Liebe Leser,
ich fahre in den Urlaub; deswegen hier schon einmal die nächsten zwei Kapitel und dann am Freitag vielleicht noch einmal eines. Worauf ich noch gern hinweisen möchte: Ich beende diese Geschichte auf jeden Fall! Auch, wenn wir ab heute den richtigen englischen Harry Potter lesen können. Spätestens Anfang August lest ihr wieder von mir und dann wird wieder öfter hochgeladen. Also, bleibt bei der Stange! Ich wünsche euch einen schönen Sommer! Oh, und untersteht euch, mir irgendwelche Spoiler zu schicken! Ich weiß noch nicht, wann ich den 6. Band endlich in die Finger kriege.
Liebe Grüße, Sara-Kim!
Hogwarts 3 – Peter
„Vergessen ist Gefahr und Gnade zugleich." (Theodor Heuss)
„We're part of a story, part of a tale
We're all on this journey
No one is to stay
Where ever it's going
What is the way?
We're part of a story, part of a tale
Sometimes beautiful and sometimes insane
No one remembers how it began." (Within Temptation: Never-ending story)
Auszeit
Am nächsten Morgen machten sich Harry und Ron auf den Weg zurück zur Schule. Dort angekommen wurden sie von Ginny begrüßt, die alles über das Treffen wissen wollte. Sie scheuchte alle sofort in den Krankenflügel und an Hermines Bett.
Sirius und Remus blieben erst einmal in London, was Harry zwar ein bisschen enttäuschte. Aber er hatte eigentlich kaum Zeit, betrübt herum zu hängen. Sobald Hermine wieder aufstehen durfte, veranstalteten sie draußen mit Rons Brüdern zünftige Schneeballschlachten, denn endlich hatte es geschneit und das nicht zu knapp. Die Mahlzeiten in der großen Halle liefen sehr gemütlich ab. Es war ein Tisch für alle Anwesenden aufgestellt worden und meistens fehlte Snape, welcher zwar wieder völlig genesen, doch scheinbar noch schlechter gelaunt war als üblich. Harry und seine Freunde waren begeistert, dass er sich so bedeckt hielt. Hermine stellte einen Plan für sich, Ginny und die Jungen auf, da sie den Lernstoff nachholen und vertiefen wollte und Harry und Ron schockten alle, als sie tatsächlich nicht widersprachen.
Da Harry und Ron nun den Schlafsaal für sich hatten, blieben sie bis in die Nacht auf und schnackten oder stellten kleinere Zaubereien an, die Dumbledore persönlich erlaubt hatte; sehr zum Missfallen einiger Lehrkräfte und ganz sicher auch dem Ministerium. So friedlich verging also die erste Woche der verfrühten Ferien.
Eine Woche später kehrten Remus und Sirius zur Schule zurück.
Remus lachte nachsichtig, als Sirius wild bellend umher sprang und nach den Zipfeln seines Umhangs schnappte.
„Du hast 10 Minute, dann gehen wir rein!" raunte Remus ihm zu und Sirius fetzte mit hängender Zunge so schnell davon, dass seine Tatzen kaum den Boden berührten. Die beiden waren gerade vom Grimauldplatz zurückgekommen und hatten dabei den neuen Kamin eingeweiht, den Hagrid seit kurzem in seiner Hütte hatte und auf den er wahnsinnig stolz war.
Remus beobachtete den Hund eine Weile aufmerksam, wie er auf der verschneiten Wiese herumtollte, als jemand vom Schloss herunter kam. Er hörte leichte Schritte und den knirschenden Schnee.
„Hallo, mein Schatz!"
„Woher wusstest du, dass ich es bin?" Meta schlang von hinten ihre Arme um Remus und legte ihren Kopf an seinen Rücken. Remus strich mit seinen Fingern leicht über ihre Arme und zuckte mit den Schultern: „Instinkt?"
„Das ist unheimlich!" Meta ging um ihn herum und sah mit gerunzelten Augenbrauen zu ihm hoch. Dann fand ihr Blick Sirius: „Na, das gefällt ihm aber, was?" Grinsend deutete sie auf den Hund, der gerade hektisch nach den Flocken schnappte, die er selbst aufwirbelte. Remus nickte lächelnd: „Er war schon vollkommen genervt davon, in London herum zu hocken. Da kann er schließlich gar nicht raus."
„Nimmst du ihn nachher mit zur Schule? Harry sehnt sich nach ihm!" Fröstelnd legte Meta ihre Arme um den Leib und Remus zog kopfschüttelnd seinen Mantel aus und breitete ihn über ihren Schultern aus: „Warum gehst du ohne Jacke raus?"
Meta grinste schief: „Weiß nicht!" Remus´ Mantel hing bei ihr bis auf den weißgepuderten Boden und Meta kuschelte sich hinein.
Sirius hatte jetzt genug davon, sinnlos über das Gelände zu jagen und kam auf die beiden zugetrottet, einen morschen, grauen Ast im Maul. Er ließ ihn vor Remus fallen und sah ihn hechelnd und mit großen Augen erwartungsvoll an. Remus stöhnte und Meta musste lachen.
