Über die Freunde und Feinde von damals

Harry schlich sich zurück ins Kaminzimmer und sah sich vorsichtig um, ob nicht noch jemand von den älteren Weasleys auf war, der meinte, ihn ins Bett schicken zu müssen. Dann fiel sein Blick auf Ron und Hermine, die auf einem Sessel saßen. Harry musste grinsen und zog erwartungsvoll die Augenbrauen hoch, als Ron ihn anblinzelte: „Na, mein Freund! Was geht denn hier ab?"

Ron lächelte verlegen. Hermine hatte sich in seinen Arm gekuschelt und ihre Beine über Rons Knie und die Sessellehne gehängt.

„Haben wir etwa nicht mehr genug Sessel frei?"

„Sehr witzig, Harry! Ihr war kalt!"

„Ja, natürlich!" Harry musste sich jetzt echt bemühen, nicht laut los zu lachen, „Naja, mich stört´s nicht!"

„Echt nicht? Ich meine ... vielleicht denkst du ... aber es ändert sich ja nichts ... und eigentlich war ja auch gar nichts!"

„Ron, ganz ruhig! Natürlich stört mich das nicht! Ich find das süß!"

„Sag doch nicht süß!" Ron runzelte ärgerlich die Stirn. Hermine öffnete langsam die Augen und erblickte Harry: „Oh ... oh ..."

„Na, ausgeschlafen? Also, wenn ihr fit seid, könnt ihr mitkommen, aber wenn ihr lieber hier sitzen bleiben wollt ..." Die beiden hüpften ungeschickt und sich gegenseitig anstoßend aus dem Sessel: „Nee, klar, gehen wir!" Geschäftig beugten stellten sie sich neben das Denkarium.

„Und, ihr wollt echt mitkommen?" Harry sah Ron und Hermine an, welche unsicher von einem Fuß auf den anderen traten und misstrauisch das Denkarium ansahen.

„Klar." sagte Ron wenig überzeugt und schluckte.

„Bist du sicher, dass uns da drin nichts passieren kann?" flüsterte Hermine.

„Ja, todsicher!" sagte Harry und grinste, als die beiden ihn empört ansahen. Er trat auf sie zu und streckte ihnen die Hände entgegen: „Wenn wir uns gut aneinander festhalten, sagte Remus, bleiben wir zusammen."

Sie stellten sich dicht zusammen und fassten sich an den Händen.

„Jetzt beugen wir uns gleichzeitig über die Schale!" befahl Harry und die drei lehnten sich über den Tisch.

Der Sog begann und Harry spürte, wie Hermine sich an seiner Hand festkrallte. Rons Finger waren ganz kalt und er hielt die Luft an, als sich um sie herum alles zu drehen begann. Es war, als würde etwas sie herumwirbeln, ohne, dass sie sich wirklich bewegten. Hermine quiekte einmal überrascht auf, dann schlugen sie auf grasbedecktem Boden auf.

„Au! Ron, das war mein Fuß!"

„Und meine Rippe!" Ron und Harry waren fies zusammengestoßen und Hermine rollte sich gerade seitlich weg, um nicht auch noch einen Tritt abzubekommen. Dann stand sie auf, klopfte ihre Hose ab und zog ihren Zauberstab: „Also, wo sind wir?"

„Hermine, den kannst du wegstecken. Ich glaub nicht, dass er hier drin funktioniert."

„Ich fühl mich aber sicherer so."

Harry und Ron sahen sich um.

„Wir sind auf dem Schulgelände. Da sind die Gewächshäuser und dort ist die Peitschende Weide." Sie hörten aus der Ferne eine Glocke.

„Schulschluss." stellte Ron fest, „Gut, dass es noch hell ist. Sonst würde ich erwarten, dass hier gleich ein Werwolf um die Ecke kommt."

„Da kommt aber wirklich jemand. Dort hinten!" Hermine deutete zum Schultor.

Sie beobachteten eine Weile die näher kommende Gestalt und erkannten Remus Lupin.

„Doch der Werwolf!" meinte Ron.

Remus lief mit gehetztem Gesichtsausdruck auf die Weide zu und murmelte panisch: „Jetzt mach schon, Peter!"

„Es ist Vollmond!" sagte Ron.

„Der Arme! Was er immer für einen Stress gehabt hat!" meinte Hermine mitleidig, „Also, wo ist Sirius? Der hat doch die Erinnerung hier hinein gedacht."

„Vielleicht ist es Remus´ Erinnerung." überlegte Harry, „Das werden wir merken, wenn wir ihm folgen müssen. Man wird immer hinter der Person hergezogen, die den Gedanken bewahrt hat."

Hermine rümpfte die Nase: „Ich will aber nicht wieder in die Heulende Hütte! Ganz ehrlich!"

Remus war keuchend in sicherem Abstand zur Weide in die Knie gegangen und sah sich panisch um: „Hoffentlich hat er mich nicht gesehen!"

