Rückzug
„Du!" keuchte Remus. Er wand sich und machte Anstalten, sich zu erheben, doch die Fesseln verhinderten dies. Er stöhnte, als er Verletzungen im Innern seines Körpers spürte. Es war eindeutig zu früh nach Vollmond, als dass er diesen Angriff einigermaßen unbeschadet hätte überstehen können.
„Moony, es ist zu schön, dich wieder zu sehen!" Pettigrew grinste breit. Er wirkte wesentlich fetter als damals in der Heulenden Hütte. Seine unregelmäßig wuchernden Haare waren ungewaschen und die wässrigen Augen zeigten Schadenfreude und Verschlagenheit. Er hob die Hände und legte die Finger aneinander.
Ron und Hermine bemerkten gleichzeitig die neue, silberne Hand und sahen sich angewidert an. Remus allerdings lachte: „Jämmerlich, Peter! Wirklich jämmerlich! Das ist also deine neue Hand! Und, bist du stolz darauf? Funktioniert sie gut? Wie viele begnadete Tricks hast du denn schon damit ausgeführt?"
„Peter?" fragte Meta oder Josepha schwach und verwirrt.
„Halt den Rand!"
„Oh, bist du schon in der Position, Befehle zu erteilen, Verräter?" höhnte Remus und sah ihn mit größtmöglichster Verachtung an, „Bist wohl befördert worden!"
„Ich bin die rechte Hand unseres Meisters!" sagte Pettigrew und Remus lachte: „Lass das nur nicht den guten Lucius hören! Der denkt dasselbe!" Pettigrew schwankte.
„Muss ja ätzend sein, hier wieder nur die Nummer zwei zu sein!" spöttelte nun Ron, bevor Hermine ihn daran hindern konnte, „Damals haben sich deine so genannten Freunde nur aus Gutmütigkeit mit dir abgegeben und heute stehst du schon wieder hinten an! Es gibt auch immer jemanden, der dich übertrumpft, habe ich nicht Recht?"
„Du hässlicher Bastard!" stieß Pettigrew hervor und richtete mit zitternder Hand den Zauberstab auf Ron.
„Na, Peter! Lässt du deine Wut wieder an Leuten aus, die kleiner sind als du?" zischte Remus von der anderen Seite und Pettigrew fuhr herum: „Halt dich da raus, Lupin! Du ..."
„Was denn?" Remus belächelte ihn, „Was hast du mir denn schon noch zu sagen?"
Pettigrew schien angestrengt zu überlegen. Dann grinste er plötzlich und steckte den Zauberstab weg: „Weißt du, Werwolf, ich brauche das Ding nicht, um jemanden wie dich zu verletzen! Das kann ich mittlerweile, nun, sagen wir, mit bloßen Händen!"
Er machte einen Schritt auf Remus zu. Dieser hielt seinem Blick stand, doch er wich erschrocken zurück, als Pettigrew die künstliche Hand nach ihm ausstreckte.
Das Silber berührte Remus´ Haut und er begann zu schreien.
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Ginny traf Bellatrix ungebremst mit ihren angewinkelten Ellenbogen in den ungeschützten Körper. Bellatrix schrie überrascht auf und fiel nach hinten um. Ginny krachte auf sie und bevor sich ihre Gegnerin von dem Schrecken erholen konnte, traktierte Ginny sie mit Fäusten und Füßen. Einen Moment später hielt sie tatsächlich Bellatrix´ Zauberstab in den Händen. Völlig perplex ließ Ginny von ihr ab und kam stolpernd auf die Füße.
„Locato!" schrie es plötzlich aus einer der vorderen Reihen des Klassenraumes und die Tür flog krachend ins Schloss.
„Ähm ... ähm ... Petrificus Totalus!" rief Ginny und zielte ungeschickt auf Bellatrix. Und von der Tafel her, hervorgekrabbelt unter einem Tisch, kamen Lee und Milo.
„Oh, Lee!" Ginny warf sich ihm entgegen und Lee fing sie gerade noch auf. Milo schoss so viele Fesseln wie möglich auf Bellatrix und knebelte sie. Ginny klammerte sich schluchzend an Lee fest und brachte gerade noch die Worte „Voldemort tötet Snape!" heraus. Lee zuckte zurück, als aus dem Flur ein ohrenbetäubender Knall zu hören war. Er warf sich auf den Boden und riss Ginny mit sich. Milo tat es ihnen gleich: „Was machen wir jetzt?"
