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Acht Mächte in Einem Teil 5

Gefunden

„Professor Dumbledore!", ruft eine Stimme durch den Flur. Der alte Zauberer dreht sich um und wartet auf den Mann.

„Was gibt es?" Madey Moody steht keuchend vor dem Schulleiter.

„Ich wollte ihnen sagen, dass wir von den Malfoys noch keine Spur haben. Auch von dem Jungen nicht!"

Beunruhigt hebt der Professor eine Braue an.

„Nun gut. Ihr haltet weiterhin die Augen offen! Ich werde mit Severus reden, vielleicht weiß er, wo der Junge ist." Verwirrt betrachtet Moody den alten Mann.

„Er ist Dracos Pate." Ist alles, was er dazu sagt, bevor er verschwindet.

Mittlerweile sind ein paar Stunden vergangen und zwei Gestalten werden von tiefer Dunkelheit eingehüllt. Sie befinden sich, in einer ihnen, fremden Umgebung - verfolgt von argwöhnischen Blicken. Das diese Gegend, in der sie sich aufhalten, gefährlich und voller Lumpengesindel ist, kann niemand abstreiten.

„Lucius, wohin jetzt?", flüstert die kleinere Gestalt.

„Ich weiß nicht, Ziss. Wir suchen uns erst mal einen Ort zum übernachten. Morgen sehen wir weiter." Somit betreten sie ein Gebäude, dass darauf schließen lässt, ein Hotel zu sein.

Im Inneren stellt sich die Vermutung, als bestätigt heraus. Allerdings nur, wenn man darüber hinweg sieht, dass man das hier keinesfalls als Luxushotel, oder gar Jugendherberge bezeichnen kann. Ratten und anderes Ungeziefer, tummeln sich fröhlich inmitten der Gäste. Die Anwesenden scheint das nicht zu stören, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie es gewohnt sind. Angewidert zieht der Mann eine Grimasse, welche des Mantels wegen, ungesehen bleibt.

„Was kann ich tun?", kommt der Wirt an sie heran getreten. Plump lehnt er sich an den Tisch, hinter sich. Die Stimme und seine Haltung alleine, sagen schon mehr aus, als man überhaupt wissen will.

„Wir hätten gerne ein sauberes Zimmer.", beantwortet die verhüllte Gestalt, die Frage. Und nach einem wiederholten Blick in den Schankraum, fügt er noch einen Satz bei.

„Ohne Ungeziefer!"

Der Wirt lächelt mit seinem zahnlosen Gebiss und winkt, ihm zu folgen. Nach dem sie die knarrende und bedenklich morsche Treppe endlich erklommen haben, stehen sie vor einer Tür. Die Farbe blättert, wie überall, auch hier ab. Mit seinen fetten Schweinefingern, öffnet der Wirt die Tür.

„Unsere Königs – Suite!", quiekt er und stapft die Treppe wieder herunter.

Die Nacht haben die beiden gerade so überstanden. Wenn sie behaupten würden, sich dort wohl gefühlt zu haben, würden sie glatt untertreiben. Und das maßlos! Nun befinden sie sich wieder auf dem Weg ins Nirgendwo. Es dämmert bereits, als ein Schatten durchs Gebüsch huscht und Lucius und Narzissa aufschrecken lässt. Dann können sie eine Silhouette erkennen, die langsam auf sie zu kommt.

„Wer ist da?", knurrt der blonde Mann und zückt seinen Zauberstab. Er würde keine scheu haben und angreifen, wenn nötig.

Der Mond ist aufgegangen und die Wolken die ihn verdeckt hatten, sind vorüber gezogen. Nun bescheint das Mondlicht die fremde Gestalt. Ein Wesen, dass sie noch nie zuvor gesehen haben. Eine Mischung aus Mensch und... Ja, was denn eigentlich?

Die Frau weicht zurück und stößt an den nächsten Baum. Ihr Mann steht unbewegt an der selben Stelle. Nach wie vor, den Zauberstab auf die Kreatur gerichtet. Nun bewegt es sich, in dem es langsam in die Knie geht.

„Verzeiht! Seid ihr die Menschen, Lucius und Narzissa Malfoy?"

Leichter Wind weht durch den riesigen Park, der an das kleine Schloss grenzt. Es liegt verlassen da, kein Fenster erleuchtet. Rascheln geht durch das Unterholz, als ein goldener Nebel erscheint und eine Person daraus hervortritt. Plötzlich, als hätte jemand eine Glocke geschlagen, ist das Schloss belebt und hell erleuchtet.

Langsam läuft Harry den Weg bis zum Haupteingang, um dort von einer Elfe empfangen zu werden.

„My Lord, ihr seit hier?", fragt die Elfe und verbeugt sich tief.

„Ja, ich wollte mich erkundigen, ob Besuch eingetroffen ist?", verwirrt hebt die Gestalt den Kopf.