„Wer?" fragte Ron prompt, doch die anderen beiden zuckten mit den Schultern. Irgendwo raschelte es.

„Peter, bist du das?" flüsterte Remus und im nächsten Moment krabbelte ein Junge aus dem Gebüsch: „Tschuldigung! Ich musste vor Filchs Katze abhauen. Dieses elende Vieh!"

„Du könntest ja als Mensch hier runter kommen!" knurrte Remus, „Jetzt drück schon den verdammten Knopf!"

„Ich hatte Schniefelus auf den Fersen, du Ochse! Du wirst auch von mal zu mal unfreundlicher!" fauchte Peter, stand auf und schüttelte sich.

„Wenn er gleich kommt, Peter, und mich sieht, dann ..."

„Was dann? Frisst du mich dann beim nächsten Vollmond?"

Remus zuckte zusammen und Peter machte sich endlich daran, sich in eine Ratte zu verwandeln und lief zum Baum hin.

„Wurmschwanz!" zischte Ron, „Wieso mochten die ihn überhaupt? Der war doch ätzend!"

„Sie brauchten ihn eben!" stieß Harry zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Vom Schloss her drangen Stimmen.

„Mach schon, Peter!" bat Remus und endlich stand die Weide still. Er hastete zum Eingang, schlüpfte hindurch und der Baum begann wieder zu schlagen. Peter verwandelte sich zurück und schüttelte seine Haare, in denen ein paar Blätter steckten.

„Na, Black, wo ist er denn nun, dein kleiner Freund?"

„Snape?" riefen Hermine und Ron gleichzeitig aus.

„Ja, natürlich, wer denn sonst!" sagte Harry zornig und ging ihm ein paar Schritte entgegen.

„Er wird dir doch nicht verloren gegangen sein?"

„Halt die Klappe, Schniefelus!"

„Schniefelus?" Ron lachte auf und auch Harry musste grinsen: „Gute Idee, oder?"

„Phantastisch!" sagte Hermine grinsend, „Er sieht echt so aus!"

„Er ist voll schleimig!" Ron schüttelte den Kopf, „Und der wird mal Lehrer! Ist doch echt nicht zu fassen!"

Snape, Sirius und auch James kamen näher.

„Ich weiß, dass er hier her gelaufen ist. Das macht er jeden Monat! Was hat das wohl zu bedeuten, Black? Einmal im Monat verschwindet dein Freund und taucht einen Tag später wieder auf, völlig fertig und zerkratzt!"

„Er weiß es!" sagte Hermine.

„Snape, red keinen Müll! Was willst du sagen? Was passt dir an Remus nicht?" mischte sich James ein und stellte sich neben Sirius, welcher vor Wut schnaubend, Snape nicht aus den Augen ließ.

„Nicht so dicht, Potter; der Kerl hat schon einen Freund! Was würde denn der kleine Waschlappen dazu sagen, wenn du ihn wegen dem Allstar Potter sitzen lässt, Black?"

„Ich brech dir alle Knochen, wenn du so was noch mal behauptest!" Sirius wollte sich auf Snape stürzen, doch James hielt ihn zurück. Er zückte seinen Zauberstab und richtete ihn auf Snape: „Also, Schniefelus! Hast du noch irgendwas Intelligentes, das du von dir geben kannst, oder können wir wieder zurück zur Schule gehen?"

Snape grinste bösartig und strich sich eine fettige Haarsträhne aus dem Gesicht: „Du bist ja aus dem Schneider, Potter. Du hast mittlerweile eine Freundin. Zwar ein kleines, dreckiges Schlammblut, aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Nur, was machen wir jetzt mit Black und Lupin? Sollten die beiden etwa ...?"

„Ist der unverschämt!" entfuhr es Hermine, „Hört euch das mal an!" Harry und Ron schüttelten die Köpfe.

„Ach, da ist ja auch der kleine Pettigrew. Hast es immer noch nicht satt, hinter diesen aufgeblasenen Fröschen her zu kriechen?" Überraschenderweise sagte Peter milde und mit abschätzendem Blick: „Du kannst mich, Schniefelus! Dir hör ich doch gar nicht zu!"

„Und das solltest du auch nicht!" zischte James Sirius zu, den er noch immer am Arm hatte, „Wir müssen ihn hier weg kriegen, damit zu Remus können, bevor es dunkel wird." Sirius nickte und entspannte sich etwas.

„Lass uns gehen, Schniefelus! Du hast sicher noch ein kleines Gift, das du zu Ende mischen musst!"

„Und du mal wieder ´ne Strafarbeit, Potter? Wie kann ein einzelner Mensch nur so dämlich sein!" fauchte Snape und richtete seinen Blick auf die Weide, „Ist er da drin?"

