A/N: Hier ist es also: Das ersehnte „Finale" der Begegnung zwischen Severus und Cissy (ich weigere mich, sie mit „Z" zu schreiben!). Ich hoffe, eure Erwartungen werden nicht enttäuscht und ihr hinterlasst mir noch ein kleines Review, sozusagen zum Abschied.

Da ich diesem Pairing aber besonders nach dem Schreiben dieser kleinen FF eine ganze Menge abgewinnen kann, wird es wohl in nicht allzu ferner Zukunft ein „Wiedersehen" geben.

Ich möchte mich hiermit bei all jenen bedanken, die die Story gelesen und vielleicht sogar ein Review hinterlassen haben. Ihr habt mich wirklich aufgebaut – insbesondere da das Pairing Severus/Narcissa im HP-Fandom noch keinen allzu festen Platz zu haben scheint.

Eure Snapeo


WARNUNG: Das folgende Kapitel fällt unbestritten unter die Kategorie "Lemon". In diesem Fall heißt das, zwei erwachsene Personen haben Sex miteinander. Wer das nicht lesen will, der klickt hier besser auf den "Zurück"-Button uns sucht sich eine andere Story. (Ich muss aber hinzufügen, dass die Szene weder Gewalt- noch Vergewaltigungssequenzen enthält.)


Kapitel 3 - Mitternacht

Severus konnte ihren Atem auf seinen Wangen spüren, als er sich nach vorne beugte und sein Gesicht dem ihren noch ein wenig näher brachte. Seine Entscheidung war gefallen. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Er strich mit den Lippen vorsichtig über ihren Mund. Ihm war, als könne er ihren Schmerz schmecken. Vielleicht war es auch nur das Salz ihrer Tränen. Er spürte, wie sie bei seiner Berührung zusammenzuckte und ließ von ihr ab. Sie sahen sich lange an, begierig danach, in den Augen des jeweils anderen das zu finden, wonach sie so verzweifelt suchten.Narcissa streckte die Hand aus und legte sie an seine Wange. Er schloss die Augen und gab sich ganz dieser Berührung hin, war sie doch um so vieles intimer als alles, was er jemals gekannt hatte. Er drehte den Kopf und küsste ihre Handfläche. Sie seufzte. In diesem Moment spürte Severus, wie etwas in ihm zerbrach. Etwas, das er in jahrelanger mühevoller Arbeit aufgebaut hatte. Nun gab es nichts mehr, das ihn schützen würde.

Er öffnete die Augen und sah in ihr porzellangleiches Antlitz mit den blauen Augen. Mit einem Mal wünschte er sich nichts sehnlicher, als sie zu berühren. Jede Faser ihres Körpers, jede Faser ihrer Seele. Doch er hatte Angst, sie zu zerbrechen. Sie war zu jung, zu schön, zu unschuldig um hier zu sein. Aber sie war auch stark. Vielleicht stärker als er selbst.

Ihre Lippen waren noch immer rot, als er mit dem Daumen darüber strich und den Lippenstift verschmierte. Sie öffnete den Mund - nur einen winzigen Spalt breit, doch für Severus war das in diesem Augenblick Einladung genug. Er beugte sich vor und küsste sie. Narcissa zog ihn näher zu sich heran, als seine Zunge über ihre Lippen strich und schließlich in sie drang. Sie erwiderte seinen Kuss, zuerst zaghaft, dann heftiger.
Für Severus wurde es beinahe unerträglich. Die Position, in der er sich befand, machte es so gut wie unmöglich für ihn, sie so zu spüren, wie er es sich plötzlich so verzweifelt wünschte. Ganz.

