Chapter5
Wir die Schüler, sind das Herz von HogwartsFrüh am kommenden morgen erwachte Cassandra. Leise, um ihre Kameradinnen nicht zu wecken schlüpfte sie aus dem Bett, zog sich an und schlich nach unten in den Gemeinschafts- raum. Die Dämmerung brach eben erst über Hogwarts herein. So glaubte sie nicht das schon andere Schüler auf den Beinen waren. Um so überraschter starrte sie unten auf ihre Bettnachbarin.
Cecilia hockte mit angewinkelten Beinen, an die sie ein Buch über Zaubertränke gelegt hatte, auf einem der Ohrensessel. Als sie Schritte hörte sah sie auf, erst jetzt bemerkte sie das es dämmerte, sie musste schon über eine Stunde hier gesessen haben. Sie lehnte sich über die Sesselseite nach hinten, um nachzusehen wer da die Treppe hinunter kam.
„Morgen Cassandra," grüßte sie das blonde Mädchen.
Cecilia hatte mit der kleinen Französin Gabrielle Delacour beschlossen nett zu Cassandra zu sein, die wegen ihrem Namen Malfoy von den älteren offensichtlich gemieden wurde. Schließlich konnte sie nichts dafür in diese Familie hineingeboren zu sein, oder dafür solche Verwandte wie Draco Malfoy und seinem Vater zu haben. Jetzt lächelte sie dem Mädchen zu, legte ihr Buch zur Seite und stand auf.
Total überrumpelt, von der anderen angesprochen worden zu sein, stammelte sie ein „Morgen". Kurzentschlossen den Raum gleich wieder zu verlassen ging sie auf das Portraitloch zu.
Doch die andere schien nicht vorzuhaben sie verschwinden zu lassen. Das für ihr Alter sehr kleine Mädchen überholte sie und schaute Cassandra direkt an. „Bleib doch, wir könnten uns unterhalten, was spielen oder sonst wa…"
„Ich bin eine Malfoy, lass mich lieber in Ruhe. Mit mir befreundet zu sein ist in Gryffindor so, als sei Salazar Slytherins Erbe persönlich hier, sie werden dich ebenso schneiden wie mich."
„Erstens wird Voldemort – die andere zuckte zusammen- wohl kaum hier auftauchen und zweitens mir egal, wenn sie mich schneiden fragen sie nicht nach meinem toten Bruder Cedric, der von ihm getötet wurde."
Verwundert schaute Cassandra der kleineren ins entschlossene Gesicht. Für so selbstsicher und entschlossen hatte sie dieses Mädchen gar nicht gehalten. Hatte sie nicht gestern am Bahnsteig ängstlich aufgeschrieen, bei der Auswahl hatte man noch sehen können, das sie geweint hatte. Sie hatte wie eine kleine schüchtern, ängstliche Erstklässlerin gewirkt, sehr still. Aber jetzt… jetzt stand sie vor ihr mit vor wilder Entschlossenheit leuchtenden Augen und trotzig, selbstsicher vorgeregtem Kinn. Das hätte sie ihr nie zugetraut, das in dem vermeintlich scheuen Reh, eine solche Person steckte. Unverwandt sah sie in das schmale Gesicht der anderen.
„Mir ist total egal wer deine Verwandten sind, in eine Familie werden wir hineingeboren oder von ihr aufgenommen, für die können wir nichts. Du bist hier, eine Gryffindor wie ich, nicht wer du bist, sondern was du und wie du es bist ist was dich ehrt. Und das zählt, klar?"
Cecilia zeigte ein triumphierendes Lächeln als sie fortfuhr:„Außerdem denke an den Hut. Einer für alle…," sie streckte der anderen eine Hand entgegen, „…und …"
„Einer für alle." Cassandra ergriff die dargebotene Hand, „Danke Cecilia."
Gabrielle hatte beim Anziehen bemerkt, das Cecilia und Cassandra bereits aufgestanden waren. Sie hatte sich schnell angezogen und war gemeinsam mit einer weitern Erstklässlerin, ihrer Freundin seit Kindheitstagen, Sophie Monthéry nach unten gegangen.