„Ja, natürlich, Schniefelus! Remus hockt sich einmal im Monat in einen Baum, dem andere Schüler nicht näher als zehn Meter kommen können! Das ist die absolut logischste Erklärung, die ich je dafür gehört habe!" rief Sirius verächtlich. Snape wirbelte herum: „Du weißt auch immer alles besser, nicht wahr, Black? Aber kein Wunder, dass du dich hier an der Schule immer so aufspielen musst! Zuhause mag dich ja keiner! Da hört dir keiner zu und keiner interessiert sich für dich und deine kleinen Problemchen und ...!"

„AAAHH!" Sirius hatte sich auf Snape gestürzt und ihn mit einem Faustschlag zu Boden gestreckt. James und Peter sprangen hinzu und wollten ihren rasenden Freund von Snape herunter ziehen.

„Lasst mich los! Ihr habt gehört, was er gesagt hat! Ich lass mir das nicht gefallen!" keuchte Sirius und boxte nach allen Seiten. Snape wand sich und kroch ein Stück weiter: „Kein Wunder, Black, dass sie dich daheim nicht leiden können! Du kannst dich ja nicht mal vernünftig duellieren!"

Da riss Sirius seinen Zauberstab hoch und schrie: „Impedimenta!" Und Snape wurde mit einem Knall durch die Luft geschleudert. Er landete mit einem Aufschrei genau unter den Ästen der Peitschenden Weide.

„Nein!" rief James. Der Baum hatte Snape bereits eine verpasst und er taumelte näher an den Stamm heran.

„Es dämmert!" flüsterte Hermine kaum hörbar.

„Da ist ein Loch im Stamm, Schniefelus! Schau doch mal, vielleicht kannst du dich da hineinretten vor dem bösen, bösen Baum!" brüllte Sirius und seine Augen glitzerten wahnsinnig.

James starrte ihn zwei Sekunden lang an, dann rannte er los. Er duckte sich, so gut es ging, unter den schlagenden Ästen hindurch, wurde aber trotzdem getroffen und zurückgeworfen. Snape hatte währenddessen den Stamm erreicht und drückte sich ans Holz. Er wimmerte und blutete aus einer großen Wunde an der Schläfe.

„Du wolltest doch einem Geheimnis auf die Spur kommen, Schniefelus! Du darfst es jetzt am eigenen Leib erfahren! Geh nur durch den Gang! Ich verspreche dir eine Überraschung, die du nie vergessen wirst!" schrie Sirius.

Peter hatte sich heimlich davon gemacht, was Ron mit einem Schnauben quittierte.

„Dein Vater rettet ihn, oder?" flüstere Hermine und sah zu Harry auf. Dieser nickte.

„Severus, komm weg da!" rief James, „Wage es ja nicht und kletter in diesen Baum!"

Snape jaulte, als ein kleiner Zweig ihm quer übers Gesicht peitschte.

„Warte, ich hol dich!"

„Lass ihn doch da verrecken!" sagte Sirius und die Kälte in seiner Stimme erschütterte James wie auch die drei Besucher dieser Szene bis ins Mark. James machte einen weiteren Versuch, zu Snape vorzudringen. Es gelang ihm, er packte den Jungen am Arm und stieß ihn von der Weide weg. Snape, anstatt sich seinerseits um James zu kümmern, ging auf Sirius los, welcher fassungslos zu seinem Freund starrte, der von der Weide jetzt kräftig malträtiert wurde.

„Du mieser, kleiner ..."

„James!" flüsterte Sirius.

„James, es tut mir Leid!" brüllte er dann und stürzte zu seinem Freund, welcher mittlerweile zu Boden gegangen war. Er packte ihn an den Armen und zog ihn fort von den prügelnden Ästen, nicht ohne ein paar ordentlich Schläge abzubekommen. Nun lagen beide am Boden, völlig fertig und blutend. Snape starrte sie wutentbrannt an: „Das vergess ich dir nie, Potter! Ich lass euch heute in Ruhe, aber ich versprech dir, dass ich euer Geheimnis noch lüften werde!" Er drehte sich um und humpelte Richtung Schloss.

Sirius robbte zu James und streckte eine Hand nach ihm aus: „Jamie?"

James stöhnte und presste eine Hand auf seinen blutenden Arm: „Mann, Sirius, du musst dich echt zusammenreißen! Ich weiß ja, dass du es nicht leicht hast, aber lass dich von ihm nicht so provozieren! Wenn er da rein gegangen wäre ... Remus hätte ihn zerfleischt! Der Mond geht nämlich grad auf! Und dann ... dann hättest du einen Mord am Hals!"

Sirius legte den Kopf auf den Boden und starrte in den Himmel. James wandte sich zu ihm und sah ihn an.

„Du hast ihn ja gerettet!" sagte Sirius tonlos.

„Ja, für dich! Ich will doch nicht, dass dir irgendwas passiert!"

Sirius sah ihn an: „Wirklich?"

