Kapitel 4: Pack die Badehose ein! Nimm dein kleines Alfielein!

Also! Nachdem endlich feststand, wohin die Reise gehen sollte, war es nun auch Alfreds Aufgabe eine geeignete Hütte ausfindig zu machen. Er hatte den Vorschlag gemacht, also musste er sich auch um alles weitere kümmern. Die Welt konnte so gemein sein! Und die anderen hauten sich wahrscheinlich auf die faule Haut!

Doch weit gefehlt! Alle waren schon fleißig damit beschäftigt, ihre Koffer entsprechend umzupacken. Also Badeklamotten und Skiausrüstung raus, Wanderschuhe und Wanderstecken rein. Dazu noch ein Kompass und aktuelle Wanderwegbeschreibungen, und was natürlich nicht fehlen durfte: Ein spezial Vampirrestaurantführer! Wollte man doch nicht riskieren, dass sich einer der Truppe den Magen im Urlaub verdarb. Außer Chagall vielleicht!

Aber sagte ich gerade alle? Natürlich nicht alle! Kukol musste nämlich zuhause bleiben. Er verträgt die Bergluft nicht besonders gut. Und das konnte ihm nur recht sein. So musste er wenigstens nicht als Muli herhalten, und die ganze Zeit über das Gepäck und die Wanderausrüstung seiner Lordschaft tragen. Also blieb er lieber daheim, und machte auf seine art Urlaub. Knappe drei Wochen mit Pina Colada und Pitsch Fiz Feuerwasserfrei an der Schlosseigenen Thermalquelle. Mit Bergpanorama! Was konnte man den noch mehr wollen.

Aber zurück zu Chagall. Der hatte gerade eine handfeste Auseinandersetzung mit seiner Tochter. Es ging – wie sollte es anders sein? – Um die Reiseverpflegung:

Oh Papa! Das kann doch nicht dein Ernst sein! Wenn der Graf dahinterkommt!

Was den? Der hat doch in meinem Gepäck gar nix zu suchen! Und überhaupt? Warum bist du eigentlich so verschossen auf mich? Ich habe dir doch schließlich nichts getan oder?

Papa! Ich bitte dich! Ich stehe so kurz davor ja! Also mach nicht schon wieder alles kaputt!

Was den? Und womit mache ich was kaputt!

Damit!

Schon packte Sarah seine Reisetasche und leerte den Inhalt auf den Boden zu seinen Füßen. Und schon kullerten duzende von kleinen weißen Knollen vor seine Füße! Da fragt der noch!

Na schön! Ich bin halt ein Vampir mit einem etwas exotischeren Geschmack was die Gewürze im Essen angehen. Aber wenn du deinem alten Vater nun noch sagen würdest was er dir da angeblich so wichtiges kaputtmachen würde währe ich dir doch sehr verbunden.

Gewürze? GEWÜRZE?

Sarah sah aus, als würde sie jeden Augenblick explodieren. In diesem Zustand währe es wohl gesünder sie nicht weiter zu reizen. Doch was hatte Chagall den schon groß zu befürchten? Sie konnte ihn ja schlecht etwas tun! Oder?

Du hast wohl nen Vogel! Sieh nur zu, dass du dieses schreckliche Zeugs da so schnell wie möglich verschwinden lässt! Meine Güte, benimm dich doch endlich mal wie ein erwachsener Vampir!

Nur nicht so vorlaut junge Dame! Schließlich bist du immer noch meine Tochter. Und ich kann machen was ich will! Sagst du mir nun endlich mal warum du dich überhaupt so für diesen Grafen ins Zeug legst? Schließlich hat er dich gebissen schon vergessen?

Du willst es unbedingt wissen ja? Ganz sicher?

Jetzt sprühten ihre Augen nur noch so vor Zorn. Und ihre Zähne blitzten bedrohlich weiß und gut gepflegt im Licht!

DU - MACHST - MIR – WAHRSCHEINLICH - MEINE - VERLOBUNG -KAPUTT!

Er wollte es ja unbedingt wissen. Aber noch eh er irgendetwas erwidern konnte, machte Sarah bereits auf dem Absatz kehrt, und verschwand wutschnaubend durch die Türe.

Äh Wuschel? Wo willst du den hin? Welche Verlobung?

Rief ihr Chagall noch nach. Zu mehr war er (erstaunlicherweise) im Moment nicht in der Lage!

BADEN!

Schnappte es von der Treppe zurück. Und damit war das Gespräch erledigt.

Ein Stockwerk tiefer, war der Professor gerade damit beschäftigt, seine Wissenschaftlichen Aufzeichnungen durchzusehen. Er hatte sich extra vor Antritt der Reise eine Schachtel Ohropax gekauft. Eine lohnenswerte Anschaffung. Seine Koffer brauchte er ja nicht selbst packen. Immerhin hatte er ja seinen Assistenten dabei. Doch der war nirgendwo zu sehen. Schließlich musste sich Alfred ja mit der restlichen Urlaubsplanung beschäftigen. Doch der Professor war so vertieft in seine Aufzeichnungen, dass er dessen Abwesenheit gar nicht bemerkte.