Sophie wäre jetzt eigentlich im zweiten Jahr. Aber sie hatte vor den Herbstferien, im vergangenen Jahr, die erste Klasse in Beauxbottom abgebrochen, zusammen mit ihrem zehn Monate jüngeren Bruder, der damals noch 10Jahre, nur mit Sondergenehmigung die Schule hatte besuchen dürfen. Denn nach dem die Schule, was bis heute offiziell bestritten wurde von Dementoren heimgesucht worden war, hatten ihre Eltern sie wieder nach Hause geholt. Danach hatten sie ihre Kinder in Hogwarts angemeldet und Gabrielles Eltern hatten sie daraufhin ebenso hier gemeldet. So war auch der Cousin der drei Geschwister hier gelandet.
Am unteren Treppenabsatz beobachteten sie ihre beiden Kameradinnen. Ilai Monthéry trat neben sie. Sie hörten wie Cecilia und Cassandra einen Satz des Hutes rezitierten und liefen zu ihnen.
Gabrielle legte ihre Hand auf die der beiden anderen und erklärte in gebrochenem Englisch:
„Wirr müsssen unss ve´einen."
„Einer steh für…," begann Ilai und legte seine darüber. Seine Schwester folgte und beendete den Satz:„…den anderen ein."
Die fünf grinsten sich an, ohne zu bemerken das sie beobachtet wurden. „Freunde," sagte Ilai, „für immer."
„Für immer," echoten die anderen.
Cassandra fühlte sich glücklich wie nie, sie glaubte auf Wolken zu schweben, ihren Mitschülern war ihre Herkunft egal. Sie fühlte sich akzeptiert und so frei wie nie zuvor. Von den Ketten ihrer Familie befreit.
Am Fuß der Treppe waren zwei Sechstklässlerinnen und eine Fünftklässlerin aufgetaucht, dicht gefolgt von vier Jungen der Sechsten.
Eine von ihnen, mit langem wuschelig, braunem Haar drehte sich um, sah ihre Kameraden an:„Cecilia hat es begriffen, wir sind sooo dumm gewesen. Den ganzen Abend diskutierten wir über das Lied des Hutes, aber verstanden haben wir es nicht wirklich. Wie wollen wir so
für Schüler anderer Häuser einstehen? Wie konnte ich nur soooo dumm sein!"
„Hermine hat Recht," stimmt ihr Ginny zu. „ Wenn wir es nicht mal schaffen den Schülern unseres eigenen Hauses vorurteilsfrei zu begegnen, wie sollen wir es dann für andere?"
Die jüngere eilte der älteren nach.
Hermine legte ihre Hand auf die der verdutzten Erstklässer, die sie erstaunt ansahen. „Ihr habt Recht wir müssen zusammen halten. Und mehr denn je müssen sich die vier Häuser jetzt einen," erklärte sie mit ruhiger fester Stimme.
Schon war Ginny neben ihr und fügte hinzu:„Dürfen sich nicht länger zerteilen." Auffordernd blickte sie über ihre Schulter zu den Jungen.
Lisa Turpin legte bereits eine Hand auf die der jüngeren und setzte die Mahnungen des Hutes fort:„ Wir geben aufeinander acht."
Mittlerweile waren auch Dean und Harry bei ihnen angekommen Ron versuchte derweil noch Neville Longbottom dazu zu bewegen mitzugehen. Da ruhte Deans Hand auch schon auf der seiner Freundin. „Die Großen und Starken auf…"
Harry machte nicht weniger entschlossen als die anderen weiter:„ …die Kleinen und Schwachen."
Neville war stehen geblieben und Ron alleine zu den anderen gegangen. Seine Hand langte nach den der anderen. Er überlegte kurz wie es weitergegangen war, das Lied des Hutes, ehe er fortfuhr:„ Bei Tag und bei Nacht."
