Warnung an die Leser meiner anderen FF: Bitte erst Kapitel 22 lesen!!! Weil ich hier sonst einiges an Spannung vorwegnehme!!! Ich muß mich ganz herzlich bei Halefa bedanken, die mich mit ihren letzten Review auf diese Idee gebracht hat,... danke, das ist echt eine goldige Auflösung der Prophezeiung aber leider falsch... aber so könnte deine Version aussehen!

Und danke an sabysemilla, Selphie LeBlank und black-eyed-april für eure Reviews!

Konnte mich nicht für ein Ende entscheiden, also habt ihr die Wahl, welches euch am besten gefällt! Achtung das Ende ist nicht immer lustig, sondern kann auch sehr tragisch sein!

Disclaimer: Das übliche eben! Fast alles von JK Rowling, außer Simon...

Tod in Culloden Moor

Tiefe Nacht lag über dem schottischen Hochmoor. Der Winter war hart und es war kalt, sehr kalt, aber es schneite nicht, es schneite nie in Culloden Moor. In all den Jahren, die Severus nun schon einsam über die Felder gezogen war, hatte er doch nie etwas anderes gesehen als Regen, Nebel, Sonne und Mond. Hier gab es nichts, was eine angenehme Abwechslung bot. Snapes Blick lag auf den Moray Firth. Eigentlich dürfte er gar nicht frieren und doch schang er seine Robe noch enger um seinen Körper.

`Tote frieren nicht,´ dachte er. Das ist alles nur eine menschliche Angewohnheit, einen Tick, von dem er sich in all den Jahren nie trennen konnte.

Er konnte das Moor nicht verlassen, verdammt für alle Ewigkeit hier zu bleiben,... am unwirtlichsten Ort von ganz Großbritannien... Ein Vogel schrak auf und verschwand unter großem Getöse zwischen den Klippen, die das Moor vom Moray Firth trennten. Oft hatte Severus darüber nachgedacht, sich in die Fluten zu stürzen, seine leere Hülle, sein Körper, würde sich in den Fluten zersetzen und er würde seinem Schicksal als Geist entfliehen können, doch er wußte, dass dies nicht sein Schicksal war, er wußte, dass er warten musste, auf eine Frau, die er liebte und die ihn erlösen würde... genau so hatte Professor Trelawney prophezeit...

Er warf einen letzten sehnsuchtsvollen Blick hinunter in die reißenden Fluten, riß sich schließlich von dem Gedanken hinunterzuspringen los, drehte sich um und verließ das Ufer.

"Da steht er zwischen Himmel und Hölle, Jetzt und für alle Zeit und Ewigkeit, seinen nicht zu stillenden Durst bekämpfen versuchend, bis ihn die liebe zu einer Frau erlöst..." Dieser Satz, geisterte dem traurigen Geist immer und immer wieder durch den Kopf. Aber welche Frau? Hier in Culloden Moor gab es Niemanden und nur selten verirrten sich Menschen in diese gottverlassene Gegend. Er hatte seit Jahren keine Frau mehr gesehen und er wäre bereit sich in jede zu verlieben, wenn sie nur sein Leiden beenden konnte, aber er blieb einsam ... Niemand kam zu ihm, niemand sprach mit ihm, aber anscheinend wußte auch niemand, dass er immer noch hier war.

Sein Blick huschte zu der alten Villa. Sie verfiel von Jahr zu Jahr immer mehr. Dort hatte alles angefangen vor zwanzig Jahren, hier war er gesorben. Gerade mal ein paar Meter vor dem Haus. Ermordet... Erst verraten von seinem geliebten Patensohn... Er würde es Simon nie verzeihen und er hatte es nie verstanden, warum er sich Voldemort angeschlossen hatte,... Aber schlimmer noch waren seine Erinnerungen an seinen Tod, seinen Mörder... Lucius Malfoy. Er hasste ihn. Er hasste alle Malfoys!

Severus näherte sich dem alten Haus. Kein Lestrange und kein Malfoy hatten sich in all den Jahren hier blicken lassen, obwohl ihnen dieses Haus gehörte. Insgeheim war er froh, dass  sie nicht da waren... Er würde versuchen sie zu töten, was aber als Geist sehr schwierig war.

"Moment, da war doch was?" dachte Severus. Ein ungeahntes Geräusch. Severus Blick wanderte zum oberen Stockwerk des Hauses. Dort brannte Licht. Vielleicht eine Frau, dachte er hoffnungsvoll und schwebte durch die Tür. Er mochte dieses Haus nicht. Die Bilder an den Wänden empfand er als sehr erdrückend. Auf ihnen waren Lestranges und Malfoys abgebildet. Zwei Familienclans, die er seit seinem Tod nicht ausstehen konnte.

