Das Ende des Fluches!
Behutsam trug ich etwas Salbe auf die Schrammen auf und verstrich sie sanft. Takuya zuckte unter meiner Berührung zusammen. Ich lächelte ihn aufmunternd an. Er beruhigte sich nicht. Er zitterte so sehr. Ich schloss ihn in meine Arme und sagte: „Takuya. Du musst keine Angst haben. Ich bin doch da. Beruhige, dich mein Großer. Ich beschütze dich. Ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben und bin für dich da." Als ich ihn sanft an mich drückte, legte er seine Arme um mich und meinte: „Lass mich nicht los. Ich kann jetzt nicht allein sein. Mir ist so kalt." Es war zu erklären. Auf der Erde war es schon Winter. Gaia war vor der Erde versteckt und hatte eine andere Umlaufbahn, als die Erde. Dort gab es nur Schnee im Tal der Wunder. Die Länder waren grün und die Ebenen von saftigem Grün überzogen. Ich wärmte meinen armen Takuya, weil er so sehr fror. Ich streichelte über sein Gesicht und lächelte ihn an. Ich hielt ihn fest und dann auf einmal riss er sich aus meiner Umarmung los. Ich rief erschrocken: „Takuya! Was hast du vor?", doch er verschwand. Ich sah wie er in einen Waldweg rannte. Im Schuppen war mein Mountainbike, das immer hier oben war. Ich holte den Schlüssel und ging kurz mit Hitomi runter. Dann ging ich rein und bat sie nachdem ich raus bin, abzuschließen. Als ich als Zeichen kurz durch die Finger pfiff, schnellte ein Drache über meinem Kopf in Richtung Wald hinweg. Hitomi war oben am Fenster und schrie: „Tamara. Hast du Van gesehen? Er ist weg." Ich überlegte und kam zu keiner Antwort. Ich schüttelte den Kopf. Auf einmal, als ich seinen Namen schrie, landete der Drache. Der Drache fauchte nur etwas vor sich hin. Dann glühte mein Drachenamulett und ich konnte den Drachen verstehen. Ich erschrak. Der Drache sprach mich mit dem Namen an. Als ich ihn ansah, hing an einer Schuppe ein roter Stofffetzen. Ich hatte nun Angst und bog schnell in den Waldweg ein, um Takuya zu folgen. Der Drache rief mir zu: „Warte, Tamara. Hab keine Angst. Ich bin es." Dieser Drache war...Nein das war einfach unmöglich...oder etwa nicht? Dieser Drache war Van. Ich verschwand aus seiner Sicht. Takuya war weit weggelaufen. Er fror so sehr und wünschte sich mich an seiner Seite. Zitternd hockte er auf einem Felsen. Ich fand ihn sehr schnell und dann sagte ich: „Takuya. Warum bist du weggerannt? Du kannst mir doch vertrauen, das weißt du." Takuya erwiderte: „Ich konnte nicht mehr bleiben. Ich bin kraftlos und müde. Ich habe solche Angst und will dir nicht wehtun. Tu mir einen Gefallen. Lass mich allein. Ich brauche Zeit, um Ruhe zu finden." Ich drückte ihn an meine Brust und meinte: „Ich lass dich nicht allein. Du bist so kalt. Hast du denn gar keine Angst zu erfrieren? Takuya, ich brauche dich. Du bist der einzige Mensch, der mein wahres Ich kennt. Lass mich doch nicht allein." Unter Tränen wandte ich den Blick von ihm ab und blickte zum Himmel hinauf. Der Drache schwebte über mir. Er rief: „Tamara. Da bist du ja." Er landete. Takuya stand auf und löste sich aus meiner Umarmung. Er ging zu dem Drachen hinüber und lehnte sich weinend an seine Brust. Ich meinte überrascht: „Van! Was machst du hier?" Takuya sah sich um und sprach: „Siehst du schon weiße Mäuse, Tamara? Van ist nicht hier. Er schläft." Ich widersprach ihm und sagte: „Nein. Van ist hier." Plötzlich nahm der Drache menschliche Gestalt an und Van stand vor Takuya. Erschrocken fragte Takuya: „Du bist ein Drache?" Van strich durch das schwarze Haar seines kleinen Bruders und drückte ihn an sich. Er sagte traurig: „Ich bin der legendäre Silberdrache, der Farnelia beschützt. Mutter hat es mir gesagt. Takuya, komm mit uns zurück." Wir kehrten zurück. Am nächsten Morgen fanden wir einen Brief von Takuya auf meinem Bett. Es war ein Abschiedsbrief. Er wollte sich töten, weil er nicht mit dem Fluch von Atlantis leben konnte. Darin stand:
Tamara, Van und Hitomi,
bitte verzeiht mir. Ich möchte nicht, dass ihr mich leiden seht.
Tamara, bitte pass gut auf Takako auf. Ich bitte dich darum.
Van, achte bitte mit Hitomi auf die beiden. Tamara, ich liebe dich.
Doch das Schicksal will nicht, dass ich weiterlebe. Verzeih mir.
Takuya
Erschrocken rannte ich raus. Hitomi unterstützte mich mit ihrer Fähigkeit. Wir fanden Takuya an einem kleinen Bergsee, zu dem wir geflogen waren. Er hatte sich getötet. Mit einem gezielten Dolchstoß ins Herz. War das, das Ende des Fluches von Atlantis?