Wie Virgenie die Treppe hinunter lief vernahm sie mehrere Stimmen die aus dem Gemeinschaftsraum heraufdrangen. Sie konnte Teile aus dem Lied des Sprechenden Hutes heraushören und war sich sicher dazwischen die Stimmen ihrer Geschwister zu hören. Zwischen den Sätzen drang immer wieder ein klatschen herauf, so als würden die Schüler in die Hände klatschen. Langsam ging sie weiter. Über und unter sich vernahm sie vielstimmige leise Tritte auf der Treppe, weitere Schüler kamen hinunter.
Sie erreichte das Treppenende und sah wie ein Junge zögernd auf eine Gruppe Schüler im Raum zu ging.
Zögernd trat Neville zu den anderen, was kam als nächstes? Seine Hand legte sich über die anderen. „Nur einer… einer allein ist… ist…," hilfesuchend blickte er Hermine an.
Virgenie kam dem Mädchen zuvor. „… ist einsam und klein," beendete sie den Satz des rundgesichtigen Jungen, dann fügte sie hinzu:„Doch das darf nicht sein."
Hermine betrachtete die ältere, neuen Schülerin kurz, nickte und bemerkte die anderen Gryffindors die sich im Gemeinschaftsraum einfanden. Nahezu alle Schüler des Hauses waren da. Sie deutete die anderen mit einem zweiten Nicken daraufhin. Laut damit sie alle hörten sagte sie:„Auch wenn das Ende scheint nah, eines stirbt zuletzt, die …"
Sie blickte auf die anderen Schüler im Raum.
„…Die Hoffnung ist immer da;" rief Parvati Patil in die Stille. „ Wer glaubt wird auch…"
Wie Hermine verstummte sie mitten im Satz schaute ihre Mitschüler herausfordernd an.
Ein Zweitklässler machte weiter: „den kleinsten Funken finden. Kann ihn…"
„An sich binden. Möge die Hoffnung dann…," sagte Samielle White, Schulsprecher der Gryffindors.
„Neu entflammen und mögen wir die Dunkelheit…," setzte Seamus Finnigan nahtlos über.
„dann auf immer verbannen," beendet ein David Lorne, ein Erstklässler seinen Satz. Mit leiser Stimme, doch gut zu verstehen begann er darauf einen neuen: „Lasst uns, uns an die alte…"
„Freundschaft der vier Häuser nun besinnen," fügte eine Viertklässlerin den Rest hinzu.
„Denn allein sind wir schwach und klein, aber in Freundschaft vereint und zusammengehalten können wir sie bekämpfen die…"
Weiter kam Hermine nicht, sie wurde vom Schulsprecher unterbrochen. „… dunklen Gestallten und ihre Gewalten, dann sind wir stark. Gemeinsam stehen wir füreinander ein und keiner wird mächtiger sein. Als Einheit sind wir Stark!"
„Einer für…" rief Hermine mit aller Kraft in den Raum und alle antworteten im Chor: „...Alle und Alle für Einen!" Alle warfen ihre Arme in die Höhe, als wollten sie jubeln und dann ohne das irgendwer etwas sagte fassten sie sich alle miteinander an die Hände.
Gemeinsam entschlossen sie die eben von ihnen wiederholten Verse des Sprechenden Hutes aufzuschreiben und als Zeichen der Einheit alle zu unterschreiben.
Samielle duplizierte das Pergament mit einem Zauber und beschloss jedem Haus eines zu geben, beim Frühstück. Virgenie schlug vor sie mit einem Zauber zu belegen, damit auf jedem der vier Pergamente zu sehen war wer noch unterschrieb. Gemeinsam mit Hermine machte sie sich an die Arbeit. Wenige Minuten später verließen alle Gryffindors einheitlich den Gemeinschaftraum und gingen zum Frühstück in die Große Halle.
Was keiner von ihnen wusste das sie damit etwas geschafft hatten was keines der vier Häuser seit den frühesten Tagen, nach seiner Gründung mehr geschafft hatte. Und… sie sollten heute nicht die einzigen bleiben.
