A/N: Hello and thanks again, ihr Lieben:-)

sunny: Cath und Sam Braun, ja, das ist richtig kompliziert. Cath hat seit ihrer Kindheit ein enges Verhältnis zu Sam Braun – über ihre Mom. Und ihr ganzes Leben lang hat sie gedacht, dass Sam halt der gute „Onkel" ist, ein Freund der Familie, ihr Mentor – und dann findet sie nicht nur heraus, er RICHTIG Dreck am Stecken hat, sondern auch, dass er ihr leiblicher Vater ist! (Sie hat Greg – leicht illegal – ihre und Sams DNS vergleichen lassen.) Später, nachdem sie weiß, dass er ihr Vater ist, bekommt sie dann einen Scheck von Sam Brown – und das Geld nimmt sie an. Andererseits wirft sie ihm aber (zu Recht) vor, ein Mörder zu sein. Usw., also alles schwierig. (Die Arme!) Leider weiß ich gerade die genauen Folgen nicht aus dem Kopf, in denen das alles passiert, ist aber 4. Staffel, meine ich.

kegel: Beim Bugman voreingenommen? Bei Sandle stört er ja auch irgendwie. ;-)

carrie: Wie, ich habe dich verführt, das Grissom-Anschnauzen gut zu finden? LOL Das macht mir ja fast ein schlechtes Gewissen. Obwohl – nach seiner Unfähigkeit in Bezug auf Sara und dafür dann „Ausflüge" zu Terri Miller, Lady Heather und seit geraumer Zeit Sofia, nun da gibt es jetzt eben was auf die Patschen. ;-)
Unbreakable? LOL Deine eine Story heißt doch so. :-) Hm, ich meine den sehr düsterer Film mit Bruce Willis und Samuel L. Jackson von 2000. Eher nichts für einen romantischen Abend. Also: Gut von Brass, sich für was anderes zu entscheiden. Ob er dabei irgendwelche Hintergedanken hatte? ;-)

Kapitel 10
Nicht Grissom

Ich lege das Handy auf den Couchtisch und drehe mich auf Jims Schoß, so dass ich ihn besser anschauen kann. Seine Arme halten mich immer noch umschlossen.

"Hey", lächelt er.

"Hey", sage ich und versuche, dabei unbeschwert zu klingen.

Jim neigt seinen Kopf ein wenig zur Seite und sieht mich nachdenklich an.

"Sara … Was ist?"

Er lässt mich los und ich rutsche von seinem Schoß neben ihn auf die Couch, sinke in mich zusammen und betrachte die Linien in meinen Händen.

Auf einmal habe ich das Gefühl zu fallen. Woher kommen bloß diese Stimmungsschwankungen?

"Glaub mir, ich kann gut zuhören", sagt er und nimmt meine linke Hand in seine Rechte, streicht mit seinem Daumen über ihren Rücken.

"Jim", beginne ich und stoppe.

Der Einzige, den ich je so nah an mich rangelassen habe, ist Grissom. Nach meiner Suspendierung und nach Adam Trent. Und was ist passiert? Grissom ist auf Abstand gegangen. Okay, er hat zu mir gestanden, als es um die Arbeit ging, hat sich vor mich gestellt und Ecklie meine Entlassung verweigert. Wegen mir ist das Team aufgeteilt worden, und er war weiterhin auf meiner Seite. Aber was das mit uns anbelangt, das Persönliche … Eigentlich ist alles nur noch vertrackter geworden, seit ich ihm von meiner Kindheit vorgeheult hab.

Was ist, wenn ich Jim auch abschrecke? Wenn ich ihn verliere, bevor ich die Chance habe …

"Sara?"

Jims Stimme ist besorgt. Ein wenig unsicher. Und warm. So war sie auch, als er mich wegen des Alkohols zur Rede gestellt hat. Moment, Sidle. Er weiß DAVON und ist jetzt trotzdem hier bei dir. Er sieht dich nicht an wie ein Bündel furchtbarer, unkontrollierbarer Emotionen. Er ist nicht … er ist nicht Grissom.

"Jim, ich glaube, es war einfach zu viel. Erst Terence Doyle, dann Hank, und jetzt auch noch Grissom. Ich habe das Gefühl … abzustürzen. Ich bin heute keine gute Gesellschaft, tut mir Leid."