„Das macht er doch mit Absicht!" knurrte Remus und griff dennoch einlenkend nach dem Stock. Sirius bellte aufgeregt und tänzelte unruhig und schwanzwedelnd auf und ab. Er sprang hoch, als Remus weit ausholte und sobald er den Ast von sich geschleudert hatte, hetzte der schwarze Hund los.
„Er ist nicht ganz dicht!" stellte Remus trocken fest.
„Warum auch!" meinte Meta und klatschte, als Sirius den Stock schließlich im Schnee aufgestöbert und geschnappt hatte und ihn mit stolz erhobenem Haupt zu Remus zurücktrug. Er hatte einen verschlagenen Blick und ließ sich das Holz nicht abnehmen. Stattdessen knurrte er und wich geschickt Remus´ Händen aus. Remus ließ sich auf das Spiel ein, packte den Stock in einem günstigen Moment und zerrte daran, so dass Sirius´ schwarzer Kopf umher gerissen wurde. Sirius kämpfte ihn zu Boden und sie balgten sich etwas im Schnee.
Remus lachte, doch als der Hund ihm mit der rauen Zunge durchs Gesicht fuhr, schubste er ihn ärgerlich weg: „Ah, lass das! Ich kann das wirklich nicht haben! Das ist eklig!"
Meta lachte schallend, während Remus mühsam auf die Beine kam und sich den Schnee abklopfte und es schien, als freute sich der große Hund ebenfalls diebisch über Remus´ peinliche Berührung. Sirius trottete zu Meta, welche sich gutmütig hingekniet hatte und jetzt seinen zerzausten Kopf wuschelte: „So ein feiner Hund!"
„Macht euch nur lustig über mich!" schimpfte Remus.
„Remus, das ist ein Hund. Er kann nicht lachen!" erklärte Meta und klopfte Sirius etwas Schnee aus dem Fell. Remus sah sie vorwurfsvoll an: „Kann er wohl und du weißt das!"
Meta lachte: „Ich finde ihn süß als Hund!" Sirius bellte und legte sich bettelnd auf den Rücken.
„Oh, nein! Vergiss es! Ich kraul dir doch nicht den Bauch!" Meta richtete sich empört auf und Remus lachte schadenfroh: „Wieso nicht? Er ist doch so ein süßer Hund!"
Meta schmollte und Sirius wälzte sich ein bisschen. Dann sprang er auf und spitzte die Ohren. Meta und Remus wandten sich um. Vom Schloss her kam eine vermummte Gestalt, die sie erst als Professor Sinistra erkannten, als sie direkt vor ihnen stand und die dickte Kapuze abnahm: „Remus, Miss Rosenstein, Minerva würde Sie gerne sprechen!"
„Danke, Lydia! Ich passe gerade auf Hagrids Hund auf. Kann ich ihn mit in die Schule nehmen?"
Professor Sinistra runzelte die Stirn: „Wenn Sie ihn bei einem der Schüler lassen und nicht mit ins Büro nehmen ..."
„Geht klar!" Meta strahlte und hakte sich bei Remus unter. Remus klatschte in die Hände: „Na, dann komm, Blacky!"
Sirius knurrte entrüstet und Meta schaute Remus zweifelnd an: „Findest du das witzig?"
Remus grinste: „Ja, sehr!"
In der Eingangshalle trafen sie Ginny und Hermine, die gerade auf dem Rückweg von der Bücherei in den Turm waren.
„Hermine, Ginny, seid doch so nett und kümmert euch um Hagrids Hund, solange Meta und ich bei Professor McGonagall sind!"
„Natürlich!" Hermine strahlte übers ganze Gesicht und griff nach Sirius´ Halsband. Ginny streichelte ihn und drückte ihr Gesicht in das dichte Fell: „Du bist so ein Süßer!" Sirius wedelte mit dem Schwanz und jaulte zustimmend. Kopfschüttelnd folgten Remus und Meta Professor Sinistra und Hermine ließ Sirius los: „Komm mit!"
Sie gingen zum Gemeinschaftsraum, in dem Harry und Ron vor dem Kamin saßen und fleißig für Fremdverwandlung übten, indem sie den knisternden Flammen zu unterschiedlichen Farben verhalfen.
„Hallo! Seht mal, wen wir mitgebracht haben!"
„Sirius!" Harry stürzte sich auf den Hund und umarmte ihn. Im ersten Moment spürte er noch nasses, raues Fell, doch schon im nächsten kühle, glatte Haut und zerknautschte Kleidung.
„Lass mir ein bisschen Luft, Junge!" lachte Sirius und drückte Harry noch einmal an sich. Dann standen sie auf und nahmen auf den Sesseln Platz.
„Nun, wie geht es euch so? Genießt ihr eure Ferien?" fragte Sirius und wärmte sich die klammen Hände an dem türkisleuchtenden Feuer.
„Geht so. Wir lernen viel!" meinte Ron und gab eine Schachtel Muggelschokolade herum.
„Eindeutig Hermines guter Einfluss!" lachte Sirius und Hermine wurde ein bisschen rot: „Naja, ich dachte, es könnte nicht schaden!"