Und auch Magda und Herbi waren damit beschäftigt ihre Sachen auf den aktuellen Stand der Dinge zu bringen. Doch beide kamen irgendwie nicht so recht voran. Schon alleine deswegen, weil sie nicht wussten ob sie nun Bikini und Sonnencreme mitnehmen sollten oder nicht.

Sag mal wie warm ist es den eigentlich in den Alpen um diese Jahreszeit?

Keine Ahnung! Kommt ganz darauf an wie hoch oben diese Hütte auf dem berg liegt. Um so weiter oben, desto kühler! Ach meno! Ich kann mich nicht entscheiden. Mensch Magda, sag doch auch mal was! Die Hose oder die?

Ich würd die schwarze nehmen! Rosa ist dieses Jahr doch voll out! Hat Alfie schon gesagt wo es nun genau hingeht? Das würde das packen ganz gemein erleichtern! Herbie!

Was den?

Nimm sofort deine Pfötchen aus meiner Kosmetiktasche raus ja! Du hast deine eigene!

Herbert war gerade eben dazu übergegangen Magdas Tasche nach irgendwelchen besonderen Kosmetikutensilien zu durchsuchen. Nur blöd, dass die auch immer solche Adleraugen auf ihre Sachen hatte. Und warum guckte sie eigentlich immer ihm so genau auf die Finger? Er hatte ihr doch noch nie den Anlass dazu gegeben!

Leise vor sich hin brummend, trollte er sich wieder in die Richtung seiner Tasche. Dabei bemerkte er vor lauter schmollen gar nicht, dass Magda in ihrer Tasche gerade eine Bestandsaufnahme sämtlicher Kosmetikprodukte machte. Wenige Minuten später:

HERBIE!

Was ist den nun schon wieder?

GIB – ES – HER!

Was den?

Das weist du ganz genau!

Was den?

Gib mir sofort meinen Selbstbräuner und die Glittersonnencreme zurück! Gib´s zu das du die hast!

Gar nicht war!

Gib´s her! Oder ich ziehe andere Seiten auf!

Wähh Hilfe! Ein großer gemeiner Vampir ist hinter mir her und will mich beißen!

Schließlich hatte Magda ihn soweit weichgekloppt, dass er die beiden Sachen gezwungenermaßen freiwillig rausrückte. Und da sie sich immer noch nicht einigen konnten, was sie mitnehmen wollten, machten sie sich schließlich lauthals diskutierend auf den Weg in die Bibliothek, um sich über den Stand der Dinge zu informieren. Und um endlich Klarheit dahinter zu bringen, ob man nun Badesachen braucht oder nicht.

In der Bibliothek selbst, war Alfred gerade eben glücklich und zufrieden mit sich und der Welt. Er hatte die komplette Reise von der Anreise bis zur Abreise gerade eben komplett durchgeplant. Er war ganz stolz auf sich.

Doch leider drohten dunkle Wolken aufzuziehen, und seinen Triumph zu überschatten. In Gestallt von Magda und Herbert natürlich.

Alfred? Alfreeeeeeeeeeeeeeeeeed?

Oh hier drüben! Ich bin gerade mit der Urlaubsplanung fertig geworden. Ihr werdet Augen machen!

Gut! Genau darüber wollten wir sowieso mit dir reden!

Echt?

Ja echt! Aber der Hauptgrund dafür ist, dass wir uns nicht entscheiden können ob wir nun Badesachen ,mitnehmen sollen oder nicht? Oder besser gesagt, Magda kann sich natürlich nicht entscheiden! AUTSCH! Hey! Das hat weh getan!

Vor lauter Urlaubseifer, hatte Herbert gar nicht darauf geachtet, was er eigentlich sagte. Und die Tatsache, dass er sich selbst nicht entscheiden konnte, wurde eben mal schnell auf Magda abgeladen. Was dieser natürlich gar nicht passte.

Und um ihren Gefühlen diese Sache betreffend freien Lauf zu lassen, Nahm sie einfach den nächstbesten Gegenstand den sie zwischen die Finger bekam, und schleuderte ich nach dem armen Herbert. Nur dumm, dass sie dabei einen der Wissenschaftswälzer des Professors erwischt hatte. Die waren nämlich auch nicht ohne.

Geschieht dir ganz recht!

Was habe ich dir den jetzt schon wieder getan? Weiber!