Sie hatte beide Hände in seinem am Hinterkopf von einer schwarzen Schleife zusammengehaltenem Haar vergraben, als er sie schließlich sanft zu sich auf den Fußboden zog. Nur für den Bruchteil einer Sekunde waren ihre Lippen getrennt, dann fanden sie wie selbstverständlich wieder zusammen. Halb sitzend, halb auf dem Boden liegend setzten sie ihren Kuss fort, bis sie sich so verzweifelt aneinander drängten, dass kaum einer von beiden noch Luft bekam. Ohne es überhaupt zu bemerken hatte Severus Narcissas Frisur gelöst. Ihr langes, blondes Haar fiel nun über ihre Schultern, ihr Gesicht, war überall. Als sie ihn nach dem, was für ihn wie eine kleine Ewigkeit schien an den Schultern hinunter drückte und sich auf ihn legte, konnte er ein Stöhnen nicht unterdrücken. Seine Erregung schmerzte, sein Kopf fühlte sich an, als wären ihm ganze Haarbüschel ausgerissen worden und seine Lungen verlangten immer heftiger nach Luft - dennoch hätte er diesen Kuss um nichts auf der Welt unterbrechen mögen.

War das die Liebe? Hektisch, schmerzhaft, verzweifelt? Wenn ja, dann war sie das Schönste, was er jemals erfahren hatte.

Als das erste, heftigste Bedürfnis nach gegenseitiger Nähe gestillt war, wurde ihr Kuss wieder langsamer, zärtlicher. Jetzt erst fand Severus Zeit, ihren Körper in allen seinen Einzelheiten wahrzunehmen. Sie war schlank und schmal, beinahe noch mädchenhaft. Er strich langsam über ihren Rücken, erst entlang ihrer Wirbelsäule, dann an den Seiten. Sie erschauerte.
Staunend wie ein Kind entdeckte er, dass sie es genoss, wenn er mit dem Finger kleine Kreise in ihrem Nacken zog. Narcissa ihrerseits hatte - vielleicht unbewusst - begonnen, ihren Unterleib gegen seinen zu bewegen.
Zwar waren sie beide noch immer voll bekleidet, doch selbst durch mehrere Lagen Stoff war ihm, als würde seine Haut versengt werden. Es dauerte nicht lange, bis er ihren Bewegungen begegnete. Bald waren sie eine Einheit, getrieben von einem uralten Rhythmus, den nur sie in ihren Köpfen hören konnten.

Severus spürte ein beinahe unerträgliches Verlangen in sich aufsteigen. Er wollte sie auf den Rücken werfen, wollte ihr das Kleid zerreißen und sie endlich nehmen. Kurz und heftig. Nur damit das Brennen in seinen Lenden endlich aufhörte.
Er hätte diesem Impuls beinahe nachgegeben, als er erkannte, dass genau darin der Unterschied zwischen Liebe und dem lag, was er bisher gekannt hatte. Unter Aufbietung enormer Selbstbeherrschung stieß er Narcissa sanft von sich.

"Was ist?", fragte sie. Sie atmete schwer und stoßweise, als hätte sie einen weiten Lauf hinter sich.

"Nicht ...", keuchte Severus. "So geht das nicht. Es wird viel zu schnell vorbei sein und ... und wir haben nur eine Nacht."

"Aber ...", hob sie zu Sprechen an, doch Severus beugte sich über sie und legte einen Finger auf ihre Lippen. Inzwischen wusste er, was er tun würde.

"Geh zum Bett und leg dich hin", flüsterte er in ihr Ohr.

Und sie gehorchte. Stand auf, ging zum Bett und legte sich hin. Ohne dabei auch nur die Schuhe auszuziehen.

Severus folgte ihr und legte sich neben sie. Vielleicht sollte sie sich ausziehen', dachte er. Doch es war gleichgültig. Bei dem, was er mit ihr vorhatte, würde es keine Rolle spielen, ob sie ihr Kleid trug, oder nicht.

"Was hast du vor?"

"Vertrau mir." Und damit drehte er sie sanft auf die Seite, bis sie mit dem Rücken an seiner Brust lag. Er schob einen Arm unter ihren Kopf. "Ist es so bequem für dich?" Sie nickte.

