An Brchen: Hast nichts verpasst. Hatte bis jetzt nur das Vorwort online.
An ina: Schön eine treue Leserin zu haben. :-)
An Berg-ulme: Ich liebe Spanisch. Verlass dich aber nicht auf so viel Spanisch. Ich kann noch nicht allzu viel. :-) Aber ich versuche ein bisschen Spanisch mit einzubauen.
Forget him forever
Grau. Alles war grau. Der Himmel, die Straße, die Mauer an der sie vorbei schritt und der Regen schien die Luft ebenfalls grau zu färben. Alles Grau wie ihr leben. Trüb und unheimlich. Ihr Leben hatte sich eindeutig verändert. Es war nun undurchschaubar und eine einzige Katastrophe. Nichts lief so wie es sollte und ständig ging etwas schief.
Sie mochte diese triste Umgebung. Sie gab ihr das Gefühl ein ganz angenehmes Leben zu haben. Mit dem Regen wurden einfach all ihre Sorgen weggespült. Doch sie würden zurückkehren sobald sie wieder ins Trockene treten würde. Und genau das würde sie gleich tun. Noch eine Straße. Dann hatte sie das Haus ihrer Eltern erreicht die sie nun besuchen wollte.
Mit durchgeweichten Kleidern und tropfnassen Haaren betrat sie das Haus ihrer Eltern. Sie sah sich in dem Raum um. Nichts hatte sich verändert. Mit einem Schwung ihres Zauberstabs war sie wieder kompletttrocken als sei sie mit dem Auto hergefahren.
Aus einem Zimmer zu ihrer Rechten drangen Stimmen und sie Schritt geradewegs auf die Tür zu. Sie fand sich in einer kleinen, gemütlichen Küche wieder. In der Küche in der sie Jahrelang gegessen hatte. Auch hier hatte sich noch nichts geändert. Alles wie immer.
„Lily!" eine hübsche Frau, die etwa einen halben Kopf größer war als Lily, kam auf sie zu gerannt und schloss sie in die Arme. Sie hatte glatte Haare die dennoch Volumen hatten. Sie hatten einen leichten Rotstich allerdings nicht so intensiv wie Lilys Haare. Ihre Augen waren dazu ein Gemisch aus Blau, Grün und Blau.
Am Tisch in der Mitte des Raumes saß ein Mann mit dunkelbraunen Haaren. ER war groß und schlaksig und hatte tiefbraune Augen. Er strahlte Lily mit blitzenden Zähnen an.
„Setz dich meine Kleine. Was rede ich da! Klein ... du bist nun erwachsen. ... erzähl mal ... hast du schon einen Job. Wo wohnst du? Hast du einen Lebensgefährten."Lilys Mum, Alicia, drückte sie auf einen Stuhl und lies sich daneben fallen. Lilys Vater Christopher schüttelte lächelnd den Kopf.
„Mum, ... nicht so schnell."„Schnell? Wie lange habe ich dich schon nicht mehr gesehen."„Seit einem Jahr."Ein Jahr,... Nachdem Lily von Hogwarts zurückgekehrt war, war sie zu ihren Eltern gefahren, hatte sich eine Wohnung gesucht und war ausgezogen. Ein Jahr lang war sie zu beschäftigt gewesen um ihre Eltern zu Besuchen.
„Also, ich wohne in einem recht kleinen aber ordentlichen Apartment in London, in der Nähe der Winekgasse. Das ist die Zaubererstraße, ihr wisst schon...."Sie machte eine Pause. ‚kleines aber ordentliches Apartment'. Sie log ihre Eltern nicht gerne an, doch sie konnte ihnen nicht sagen wie sie Lebte. Sie konnte ihnen nicht sagen, dass sie in einem winzigen, dreckigen, von Ratten heimgesuchten Apartment wohnte. Apartment war eigentlich noch übertrieben. Es war eine Höhle. Ein Loch. Doch das mussten ihre Eltern nicht wissen. Denn wenn sie es erfahren würden, würden sie ihr sofort Geld aufbrummen und ihr helfen wollen.
Dasselbe Problem hatte sie nun mit ihrem Job. Sie war im Moment arbeitslos. Sie hatte nach der Schule als Verkäuferin in Madam Malkins gearbeitet, doch sie hatte ein Kleid völlig ruiniert, woraufhin Madam Malkins sie feuerte. Seit dem war sie Arbeitslos und lebte nur von der Sozialhilfe. Es war ein schreckliches Gefühl davon abhängig zu sein und wenn sie ihren Eltern die Wahrheit sagen würde, würden die ihr wieder Helfen wollen.