Susan Bones stand mitten im Gemeinschaftsraum ihres Hauses, sie glaubte ihren Augen und Ohren nicht zu trauen. Ungläubig betrachtete sie die Szene die sich vor ihr abspielte. Neben ihr erschienen die Vertrauensschüler Hannah Abott und Ernie Macmillian im Raum, auch sie starrte ungläubig nach vorne.
Einige Meter weiter standen sich zwei Jungen, zwischen ihnen ein Tisch gegenüber. Es waren Alec Fist, ein Fünftklässler und Brian Sandline ein Zweitklässler. Aus dem Gesicht des Älteren sprachen Hass und Verachtung, er schrie den Jüngeren, tränenüberströmten Jungen an: „ Mein Gott dein Vater ist ein TODESSER und wunderst dich, wenn keiner mehr mit dir redet! Junge WACH AUF! Dein Vater bringt Menschen um, der TÖTET! Und du … dir fällt anscheinend nicht mal ein es dem Ministerium oder einem Lehrer zu sagen!"
„Dad tötet nich…"
„Kerl wie BLÖDE bist du? He? Der ist ein Todesser! Ein TODESSER! Er …"
Eine weitere Fünftklässlerin stieg durch das Portraitloch in den Gemeinschaftsraum und trat neben den älteren. „Alec es reicht! Lass es!" Das Mädchen, es war eine von den Franzosen die dieses Jahr hergekommen waren. Aber Alec betrachtete sie nur noch wütender.
„Sein VATER ist ein TODESSER und ihm scheint es nicht auszumachen und ich soll die Klappe…seit ihr denn alle…Brian du…"
„SCHLUß JETZT!" Brüllte Ernie und stand mit einigen wenigen großen Schritten neben Alec. „Du Spinnst wohl was soll das ganze…"
„WAAAS??!!!?" Alec schnappte nach Luft, „SEIN VATER IS…"
„Silencio!" Mit einem Schwung seines Zauberstabes brachte Ernie den anderen zum Schweigen und drückte ihn auf einen Stuhl. „Tja, dieser Schweigezauber ist doch ganz nützlich was?"
„Hannah! Geh und weg die anderen. Alle ohne Ausnahme. Es wird Zeit das wir uns über einiges unterhalten."
Es dauerte eine Weile bis das ganze Haus versammelt war. Ernie erklärte den beiden Schulsprechern Arynne Connen und Antony Wilder was er vorhatte und sie stimmten zu. Er rief Brian zu sich. Der Zweitklässler saß noch immer vor Susan die ihn beruhigt hatte.
Ernie stieg auf einen Tisch um von allen gesehen zu werden und rief Brian erneut.
Er hatte keine Lust zu Ernie Macmillian auf den Tisch zu steigen, doch die Mädchen hinter ihm, Hannah Abott und eine Siebtklässlerin wollten davon nichts hören, sie schoben ihn nach vorne. Zwei Sekunden später fand er sich neben Ernie wieder. Der hob seinen Zauberstab und schoss Funken in die Luft, damit hatte er die ungeteilte Aufmerksamkeit der anderen.
„Also gut ich will euch sagen, das ich enttäuscht bin wie wenig ihr dem Sprechenden Hut gestern offensichtlich zugehört habt. Allerdings der Dunkle Lord wäre sicher begeistert euch zu sehen Misstrauen und Zwietracht sogar unter Schülern eines Hauses, das findet er sicherlich amüsant.
Brian hier war immer hilfsbereit, freundlich und zuvorkommend. Er hat euch in den letzten zwei Jahren nie ein Grund zum zweifeln gegeben. Und jetzt, wo wir zusammenhalten müssen und er über seine Vergangenheit reden will hört ihr nicht richtig zu und vorverurteilt ihn."
Er machte eine Pause, schaute sie alle ernst an.
Justin Finch- Fletchley erhob das Wort, in die Stille hinein:„Wisst wir woran mich das erinnert? An die Kammer des Schreckens vor fünf Jahren. Damals haben alle Harry Potter für Slytherins Erben gehalten, der die Kammer geöffnet hatte und warum?