"Okay." Er atmete tief durch, versuchte das Gefühl von seinem Körper an ihrem in seiner Erinnerung zu speichern, um noch lange Zeit davon zehren zu können. Er legte seine Hand auf ihre Hüfte und folgte von dort aus einer Falte ihres blauen Kleides hin zu ihrem flachen Bauch. Für einen Moment lagen sie einfach nur da, als sei es das Normalste der Welt, das sie hier und jetzt zusammen waren. Hätten sie Zeit gehabt - viel Zeit, vielleicht ein ganzes Leben - dann wäre Severus jetzt gerne so eingeschlafen. Doch sie hatten kein Leben, sie und er. Ihr Leben gehörte einem anderen, einem unmenschlichen Monstrum, das wohl noch immer unten in der großen Halle trohnte und sich seiner Macht über sie erfreute. Severus verdrängte diesen Gedanken. So durfte er nicht denken. Niemals. Sonst würde er sterben.

Also dachte er wieder an die Frau in seinen Armen. Langsam ließ er seine Hand über den weichen Stoff nach unten gleiten. Immer tiefer, bis sie an der Stelle zum Liegen kam, an der sich selbst durch ihr Kleid hindurch eine kleine Erhebung abzeichnete. Venushügel. Ein passender Name für diese Stelle. Er verweilte dort für einen Augenblick, dann tastete er sich weiter vor. Immer weiter zwischen ihre Beine und obwohl mehrere Lagen Stoff zwischen ihr und seiner Hand lagen, schloss sie die Augen und drängte sich im entgegen. Für einen Moment erwog er, sie so zum Höhepunkt zu bringen. Doch dann verwarf er den Gedanken wieder. Zu fremd, zu unpersönlich.

Sie stöhnte, als hätte sie einen Verlust erlitten, als er seine Hand zurückzog. "Pst!" Er strich ihr übers Haar. Dann packte er ihren Rock und raffte ihn, bis die Stoffbahnen auf ihrer Hüfte zum Liegen kamen. Erst jetzt sah er ihre Beine. Nicht übermäßig lang, aber schlank. Er berührte die Haut an ihrem Oberschenkel, die von ihren Strümpfen freigelassen wurde. Weich und warm. Unbewusst presste er sich gegen sie und sie erwiderte diesen Druck. Er löste die Strumpfbänder und strich bis zu ihrem Knie herunter. Ihre rechte Kniescheibe wirkte etwas deformiert und eine kleine Narbe an der Seite zeugte davon, dass sie wohl einmal einen Unfall gehabt hatte. Severus mochte dieses Knie auf Anhieb. Jede kleine Unvollkommenheit machte sie in seinen Augen nur noch schöner - menschlicher. Als er an der Innenseite ihres Schenkels wieder nach oben streichelte, stellte sie ein Bein auf, um ihm den Zugang zu dem Teil ihres Körpers zu erleichtern, mit dem sie sich am meisten nach seiner Berührung sehnte. Doch so sehr sie sich auch unter seinen Händen wand, diesen Gefallen wollte er ihr nicht tun. Noch nicht.

Er liebkoste ihre Schenkel, ihre Knie, den schmalen Streifen, der das Bein von ihrer Weiblichkeit trennte. Erst als er sie an dem Punkt angelangt sah, an dem jegliches rationale Denken, jeglicher Wille aus ihrem Kopf verschwunden schien, strich er vorsichtig mit einem Finger über ihren Slip. Selbst bei dieser federleichten Berührung, die kaum eine Sekunde gedauert hatte, konnte er ihre Erregung spüren.

"Bitte ...", keuchte Narcissa, die Augen plötzlich weit aufgerissen, als würde sie ein entferntes Paradies vor sich sehen. Severus blickte in diesen unnatürlichsten aller Blautöne und wusste, dass er selbst sich nicht mehr lange würde beherrschen können.