„Lernen schadet nie!" meinte Sirius tugendhaft und machte ein entrüstetes Gesicht, als Harry, Ron und Ginny ihn auslachten, „Was?"
„Na, das von dir! Klingt nicht sehr überzeugend!" stellte Harry fest und Sirius grinste: „Zeigt mal, was ihr könnt!"
Das ließen sich Harry und Ron nicht zweimal sagen und zauberten, was das Zeug hielt. Am Ende loderte ein minzgrünes Feuer im Kamin, das nach Waldpilzen roch. Ginny hatte eine schreiend blaue Lockenmähne und war ungefähr zwei Meter groß während Hermine entsetzt die zwei kleinen Hörnchen, die aus ihrer Stirn sprossen, betastete. Sirius selbst war das Lachen vergangen, als die Jungen ihm zu einer hübschen orangenen Hautfarbe verholfen und ihm eine Glatze verpasst hatten.
Als Remus und Meta eine Stunde später den Gemeinschaftsraum betraten, blieben sie erschrocken stehen. Nachdem sie aufgehört hatten, zu lachen und Hermine zu beruhigen, dauerte es ein weitere halbe Stunde, bis Remus alle wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückverwandelt hatte, wobei Sirius stets jammerte, seine Haare seien immer noch zu dünn.
„Das ist das Alter, mein Freund! Und jetzt mach dich noch einmal mit Meta auf den Weg zu Minerva. Sie möchte dich gern sprechen. Und nehmt den Gang hinter der Treppe, damit sich keiner über den Hund beschwert!"
„Jawohl, Sir!" Meta streckte ihm zu Zunge raus und Sirius legte ihm kurz einen Arm um die Schulter: „Wir können schon auf uns aufpassen, Moony!" Dann verwandelte er sich und die beiden verließen den Raum. Remus sah ihnen mit hochgezogenen Augenbrauen hinterher. Auch Hermine, die in den letzten fünf Minuten schneeweiß im Gesicht geworden war, zog etwas die Stirn kraus und meinte dann mit recht lauter Stimme: „Ach, Remus! Ich würde mir da nicht so viele Gedanken drüber machen! Weißt du, ich zum Beispiel mag dich lieber als Sirius! Er ist viel zu wild und laut! Du bist viel lieber und verständiger! Aber das musst du ihm ja nicht unbedingt sagen, O.K.? Obwohl ... wenn ich´s mir recht überlege ... manche Frauen stehen auf wilde Typen! Naja, ich nicht, aber ..." Harry, Remus, Ginny und Ron starrten sie an.
„Naja, ist ja wahr! O.K., er sieht ziemlich gut aus, objektiv gesehen und bestimmt ..."
Ginny prustete und erhob sich hastig, um Hermine den Mund zuzuhalten und zu verkünden: „Ich glaube, ich bringe Hermine jetzt ins Bett bevor sie sich noch um Kopf und Kragen redet!" Sie zerrte Hermine am Arm aus dem Sessel und schob sie energisch Richtung Treppe, während Hermine halbherzig protestierte.
„Was war das denn?" fragte Remus entgeistert und Harry lachte schallend: „Wir haben uns schon gefragt, wann der Trank endlich Wirkung zeigt! Jetzt bin ich mal gespannt, wann er wieder nachlässt!"
Ron hatte ärgerlich die Stirn verzogen und die Arme vor der Brust verschränkt: „Sie hat sich von Neville Veritaserum geben lassen und das vor drei Stunden getrunken! Das hat er in Trankforschung selbst hergestellt und Hermine wollte es für ihn testen. Jetzt kann sie ihm ja sagen, dass es funktioniert! Obwohl es sie anscheinend eher betrunken gemacht hat!"
Remus nickte und grinste breit: „Ihr solltet ihr so was öfter geben. Das ist echt witzig!"
Harry seufzte: „Ich hab ihr ja gesagt, sie sollte für Neville besser nicht Versuchskaninchen spielen!"
„Ich find´s nett, dass sie sich solche Gedanken um mich macht!" meinte Remus gutmütig.
„Und wie geht denn nun weiter bei euch?" fragte Harry vorsichtig.
„Es ist bereits alles geklärt!" antwortete Remus ausweichend.
„Und WIE wurde es geklärt?" bohrte Harry weiter.
„Zu meinen Gunsten!" Remus konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen und Harry schlug sich triumphierend auf den Oberschenkel: „Heißt das, du hast eine Beziehung?"
„Ja!" Remus nickte, „Und bis jetzt sieht es auch ganz gut aus!"
„Dann gib dir bloß Mühe und versau das nicht!" sagte Ron bestimmt, „Sonst hetz ich dir Hermine auf den Hals und die sagt dir dann, was du alles falsch gemacht hast und glaub mir: Das willst du nicht hören!"
Harry und Ron machten mit Remus´ Hilfe noch ein paar theoretische Hausaufgaben in Trankforschung und Verwandlung, was viel eher hieß, dass sie Fragen stellten und aufschrieben, was Remus ihnen diktierte. Immerhin waren es intelligente Fragen verteidigte sich Remus. Sirius und Meta kamen nach etwa einer Stunde zurück und wirkten leicht erschöpft. Sie ließen sich in die Sessel fallen und beobachteten die drei bei ihrer emsigen Arbeit.