„Wir müssen hier raus!"
„Hogsmeade!" flüsterte Ginny gedämpft, da ihr Gesicht gegen Lees Brust gepresst war.
„Ist das sicher?"
„Ja!"
„Dann auf!" Milo sprang hoch und lief zum Fenster. Er öffnete es und sah sich ungeduldig um: „Worauf wartet ihr noch?" Ginny stand wie angewurzelt da und starrte Bellatrix an.
„Ginny, komm schon! Ich glaube nicht, dass Voldemort sich lange durch eine Tür aufhalten lässt!" flehte Lee und zog an ihrem Arm.
„Sie hat Sirius getötet!" wisperte Ginny tonlos, „Wir müssen sie mitnehmen!"
„WAS?" Die beiden sahen Ginny fassungslos an.
„Wir können sie nicht entkommen lassen! Nicht noch einmal!" Ginny machte einen Schritt auf Bellatrix zu, doch Lee riss sie grob herum.
„Schwachsinn!" brüllte er ihr ins Gesicht und sah aus, als stünde er kurz davor, ihr eine zu scheuern, „Komm zu dir, Ginny! Wir müssen weg!" Er schob sie zum Fenster, wo Milo sie in Empfang nahm und ohne auf ihren verzweifelten Widerstand zu achten auf das Fensterbrett schob.
„Töte sie, Lee! Du kennst den Spruch!" schrie Ginny und Lee wirbelte herum: „Ginny, was ...?"
„Sie hat ..."
Auf dem Flur knallte es wieder und ohne auf ein weiteres Wort zu warten, kletterte Milo hinter Ginny auf das Fensterbrett und zog sie mit sich auf den Sims. Lee folgte ihnen.
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Remus dachte einen Moment, dass es jetzt endgültig vorbei war. Sein Unterarm, an dem ihn das reine Silber berührte, brannte wie Feuer, sein Blut schien zu kochen und seine Sehnen rissen. In seinem Kopf explodierte ein wahnsinniger Schrei ... oder hatte er laut geschrieen?
Durch das heiße Rauschen in seinen Ohren hörte er eine andere Stimme.
„NEIN!" Meta hatte sich nach vorne geworfen und versuchte, Pettigrew irgendwie von Remus wegzustoßen. Überrascht wich Pettigrew zurück und unterbrach so den Kontakt seiner Hand zu Remus´ Haut. Dieser brach sofort zusammen. Er hatte das Gefühl, als würde Gift durch seinen Körper strömen und sich durch sein Fleisch fressen. Er stöhnte unbewusst und hoffte, er würde endlich das Bewusstsein verlieren, damit er diesen grauenhaften Schmerz nicht länger zu fühlen brauchte.
„GEH WEG VON IHM!" brüllte Meta und Pettigrew erhob sich schwerfällig. Er trat nach Remus und dessen geschwächter Körper fiel zur Seite.
„HÖR AUF!" schrie Meta unkontrolliert. Sie war völlig außer sich, aber erstaunlicherweise immer noch sie selbst.
„Lucius!" rief Wurmschwanz und bekam ein unwilliges „Was ist?" zur Antwort.
„Komm her! Das hier möchtest du sehen!" Malfoy kam mit gelangweiltem Gesichtsausdruck um das Regal herum.
„Schau mal! Niedlich, nicht?" Beide lachten dreckig und Ron wäre ihnen am liebsten an die Kehle, doch Hermine lehnte sich fast auf ihn, um ihn zurückzuhalten.
„Wir könnten irgendwas Witziges mit denen veranstalten! Mir wird hier langsam langweilig!" überlegte Malfoy laut und drehte seinen Zauberstab in den Fingern. Er machte zweifellos den Eindruck, als würde er sie liebend gern nur zum Spaß quälen.
Da erschütterte eine erneute Explosion den Boden und alle Todesser schraken zusammen. Die Male an ihren Armen begannen zu leuchten und Malfoy brüllte: „Rückzug! Da ist irgendwas schief gegangen!"
Hermine, Ron, Remus und Meta konnten beobachten, wie die Todesser einer nach dem anderen apparierten; nur Malfoy hielt die Stellung. Und keine Minute später erschien Voldemort in der Bücherei in einer kalten, staubigen Wolke aus Feuer.