Weil er ein Parselmund ist. Auch ich habe so gedacht und schäme mich dafür. Denn wer war es am Ende? Voldemort selbst, der eine Schülerin unter seiner Kontrolle hatte. Sowie wir alle Harry verurteilten, weil er ein Parselmund ist haltet ihr es jetzt mit Brian, weil sein Vater ein Todesser war, vor seiner Geburt."
Ein kurzes raunen erhob sich. Gleich darauf war es wieder still und Ernie begann von Brians Geschichte zu erzählen.
„Brian sagte sein Vater ist ein Todesser, aber war wäre die richtige Zeitform gewesen. Er wurde kurz vor Brians Geburt getötet. Brians Vater war zwar ein Todesser, aber als er sich in eine Muggel verliebte, begann er Voldemort für das Ministerium auszuspionieren. Er heiratete die Muggel und adoptierte ihre Tochter. Als sie mit Brian schwanger war flog sein Spiel auf und er konnte sich gerade noch in Sicherheit bringen. Jetzt gehörte er zu den ersten Opfern des Wieder- Auferstandenen Lord Voldemort."
Bedrücktes Schweigen machte sich breit. Alec entschuldigte sich kleinlaut bei Brian, sowie alle anderen die in von sich gewiesen hatten.
Antony Wilder löste sich aus der Menge. Der Schulsprecher der Hufflepuffs richtete sein Wort an sie, noch ehe er neben Ernie und Justin auf dem Tisch stand.
„Der sprechende Hut auf den Ernie hinwies hat uns gestern viele Warnungen zu kommen lassen, aber in ein jeder steckte auch eine Aufforderung etwas zu ändern und damit verbunden lässt jede dieser Warnungen Hoffnung erkennen.
Wenn wir eine Einheit sind, nicht nur in Haus, sondern mit den anderen Häusern eine Einheit bilden sind wir stark und der Dunkle Lord kann und wird wieder fallen, aber das müssen wir auch wollen und daran glauben. Und wir wollen doch, oder??!"
„Klar wollen wir!" „Freundschaft!" „Nieder mit dem dunklen Lord!"
„Nieder mit Lord Voldemort!" „Vertrauen!" „Einigkeit!"
„Wir sind stärker als die Dunkelheit!" „Ein hoch auf Dumbledore, Hogwarts und Den- Jungen- Der- Lebt und der ihn einst besiegte!"
Alle Schüler riefen durcheinander. Es gab keinen Zweifel was sie von Du- Weißt- Schon- Wem hielten und wem sie mehr als allen anderen vertrauten.
„Genau," Antony nickte befriedigt. Er fragte sich wie sie die anderen Häuser zur Einheit brachten oder waren sie schon auf dem Weg sowie sie selbst gerade? Er wusste es nicht, aber er hoffte es.
„Wir sind Schüler Hufflepuffs, Gryffindors, Ravenclaws und Slytherins, jedes Haus eine Familie und alle Vier zusammen eine Einheit sind wir stark. Und zusammenhalten müssen wir oder wir werden Scheitern."
Ein vielstimmiges Geflüster, das ihrem Schulsprecher recht gab, schallte im Raum wieder.
Ernie und Justin hatten den Tisch verlassen, aber jetzt kam Arynne Connen hinauf. Ihre Augen blitzten vor Entschlossenheit und Selbstbewusstsein. Mit der ihr eigenen lauten, klaren Stimme, die leicht melodiös klang, konnte man nicht anders als ihr stets zuhören. Diese Stimme zog einen in ihren Bann, so auch in diesem Augenblick.
„Wir die Schüler sind was Hogwarts ausmacht, denn wir sind unsere Schule! Wir sind Herz und Seele unserer Schule, Hogwarts!"
Sie machte eine bedeutungsschwere Pause, in der alle Blicke auf sie gerichtet blieben, kein Laut war zu hören. Die meisten hielten gar den Atem an.