„Wirklich!" Sie reichten sich die Hand und ließen sich dann wieder keuchend ins Gras fallen.

„Wo ist Wurmschwanz? Diese feige Ratte hat sich doch tatsächlich verzogen!"

„Mich interessiert eher, was Moony dazu sagt, wenn wir schon ganz zerschunden bei ihm ankommen!

„Dann hat er ja gar keinen Spaß mehr mit uns!" Beide lachten leicht.

Harry lächelte und Hermine wischte sich einmal über die Augen. Auch Ron war sichtlich gerührt. Langsam begann das Bild zu verschwimmen.

„Was ist das?" Hermine fasste Harrys Arm.

„Wir werden zurückgezogen; die Erinnerung ist zu Ende. Halten wir uns besser wieder fest; sonst geht einer verloren!"

Ron stellte sich zu ihnen und legte ihnen die Arme um die Schultern. Als das Heulen eines Wolfes die Stille zerriss verblassten die drei und flogen zurück in ihre Zeit. Sie kamen alle etwas schwer atmend im Kaminzimmer an.

„Hey!"

Sie zuckten zusammen und Remus, der es sich auf einem Sessel gemütlich gemacht hatte, grinste sie an: „Wo wart ihr denn gerade?"

„Da drin. Wo denn sonst?" Ron zeigte auf das Denkarium und Remus lächelte nachsichtig: „In welcher Erinnerung, Ron."

„Mein Dad hat Snape gerettet!" sagte Harry und Ron kicherte: „Schniefelus!"

Remus grinste: „Sehr passender Name, nicht? Das war übrigens eine Erinnerung, die ich ergänzt habe. Der erste Teil ist von mir, der zweite von Sirius. Ist mehr aus Versehen passiert, als ich gemerkt, wo und wann ich bin, hab ich gleich daran denken müssen."

„Sie war gut!" sagt Hermine und die Jungen sahen sie verständnislos an, „Also, ich meine jetzt nicht, gut, so wie ich ein spannendes Buch gut finde, sondern sehr ... na ja, angefüllt mit Gefühlen. Ich konnte euch alle so gut verstehen und ... es ist schwer zu erklären!"

„Ich weiß aber, was du meinst, Hermine!" sagte Remus, „Also, wollt ihr jetzt schlafen gehen oder trinkt ihr noch einen Tee mit mir?"

„Kriegen wir Schokolade?" fragte Ron frech und Remus sah ihn stirnrunzelnd an: „Leute, ihr nutzt mich schamlos aus!"

Ron zuckte mitleidslos mit den Schultern und Remus kramte ergeben in seiner Manteltasche. Verlegen reichte ihm Harry die angebrochene Tafel. Remus warf ihm einen gespielt tadelnden Blick zu und verteilte dann die Schokolade.

„War das ... dieses Ereignis, das Snape meinte? Aber, ich dachte, damals wäre er hinter dein Geheimnis gekommen und wäre sofort zur Schulleitung gelaufen."

Remus schüttelte betrübt den Kopf: „Sirius hat Snape mehr als einmal in Lebensgefahr gebracht. Was ihr gesehen habt, was sozusagen die harmlose Variante. Danach hielten beide für einige Wochen die Finger still, doch Snape ließ es keine Ruhe, dass er nicht herausfinden konnte, was mit mir los war. Obwohl ich ihn sogar in meiner Funktion als Vertrauensschüler ernsthaft gebeten habe, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Und dann, etwas später, kam es zum Showdown."
„Moment mal. Sie waren Vertrauensschüler; sprich: Die Erinnerung spielte in Ihrem fünften oder sechsten Schuljahr."

„Ja, sechstes." Remus sah Hermine ermutigend an, so wie er es etliche Male im Unterricht getan hatte.

„Aber im sechsten Jahr waren James und Lily noch nicht zusammen. Das hat uns Harry erzählt. Wen hat Snape gemeint, als er von James´ ... Schlammblutfreundin sprach?"

Die Jungen machten ein erstauntes Gesicht, doch Remus nickte nachdenklich: „Du hast Recht, Hermine. Aber es ging trotzdem um Lily. Sie wurde natürlich mit mir zur Vertrauensschülerin ernannt, was James damals sehr gestört hat. Eigentlich ein hübsches Kompliment, das er mich als Konkurrenz gesehen hat, aber er hat auf so ziemlich jeden, der Lily näher kam, eifersüchtig reagiert. Er hat auch immer versucht, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen und etwas zu tun, das ihr vielleicht gefallen könnte.