Sie hätte beinahe aufgeschrieen, als er seine Hand in ihren Slip gleiten ließ und sie endlich berührte. Wie er bereits vorausgesehen hatte, war sie mehr als bereit für ihn. Doch seine Zeit war noch nicht gekommen. Als er sie streichelte, aufmerksam und so konzentriert, als würde er einen besonders schwierigen Zaubertrank brauen, erkannte er eine weitere fundamentale Wahrheit. Liebe bedeutete nicht, nach dem eigenen Glück zu streben, sondern stets das Glück der geliebten Person zu suchen. Und so vergaß er bei einer der wenigen Gelegenheiten in seinem Leben den eigenen Vorteil. Narcissas geschlossene Augen, der leicht geöffnete Mund, das leise Stöhnen, das von Zeit zu Zeit ihren Lippen entwich - das alles erschien ihm plötzlich um so vieles befriedigender, als all seine vorangegangenen Erfahrungen zusammengenommen.

Erst als er eine Hand auf seiner spürte, erwachte er aus seinem Bann. Augenblicklich hielt er in seiner Bewegung inne.

"Was ist ... habe ich etwas falsch ...?"

Doch diesmal war es an ihr, ihn mit einem Lächeln zum Schweigen zu bringen. Als er seine Hand zurückziehen wollte, schüttelte sie den Kopf und hielt sie mit ihrer eigenen zwischen ihren Beinen fest. Dann tat sie etwas, was ihn in einer anderen Situation und mit einer anderen Frau vielleicht in seiner Ehre verletzt hätte: Sie legte ihre Finger auf seine, so dass er ihre Weiblichkeit umschloss und begann sich dann langsam gegen ihrer beide Hände zu bewegen. Zuerst fand er diese Art des Zusammenseins leicht befremdlich, mit steigender Erregung jedoch zunehmend erotisch. Er spürte ihre Feuchte zwischen seinen Fingern, ihren zitternden Körper in seinem Arm, sah den Schweiß, der sich auf ihrer Stirn bildete und den lasziv zurückgeworfenen Kopf.

Mit ihren Bewegungen, die zunehmend heftig und unrhythmisch wurden, wandelte sich auch ihr Gesichtsausdruck. Plötzlich sah sie nicht mehr so aus, als würde sie es genießen, sondern als hätte sie Schmerzen. Ihre Muskeln verkrampften sich, sie stöhnte und warf den Kopf von einer Seite zur anderen.

Severus war, als würde er eine Sterbende im Arm halten. Er wollte mit ihr sprechen, ihr leise beruhigende Worte ins Ohr flüstern, doch er konnte sich nicht rühren. Das einzige, worauf er sich konzentrieren konnte, waren ihre Bewegungen und seine eigene Erregung. Mit weit geöffneten Augen sah er Narcissa an, als er fühlte, wie sie unter seinen Fingern erschauerte. Ihre verspannten Gesichtszüge glätteten sich, während sie leblos in seinen Armen lag. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen und gab ihr ein entrücktes, seliges Aussehen.
Jetzt weiß ich, warum man es "den kleinen Tod" nennt', dachte Severus, als er sie so daliegen sah.

"Danke", flüsterte Narcissa, als sie wieder zu Atem gekommen war.

Das war zu viel. Noch nie hatte sich eine Frau bei ihm für irgendetwas bedankt. Er packte sie an den Hüften, zog sie auf sich und küsste sie mit all jener Leidenschaft, die sich in den letzten Minuten in ihm aufgestaut hatte. Sie brauchte nur wenige Sekunden, bis sie sich von dem Schrecken erholt hatte und den Kuss mit dem gleichen Feuer erwiderte.
Severus strich über ihren Rücken, klammerte sich an ihren Haaren fest und glaubte sich fast von Sinnen, als sich Narcissa plötzlich von ihm löste. Sie sah ihn an, eine stumme Frage auf ihrem Gesicht. Der Ausdruck in seinen Augen war die einzige Antwort, die sie brauchte. Sie rollte von ihm herunter und zog die Schuhe und den Slip aus, den sie noch immer unter ihrem Kleid trug. Dann schwang sie ein Bein über seine Hüfte und verweilte für einen Moment über ihm. Als er glaubte, es nicht länger ertragen zu können, beugte sie sich hinunter und begann, seine Robe aufzuknöpfen. Darunter trug er eine einfache, schwarze Hose, unter der sich seine Erregung bereits mehr als deutlich abzeichnete.