„In Hufflepuff ruht die Bescheidenheit, die stille Kraft der Vernunft. Hufflepuff ist der Schule Ruhige Pol. In Gryffindor wohnen unsere Stärke, der Zusammenhalt der Freundschaft und unerschrockener Mut und in Ravenclaw…"
„Unsere Schläue!" Rief ein Schüler am Boden, eine Schülerin fügte hinzu:„Unser Verstand! Ravenclaw ist unser kluger Kopf"
Einige Schüler lachten hellauf, aber gleich darauf sahen sie sich bedrückt an. Ein Haus fehlte noch……Slytherin. Niemand schien geneigt dieses zu nennen. Die zwei Schüler auf dem Tisch wechselten leicht beunruhigte Blicke. Anthony nahm das Wort. „Slytherin, Slytherin ist unsere List und Tücke," sagte er trocken.
„Unsere dunkle Seite," erwiderte ein Schüler prompt. Viele pflichteten ihm grummelnd bei.
„Die Schlechtigkeit herrscht dort. Das Haus der bösen Magier, die meisten dort werden ihren Eltern in Voldemorts Reihen folgen!"
„Ja genau! Die Eigenschaften sind schlecht, wie das Haus selb…"
„NEIN!!"
Obwohl Susan in einer Ecke stand und noch nicht mal besonders groß. Hatten sie gleich alle ausgemacht und schauten sie aus großen Augen an. Irritation, Verwunderung und Unglauben schlug ihr aus den Gesichtern entgegen, aber hier und da auch etwas Neugier.
„List und Tücke sind nicht nur finstere Eigenschaften. Es gibt mehr als Heimtücke und Hinterlist um anderen zu schaden. Voldemort ist mächtig und gerissen, um zu siegen, uns und unsere Pläne vor ihm zu verbergen müssen wir erfinderisch, listig sein."
Sie holte neuen Atem und fuhr fort:
„ Im letzten Jahr haben Schüler der Häuser Ravenclaw, Hufflepuff und Gryffindor einen geheimen DA-Club gegründet. Wir haben hinter Umbridges Rücken Verteidigungszauber von Harry Potter gelernt. Von den wöchentlichen Treffen durfte sie nichts erfahren, wir mussten listig sein. Tükisch war Hermine Grangers Zauber den sie über die Namensliste legte, die die uns verriet bekam den Zauber zu spüren. Schlimmer Pickelbefall im Gesicht bildete das Wort Petzte. Das war aber nicht heimtückisch, denn Verschwiegenheit hatten wir geschworen und Hermine hatte uns gewarnt."
„Ihr seht Slytherins List und Tücke brauchen wir ebenso wie alles andere. Nur zusammen sind wir stark! Wir Schüler sind das Herz der Schule. Und nun lasst uns alle zusammen Frühstücken gehen."
Lauter Jubel der Zustimmung brandete los und die meisten merkten erst jetzt welch großen Hunger sie hatten. Mit den Schulsprechern und Vertrauensschülern an der Spitze brachen sie auf.
Auf dem Weg zur Halle trafen sich Severus Snape und der kleine Prof. Flittwick. Der stets muntere Prof. für Zauberkunst grüßte den jüngeren und wesentlich größeren Zauberer mit einem „Guten Morgen Severus. Wie sieht´s aus?"
„Aussehen? Wie wohl wir reden hier über Slytherin." Fuhr der wie üblich in schwarz gekleidete Prof. auf. „Wir reden hier von Slytherin, liegt das nicht auf der Hand?"
„So verbittert warst du das letzte mal als Schüler und Todesser Voldemorts Severus." Besorgt betrachtete Flittwick ihn.
„Du bereitest mir mehr Sorgen als dein Haus es je vermögen könnte. Die drei anderen werden es schon mit sich ziehen, du…"
Der kleine Prof. brach ab, wandte seinen Kopf nach vorn in die Richtung, der die Aufmerksamkeit des anderen galt. Kalt starrte er auf die junge Prof. die dort neben den Hauslehrerinnen Sprout und McGonagall stand, die eben hineingingen. Die Blicke der beiden Prof. schienen sich zu treffen und hätten unterschiedlicher nicht sein können. Der Severus´ war kalt und ebenso abweisend wie seine plötzliche erstarrte Haltung, für einige Sekunden schien er sich nicht zu rühren. Der des jungen Mädchen strahlte wärme und ruhe aus, Flittwick glaubte auch ein Anflug von Traurigkeit zu erkennen.
