Und wieder ein Problem

Eine Woche später...

Die Prüfungen waren vorbei. Van und Hitomi wohnten getrennt von Takuya und mir. Eines Morgens klingelte mein Telefon. Van war dran. Er sagte: „Tamara! Mir geht's nicht gut. Ich bin zuhause. Hitomi kommt erst nächste Woche wieder." Ich dachte: Warum hat er mir früher nichts gesagt? Ich muss sofort zu ihm! Eiligst zog ich meine Jacke an und machte mich auf den Weg. Einige Minuten später kam ich am Wohnhaus an. Ich klingelte und Van dachte: Nanu! Das ist sicher Tamara. Sie ist es sicher. Dann öffnete er mir die Tür. Ich ging rein zu ihm und meinte: „Hey, Van!" Van erwiderte: „Hey, Tamara! Schön dass du da bist!" Ich berührte seine Stirn, weil er so verschwitzt war, obwohl es nicht heiß war. Dann sagte ich erschrocken: „Van! Du hast ja hohes Fieber! Du legst dich hin und schläfst!" Als ich fragte, wie lange antwortete Van: „Schon seit gestern Abend! Deshalb hab ich dich angerufen. Hilf mir bitte. Bleib bei mir!" Sofort steckte ich ihn ins Bett und bat ihn sein Shirt auszuziehen. Dann deckte ich ihn gut zu und legte ein Tuch, das in kühles Wasser getaucht war, auf seine verschwitzte und glühend heiße Stirn. Van sah mich an und sagte zu mir: „Ich habe mir Sorgen gemacht, dass ich es nicht allein schaffe. In deiner Nähe fühle ich mich so wohl wie nur bei Hitomi. Takuya braucht dich sehr, Tamara." Er begann zu husten. Er hatte sich eine Grippe eingefangen. Ich fragte meinen Onkel um Rat und er sagte mir, dass ich Recht hab. Als ich zurückkam, sah ich, wie sein Kopf zur Seite kippte und er einschlief. Das Tuch war runtergerutscht und deshalb legte ich es wieder auf seine Stirn. Ich rief zuhause bei meinen Eltern an und sagte besorgt: „Mama! Ich kann nicht heim diese Woche. Ich werde bei Van wohnen. Takuya soll sich keine Sorgen machen. Van ist krank geworden. Er hat hohes Fieber und liegt im Bett. Hitomi ist wegen ihrem Bruder noch in Japan." Meine Mutter erwiderte: „Oh das ist nicht gut. Kümmere dich gut um ihn. Ich kümmere mich um Takuya. Ich werde gut auf ihn achten." Ich ging zu Van zurück und sah, dass er noch immer schlief. Ich küsste ihn auf die Stirn und nahm das Tuch in meine Hand. Dann tränkte ich es im Wasser, wrang es aus und legte es auf seine Stirn. Auf einmal klingelte es an der Tür und Takuya stand mit seiner Sporttasche von der Uni draußen. Ich ließ ihn rein. Dann sagte ich zu Van: „Mein armer Großer. Entschuldige, dass ich nicht gleich bei dir war. Ich hab dich warten lassen...Es tut mir so leid." Van erwiderte: „Du hast mich zwar warten lassen, aber du bist gekommen und das zählt. Takuya ist hier, ich kann ihn fühlen, auch wenn ich ihn noch nicht sehe. Bleib bei mir. Mir ist so kalt. Ist das von der Grippe? Sag es mir, Tamara. Ich möchte es wissen." Das hatte gerade gefehlt. Erst die Grippe dann das Fieber und nun auch noch Schüttelfrost. Er war wirklich krank. Ich schloss ihn in meine Arme und küsste ihn zärtlich auf die Stirn. Dann antwortete ich traurig: „Ja, diese Kälte ist von der Grippe. Man nennt das Schüttelfrost. Du musst dich ausruhen. Sonst wirst du nicht gesund." In der kommenden Nacht wachte ich an seiner Seite. Auf einmal wachte Van auf. Er erzählte mir von seinem Traum und kuschelte sich schutzsuchend in meine Arme. Ich fragte: „Ist alles in Ordnung?" Van erwiderte traurig: „Niemand stillt meine Sehnsucht. Niemand lindert meinen Schmerz und keiner nimmt mir die Angst außer Hitomi und dir. Ich möchte fliegen, Tamara. Ich will hier weg." Van stand taumelnd auf und dann hielt ich ihn fest und meinte: „Nein, Van...! Du kannst nicht aufstehen. Werde doch erst einmal gesund. Dann kannst du noch immer fliegen. Komm her. Ich nehme dich in meine Arme und bleibe genau wie Takuya bei dir...!" Van widersprach uns immer wieder und ich verstand nicht warum. Ich fühlte dass er traurig war.