„Wie früher, Remus! Aber ich frage mich, was die beiden mit dir angestellt haben, dass du ihnen so bereitwillig hilfst! Ich musste dir immer irgendwas versprechen oder dir drohen!" stellte Sirius fest.
Remus lächelte: „Sie haben so viel Stress hinter sich! Sie brauchen eine geistige Pause!"
Sirius schnaubte empört und griff nach Remus´ Zauberstab, der auf dem Tisch lag: „Darf ich?"
„Bitte!"
Auf einen Wink hin erschienen auf dem Tisch verschiedene Getränke: eine dampfend heiße Schokolade mit viel Sahne, zwei Gläser Selter und zwei Tassen Apfel-Graustein-Tee. Sirius bot Meta die Schokolade an, reichte Remus eine Selter und schob den Tee zu Harry und Ron, welche ihn kritisch beäugten: „Was soll das sein?"
„Das, lieber Harry, ist der Lieblingstee deiner Mutter." sagte Sirius und Harry nahm beinahe andächtig einen Schluck Tee und verzog, ebenso wie Ron, der mutig schon den halben Becher geleert hatte, angewidert das Gesicht.
„Meine Güte!" presste Ron hervor und schlug die Hand vor den Mund. Harry schüttelte sich und versuchte unauffällig seine brennende Zunge an einem Taschentuch abzuwischen.
Sirius und Remus lachten: „Ekelhaft, nicht wahr? Lily hat geschwärmt für das Zeug, aber wir konnten keine Tasse trinken, ohne dass uns schlecht wurde!"
„Kriegen wir auch Schokolade? Bitte?" bettelte Ron, während Harry noch immer keuchte.
„Klar!" Sirius zauberte ihnen welche und die beiden kippten sie hektisch hinunter, um den Geschmack los zu werden.
„Das, um dir einmal zu zeigen, was deine Mutter für ein Mensch war!" lachte Sirius. Und Remus fügte hinzu: „Und um zu verdeutlichen, wie sehr James in sie verschossen war. Er hat das Zeug nämlich getrunken und gesagt, es schmeckt ihm. Am folgenden Abend hat er mich angefleht, ihm entweder die Geschmacksnerven für ihr nächstes Date wegzuätzen oder ihm zu verraten, wie er den Tee verändern könnte. Das hat er alles auf sich genommen, nur um Lily zu gefallen!"
„Sie fiel wahrscheinlich aus allen Wolken, als er ihr nach drei Ehejahren eröffnet hat, dass er den Tee nicht mag!" meinte Meta sarkastisch und Sirius nickte: „Sie war außer sich!"
Friedlich saßen sie nun am Feuer und widmeten sich ihren Getränken. Dann richtete sich Sirius plötzlich auf und sah Remus an: „Hey, Ende Dezember ist Vollmond!"
„Tatsächlich?" gab Remus milde zurück und wartete.
„Ach, Vollmond! Ich will dich nicht beleidigen, Moony, aber das ist ja fantastisch! Endlich wieder ein Vollmond zusammen!"
Remus lächelte und Harry konnte sehen, dass er Tränen in den Augen hatte. Nur gut, dass Sirius von selbst drauf gekommen war. Remus hätte garantiert nicht gefragt, dieser Dussel.
Meta runzelte die Stirn: „Willst du mit ihm in die Hütte gehen?"
„Du gehst wieder in die Heulende Hütte?" fragte Sirius.
„Naja, wohin sollte ich sonst gehen!" Remus lachte leicht und verknotete seine Finger, „Aber der Wolfsbann von Emmeline wirkt schon ganz gut und ich kann die Nacht durchschlafen."
„Nicht, wenn ich bei dir bin!" prophezeite Sirius mit gespielt düsterem Blick und unheilvollem Grinsen, doch Remus winkte ab: „Ich brauche eine Pause. Nächsten Vollmond können wir gerne etwas unternehmen, solange die Schüler davon nichts mitbekommen. Aber jetzt lass ich mich nicht von dir scheuchen!"
Sirius machte ein enttäuschtes Gesicht, welches sich aber sogleich wieder aufhellte: „Gut, wir machen es wie früher: Wir gehen um vier und nehmen eine Menge zu essen mit."
Meta beobachteten die beiden unsicher, lächelte aber, als Remus unauffällig ihre Hand nahm.
„Ach, so ein Glück! Guck mal, Ginny, sie sind zusammen!" Hermine kam die Treppe herunter gewankt und legte gerührt die Hände aneinander. Ginny kam nach ihr herein und hob hilflos die Arme: „Es ist hoffnungslos!" Harry und Ron lachten.
„Was haben Minerva und Albus jetzt eigentlich mit dir vor?" fragte Remus Sirius.
„Tja, wir sind uns da noch nicht so ganz einig. Ich bin sozusagen der Trumpf im Ärmel; sie wissen noch nicht, wann sie mich ausspielen wollen und der Welt sagen wollen, dass ich lebe, unschuldig bin und hier in der Schule wohne."
„Weiß Fudge denn, dass du tot bist?" wollte Ron wissen.