Fauchte er ziemlich sauer zurück. Nur gut, dass sich ein Vampir nicht im Spiegel sehen konnte. Sonst würde er nämlich die riesige blaue Beule bemerken, die sich langsam aber sicher deutlich vom Rest des Kopfes abhob. Und um die Situation nicht noch weiter aus dem Ruder laufen zu lassen, beschloss Alfred gleich darauf die beiden in die genaueren Pläne einzuweihen!

Ok ok ok ist ja gut! Ich gestehe alles! Was wollt ihr wissen?

Na wo es hingeht natürlich!

Antworteten beide gleichzeitig!

Am besten liest du gleich die Beschreibung aus dem Katalog vor! Dann vergisst du wenigstens nichts was wichtig ist.

Is ja schon gut! Also hört mal:

Herrliche Berge, sonnige Höhen! Klare Bergseen und weite Wiesen. Unsere Gegend lässt das Herz eines jeden Wanderers höher schlagen! Auf unserem Erlebnis Bauernhof wohnen sie rustikal ganz nach der Ländlichen Sitte! Hier bei uns lernen sie das Landleben richtig kennen. Nebenbei lädt der Hauseigene Badesee zum entspannen ein. Weitläufige Wanderwege laden dazu ein sich die Gegend von Schusters Rappen aus anzusehen. Die Verpflegung richtet sich nach der aktuellen Saison. Zumeist aber Gutbäuerliche Küche. Sie wohnen in bequemen Apartments, wahlweise mit Berg- oder Seeblick. Unser Hof liegt auf etwa dreitausend Höhenmetern. Natürlich mit den üblichen zwei Kilometern Genauigkeitsschwankungen!

Es freut sich auf ihr kommen Familie Käfflis auf der Saisenalm! Die Anreise erfolgt auf gut Glück! Für Notfälle steht auch ein sehr bequemer Heuboden zur Verfügung.

Und und und? Was sagt ihr dazu?

Alfred war immer noch ganz aufgeregt. Immerhin war die sein erster selbstgebuchter Urlaub! Aber das war ja noch nicht alles! Er hatte noch eine Überraschung im Ärmel!

Ich hebe noch etwas ausgesucht, dass macht bestimmt allen Spaß!

Was den? Sag schon!

Na los spann uns nicht so lange auf die Folter!

Ist ja schon gut! Mensch für Vampire seid ihr ganz schön ungeduldig wisst ihr das? Also ich habe mir gedacht wir gehen in den Zoo!

Häääääää? Was ist Zoo?

Ein Park, in dem man sich viele verschiedene Tiere ansehen kann! Vom Hasen bis zum Elefanten alles! Oder fast alles! Guckt mal das schreiben sie drüber! Der würde auch auf dem Reiseweg liegen!

Freude, der Erholung und dem Wissen

Wenn man von den Schönheiten Nürnbergs spricht, muß unbedingt auch der Nürnberger Tiergarten erwähnt werden, der für Kenner der europäischen Tierparks als eine der schönsten Anlagen des Kontinents gilt.

So wie die Stadt Nürnberg am Ende des Krieges schwer zerstört war, hat auch der Tiergarten gelitten. Sein Wiederaufbau hat mit der Stadt Schritt gehalten. Die großzügige Anlage, landschaftlich einzigartig inmitten des Reichswaldes auf einem sonnigen Südwesthang gelegen, weist wertvolle Tierbestände auf, die ständig ausgebaut werden. Für viele Menschen der Großstadt, die die Verbindung mit der Natur immer mehr verlieren, aber auch für Menschen vom Lande ist es stets ein Erlebnis und eine Freude Tiere aus den fernsten Ländern zu sehen und beobachten zu können. Das Wesentliche dabei ist, daß der größte Teil der Tiere in Freigehegen lebt und sich entsprechend seiner natürlichen Lebensweise bewegen kann.

Für die Nürnberger Bevölkerung selbst ist der Tiergarten die gesuchteste Erholungsstätte. Schulen und Vereine besuchen ihn, um ihr Wissen über die Tierwelt zu bereichern.

Nürnberg ist auch ein Zentrum des Fremdenverkehrs. Es bleibt zu wünschen, daß der Nürnberger Tiergarten recht viel dazu beiträgt, den Menschen aus nah und fern die Verbindung mit der Natur
und der lebenden Tierwelt zu erhalten.

Und was meint ihr? Das währ doch mal was!

Gute Idee Alfred! Was sagst du Herbie?

Find ich gut ja! Aber was wird Paps dazu sagen?

Ist mir doch egal!

Schnappte Alfred zurück. Auf jeden Fall gehen wir da hin! Und damit basta! Und morgen geht's los!

Morgen schon? Dann aber schnell los Kofferpacken und nix wie weg!

Oh schei... ! Die Koffer des Professors! Die muss ich ja auch noch! Also bis Morgen früh dann!

Und weg war er! Es versprach also eine Ruhige Nacht im Schloss von Krolock zu werden. Nun warten wir mal ab!