„Hey, hey, hey. Nach dem, was du heute erlebt hast, ist es völlig normal, so durcheinander zu sein. Deswegen bin ich doch bei dir. Vergessen? Komm her."

Er lässt meine Hand los und zieht mich an sich. Ich schließe die Augen und spüre seine Arme, spüre, wie seine Hände über meinen Rücken streichen. Es fühlt sich so richtig an. Ich schmiege mich an ihn. Vergrabe mein Gesicht an seinem Hals. Nicht denken, Sidle. Einfach fallen lassen!

Oh nein! Stopp! Keine Tränen, verdammt! Von wegen fallen lassen. Sch …

„Das ist in Ordnung, Sara", flüstert er.

Ich merke, wie mein Körper sich beim Weinen zu schütteln beginnt und wie der Kragen von Jims Poloshirts unter mir nass wird. Man, bist du ein Mädchen, Sidle.

Jim streicht mir durchs Haar, nimmt mein Gesicht in seine Hände und küsst mich auf die Stirn.

"Bitte geh nicht", höre ich mich sagen.

Er schaut mich irritiert an, mein Gesicht immer noch in seinen Händen.

"Wieso sollte ich gehen wollen, Sara?"

Ich zucke mit den Schultern.

"Sara, ich bleibe solange du willst. Okay?"

„Ich brauche kein Mitleid", entfährt es mir und ich erschrecke selbst über den Trotz in meiner Stimme.

Er verdreht die Augen und lässt mich los. Bingo. Du hast es mal wieder geschafft, Sidle. Schlag nur um dich.

„Ich bin hier, weil ich dich mag. Nicht aus Mitleid."

Er klingt verletzt und schaut von mir weg.

„Entschuldige … ich glaube, ich hab einfach nur Angst", flüstere ich.

„Wovor?"

Jim schaut mich an. Der Ausdruck in seinen Augen ist wieder weicher.

Er streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr.

Jetzt oder nie, Sidle. Versuch es zumindest zu erklären.

"Dass du dich von mir abgestoßen fühlst. Von meinem Rumheulen, von meiner Schwäche …", sage ich mit leiser Stimme.

Mit einem Mal wird Jims Blick ernst.

"Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, dass Gefühle gelebt werden müssen? Dass man nicht immer alles verdrängen darf? Dass es dazu gehört, auch mal schwach zu sein und das auch zu zeigen? Und dass dein großes Vorbild Grissom in diesem Punkt einfach nicht normal ist?"

Ich merke, dass ich ihn anstarre.

Er seufzt. Seine Hand berührt meine Wange und er beugt sich leicht vor. Schaut mir in die Augen.

Sofort werde ich wieder nervös.

„Sollen wir den Film weitergucken?", frage ich schnell und könnte mich selbst dafür ohrfeigen.

Jim verdreht kurz die Augen, lächelt diesmal aber dabei. Ich spüre seinen Zeigefinger auf meinen Lippen.

„Du machst es uns aber auch nicht einfach", murmelt er und lässt den Finger über meine Lippen gleiten und dann sinken. „Okay, wenn du jetzt lieber weitergucken möchtest, dann …"

Er schaut zur Fernbedienung und greift nach ihr.

Ohne groß nachzudenken, berühre ich seine Wange, drehe sein Gesicht wieder zu mir, ziehe es zu mir heran und küsse ihn.

Er zuckt zusammen, doch dann spüre ich, wie seine Lippen meinen Kuss erwidern, wie er mich fester an sich zieht. Ich schließe die Augen und sinke in den Schwindel, den dieser Kuss in mir verursacht, öffne meine Lippen, lasse seine Zunge nach meiner suchen, sie berühren. Unser Atem wird schneller und tief in mir drin löst sich ein leises Stöhnen und der Wunsch nach mehr.

Ich sinke mit ihm auf die Couch, er über mir, und ich spüre den Hunger in seinem Kuss und seine Erregung. Meine Hände gleiten seinen Rücken hinunter und schlüpfen unter sein Poloshirt. Nun ist er es, der aufstöhnt. Er hält inne, löst sanft den Kuss und schaut mich an. In seinen Augen spiegelt sich Verlangen, aber auch etwas anderes.

„Sara", flüstert er und streicht mir zärtlich über die Stirn, über die Wange. „Ich weiß nicht, ob … "

Ich lege meinen Zeigefinger auf seine Lippen und flüstere:

„Gefühle müssen gelebt werden, das hast du selbst gesagt."

TBC