A/N: Wow, ein Review-Regen, I could really, really just kiss you right now, folks:-)

sunny: Ich komme gerade kaum mit dem Schreiben hinter meinen Gedanken her, von daher: na klar geht's heute weiter! Brass bei Sara zuhause, nun ja, wir werden sehen, was kommt. Erstmal geht's aber ab ins Reich des Mannes mit den schönen blauen Augen.
carrie: Yepp, Hahnenkämpfe wohin man auch schaut – und der Testosteronspiegel in Saras Umgebung hat noch nicht seinen Siedepunkt erreicht … ;-)
kegel: Oh ja, Hank the Skank ist übel, mit dem habe ich noch eine Rechnung offen, nachdem, was er sich bei Sara geleistet hat. --- Btw: Deine Pinguinbilder sind total niedlich ... :-)

So, und nun geht's weiter!

Kapitel 6
Schwein und nicht sein

Ich kann sie schon von Weitem hören. Sofias Lache. Und noch bevor ich um die Ecke biege und es sehe, weiß ich, wo Blondie sitzt – natürlich seitlich vor ihm auf seinem Schreibtisch. Seit Wochen ihr Stammplatz. Ihre Stammpose. Die Beine elegant übereinander geschlagen. Nun wirft sie ihre Haare in den Nacken. Betont sinnlich. Seitdem sie um ihn herumschleicht, trägt sie sie andauernd offen und kokettiert mit ihrem Akzent. Einfachste Schlüsselreize. Und er strahlt sie an. Dieser Hundeblick. Seine Augen leuchten, fressen sie geradezu auf. Ich könnte spucken.

Die beiden sind völlig mit sich beschäftigt und merken nicht, wie ich näher komme.

„Und hier siehst du die Nabelschnur", sagt er und reicht ihr das Glas mit seinem Schweinefötus.

Sie nimmt es und hält es hoch, betrachtet es. Und er betrachtet sie. So hat er früher nur mich angeschaut. Oder seine Käfer.

"Störe ich?", frage ich lauter als ich vorhatte.

Beide zucken zusammen und Sofia springt auf. Das Glas mit dem Schwein gleitet aus ihrer Hand und zerschellt auf dem Boden. Ha, da hast du aber was verbockt, Tussi, das Ding liebt er über alles.

„Oh nein! Das wollte ich nicht, das tut mir so leid!", ruft Sofia und kniet sich neben das Zerbrochene. Ihr Ton ist weinerlich. Diese Frau hat aber auch gar keinen Stolz.

Grissom kniet sich ebenfalls hin und sammelt das Schwein aus der Lache.

„Nicht so schlimm, nichts, was man nicht ersetzen kann", sagt er und lächelt sie beruhigend an.

Er richtet sich auf und deutet auf das Regal neben mir.

„Sara, gib mir bitte eins davon."

Ich reiche ihm ein leeres Glas. Er wendet sich Sofia zu, die ebenfalls wieder steht, und das näher an ihm dran als notwendig.

„Hat auch was Gutes, dann kann ich dir zeigen, wie man's konserviert."

Beide lächeln.

Ich räuspere mich.

Grissom schaut mich fragend an.

„Ja, Sara?"

„Ich wollte nur Bescheid sagen, dass ich jetzt nach Hause fahre."

„Oh, ja, okay. Dann bis morgen."

Er lässt den Fötus vorsichtig ins Glas gleiten. Ich wende mich zum Gehen.

„Ach, ähm, Sara?"

Ich drehe mich noch mal um.

„Richte Greg doch bitte noch aus, dass er das DNS-Ergebnis bringen soll, sobald es vorliegt. Ich möchte den Fall zügig zu den Akten legen."

Ich nicke und wie von selbst bewegen sich meine Füße aus seinem Büro, den Gang entlang, laufen vor der Leere fort, die sich in mich frisst. Warum tut mir das alles immer noch so weh? Ich will das nicht mehr. Ich will überhaupt nicht mehr. Ich …

„Au, Sara, ich bin nicht aus Luft!"

Für Sekunden stockt mir vom Aufprall gegen Greg der Atem. Ich torkele rückwärts, doch er schnappt nach mir und hält mich fest.

„Ich … ich hab dich nicht gesehen", stottere ich.

„DAS ist mir auch aufgefallen", grinst er und mustert mich. Plötzlich wird er ernst.

„Sara, du weinst ja! Was ist passiert?"

Ich weine? Oh, wie peinlich! Sidle, reiß dich zusammen, sonst hält man dich nicht nur für 'nen Workoholic ohne Privatleben, sondern auch noch für 'ne hysterische Heulsuse.

„Ich weine nicht, das ist 'ne Allergie", sage ich und wische die Tränen aus meinem Gesicht.

„Allergie, klar – etwa gegen Sofia?"

Ich starre ihn an. Er weicht meinem Blick aus und lässt mich los.

„T'schuldigung, das war blöd von mir."

„Allerdings", höre ich mich schnippisch sagen.

Er lässt die Schultern hängen und schaut mich mit gesenktem Kopf an. Wieso sieht er dabei so verdammt niedlich aus? Mist, ich kann ihm nie lange was übel nehmen.

„Schon gut", sage ich und merke, wie meine Lippen einfach zu lächeln beginnen. „Ich soll dir von Grissom ausrichten, dass du ihm das Ergebnis der DNS-Analyse sofort bringen sollst, wenn es da ist."

„Okay. Und was machst du?", fragt er und lächelt nun auch.

„Brass bringt mich jetzt nach Hause."

Greg zieht seine Augenbrauen zusammen.

„Seit wann hat Brass denn ein Taxi-Unternehmen?"

„Seitdem er beschlossen hat, dass ich heute nicht mehr selbst Auto fahren kann."

Nun schnellen Gregs Augenbrauen in die Höhe.

„Wow. Dass ich das noch erlebe …"

„Häh?", rutscht es mir heraus, und ich bereue es sofort, denn auf seinem Gesicht erscheint ein viel zu breites Grinsen.

"Sara Sidle lässt sich von einem Mann was sagen ... Hey, was hat der Captain, was ich nicht habe?"

„Feierabend", ertönt Brass' Stimme neben uns.


TBC