„Nein, Herr, hier ist keiner erschienen. Wie denn auch? Wir liegen doch gar nicht in der Dimensionsebene der Menschen!" Harry lächelt.

„Ich weiß, Gabriele. Aber es gibt zwei Menschen, die von diesem Ort hier wissen. Und sie haben die Erlaubnis erhalten, hier Zuflucht zu suchen."

Der Schwarzhaarige betritt nun das große Wohnzimmer und sinkt auf eines der Sofas. Gabriele folgt ihm und steht nun neben dem Möbelstück.

„Verzeiht meine Unverschämtheit, aber wer hat denn Menschen erlaubt, unsere Welt zu betreten?"

Die abschätzende Meinung, ist dem Dunkelhaarigen nicht verborgen geblieben. Dennoch, abermals kommt der junge Lord nicht drum herum zu lächeln.

„Der Tod." Die Elfe schluckt. „Verstehe."

Ruhig und wartend, steht das seltsame Wesen nun da und beobachtet die Menschen. Man hatte ihn und einige seiner Kameraden damit beauftragt, die Malfoys zu suchen. Und nach Tagen ist es ihm nun gelungen, den Auftrag erfolgreich zu beenden. Stellt sich nur noch die Frage, wie er es anstellt, diese beiden dahin zu bringen, wo sie hin sollen.

„Woher weißt du, wer wir sind?", fragt nun Mr. Malfoy seinerseits. Die Frau steht nun bei ihm und klammer an seinem Arm. Eigenartig, diese Menschen! Stellt das Wesen erneut fest und lässt sich zu einer Antwort herab.

„Ich bin beauftragt, euch zu suchen und dann in Sicherheit zu bringen. Es heißt, ihr werdet von einem schwarzen Zauberer verfolgt."

Unwillkürlich zucken beide zusammen.

„Und wie heißt du?", will Lucius dieses mal wissen.

„Mein Name lautet Samos. Und meinen Auftrag habe ich von meinem Herrn. Ihr kennt ihn als Harry Potter." Damit fällt die Spannung von den beiden ab und sie seufzen auf.

„Also gut, bring uns dorthin!"

Von Oben sieht die ganze Welt klitzeklein aus. Nichts scheint gefährlich, oder gar unmöglich. Samos hat die beiden auf seinen Rücken genommen und dann mit seinen kräftigen Flügeln abgehoben. Nun fliegen sie bereits seit einer halben Stunde und dieses Wesen hat noch nicht einmal erwähnt, wie lange sie unterwegs sein würden. Doch diese Frage wird beantwortet, als Samos in einen Sinkflug übergeht und sich aus einem Nebel heraus, ein Schloss erhebt. Hell erleuchtet und einladend, strahlt es ihnen freundlich entgegen.

Unruhig rutschen Lucius und Narzissa hin und her.

„Haltet still, sonst fallt ihr runter!", faucht Samos und sinkt noch tiefer. Nun kann man deutlich die Fenster und Bäume sehen. Und ganz klein, einige Personen und andere Kreaturen, die sich im Hof versammelt haben.

Eine Unruhe geht durchs Schloss und auch Harry entgeht das nicht. Er erhebt sich, stellt das Glas Wein zur Seite und nähert sich dem Fenster. Und dann kann er auch verstehen, weshalb die Schlossbewohner so aufgeregt sind. Samos kehrt endlich zurück und mit ihm seine Freunde, Luc und Ziss. Sie sind bereits im Landeanflug und werden in wenigen Minuten im Hof sein.

„Nun denn, lass uns unsere Vermissten begrüßen." Harry spaziert gemütlich durch die Eingangshalle, auf das Tor zu und hinaus auf den Hof. Dort hat gerade Samos gelandet und seine beiden Freunde steigen von seinem Rücken. Als beide unten sind, sehen sie sich um. Etwas nervös, was sie wirklich sehr selten sind. Und dann überspielen sie es mit ihrer kalten Maske.

„Es ist schön, dass ihr wohlbehalten hier angekommen seit!", begrüßt der Gryffindor die beiden. Erleichtert kommen sie auf ihn zu und Narzissa schließt ihn gleich in ihre Arme.

„Jetzt seid ihr in Sicherheit. Weder Voldemort, noch seine Todesser, oder der Phönixorden, werden euch hier finden können!"

Nach einem weiteren Blick über die Schulter, folgen die Malfoys hinein in das Schloss.

Statt ins Wohnzimmer, führt Harry seine Freunde direkt in eines der Gästezimmer. Eines, mit einem großen Schlafzimmer, einem Wohnzimmer und Salon. Natürlich darf auch das Bad mit einer großen Badewanne nicht fehlen. Die Farben sind alle in einem creme- Ton gehalten, dezent abgestimmt mit den restlichen Möbeln aus hellem Holz.