Lily war nicht ganz so gut im Fliegen. Sie war immer etwas zu vorsichtig. Das hat James sofort gemerkt und für sich genutzt. Als Lily einmal unsicher schlingernd über den Rasen flog, hat James angeboten, ihr zu helfen. Sie hat natürlich abgelehnt; sie konnte ihn nicht ausstehen und war fest davon überzeugt, dass er diese Gelegenheit für eine weitere Angeberei nutzen würde. Aber James war einmal wirklich vernünftigund ließ sich weder von ihr wegschicken noch zu irgendetwas Dämlichem hinreißen. Es hat sie auf seinen Besen gezogen und ist mit ihr geflogen. Er muss auch nicht allzu viel Schwachsinn geredet haben, denn Lily war komplett beeindruckt. Sie war hin und weg, denn wenn es etwas gab, das James wirklich konnte, dann war es Fliegen. Er hat sie damit verzaubert."

„Woher weißt du das so genau?" fragte Harry misstrauisch und Remus lachte: „Also, nach all der Arbeit, die wir drei immer mit ihm hatten, haben wir uns das nicht entgehen lassen wollen. Wir haben unter dem Tarnumhang gesteckt und aus sicherer Entfernung zugeguckt."

„Und Snape anscheinend auch?" sagte Ron.

„Ja, und er schloss, dass Lily doch endlich angebissen hat. Das stimmte zwar nicht ganz, aber immerhin hielt sie James nach der kleinen Flugaktion für einen nicht mehr ganz so großen Trottel. Sie haben da angefangen, ab und an zusammen Hausaufgaben zu machen und sich wie normale Menschen zu unterhalten. Deswegen konnte Dumbledore sie beide auch zu Schulsprechern machen, ohne, dass sie sich die Köpfe einschlugen. Und dass sie sich dieses Amt geteilt haben, hat dann sein Übriges dazu beigetragen."

„Aber miteinander gegangen sind sie erst im siebten Jahr?" Hermine runzelte die Stirn.

„Nun, man wird nicht von heute auf morgen vom leicht überheblichen Freigeist zum verantwortungsbewussten Schulsprecher, Hermine. James hat noch einiges rein gehauen; mit uns dreien natürlich. Und Lily hat sich immer noch mit ganzem Herzen dagegen gesträubt, sich in den Schwarm der halben Schule ernsthaft zu verlieben, obwohl sie die besseren Gründe gehabt hätte. Die anderen sahen James schließlich immer nur als lustigen Unruhestifter und als Quidditchspieler."

„Nur die halbe Schule?" fragte Ron belustigt und Remus lächelte: „Naja, die andere Hälfte lag Sirius zu Füßen."

Sie schwiegen eine Weile und Harry schloss die Augen, um die Geschichten, die Remus erzählte, in Bilder zu fassen. Es war schön, von seinen Eltern zu hören; wie sie sich damals angezickt und dann irgendwie zusammen gerauft hatten.

„Warum sind Sie nicht Schulsprecher geworden?" wollte Hermine wissen.

„Ich wollte nicht. Ich hatte schon arge Gewissensbisse, den Posten des Vertrauensschülers einzunehmen. Ich dachte, das wäre doch irgendwie zu ironisch: Der, mit dem größten und gefährlichsten Geheimnis, spielt Anlaufstelle für die Probleme der gesamten Schülerschaft."

„Aber Sie haben es doch nicht gespielt!" erklärte Hermine entrüstet, „Sie haben so etwas wirklich drauf!"

„Danke!" Remus lächelte, als auch Harry und Ron heftig nickten, „Trotzdem fühlte ich mich nicht danach. Ich hatte mich von meinen Freunden zuvor überreden lassen, Vertrauensschüler zu werden, doch im siebten Jahr lehnte ich ab. Ich wollte lieber lernen, da ich zu der Zeit noch die Hoffnung hatte, wenn ich mit den fantastischsten Noten ankäme, die die Leute je gesehen hätten, dann wäre es ihnen egal, ob ich ein Werwolf bin. Außerdem sagte McGonagall mir, dass James die Alternative wäre und da war für mich die Sache klar. Wenn wir Lily und James noch während unser Schulzeit verkuppeln wollten, musste er Schulsprecher werden!"

Die drei sahen ihren Lehrer bewundernd und erfreut an.

„Aber Snape hat es doch heraus gefunden und obwohl ihr so gut miteinander befreundet wart, hat Sirius ihn trotzdem noch einmal ..." Harry sah Remus verständnislos an.

Dieser seufzte: „Es war alles nicht so leicht! Sirius hatte es nicht einfach zu Hause. Er kam nach Hogwarts und war fest davon überzeugt, hier ebenso zu scheitern und den Anforderungen nicht entsprechen zu können, wie es bei ihm daheim immer der Fall gewesen war. Wir haben ihm natürlich geholfen. Nachdem er aufgehört hatte, uns beziehungsweise James vor den Kopf zu stoßen.

