Disclaimer: Alle bekannten Charaktere usw. stammen nicht von mir! Ich verdiene hiermit kein Geld und borge mir das meiste nur aus, anderes habe ich mir selbst erdacht, jedoch nur einen geringeren Teil.

A/N: Nach meinem Dafürhalten musste der Prolog, den ihr schon gelesen habt ergänzt werden, da sonst die Story deutlich darunter leidet. Hier ist die Fortsetzung des Prologs. Ich hoffe es findet Anklang!

Prolog 2

Etwas mehr als eine Stunde nach dem Eintreten des jungen Mädchens, wurde das Eingangsportal abermals geöffnet, jedoch auf ganz andere Art. Laut krachend schlugen die beiden Türflügel auf und prallten gegen die Wand. Ein langer, hagerer Typ mit rotem Mantel und gleichfarbigem, breitkrempigen Hut stand im Eingang und ließ seinen Blick durch die Halle wandern.

Das Mädchen vor den Leichen blickte ihn mit leeren Augen an. Die Tränen waren versiegt und trockneten gerade auf ihren Wangen. Nach einem Moment wandte sie sich wieder zu ihren Eltern um. Abermals trat Fassungslosigkeit in ihr Antlitz.

Mit grotesken Bewegungen richtete sich gerade die Burgherrin und deren Gatte auf. ‚Mutter, Vater! Ihr lebt!', dachte sie. Die Gesichter ihrer Eltern waren anders als sonst, wiedernatürlich. Eine graue, faltige Hand, als wenn sie einem ausgetrockneten Toten gehören und verwesen würde, streckte sich ihr entgegen und packte ihren linken Oberarm. Sie erschrak, als sie die trockene, kalte und ziemlich raue Hand auf ihrer Haut spürte.

Gleich darauf hörte sie einen Knall und der Körper ihres Vaters zerfiel fast zeitgleich zu Staub und Sand. Er hatte ebenfalls gerade nach ihr greifen wollen. Schnell, verzweifelnd versuchte sie sich von der Hand ihrer Mutter zu befreien und von dem Staubhaufen wegzukriechen. Doch hatte sie nicht genug Kraft dazu. Ein unheimliches Lachen, welches ihr einen kalten Schauer den Rücken runterjagte, erklang von der Tür her. Das Mädchen wandte sich dem Ursprung zu.

Der Fremde stand noch immer im offenen Eingangsportal, in der rechten Hand eine in ihren Augen seltsam aussehende Schusswaffe. Konnte man das Ding Pistole nennen?

Genau in diesem Augenblick beobachtete das Kind, wie der Kerl mit dem dunkelroten Mantel und Hut erneut den Abzug drückte. Eine kurze Flamme, gleißend hell, und eine kleine Rauchwolke züngelten für einen Wimpernschlag aus der Mündung, dann verließ ein silbernglänzendes Geschoss den Lauf.

Die Kugel zischte ganz knapp an der linken Wange des Mädchens vorbei. Sie hatte keine Zeit auch nur zu zwinkern, da war der Moment schon verstrichen. Das Geschoss war an ihr vorbei. Gleich darauf spürte die Tochter des Hauses auch schon, wie die trockene, raue Hand von ihrem Oberarm verschwand. Auch der Leib ihrer Mutter war zu Staub zerfallen. Das siebenjährige Mädchen war frei – und nun eine Waise.

Der schwarzhaarige Fremde ging. Er verließ wahnsinnig lachend die schottische Burg, während ein Paar gelbgrüner Augen zwischen ihm und den zwei Staubhaufen auf dem Boden hin und her blickten, voller Trauer, aber auch unbändiger Wut.

Ich hoffe, diese kleine Prologsergänzung hat euch gefallen. Ich würde mich sehr über Reviews mit euren Meinungen freuen!

Leannan/VarieFanel