Nachdem Narzissa die Räumlichkeiten abgegangen ist, lässt sie sich auf dem Sofa im Salon nieder.

„Harry, was ist mit Draco? Wir mussten ihn zurück lassen. Die Todesser sind ganz früh aufgetaucht! Wir haben alles stehen gelassen und sind verschwunden!", bricht die blonde Frau die Stille und leise Tränen laufen über ihre blassen Wangen.

„Weißt du, wir wussten, dass sie glauben, dass wir ihn mitgenommen haben, wenn das Haus totenstill daliegt. Wir haben einen Unsichtbarkeitszauber über ihn gelegt und er blieb unentdeckt."

Einen Moment herrscht Schweigen.

„Draco hat einen Brief an Dad geschickt und ich habe ihn dann geholt. Er war völlig am Ende und verängstigt. Mittlerweile geht es ihm besser und er vertraut mir. Er befindet sich in Hogwarts, wohin ich gleich auch wieder gehe. Ich habe ihm versprochen, ihn nicht länger, als zwei Stunden alleine zu lassen. Und ich habe keine Ahnung, wann Dad wieder kommt! Dumbledore nimmt ihn ziemlich in Beschlag.", endet Harry seine Ausführung und betrachtet die beiden.

„Es geht ihm gut und wir kümmern uns um ihn. Versprochen!"

Die Tränen, die noch bis vor wenigen Minuten, über die Wangen der Blonden gelaufen sind, versiegten als sie wusste, dass es ihrem Sohn gut geht.

„Sag ihm bitte, dass es uns gut geht und wir ihn lieben!", flüstert Zissa und lächelt müde. Mit einem zustimmenden Nicken, verschwindet er dann.

Severus Snape schaut schon zum sechsten Mal auf die Uhr. Und das innerhalb einer Minute. Ungeduldig tippt er mit den Fingern auf die Sessellehne. Draco hatte ihm erzählt, das Harry verschwunden ist, zwei Minuten, bevor er kam. Nun ist er also schon seit fast zwei Stunden weg und Draco hängt an seinem Hals und macht sich große Sorgen.

„Onkel Sev! Was, wenn ihm was passiert ist? Wenn ihn die Todesser erwischt haben!"

Der Mann erkennt seinen Patensohn kaum noch wieder. Seit wann interessiert er sich so für seinen Sohn? Schon seltsam, was ein paar Worte alles verändern können. Harry hat ihm erzählt, was an jenem Abend passiert ist. Er selbst hat auch nie verstanden, warum Lucius so handelt. Und weshalb Narzissa mitzog.

Leises Schniefen verrät ihm, dass Draco begonnen hat, zu weinen.

„Beruhig dich, Draco. Harry wird nichts passieren! Wenn es stimmt, was du mir ausrichten solltest, dann ist er dort sicherer, als es sonst ein Ort auf dieser Welt sein kann."

Mit verheulten Augen schaut der Blondhaarige hoch.

„Wir... wirklich?", versichert er sich noch mal. Ein Nicken und er legt seinen Kopf wieder an die Schulter des Mannes.

Die Uhr zeigt nun eine Minute vor elf Uhr. Plötzlich wird der Raum erwärmt und ein goldfarbener Nebel erscheint. Zufrieden grinsend steht Harry im Wohnzimmer und dreht sich nun suchen um. Auf dem Sessel, neben dem Kamin, erblickt er seinen Vater. Und auf dessen Schoß Draco, der zu schlafen scheint.

„Wo warst du so lange? Verdammt, es ist deine Aufgabe, dich um den Jungen zu kümmern, wenn ich nicht da bin!", zetert der Tränkelehrer auch schon los. Davon aufgeschreckt, dreht nun auch der Blonde seinen Kopf und erkennt Harry. Schneller, als Severus schauen kann, hängt sein Patenkind an Harrys Hals und lässt sich trösten.

„Was denn, mein Kleiner? Warum weinst du ?", fragt der schwarzhaarige Junge fürsorglich. Snape schnauft.

„Warum wohl? Weil eine, nicht namentlich genannte Person, sich aus dem Staub macht und ihn alleine lässt!"

Harry wirft ihm einen finsteren Blick zu und widmet dann seine gesamte Aufmerksamkeit, dem Bündel in seinen Armen.

„Draco, hör mal! Ich habe deine Eltern gefunden! Sie sind jetzt an einem sicheren Ort!" Abrupt erstirbt das Schluchzen und der Kleinere schaut in das Gesicht des anderen.

„Ich soll dir was von ihnen ausrichten: Es geht ihnen gut und sie lieben dich."

Ein paar kleine Tränen laufen noch einmal über die Wangen, dann wischt sie sich der Slytherin mit dem Ärmel weg.

„Danke!"

Ende Teil 5

Und, wie war's? Hoffe, es war spannend genug! Freu mich auf eure Kommis!

Bye, eure Mitani

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