„Tot warst!" betonte Sirius, „Und nein. Der kriegt ja gar nichts mit. Kingsley hat aber gesagt, dass seine frühere Abteilung jetzt nicht mehr allzu enthusiastisch nach mir fahndet. Wir haben jetzt einen größeren Störenfried. Der erste Schritt ist jetzt, das Ministerium davon zu überzeugen, dass Pettigrew zu den Todessern gehört und wenn dann nach ihm gesucht wird, dann werde ich vielleicht in Erscheinung treten."
„Himmel noch mal! Reicht es denn nicht, dir Veritaserum zu geben!" fragte Remus aufgebracht. Er hatte mittlerweile einen Arm um Meta gelegt und sah sehr zufrieden aus. Sirius lachte trocken: „Anscheinend nicht. Albus meint, es wäre ganz gut, sie langsam an diese Geschichte heranzuführen, damit sie sich damit anfreunden können."
„Wäre nicht das Schlechteste!" meinte Harry, „Ich kann mich noch vage daran erinnern, wie unglaublich es klingt, wenn man es innerhalb von zehn Minuten erzählt bekommt und das von einem angeblichen Mörder und jemandem, der sich als Werwolf entpuppt."
Ron und Hermine nickte zustimmend und Hermine hielt es für ihre Pflicht hinzuzufügen: „Außerdem würden die dir doch gar nicht zu hören, Sirius. Die würden dich gleich in die Luft sprengen, sobald du das Ministerium betrittst!"
Sirius grinste: „Nicht, wenn ich mit einer Geisel ankommen würde!"
„Ich stelle mich freiwillig zur Verfügung! War anscheinend ganz witzig letztes Mal!" lachte Harry, doch Meta schien das nicht sehr lustig zu finden: „Wie willst du die Aktion eigentlich erklären? Du argumentierst schließlich damit, dass du den Kleinen liebst und ihn bei dir haben möchtest und dann entschuldigst du dich nebenbei dafür, sein Leben bedroht zu haben?"
Harry zog einen Schmollmund, als er als „Kleiner" betitelt wurde, war aber gleich darauf gerührt, denn Sirius rutschte bei Metas Formulierung etwas verlegen auf dem Stuhl herum und schien ihr alles in allem zuzustimmen.
„Ich möchte auch noch einmal daran erinnern, dass du vor einigen Jahren hier in die Schule eingebrochen bist und ein Gemälde bedroht hast!" gab Remus zu bedenken und Ron protestierte: „Hey, und mich, verflucht noch mal! Das war die schlimmste Nacht meines Lebens!"
„Das tut mir Leid! Kann ich mich nicht einfach dafür entschuldigen und dann hat sich die Sache?"
Remus lachte: „So einfach wolltest du es dir früher auch immer machen!"
„Wie sieht es denn aus mit einem Zauberstab für dich?" wollte Ginny wissen.
„Albus sagt, wenn ich rehabilitiert bin, bekomme ich einen ganz neuen!" sagte Sirius und etwas Stolz schwang in seiner Stimme mit.
„Ich bin mal gespannt, was der enthält!" lachte Remus, „Als du damals der erste und einzige deiner Familie warst, der Einhornschwanzhaar in seinem Zauberstab hatte, ist deine Mutter völlig ausgeflippt!"
Sirius verzog das Gesicht: „Es war grässlich! Andererseits habe ich mich auch noch nie so gefreut!"
„Oh, ich wüsste da noch was! Du konntest James einmal ein schönes Schnippchen schlagen!" erinnerte ihn Remus. Harry sprang sofort darauf an: „Oh, ja! Erzählt mal was von früher!"
Sirius, der über die ihm nun ungeteilt zukommende Aufmerksamkeit sichtlich zufrieden war, lachte herzlich. Harry beobachtete ihn lächelnd.
„Also ... .Es gab durchaus Momente, in denen James wütend auf mich war. An einen erinnere ich mich nur zu gut und zu gerne. Ich kam zu James und Lily zum Abendessen. Ich bin in die Küche appariert und da saß Lily am Tisch, das Gesicht in den Händen vergraben und zuckte irgendwie. Erst dachte ich, es sei was Schlimmes passiert, aber dann hat sie mich angesehen, Lachtränen im Gesicht, und hat gesagt: „Wie hast du das geschafft?" Ich war natürlich vollkommen ahnungslos. Sie hat gesagt, James wäre völlig außer sich. Ich wollte nach ihm sehen; er war in der Stube. Lily sagte, ich sollte das jetzt lieber nicht reingehen. „Harry hat sein erstes Wort gesagt!" Ich dachte, da könne ja eigentlich nichts Schlechtes dran sein. Also bin ich zu James und Klein-Harry ins Wohnzimmer. James hat auf dem Boden gesessen mit Harry zwischen den Knien und einem unbeschreiblichen, einfach köstlichen Ausdruck im Gesicht. Und du, Harry; du hast mich gesehen und hast gelacht und gerufen: „Siri! Siri!""
Sirius lachte auf: „James wäre beinahe an die Decke gegangen!"