Wisst ihr, James hat uns drei irgendwie zusammen gebracht. Nie hätten wir uns auch nur ansatzweise mal länger unterhalten, wenn James nicht beschlossen hätte, wir würden eine echt gute Truppe abgeben. Er hat uns zusammen gehalten und uns über all unsere Macken hinweg geholfen, so dass sich eine echte Freundschaft entwickeln konnte. Zwischen ihm, dem beliebten, fröhlichen, glücklichen Jungen und Sirius, der seine Unsicherheit immer mit Aggressivität und Desinteresse überspielt hat und der keine fünf Minuten still sitzen konnte und Peter, dem kleinen, viel zu schüchternen Jungen, der eine offensichtliche Zielscheibe bot und mir, dem Werwolf, der niemanden erzählen durfte, warum er nachts schreiend aufwachte. Ich würde sagen, wir müssen alle ziemlich geschockt haben, aber Dumbledore hat sich wahrscheinlich etwas dabei gedacht, uns in einen Schlafsaal zu stecken."

Remus´ Blick richtete sich abwesend auf den Kamin, dessen Feuer schon lange erloschen war: „Wir mussten uns ordentlich zusammenraufen, doch irgendwann waren wir unzertrennlich. Und wir hatten keine Geheimnisse mehr voreinander; jedenfalls nicht sehr lange. Wir erzählten einander alles und wir halfen uns bei unseren Problemen. Ich gab Peter Nachhilfe und James holte Sirius in den Ferien zu sich nach Hause, damit er seine Familie nicht die ganzen Ferien ertragen musste."

Die Blicke von Harry und Ron trafen sich und sie grinsten sich an.

„Sirius hat uns mit seinen irren Ideen immer auf Trab gehalten und Peter war immer der, der getröstet und aufgemuntert hat, wenn mal wieder alles schief gehen wollte. Wir haben einfach zusammengepasst, doch heute scheint mir, dass man manche Dinge, so sehr man sich auch an sie gewöhnt hat, nicht loswerden kann. Ich, nur als Beispiel, stehe heute noch manchmal da mit so einem verdammten Kündigungs- oder Ablehnungsschreiben in der Hand und obwohl ich weiß, dass mir das nichts kann und dass das nichts Neues ist, könnte ich ausrasten.

Und für Sirius war es immer schwer, sich selbst, seine Freunde und seine Familie auf einen Nenner zu bringen. Er hat sich uns anvertraut und ich glaube nicht, dass er viel geheim gehalten hat, doch ... manchmal brach es sozusagen noch aus ihm heraus. Er hätte mich nie absichtlich verletzt, doch wenn Snape diesen wunden Punkt bei ihm traf und nur lange genug weiter bohrte, dann verlor Sirius, auch nach all den Jahren der Unterstützung und Freundschaft, manchmal die Kontrolle.

Er hat sich mit Snape damals duelliert und Snape hat ihn entwaffnet, da Sirius zu aufgebracht war. Da ihm der Triumph natürlich nicht genug war, hat er wieder gefragt, was mit mir los wäre. Natürlich war Vollmond und natürlich war ich bereits in der Hütte, während James bei einem Gespräch mit McGonagall war und Peter einen kleinen Kampf mit Snapes Spießgesellen auszustehen hatte. Sirius wollte mir in dieser Nacht allein Gesellschaft leisten und als Snape ihn genug provoziert und gedemütigt hatte, drückte Sirius den Knopf an der Weide und wies ihn an, ihm zu folgen."

Hermine schüttelte entsetzt den Kopf, „Ich kann das nicht verstehen!"

„Wirklich nicht, Hermine?" fragte Remus leise, „Wie nannte Malfoy dich einmal?"

Hermine zuckte zusammen.

„Kannst du dich noch daran erinnern, was du damals fühltest?"

„Keine Wut!" fuhr Hermine auf, dann wurde sie ruhiger, „Aber ... ich war so erschrocken und verletzt und ..."

„Du warst traurig. Ich denke mal, Ron war fuchsteufelswild, als er versuchte, Malfoy zu verhexen." Ron nickte grimmig.

„Wenn man dir so etwas jeden Tag sagen würde, Hermine,in diesem Tonfall, mit dieser Verachtung. Und du wüsstest, es wäre todernst gemeint. Und du wüsstest, es stimmt nicht, da du gut bist; im Zaubern, im Lernen, in überhaupt allem ... was würdest du tun? Ich will nicht behaupten, dass du genauso gehandelt hättest oder handeln würdest, aber ich hoffe, dass du jetzt ein bisschen verstehen kannst, warum dieses Verhalten Sirius damals so getroffen hat."

„Man muss da einfach drüber stehen!" sagte Hermine leise und Harry flüsterte noch leiser: „Aber das tust du immer noch nicht! Du hast Tränen in den Augen!" Hermine senkte den Kopf.

„Ich wollte dich nicht verletzen!" sagte Remus beunruhigt, „Ich wollte nur erklären, wie ..."

„Ich verstehe es!" sagte Hermine und hob den Kopf, „Glauben Sie mir, ich verstehe es!"

„Er hat damals nicht an dich gedacht!" nahm Harry schließlich den Faden wieder auf.