Verwundert fragte er sich warum Snape die neue Prof. plötzlich so abweisend betrachtete. Sie war doch die Erste gewesen, gegen die der Prof. für Zaubertränke nichts, als neue Lehrkraft für Verteidigung einzuwenden gehabt hatte. Im Gegenteil, der Zaubertränke Lehrer hatte sogar gemeint, sollte er ausfallen, dann könnte sie ihn vertreten und nun….
Sie waren vor der Halle angelangt Flittwick huschte an den beiden vorbei, die sich nun gegenüber standen.
Hanna blieb an der Tür zurück, die Prof. Sprout und McGonagall betraten die Halle. Ihr Onkel kam mit Flittwick die Treppe herauf. Sie wartete, am Gesicht Severus´konnte sie erkennen, das seine Schüler wohl noch nicht zueinander gefunden hatten. Genau wie er es geahnt hatte, aber eigentlich verwunderte es keinen. Sie seufzte, suchte seinen Blick.
Er sah für einen flüchtigen Moment zu ihr auf und schnell murmelte sie „Legilimens". Es klappte, sie hörte seine Gedanken, sah sie. Überrascht mit zornigen Augen kehrte sein Augenmerk zu ihr zurück.
„Hör auf so verbittert zu sein und zornig, so hilfst du ihnen nicht. Sie werden es schon schaffen, spätestens beim zweiten Versuch."
Er stand jetzt vor ihr.
„Lass das."
„Nein, erst wenn du damit aufhörst. Hör auf dich zu quälen, sie müssen es alleine oder mit den anderen Schülern schaffen."
„Lass mich."
„Glaube daran. Bitte vertraue Ur- Großvater doch und mir, bitte Onkel."
Onkel! Ja er war ihr Onkel, aber musste sie es ausgerechnet jetzt… er zuckte zusammen wurde sich bewusst, das sie all seine Gedanken mitbekam. „Okklumens," flüsterte er und unterbrach damit ihre geistige Verbindung.
„Wie kannst du dir nur so sicher sein, wie kannst du…" fragte er leise.
„Weil ich daran glaube, wie du selbst einmal daran glaubtest das alles wieder gut wird." Sie schaute ihn fest an. „Denk dran, auch wenn alles vorbei scheint, aus der Asche wird des Feuer lohn."
„Sowie ich einmal…," murmelte er. Ja sie hat Recht. Ich habe aufgehört daran zu glauben. Und ich vergaß List und Tücke sind nicht immer finster. AlsSchüler hatte er genau das gedacht und erst nach seiner Zeit als Todesser hatte er das falsche daran erkannt. Etwas das seinen Schülern noch bevorstand. Ja ich habe es vergessen und aufgehört an das Gute zu glauben.
Er starrte seine Nichte an, er nickte. Natürlich hatte sie es bemerkt, schon als Schülerin hatte sie eine besondere Sensibilität für die Gefühle der anderen besessen.
Sie lächelte ihrem nun viel Entspannteren Onkel zu. „Gern geschehen. Gehen wir rein?"
Flittwick behielt den Eingang der Großen Halle im Auge. Mit ausgesprochener Befriedigung nahm er wahr, das Snape und Prof. Windham gemeinsam hereinkamen und der kalte Ausdruck aus den Augen des älteren verschwunden war. Er glaubte sogar seinen Augen nicht recht zu trauen und den Anflug eines zufriedenen Lächelns um den Mund des Mannes zu sehen. Gelassen wandte er sich wieder seinem Gespräch mit Bill Weasley zu, der die beiden herannahenden ebenfalls interessiert musterte.
Da kamen die ersten Schüler, es waren drei einzelne Slytherins.