„Der Ärmste!" lachte Ginny und Ron und Harry schlugen sich johlend auf die Schenkel. Sirius seufzte: „Es war zu herrlich! James war knallrot und hat den ganzen Abend versucht, Harry beizubringen, „Daddy" zu sagen."
„Vergeblich?" fragte Harry kichernd.
„Vergeblich! Du hast dich erst ein, zwei Monate später dazu bequemt, nachdem du für mich neben „Siri" noch die Namen „Wau" und „Wus" entwickelt hattest. Du fandest mich ganz toll als Hund!"
„Verständlich!" ließ sich Hermine altklug vernehmen. Sie hatte nicht gelacht. Stattdessen gähnt sie jetzt, lehnte aber ab, als Ginny ihr nochmals anbot, sie ins Bett zu bringen.
„Sirius war immer recht zufrieden damit, wenn er anderen etwas voraushatte!" meinte Remus viel sagend und nippte an seinem Bier. Sirius lachte dunkel: „Jetzt will Moony die alten Geschichten aufwärmen! Bitte, mir soll es recht sein! Ich habe nichts zu verbergen!"
„Gar nichts?" fragte Meta so listig, dass Sirius für eine Sekunde unsicher wurde. Dann hatte er sofort wieder Oberwasser und sagte prahlerisch: „Nichts, wofür ich mich schämen müsste! Ich habe immer das Beste aus mir und meinen Fähigkeiten gemacht!"
„Das Beste wäre gewesen, deinen Sturkopf etwas zurück zu stellen und dir die Noten zu verdienen, die dir alle gerne gegeben hätten!" widersprach Remus, „Aber du fandst es witziger, allen auf die Nerven zu gehen!"
„Es WAR schlicht und ergreifend witziger, lieber Remus! James und ich hatten verdammt viel Spaß! Und du musst zugeben, dass du dich auch nicht allzu lange in deiner tugendhaften Stellung halten konntest, sobald du mit uns befreundet warst!"
Remus stöhnte: „Und dabei habe ich mich so lange erfolgreich dagegen gewehrt!"
„Warum?" kam es sofort von Harry und Ron und Hermine meinte: „Die beiden waren die absolut coolsten Typen der Schule! Warum wolltest du nicht mit ihnen befreundet sein?"
„Das gebe ich zurück, Hermine: Hast du dir hier bewusst Freunde gesucht oder wolltest du lieber für gute Noten lernen?" Remus sah sie durchdringend an und Hermine wurde leicht rot: „Naja, an die zwei hier bin ich eher versehentlich geraten!"
Ginny, Sirius und Meta lachten und Remus meinte gönnerhaft: „Siehst du? An die besten Freunde kommt man meistens aus Versehen!"
„Hey, du fandest uns ziemlich cool, gib´s zu! Aus der Ferne hast du mich bewundert und Ron fandst du süß!" Harry hatte seine Worte absichtlich so gewählt und beobachtete begeistert, wie Hermine zu einer Antwort ansetzen wollte und Ginny ihr hart auf den Fuß trat.
„AU! Was soll das?" fauchte Hermine und Ginny sah sie durchdringend an: „Sag jetzt nichts!"
Ron war feuerrot geworden und Remus und Sirius grinsten so breit, wie Harry es von ihren alten Fotos her kannte. Meta, die sich auf der Seite der Mädchen sah, versuchte, die Situation zu entschärfen: „Ich mag die Geschichte, wie ihr Freunde geworden seid! Erzählt die mal!"
Harry nickte begeistert, doch Sirius schüttelte den Kopf: „Da brauchst du nicht so erfreut gucken; das war nicht witzig!"
„Es war die Hölle!" stimmte ihm Remus zu, „Ich mochte James sowieso schon nicht, aber dafür habe ich ihn gehasst! Dieser Dickschädel meinte, weil wir alle in einem Raum schlafen, müssen wir die besten Freunde werden und damit wir miteinander reden ..."
„ ... was wir eigentlich nicht in Notfällen getan haben." fügte Sirius hinzu, „Nämlich um uns zu beschimpfen oder so!"
„Du hast uns beschimpft!" warf Remus ein, „Keiner hatte dir was getan, aber du meintest, gleich angreifen zu müssen!"
„Damit mir erst niemand was tut!" verteidigte sich Sirius, „Außerdem hast du dasselbe gemacht! Ich meine, ich hatte es ja schon drauf, arrogant zu sein mit meinen süßen elf Jahren, aber du hast einen immer angesehen, als würdest du ihn abgrundtief verachten!"
„Ich wollte in Ruhe gelassen werden! Ich dachte, es wäre besser, keine Freunde zu haben!"
„Bei mir hätte das auch funktioniert! Ich habe dich liebend gerne in Ruhe gelassen, aber James musste uns ja dazwischen funken!"
„Ähm, könnten wir vielleicht zu dem Teil kommen, an dem ihr dankbar dafür wart und Freunde fürs Leben wurdet?" fragte Harry vorsichtig, „Bevor ihr darauf kommt, dass ihr euch eigentlich gar nicht mögt!"
Sirius und Remus lachten: „Das ist nicht böse gemeint, Harry! Mittlerweile mögen wir uns!"