„Nein, das hat er nicht. Einmal hat er das nicht, denn sonst hat er es immer getan! Ihr müsst euch vorstellen, was meine Freunde für mich alles auf sich genommen haben. Solange sie sich nicht verwandeln konnten, hat mich mindestens einer, aber so oft es ging alle drei, morgens von der Weide abgeholt und später haben sie schon drin auf meine Rückverwandlung gewartet und James hat mich immer in den Arm genommen.

Das war etwas, das er uns beigebracht hatte. Niemand von uns war gut darin, seine Gefühle zu zeigen oder gar jemanden zu umarmen; für James war das immer selbstverständlich. Er fragte immer, wo ich mich verletzt hätte und dann nahm er mich in den Arm, da er meinte, das bräuchte ich jetzt. Nachdem Madam Pomfrey sich nicht mehr so intensiv um mich gekümmert hatte; auf mein eigenes Bestreben hin; haben sie mich verarztet und heimlich im Krankenflügel abgeliefert. Sie haben mich im Unterricht schlafen lassen und sich aus einem uralten Buch einen einfachen Zauber angeeignet, durch den sie mit meiner Stimme sprechen konnte. Zugegeben, die Antworten, die sie gaben, wenn ich aufgefordert wurde, waren nicht halb so gut, wie meine es gewesen wären, aber darauf kam es ja nicht an."

Er grinste und Harry musste lachen: „Ihr habt echt alle reingelegt, oder? Keiner hat gemerkt, dass ihr es irgendwann alle wusstet?"

Remus schüttelte den Kopf: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dumbledore es nicht zumindest geahnt hat.Aber er hat uns nie gefragt. Von den Animagi hat er nicht gewusst; aber ich denke, er wusste, dass ich meine Freunde irgendwann eingeweiht hatte."

Remus´ Augen leuchteten, als er fortfuhr: „Eines Morgens kam ich aus der Weide, zerschunden und zerkratzt und nur Sirius wartete auf mich. Wir haben uns immer etwas vorsichtig behandelt. Ich wusste, dass er zu Wutausbrüchen neigte und er hatte das Gefühl, ich würde ihn nicht ernst nehmen, da ich immer so ruhig blieb.

Er stand da also; allein, ohne James, was wirklich ungewohnt war. Und er guckte mich an und sagte: „Na, Moony!" Ich hatte meinen Spitznamen damals als erster weg. Und er fragte etwas unsicher, wo ich mich verletzt hätte und dann hat er mich umarmt. Linkisch und ungeschickt. Er meinte, er müsste James heute einmal vertreten und ich habe damals beinahe weinen müssen Nach Vollmond war ich sowieso immer etwas sentimental und geschafft, aber das hat mich wirklich berührt. Wir haben dann die meisten Kurse zusammen besucht.

Sirius hatte immer etwas wirre Fächerkombinationen. Entweder suchte er sie aus, um mit seinen Freunden zusammen zu sein oder, weil irgendein Mädchen in dem Kurs saß, mit dem er flirten wollte. Das klingt jetzt schlimmer als es ist, aber dadurch hatte er viele, schwierige Fächer, in denen er sich schließlich gezwungen sah, zu bestehen, um sich selbst zu beweisen, dass er dazu in der Lage war. Also haben wir viel zusammen gelernt und ich konnte stolz sagen, dass ich der Einzige neben James war, den er um Hilfe bei seinen Aufgaben bat und den er nicht anzickte, wenn er ihm einen Fehler aufwies.

Ich hätte nie gedacht, dass seine Wut über Snapes verletzende Worte doch wieder einmal über seine tiefe Freundschaft zu mir triumphieren konnten, doch so war es. Ein einziges Mal war es noch so.

James hat es geahnt. Er saß bei McGonagall und Sayers, unser Zaubertranklehrer, hat sich bei ihr beschwert, dass Snape bei seinem Abendkurs fehlte, da hat James es gewusst. Er hat McGonagall zugerufen: „Er weiß es!" und ist rausgestürmt. McGonagall hat Dumbledore verständigt und als sie zur Weide kamen und in den Geheimgang krochen, stand Snape in der Hütte schon mir gegenüber. Sirius kauerte auf halbem Weg im Gang und James hat ihn dort sitzen lassen, um Snape irgendwie da heraus zu holen. Mit Hilfe der Professoren hat er es auch geschafft und zu fünft sind sie zur Burg zurück. McGonagall hat total verrückt gespielt und Dumbledore hat ganze fünf Stunden gebraucht, um Snape zu überzeugen, den Mund zu halten. Ich weiß nicht, was er ihm versprochen oder angedroht hat, aber dass Snape nicht einmal seiner Clique davon erzählt hat, war ein wahres Wunder."

„Was haben Sie dazu gesagt, als sie am nächsten Morgen wach wurden?" fragte Hermine schwach.

