sich an den Kopf des Schweins.

„Knarre weg, runter von ihr, auf den Boden legen und Hände an den Hinterkopf!"

Im Gesicht des Typen ist Verwunderung, dann Hass zu lesen. Seine Pistole löst sich von meiner Schläfe. Doch statt die Waffe loszulassen, gleitet der Mann blitzschnell von mir und wirbelt herum.

Ich zucke zusammen. Ein Schuss fällt, mehr ein Donnern, meine Ohren beginnen zu pfeifen. Ich schließe die Augen, höre mich schreien, krümme mich auf dem Boden zusammen.

Hände ziehen meinen Oberkörper vom Boden hoch, Arme schließen sich um mich. Eine Hand streicht über meinen Rücken, dann durch meine Haare. Ich spüre Wärme von Haut an meiner Wange und atme den vertrauten Hauch würzigen Aftershaves.

„Alles ist gut, Sara, alles ist gut", murmelt Brass' Stimme mir ins Ohr.

TBC