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Heil, doch vollkommen erschöpft kamen Ginny, Lee und Milo in den Drei Besen an. Im Gasthaus warteten etliche Mitschüler, einige Lehrer und auch Mr. Weasley, der seine zitternde Tochter an sich drückte.
„Daddy, sie haben meinen Zauberstab kaputt gemacht!" war alles, was Ginny noch murmeln konnte, bevor sie zusammenbrach. Mr. Weasley wischte sich über das bleiche Gesicht und legte Ginny auf eine leere Holzbank. Bill und Charlie stürzten herbei: „Ist sie verletzt, Dad?"
„Ich glaube nicht! Seht einmal nach!" Mr. Weasley überließ seinen Söhnen das Feld und ging zu Lee und Milo, die erschüttert und völlig erschöpft an einem Tisch saßen. River saß neben seinem Bruder und hielt dessen Hand so fest, als wollte er sie zerquetschen.
„Lee, wie viele Schüler sind noch oben? Wir haben hier etwas den Überblick verloren!"
Lee sah auf: „Ich weiß es nicht, Mr. Weasley! Ich war mit Milo gerade im Zauberkunstklassenzimmer, als die Explosionen losgingen. Wir wollten etwas üben ... für eine Hausaufgabe ..." Lees Blick wurde abwesend.
„Entschuldigen Sie, Mr. Weasley?" Milo wandte sich zaghaft an ihn, „Ich glaube, ich habe noch einige Schüler am Nordturm gesehen, als wir Richtung Wald geflohen sind. Vielleicht ... fünfzehn ..."
„Wisst ihr etwas von Professor Lupin, Professor Rosenstein, Professor Sprout, Madam Pomfrey und Madam Hooch?" Beide schüttelten den Kopf.
„Habt ihr ... habt ihr vielleicht Ron und Hermine gesehen?" Mr. Weasleys Stimme drohte zu brechen. Lees Augen füllten sich mit Tränen, als er flüsterte: „Nein."
Ein lautes Krachen ließ alle zusammenzucken. Durch die Tür zur Küche kamen Fred, George und Percy: „Alles sicher, Dad! Wir haben ... LEE!" Die Zwillinge stürzten auf ihren Freund zu und umarmten ihn derart stürmisch, dass sie beinahe alle auf den Boden fielen.
„Dad!" Percy stellte sich neben seinen Vater, „Wo sind ...?"
„Ginny ist endlich hier!" sagte Mr. Weasley schwach und deutete in die Ecke, wo Ginny lag. Charlie hatte sich zu ihr auf die Bank gesetzt und ihren schweren Kopf auf seinen Schoß gebettet. Bill hielt die kleine, schlaffe Hand seiner Schwester.
„Arthur, die Straße sind sicher! Wir sollten es einfach wagen! Niemand kann jetzt mehr ins Dorf eindringen! Lass uns gehen!" Kingsley sah ihn durchdringend an.
„Ja, wir gehen!" sagte Mr. Weasley fest.
„Wir kommen mit!" Die Zwillinge standen auf.
„Ihr ..."
„Vergiss es, Dad! Wir müssen Ron retten! Und Hermine! Und ... Angelina ist auch noch nicht hier!" Freds Stimme schwankte leicht und er ballte wütend die Fäuste. George legte eine Hand auf seine Schulter und sah seinen Vater grimmig entschlossen an.
„Gut, ihr kommt mit!" Kingsley sah sich um, „Ich hole die restlichen Lehrer. River, Bill, Charlie, ihr kommt mit mir! Tonks, du bleibst hier."
„Lasst uns gehen!" Mr. Weasley öffnete die Tür und verschwand nach draußen.
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„Er ..." brachte Voldemort hervor. Alle zuckten zusammen und Hermine und Ron rissen die Augen auf. Sie wussten im selben Augenblick und von gleicher, übermächtig starker Sicherheit, dass sie in hundert Jahren nicht diesen Anblick vergessen könnten. Das schlangenartige Gesicht war aufgerissen, das Blut tropfte auf den dunklen Umhang. Das Wesen, das einmal ein Mann gewesen war, stand gebeugt da und stöhnte, während sich schwarze, giftige Wunden immer tiefer in seinen missgestalteten Körper zu fressen schienen.
„Wo ist der Junge, mein Lord?" wisperte Malfoy.