„Peter hat mich abgeholt und ich wusste sofort, dass irgendetwas nicht stimme. Ich hatte schon gemerkt, dass der Hund nicht da war, obwohl es eigentlich so abgesprochen war, doch im ersten Moment machte ich mir Sorgen um Sirius. Da Peter mir nichts erzählen durfte, sondern mich sofort zum Direktor bringen musste, erfuhr ich die ganze Geschichte von Dumbledore."

„Aber du hast ihm verziehen?"

Remus faltete die Hände und starrte einen Augenblick auf den Boden. Dann sah er Harry ins Gesicht und nickte: „Ja, ich habe ihm verziehen. Ich musste mir nur ansehen, wie James mit ihm umgegangen ist und dann tat er mir einfach Leid."

„James? Wieso?" fragte Ron.

„Weil James fassungslos war. Und rasend vor Wut, dass Sirius mir so etwas angetan hatte! Er hat ihn nicht angeschrieen oder beschimpft oder verhext, er hat ihn ignoriert und kein Wort mehr mit ihm gesprochen für einige verdammt lange Wochen. Und Sirius litt darunter, genau wie er darunter litt, was er getan hatte. In dem Gespräch mit mir sagte er mir, er könnte sich kaum noch erinnern und es selbst nicht glauben. Wenn es ihm jemand erzählte, würde er es nicht glauben. Also hatte ich ihm verziehen und Peter sowieso. Ich glaube, er war von Anfang an nicht böse auf Sirius, da er am ehesten verstehen konnte, wie er so etwas tun konnte. Nur James brauchte lange, um darüber hinweg zu kommen. Als sie sich dann wieder versöhnt hatten, trug er es ihm nicht nach; er sprach nie wieder ein Wort davon, doch ich denke nicht, dass er es je vergessen hat."

Harry und seiner Freund nickten nachdenklich. Da ging leise die Tür auf.

„Na, habe ich doch Stimmen gehört!" Tonks steckte ihren Kopf herein und stutzte: „Was ist denn hier los?"

„Nichts!" Remus wischte sich grob übers Gesicht und stand auf.

„Natürlich! Wenn man dich fragt, ist nie was, Lupin! Du bist manchmal echt ätzend!"

„Danke!"

„Was ist mit euch? Kann ich euch vielleicht helfen?"

Hermine schüttelte den Kopf, dann nickte sie: „Du kannst mich ins Bett bringen, wenn du magst!"

„Den Satz habe ich auch schon mal gehört." flüsterte Remus kaum hörbar und Harry sah entsetzt, wie Tonks ihm einen grimmigen Blick zuwarf. Dann hakte sie Hermine unter und die beiden gingen. Ron wandte sich Remus zu: „Was war das?"

„Nichts, das euch etwas angeht!" antwortete Remus unfreundlich und sammelte das Schokoladenpapier auf.

„Ich denke schon! Was war da zwischen euch?" hakte Harry nach.

Remus warf das Papier weg, ging zur Tür und drehte sich noch einmal zu ihnen um: „Stellt euch einfach was vor, Jungs. Bei eurer lebhaften Phantasie liegt ihr bestimmt richtig!"

Als er die Tür geschlossen hatte, sahen sich Harry und Ron an. Harry war etwas verärgert, Ron eindeutig belustigt.

„Na, das kann ja heiter werden, wenn die beiden sich weiterhin anzicken! Was meinst du, ja oder nein?"

„Ich glaube, ja, aber es sieht mir eher nach so einer selbstzerstörerischen Verzweiflungstat aus."

„Dito! Gehen wir trotzdem schlafen!"

„O.K.!"

Am Frühstück sahen alle etwas geschafft aus. Tonks war gar nicht da. Sie war gegen drei Uhr morgens mit Kingsley abgereist. Remus sah die drei, die sich ihm schon wieder mit neugierigen Fragen nähern wollten, so finster an, dass sie es lieber ließen und sich Mrs. Weasley und ihren Putzplänen ergaben.

Harry säuberte mit Ginny einen großen, schnarchenden Wandschrank und hatte viel Spaß dabei. Sie scherzten etwas und Ginny war oft unfreiwillig komisch, wenn sie sich mal wieder von einer Schublade in eine Falle locken und eines auf den Hintern hauen ließ.

Harry beobachtete sie lachend in ihren kleinen Wutausbrüchen, in denen sie die betreffende Schublade so lange mit der scharfen Seifenlauge einrieb, bis diese kläglich jaulte.

Dann fiel Ginny sein Blick auf und mit nassen Haarsträhnen im Gesicht, diesen viel zu großen Overall, der einmal George gehörte, tragend, und mit einem breiten Grinsen sagte sie: „Das ist doch wirklich schön, oder?"

Harry nickte.

„Siehst du, es wird wirklich alles gut!"

Ginny stupste ihn kurz an und konzentrierte sich dann wieder auf die mürrische Schranktür.