„Na, da bin ich aber beruhigt."
„Also, James gefiel es nicht, dass wir so wenig miteinander unternahmen! Er verstand sich ganz gut mit Peter, aber richtig interessiert war er an Sirius!" erzählte Remus und Sirius verzog das Gesicht: „Das klingt blöd!"
Remus lachte: „Es war aber so! Er hat in dir eine verwandte Seele entdeckt; hat Lily mal gesagt!"
„Lily hat viel gesagt, wenn der Tag lang war! Und sie war hoffnungslos romantisch!" schimpfte Sirius lächelnd.
„James war also daran interessiert, mit Sirius Freundschaft zu schließen, besser so? Als Nebeneffekt wäre dann da noch meine Wenigkeit auf seine Seite zu ziehen und so beschloss er, einen Zauber auf uns anzuwenden, damit wir einander brauchen."
„Es war die mit Abstand dämlichste Idee, die James hatte! Naja, jedenfalls bis dahin! Und das allerschlimmste war, dass sie funktioniert hat!" Sirius schüttelte den Kopf.
„Sie hat sogar zu gut funktioniert! Kennt ihr den Drei-Affen-Zauber?"
Harry, Ron, Hermine und Ginny brachen in schallendes Gelächter aus: „Er hat euch in Affen verwandelt?"
„Nein, das hätte er nicht gekonnt!" meinte Remus.
„Wer weiß!" Sirius fuchtelte ihm mit dem Finger vor dem Gesicht herum, „Der Junge hatte eine ganze Menge drauf, als er nach Hogwarts kam!"
Remus nickte: „Nicht Sinnvolles zwar, aber sonst ..."
„Konnte ja nicht jeder die Schulbücher vor Schulbeginn auswendig lernen!" stichelte Sirius und Hermine strahlte Remus an.
„Also, was ist jetzt mit diesem Affenzauber?" fragte Ron und wischte sich eine Lachträne aus dem Auge.
„Drei-Affen-Zauber!" erklärte Remus, „Nicht hören, nicht sehen, nicht sprechen. James, dieser kleine, dusslige Erstklässler hat es geschafft, mich taub zu machen, Sirius blind und sich selbst stumm! So mussten wir uns gegenseitig führen, Handzeichen geben, beschreiben. Peter, der sich eigentlich aus allem raushalten wollte, musste zwischen uns vermitteln."
„Es war furchtbar! Ich war von einer Sekunde auf die andere blind! Ihr könnt euch vielleicht meine Panik vorstellen! Remus hat nur noch geschrieen, da er sich selbst nicht hören konnte und James war überhaupt der Beste!"
„Er war es gewohnt, sofort und immer die ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen! Fiel natürlich weg, weil er keinen Ton mehr von sich geben konnte. Er hat arg geschmollt und ist mit einem kleinen Täfelchen herumgelaufen, auf dem er uns Sätze geschrieben hat. Die durfte ich dann Sirius vorlesen."
Meta grinste: „Ich finde die Idee genial!"
„Ja, super! Peter musste mich führen, weil er der Einzige war, der mich warnen konnte und der schon von weitem gehört hat, wenn irgendjemand ankam. James und Remus sind hinter uns gelaufen und haben verzweifelt wie vergeblich versucht, ein Gespräch zu führen!"
„Wie lange hat der Zauber gehalten?" wollte Harry wissen.
„Zu lange!" knurrte Sirius.
„Eine Woche!" schätzte Remus.
„Eine Woche? Aber Dumbledore hätte euch doch helfen können!" sagte Ron erstaunt.
„Ja, das hätte er durchaus. Aber es sagte uns unwissenden Erstklässlern, dass der Zauber erst abklingt, wenn er die vom Initiator erwünschte Wirkung entfaltet hat, was erstunken und erlogen ist, wie ich euch heute sagen kann! Er fand wohl auch, dass wir uns anfreunden sollten und hat uns in unserem bedauernswerten Zustand gelassen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob er nicht vielleicht sogar James geholfen hat, aber das ist pure Spekulation!" Remus zuckte mit den Schultern.
„Und nach dieser Woche wart ihr Freunde?" fragte Ginny.
„Bei Weitem nicht! Wir hatten uns zusammengerauft, aber als der Zauber beendet war, verfielen wir in unsere alten Muster. Allerdings nicht lange, weil wir gemerkt hatten, dass wir, wie James immer prophezeite, ein echt gutes Team abgegeben hatten. Schließlich hat Sirius seinen Stolz überwunden und sich zu James hin orientiert, der darüber ausgesprochen glücklich war und ich bin über meinen Schatten gesprungen. Das erste Mal in meinem Leben. Und habe mal geguckt, wie es tatsächlich ist, Freunde zu haben!"
Harry lächelte Remus an: „Ist ganz gut, oder?" Remus erwiderte sein Lächeln und nickte.
„Der gute Remus hatte ja auch sonst niemanden!" meinte Sirius gönnerhaft, „Obwohl wir uns schon ganz gut verstanden haben; wir sieben Jungs aus unserem Jahrgang! Jedenfalls nach einiger Zeit."