Severus stöhnte, als sie ihn dort berührte und aller störenden Kleidungsstücke entledigte. Auf einmal hatten sie es beide sehr eilig, endlich zueinander zu finden. Später konnte er sich nicht mehr daran erinnern, ob er wirklich geschrieen hatte, als sie sich auf ihn niedersinken ließ.
Der Rock ihres Kleides fiel über seine Brust und seine Beine, ein wogendes Meer aus blauer Seide, als sie begann, sich zu bewegen. Diesmal war er es, der sich unter ihr wand, doch Narcissa war stärker, als er gedacht hatte. Für einen Moment sah es so aus, als würden sie miteinander ringen; dann ergriff sie seine Hände und drückte sie mit ihren nach unten auf die Matratze.

"Langsam", sagte sie leise. "Wir haben nicht viel Zeit ... aber wir haben diese Nacht. Lass sie uns nicht verschenken."

Ihr langes blondes Haar fiel ihr wie ein Schleier vors Gesicht, als sie aufs Neue begann, sich langsam zu bewegen. Seine Beine zitterten, doch er rührte sich nicht. Alle möglichen Gefühle stürzten auf ihn ein und vielleicht war Liebe sogar eines davon. Er vermochte es nicht mehr zu sagen. Irgendwann schloss er einfach die Augen und fühlte, genoss das, was sie mit ihm tat.
Als sie ihre Hände von seinen löste, sah er sie an. Sie hatte sich an den Seiten abgestützt, ihre blauen Augen auf ihn gerichtet. Er zog sie zu sich herunter und küsste sie. Er fuhr ihren Rücken auf und ab und ertastete die Verschlüsse ihres Kleides. Obwohl er eigentlich keine Übung darin hatte, schaffte er es auf Anhieb, sie zu öffnen. Er schob Narcissa von sich und zog die kurzen Ärmel über ihre Schultern. Sie trug keine Korsett und auch keinen BH. Es erschien ihm wahrhaft seltsam, dass er sich erst jetzt für ihre Brüste interessierte. Sie waren kleiner, als er vermutet hatte. Nicht, das ihn das gestört hätte, doch Narcissa hielt plötzlich inne und sah mit einem Blick auf ihn herab, der beinahe entschuldigend wirkte.

Obwohl er sich mittlerweile eigentlich nicht mehr dazu in der Lage fühlte, schenkte er ihr ein Lächeln. So weit er das durch den Schleier, der sich über seinen Augen auszubreiten begann noch erkennen konnte, lächelte sie ebenfalls, als er mit beiden Händen nach ihren Brüsten griff.
Keiner von beiden war mehr fähig zu sagen, wann genau sie begonnen hatten, ihre Bewegungen aufeinander abzustimmen. Für einige Minuten, die Severus jedoch wie eine halbe Ewigkeit, ein wunderbar süßes Paradies erschienen, waren ihre Körper im perfekten Einklang. Sie waren eins, ergänzten sich, verstanden sich blind und ohne auch nur einziges Wort.

Severus nahm längst nichts mehr wahr. Er sah nichts mehr als den Lichtball vor seinen Augen, der immer größer zu werden schien. Größer und heller, bis er direkt vor ihm auftauchte - und explodierte. Just in diesem Moment zerriss ein Schrei die Stille seines Kokons. Im Nebenzimmer begann eine der mächtigen alten Pendeluhren Mitternacht zu schlagen. Er spürte ein Gewicht auf seiner Brust. Narcissa musste auf ihm zusammengesunken sein. Er wollte etwas sagen, doch seine Kehle war wie ausgedörrt. So hob er einen Arm, der sich entsetzlich schwer anfühlte und legte ihn auf ihren Hinterkopf. Seine Augen waren noch immer geschlossen und er dachte gerade darüber nach, sie nie wieder zu öffnen, als eine seltsam emotionslose Stimme sagte:

"Narcissa, Narcissa. Ich wusste gar nicht, dass du ... DABEI ... so laut sein kannst. Verfügt unser Giftmischer am Ende über Qualitäten, die er bisher geschickt vor uns verborgen hat?"