„Ich mache zurzeit meine Ausbildung als Auror und habe keinen Lebensgefährten."Wow,... wenigstens das letzte entsprach der Wahrheit. „Wir sind ja so stolz auf dich! Ach ja,... Christopher." Alicia Evans nickte ihrem Mann zu der drauf hin in seiner Tasche zu kramen begann. Schließlich zog er eine mitgenommen aussehende Karte aus der Tasche und hielt sie Lily hin. „Deine Schwester heiratet in 3 Wochen. Sie würde sich freuen wenn du kommen würdest."Lily sah ihren Vater mit einem vorwurfsvollen Blick an. „Freuen. Komm schon, Dad."„Tu uns den gefallen und erscheine bei der Hochzeit. Du darfst auch eine Begleitung mitbringen."„Das muntert mich aber auf."„Lilia'"Ihr Vater sah sie bettelnd an. ‚Lilia'. So hatte er sie schon lange nicht mehr genannt. Das hatte r nur zu ihr gesagt, wenn ihm etwas sehr wichtig war. „Na gut. Ich komme."„Wundervoll. Ich sage Petunia bescheit."
Einige Stunden später betrat Lily ihr ‚Apartment'. Sie schmiss ihre Tasche missmutig in eine Ecke und lies sich selbst auf ihr quietschendes, mottenzerfressenes Bett fallen. „Toll."Sie schlug die Hände vors Gesicht. Das war ja schon vorherzusehen. Petunia ... ihre große, verklemmte Schwester hatte natürlich Glück im Leben. Sie würde bald heiraten, während Lily alleine in dem Loch vergammelte. Aber wer interessierte sich schon für Lily! Sie war doch allem egal!
Ihrer Schwester war sie ja schon immer egal gewesen, aber dass ihre Freunde sie auch im Stich lassen würden .... Damit hatte sie nicht gerechnet. Die einzige mit der sie noch in Kontakt war, war Ildikó. Ildikó war ihre beste Freundin in Hogwarts gewesen und hatte ihr Wort gehalten. Sie hatte den Kontakt zu Lily nicht abgebrochen. Was man von einer anderen Person nicht behaupten konnte.
James. James Matthew Potter, dieser hinterhältige Lügner. Er hatte es ihr versprochen. Hatte ihr versprochen sie anzurufen oder zu schreiben. Er hatte es geschworen. Monate hatte sie auf eine Eule oder einen Anruf gewartet. Doch ohne Ergebnis. Er meldete sich nicht. Nicht einmal ein winziger Fetzen Pergament hatte sie erreicht. Gar nichts!
Wahrscheinlich hatte er es ihr doch nicht verziehen. Wahrscheinlich war er doch noch wütend, dass sie ihn mit seinem besten Freund betrogen hatte. Wahrscheinlich war das nur Freunde Gerede nur eine Lüge gewesen. Er hatte sie vergessen. Er hatte sie abgeschrieben. Er war so ... in diesem Moment klopfte es an der Scheibe. Augenblicklich stand Lily am Fenster und lies die Schleiereule hinein die einen Brief um das Bein gebunden hatte.
Sie gab der Eule einen Eulenkeks und begann den Brief zu lesen, während die Eule das Zimmer verlies.
Hey Lily.
Hast du Lust und Zeit dich in 5 Min. mit mir im TK. (Tropfende Kessel) zu treffen?
Ildik
Lilyzerknüllte den Brief, warf ihn in ein Eck und verlies ihr zuhause.
Lily betrat 2 Minuten später den TK. Rauch hing in der Luft der den Sauerstoff eindeutig verdrängte. Durch den Rauch war es beinahe unmöglich etwas in dem Pup zu erkennen, doch irgendwie schaffte Lily es ihre beste Freundin zu entdecken. Sie setzte sich zu ihr und sah sie fragend an. „Was ist los?"„Ich hab einen Job für dich."„Gehalt?"„Mehr als du dir vorstellen kannst."Lily zog eine Augenbraue hoch. „Was ist es?"„Lass dich überraschen. Ich hab ein Vorstellungsgespräch für dich. Ich bring dich am Montag um 8.00 Uhr dort hin."„So früh? Da schlaf ich noch."„Lily."Ihre beste Freundin sah sie warnend an. „Du brauchst Geld. Und zwar dringend. Jetzt erfinde nicht wieder eine dumme Ausrede! Ich hol dich am Montag. Ob du willst oder nicht."