„Er ist nicht hier, aber Dumbledore!" Voldemort spuckte den Namen aus, dann schwankte er. Hermine hatte die merkwürdige Idee, dass er innerlich völlig blutleer war. Alles, was ihn leben und atmen ließ, strömte nach außen und ergoss sich auf den Boden. Er würde sich nicht lange auf den Beinen halten können. Malfoy griff nach dem Arm seines Meisters und mit einem letzten angewiderten Blick auf die Schüler, Meta und Remus verschwand er.
„Harry ist nicht hier!" flüsterte Remus und schaffte es endlich, ohnmächtig zu werden.
Meta brauchte ungefähr eine weitere Minute, bis sie in einem erneuten Wutanfall ihre Fesseln weggesprengt hatte und die anderen befreien konnte.
„Geht in die Krankenstation und legt euch hin!" wies sie die Schüler an, „Ihr werdet nicht lange allein sein. Ron? Kann ich dich mit einer Aufgabe betreuen?"
Ron, der gerade dabei war, Remus´ Kopf auf seiner Jacke zu betten, sah sie fragend an.
„Du musst ins Dorf fliegen und dort Bescheid sagen!" sagte Meta, die sich offensichtlich bei dem Anblick, den Remus bot, kaum aufrecht halten konnte.
„In Ordnung! Verlass dich auf mich!" sagte Ron und stand auf. Hermine schwankte.
„Du musst nicht mitkommen! Leg dich hin! Du siehst ganz blass aus!" sagte Ron zu ihr und Hermine nickte: „Bis später, ja?"
Ron drückte einmal ihre Hand und verließ dann eilig die Bücherei, um seinen Besen zu holen.
„Ich fühl mich wirklich schlecht!" sagte Hermine leise und presste die Hände auf den Bauch.
„Und du hast hier eine kleine Stichwunde!" Meta deutete auf ihre rechte Schulter, „Ich zaubere dir einen Umschlag."
„Mach ich schon selbst, danke!" Hermine richtete ihren Zauberstab auf ihre Schulter, „Medicio!"
Nichts passierte. Auch als sie es noch mal versuchte, tat sich nichts.
„Oh, NEIN!"
„Was ist?" Meta sah sie beunruhigt an.
„Ich kann nicht mehr zaubern!" Hermine schlug die Hände vors Gesicht.
„Das ... gibt sich bestimmt bald wieder!" versuchte Meta sie zu trösten, doch auch sie war geschockt. Als Remus einen recht kläglichen Ton von sich gab, wandte Meta sich um. Bevor sie ihm allerdings eine Bahre zaubern konnte, zuckte sie zusammen und presste die Hand an die Stirn.
„Oh, nein! Bitte, bleib weg!"
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Mr. Weasley und Kingsley flogen über den Verbotenen Wald und hielten krampfhaft nach etwaigen Feinden Ausschau. Doch es schien, als hätten die Todesser das Schulgelände verlassen. Schon aus der Ferne konnten sie Qualm ausmachen.
„Wir müssen ..." begann Kingsley, dann brach er völlig perplex ab, „Arthur! Wenn mich nicht alles täuscht, kommt uns dein Jüngster entgegen!"
Mr. Weasley sah ihn erst verständnislos an, dann richtete er den Blick nach vorn. Tatsächlich flog Ron in atemberaubender Geschwindigkeit in ihre Richtung und schrie schon von Weitem: „Sie sind weg! Ihr könnt alle wieder zurückkommen!"
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„Liegen Sie ruhig, Severus! Zappeln Sie nicht so herum!"
„Wo bin ich?"
„In Sicherheit! Und jetzt halten Sie bitte still! Ihre Wunden reißen sonst noch mehr auf!"
Dumbledore erhob sich erst von der Bettkante, als sein Lehrer für Zaubertränke einigermaßen ruhig lag.
„Versuchen Sie nicht, Ihre Augen zu öffnen; es wird Ihnen nur Schmerzen bereiten!"
Dumbledore ging ein paar Schritte und sah aus dem Bild heraus in den leeren Raum der Krankenstation. Vor einiger Zeit hatte er Madam Pomfrey, Professor Sprout und eine große Gruppe Schülern angewiesen, durch den Kamin ins Ministerium zu fliehen. Fast hatte er schmunzeln müssen bei dem Gedanken an Fudges entgeisterten Gesicht, wenn plötzlich sein ganzes Büro voller Hogwarts-Schüler stand. Unter den Schülern waren auch die drei Mädchen aus der Gryffindor-Quidditchmannschaft, die er sofort auf Harry angesetzt hatte. Sie sollten ihn suchen und sich ein wenig um ihn kümmern.