In diesem Augenblick geschahen mehrere Dinge gleichzeitig: Die Uhr hörte auf zu schlagen, Narcissa fuhr mit einem Ruck auf und Severus riss den Kopf nach oben. Lässig an den Türrahmen gelehnt stand Lucius Malfoy mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen. Er trug einen äußerst eleganten, grünen Samtumhang, doch die Flecken, die darauf zu erkennen waren, erinnerten unangenehm an Blut. Severus war zu perplex, um ein Wort herauszubringen. Narcissa jedoch handelte, als hätte sie Situationen wie diese schon dutzende Male gemeistert. Sie stieg von Severus herunter, zog sich die Träger ihres Kleides über die Schultern und angelte nach ihrem Slip.

Dann sagte sie mit einem beinahe geschäftlich wirkenden Ton in der Stimme: "Mitnichten, Lucius. Du hast mir aufgetragen, mich zu amüsieren und das habe ich getan. Ich sehe, dass du ebenfalls deinen Spaß hattest."

Sie taxierte die Blutflecken auf dem Umhang ihres Ehemannes.

"Oh, natürlich, welche Frage. Die Auswahl an Muggeln ist diesmal wirklich exzellent. Schade, dass du nicht dabei warst, Severus."

Erst jetzt dachte der Angesprochene daran, seine Blöße zu bedecken. Hastig zog er seine Hose nach oben und begann etwas unbeholfen, die Knöpfe seiner Robe zu schließen.

Als er nichts erwiderte, bemerkte Lucius: "Noch immer außer Atem? Nun, meine Ehefrau ist ein kleiner Teufel, nicht wahr?"

"Ja", würgte Severus schließlich hervor. "Wirklich ganz außerordentlich."

"Nicht wahr? Leider muss ich sie dir jetzt entführen. Ich habe gerade ein paar alte Freunde gesehen und würde ihnen gerne meine frisch Angetraute vorstellen."

Narcissa würdigte Severus keines Blickes, während sie auf der Bettkante saß und die Schnallen ihrer Schuhe schloss. Erst als Lucius ihr seinen Arm bot, sah sie ihn noch einmal kurz an. Ihr Blick versetzte ihm einen Stich ins Herz. Ihre Augen waren mit einem Mal ebenso kalt wie die ihres Ehemannes und ein überlegenes Lächeln umspielte ihre Lippen.

"Au revoir, Tränkemeister. Wir sehen uns."

Ein schrecklicher Gedanke stieg in ihm auf. Was, wenn sie ihn die ganze Zeit nur belogen und benutzt hatte? Oh, warum hatte er sich nur auf die arroganten Spielchen einer Klasse eingelassen, die er nicht verstand? Er verfluchte sich selbst für seine Dummheit, als er sie an Lucius' Arm hinausgehen sah.

Sie waren bereits an der Tür angelangt, als sich Narcissa noch einmal umdrehte. Ihre Blicke trafen sich nur für den Bruchteil einer Sekunde, doch mit einem Mal wusste Severus alles, was es zu wissen galt.

Er würde alles für sie tun.

Töten, wenn es sein musste.

Und sterben.

THE END


A/N: So, das wars also ... hmmm ... ehrlich gesagt fällt es mir besonders schwer, mich von dieser Story zu verabschieden. Ich habe Severus und Narcissa mittlerweile ins Herz geschlossen und würde ihnen soooo gerne ein Happy End ermöglichen seufz

Naja, ich fänds schön, wenn ich noch ein paar Reviews kriegen könnte. Das doch recht umfangreiche Feedback, dass ich für "Dialogues" bekommen habe, hat mir sehr beim Schreiben geholfen und mir auch immer wieder über diverse Blockaden und eher deprimierende Momente hinweggeholfen. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal herzlich bei euch allen bedanken!

Auf evtl. noch folgende Fragen, Kritik und Unklarheiten werde ich dann per Mail antworten.

Eure Snapeo