„Wie sah es denn aus mit Freundinnen?" Ginny hatte wieder nicht schnell genug reagiert und so fühlte sich Hermine frei und geradezu dazu angespornt, heikle Fragen zu stellen. Ron zog die Augenbrauen hoch. Ihm war diese Entwicklung nicht wirklich geheuer, während Harry es recht lustig fand, dass sich Hermine so gar nicht mehr darum scherte, dass sie hier mit immerhin zwei Lehrern zusammen saßen.
Sirius lachte schallend: „Remus hatte es nicht so mit den Mädchen! Er hatte sich selbst zu ewiger Abstinenz verdonnert und ..."
„Ewig?" raunte Meta Remus zu und er grinste durchtrieben und strich ihr über den Unterarm: „Keine Panik!"
„ ... hielt alle Mädels von sich fern. Das war ihm irgendwann so zur zweiten Natur geworden, dass er nicht einmal mehr merkte, wenn ihn eine mochte! Und das waren nicht wenige, Remus!"
Doch Remus schüttelte den Kopf: „Ihr habt euch da was zusammen phantasiert!"
„Naja, es waren natürlich nicht so viele wie bei James und mir!" lachte Sirius und Hermine zog die Augenbrauen hoch. Bevor sie Ginny daran hindern konnte, fragte sie erstaunt: „Warum eigentlich nicht?"
Ginny schlug sich die Hand vor die Stirn, Ron sah Hermine halb sauer, halb irritiert an und Harry musste sich sehr zusammen reißen, um nicht laut zu lachen. Remus lächelte verlegen: „Naja, so war das damals. Ich habe die guten Noten bekommen und James und Sirius die Mädchen."
Meta tätschelte ihm gerührt das Knie und verkündete dann, sie sollten sich langsam auf den Weg zum Abendessen machen. Hermine, die neben ihrem Drang zur Enthüllung der Geheimnisse ihrer älteren Freunde auch einen ziemlich großen Hunger hatte, war sofort dabei, woraufhin Ron zu bedenken gab, dass sie sie vielleicht nicht unter Menschen lassen sollten.
„Ach, Albus wird sich köstlich amüsieren!" meinte Sirius, „Ich werde mich dann mal verwandeln. Darf ich mit unter den Tisch und ein paar Reste abstauben?"
„Von mir aus!" Remus erhob sich und strich sein Hemd glatt.
„Wo schläfst du eigentlich, wenn du hier bist?" fragte Harry seinen Paten.
„Ich habe ein Körbchen bei Hagrid und eins bei Remus ... Himmel, das klingt ja furchtbar!"
Sirius lachte und strubbelte Harry, der ihm schadenfroh die Zunge rausgestreckt hatte, durch den Haarschopf.
„Wenn du magst, kannst du bei mir schlafen. Dann musst du heute Abend nicht mehr raus in die Kälte!" bot Remus an.
„Du meinst wohl, dann musst du mich nicht extra bringen!" neckte Sirius.
„Das auch!" Remus grinste.
Meta hakte sich bei ihm unter und flüsterte ihm etwas ins Ohr, das die anderen nicht verstanden. Remus lachte verlegen und legte einen Arm um sie.
„Gehen wir vor, damit sie wenigstens noch ein bisschen knutschen können!" meinte Sirius und scheuchte Harry, Ron, Hermine und Ginny vor sich her.
000
Tägliches Training in Okklumentik.
Ein kleines „Nein!" genügte und Jakob wurde aus Harrys Kopf katapultiert.
„Super! Das klappt ja wunderbar!"
„Machen wir noch einen Durchgang bevor es Essen gibt!" fragte Harry motiviert.
„O.K."
Die beiden gingen in Kampfstellung, sprich: Sie setzten sich auf zwei Stühle einander gegenüber, ballten eher unbewusst die Fäuste und sahen sich ernst an. Jakob machte den ersten Vorstoß und Harry wehrte ihn problemlos ab. Während er allerdings geistig zurückwich und sich verschloss, sah er etwas vor sich, das aussah wie ein kleines, leuchtendes Staubkorn.
Harry kam neugierig näher und wollte es fassen, doch es glitt weiter nach hinten. Harry versuchte einen Hüpfer hinterher, doch plötzlich prallte er hart zurück, als hätte ihm jemand ein Brett vor die Stirn geknallt.
„Au!"
„Sag mal, was versuchst du da?" erklang Jakobs empörte Stimme.
Harry öffnete die Augen nid wagte einen vorsichtigen Blick auf ihn. Jakob hatte die Stirn zerfurcht, sah aber im Großen und Ganzen eher erstaunt als ärgerlich aus.
„Wolltest du gerade in meinen Kopf?"
Harry fiel die Kinnlade herunter: „Was? Echt?"
Jakob nickte: „Es hatte jedenfalls ganz den Anschein."
„Das tut mir Leid! Das habe ich gar nicht gemerkt."
„Macht nichts! Irgendwann müssen wir auch damit anfangen!"
„Irgendwann?" fragte Harry neugierig.
„In ferner Zukunft!" sagte Jakob streng, „Erst muss ich noch mit Dumbledore sprechen! Lass uns erst einmal wie üblich weiter machen!"