Lily grinste. „Und wenn ich mich ans Bett kette?"„Dann mach ich dich wieder ab."„Logisch. Du. Ich muss nächste Woche auf die Hochzeit meiner Schwester. Ich muss mir noch ein Kleid kaufen. Gehst du mit shoppen?"„Und wo willst du das Geld herkriegen." „Ich habe genug."„Ok. Ich leih dir was."„Ich will keine Almosen."„Das sind keine Almosen. Das eine gut gewollte Tat deiner Freundin."
Nach 10 Moinuten, in denen weiter Diskutiert wurde, betraten die zwei die Winkelgasse. Die Straße war über und über mit Leuten bedeckt. Lily und Ildikó retteten sich aus der Menge in einen Laden für Kleider und Anzüge. Lily fand schnell ein passendes Kleid, schreckte bei dem Preis jedoch zurück. „Das ist viel zu teuer."Doch bevor sie Ildikó davon abhalten konnte, hatte sie schon das Kleid für Lily gekauft.
Und so ging die Streiterei weiter. Doch schon nach 5 Minuten wurden sie unterbrochen. „Lily? Ildikó?"Die zwei drehten sich um und erblickten Andromeda Black und ihren Cousin Sirius hinter sich. „Wie schön euch zu sehen!"Andromeda fiel ihnen quietschend um den Hals und begann zu reden wie ein Wasserfall. Einige Minuten lang unterhielt sich Andromeda noch mit Ildikó während Lily mit Sirius redete.
„Hast du jetzt einen Freund."Sirius grinste sie an, doch sie erwiderte es nicht. Sie sah zu Boden, wobei ihre Haare ihr wie ein Vorhang vors Gesicht fielen. „Hey. Nicht traurig sein."„Warum meldet er sich nicht, Sirius?"Sirius sah sie nur mit zusammengepressten Lippen an. „Er hatte es mir doch versprochen. Er hatte doch gesagt alles wieder vergessen. Das mit dir und mir meine ich. Ich versteh das nicht. Sag doch was!"Sie sah ihn drängend und bittend an, doch er zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, Lil'."
So das war mal wieder zu viel für Lily. Alles kam wieder hoch. Sie dachte wieder nur noch an James. Wie man so lange an einem einzigen Typen hängen konnte war unglaublich. Sie hasste es. Er ruinierte ihr, ihr Leben damit. Ob gewollt oder ungewollt. Auf jeden Fall tat er es.
„Du liebst ihn noch oder?"Lily sah zu Sirius auf. Liebte sie ihn noch. Dumme Frage. Ja, das tat sie. Doch wie lange noch. Sie wusste, dass ihre Gefühle zu ihm immer weniger wurden. Bald würde sie ihn bestimmt vergessen haben. „Ja. Noch. Im Moment noch. Doch wenn es so weitergeht nicht mehr lange."Sie sah auf die Uhr. „So spät schon? Ich muss los. Muss noch etwas mit dem Vermieter klären. War schön euch wieder zu sehen. Tschüss."
Sie rannte los ohne auf eine Antwort zu warten. Rannte einfach davon ohne zu bemerken wie blöd das wirkte. Wie kindisch.
Sie musste James jetzt einfach aus ihrem Leben verbannen und das tat sie in ihrer ‚Wohnung'. Sie stürzte herein, stolperte zu ihrem Schreibtisch und zog die Schubladen heraus. Als erstes sah sie ein Bild. Ein Bild von James und ihr. „Nein! Das ist vorbei! Vergangenheit. Weg!"Sie schmiss es in den kleinen Kamin neben dem Sessel und genau dasselbe tat sie mit all den Sachen die sie so an James erinnerten. Tagebuch... weg ..., Schulbücher... weg ..., Blöcke... weck ..., Briefe ... weck ..., alles weck. Für immer vernichten. Verbrennen.
Eine halbe Stund später saß Lily in ihrem Sessel und starrte in das Feuer. Stundenlang. Das Feuer spiegelte sich in ihren Augen wieder und zeigte so ihre Gefühle. Denn genau so fühlte sie im Moment. Feuer. Eine unergründliche Wut in sich. All das was in diesem Kamin schmorte war Vergangenheit. Und alles was Vergangenheit war würde ab morgen vergessen sein. Sie würde sich nie wieder an alles erinnern. Sie würde sich nie wieder an ihn erinnern. An James Potter.