Bei seiner Wanderung durch die verlassenen Gemälde des Schlosses hatte er des Öfteren Schüler auf der Flucht gesehen und meist gar nicht eingegriffen, so sehr waren in ihrem Element; so umsichtig und bedacht hatten sie gehandelt. Er musste keine Zweifel haben, dass seine Schüler sicher aus dem Schloss gekommen waren.
Er hatte Professor Vance im Flur neben ihrem Büro getroffen, als er über die Landschaft von Schottland schlenderte, und sie losgeschickt, die Kamine nun zu verschließen. In dem Gemälde, in dem die Fette Dame residiert hatte, hatte Dumbledore Sir Cadogan angetroffen, welcher sich sofort todesmutig in die ihm aufgetragene Mission stürzte, nämlich dringend den Auroren Bescheid zu geben, die sich nach Dumbledores Wissen bei Mad-Eye Moody zu Hause aufhielten. Vor einiger Zeit hatte Moody ein Bild für den raubeinigen Ritter aufgehängt, damit Dumbledore ihn erreichen konnte, während er, wenn er nicht unterrichtete, Treffen mit den nicht dem Orden angehörenden Auroren abhielt.
Snape stöhnte und Dumbledore wandte sich dem schwer verletzten Mann zu: „Severus, Sie werden nie wieder gesund, wenn Sie sich weiter umherwälzen! Es ist niemand außer mir hier und ich kann keine Hilfe holen!"
„Wo zum Henker sind wir denn?" stieß Snape hervor.
„Wir befinden uns in einem Gemälde im Krankenflügel." teilte Dumbledore ihm ruhig mit, „Nachdem es Minerva noch gelungen ist, aus dem Rahmen in mein Büro zu steigen, wo sie allerdings von einer Wolke Quä-äs-Gas empfangen wurde, blieb mir der Zutritt verwehrt. Ich kann mich lediglich durch die Gemälde in der Schule bewegen!" Snape schnaubte und es schwang deutlich ein kleiner Hauch Verzweiflung mit: „Das ist nicht Ihr Ernst?"
„Doch, leider! Aber es gibt auch gute Nachrichten! Es ist dem Großteil der Schüler dank unserer umsichtigen Vorbereitung gelungen, die Schule zu verlassen. Auch die meisten Lehrer sind in Sicherheit. Benjamin Walter ist es, wie Forbes mir vor kurzem berichtete, gelungen, in mein Büro einzudringen und Minerva vor dem Erstickungstod zu retten; ich hatte ihn als allererstes darauf angesetzt! Und unser finsterer Widersacher Tom ist fort!"
„Wie ... fort?"
„Nun, er hat sich aus dem Staub gemacht! Nachdem er die glorreiche Idee hatte, Sie zu töten, was ich glücklicherweise verhindern konnte, hat er die Beine in die Hand genommen und das Weite gesucht!"
„Wie haben Sie ihn ...?"
„Das bleibt mein Geheimnis, Severus, und jetzt sprechen Sie nicht so viel; das schwächt Sie! Ich werde noch einmal nach dem Rechten sehen! Vielleicht sind seine Todesser mit ihm abgezogen, da kann man sich aber nicht drauf verlassen. Besonders Malfoy braucht öfter eine Extrawurst." Dumbledore verschwand durch eine Wand des Bildes.
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Auf dem Weg zur Krankenstation öffnete Remus die Augen. Doch als er zum Sprechen ansetzte, wurde er sofort zurecht gewiesen: „Klappe halten, Lupin! Ich mach das schon!"
Verwirrt sah er in Metas Gesicht, das nicht wirklich freundlich auf ihn herunter blickte, während er durch den Gang neben ihr herschwebte.
„Die Kleine hängt ja nun doch ziemlich an dir, also will ich mal gar nicht so sein!" sagte sie und Remus begriff.
„Danke, Josepha!" murmelte er.
„Ich sagte, Klappe halten! Hoffentlich kommen diese ganzen anderen Typen bald! Ich habe wenig Lust, mich mit dir und diesen Rotzgören rumzuschlagen!"