Er machte sich unsichtbar bevor er in das Zimmer schwebte, welches mit Kerzen sanft beleuchtet war, und traute seinen Augen nicht...

***

Mögliches Ende 1

Vor ihm war die schönste Frau, die er je gesehen hatte. Sie trug ein weißes Nachthemd und kämmte sich ihre langen blonden Haare. Severus glaubte einen Engel vor sich zu haben. Sie setzte sich auf das Bett und löschte das Licht bevor sie sich schlafen legte. Severus konnte nicht anders. Er saß die ganze Nacht auf einem Stuhl und ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, starrte er sie an. Er wußte, sie würde ihn erlösen.

Von nun an saß er jeden Abend bei ihr und wachte über ihren Schlaf bis zu jenem schicksalhaften Tag an dem sie Besuch von ihren Verwandten bekam. Severus wollte seinen Augen nicht trauen. Ein Mann, der ihm vage bekannt vorkam umarmte sie. Er fand an diesem Abend heraus, dass seine große Liebe Melissa Lestrange hieß und ihre Eltern... Nein, Severus konnte den Anblick nicht ertragen. Immer mehr Gäste belagerten die alte Villa und von Moment zu Moment wurde ihm der Anblick seiner heimlichen Liebe unerträglicher. Der Verräter, Simon Lestrange, sein Mörder Lucius Malfoy und die ganze restliche Brut...

"Nein," fassungslos stürmte Severus aus der Villa. Die Gäste wurden einen Moment von einem eisigen Windhauch erfasst, aber Severus war das egal. Enttäuscht hastete er über das Moor. Es hatte keinen Sinn mehr noch länger auf die richtige zu warten. Wie konnte er sich in die Tochter seiner Feinde verlieben. Diesmal würde er aufgeben, seinem Leben ein Ende setzen und mit Tränen in den Augen stürzte er sich von den Klippen.

***

Mögliches Ende 2

Vor ihm war ein kleines Mädchen, etwa vier Jahre alt. Sie kauerte weinend in einer Ecke. Severus war derart erschrocken, dass er sich ausversehen sichtbar machte. Das Mädchen schrak auf. Severus wußte, dass sein Erscheinungsbild alles anderes als schön war, doch er blieb ruhig vor ihr stehen.

"Was ist mit dir?" fragte er und seine Stimme war heiser. Er hatte sie sehr lange nicht mehr benutzt und es war etwas ganz neues, wieder sprechen.

"Ich habe mich verlaufen." schluchzte das Mädchen, und sah den Geist mit großen Augen an, "Bist ... bist du ein Geist?" fragte sie und wirkte ängstlich. Severus nickte. Es war klar, dass sie Angst hatte. In einem unheimlichen Haus zu sitzen und einen Geist an zu treffen.

"Du brauchst keine Angst zu haben, Ich tu dir nichts," sagte Severus beruhigend und seufzte. Eine Weile schwieg das Kind und starrte den Geist weiter an. Plötzlich brach es wieder in Tränen aus.

"Ich will zu meiner Mama," sagte sie zitternd. Severus gab dem Mädchen eine Decke. Es musste frieren und sie nahm sie dankend an.

"Wo ist deine Mutter?" fragte er, doch das Mädchen schüttelte nichtsahnend den Kopf.

"Wir haben einen Spaziergang gemacht, ich bin weggelaufen, nur so zum Spass und dann,... Das Mädchen schluchzte und wischte die Tränen an der Bettdecke ab.

"Nicht weinen," sagte Severus. Das Mädchen tat ihm leid, "Sie werden sicher nach dir suchen."

"Und wenn sie mich hier nicht finden?" fragte das Mädchen verbittert.

"Sollen wir sie suchen gehen?" fragte Severus ganz plötzlich in die beklemmende Stille. Das Kind sah zu ihm auf und in ihren Augen keimte Hoffnung auf. Sie nickte und lächelte den Geist an. Sie stand auf und kam zu ihm hinüber geeilt. Severus durchströmte plötzlich ein warmer Schauer, als das Mädchen versuchte seine Hand zu nehmen. Er atmete und er spürte, dass irgendetwas mit ihm geschah. Er sah an seinem Körper hinunter. Erschrocken zuckte er zusammen... Er war wieder da, nicht durchsichtig, sondern wie früher. Er war lebendig...

***

Mögliches Ende 3:

Vor ihm stand Professor Umbridge. Sie war dabei mit ihrem Zauberstab den Raum zu renovieren. Sie hatte dem alten verschlissenen Sofa ein neues Aussehen geschenkt. Es war mit einem häßlichen rosa plüsch bezogen worden und die ehemalige Hogwartslehrerin machte sich gerade über die Tapeten her. Severus durchfuhr es kalt... Wie konnte sie nur? Er bekam einen derartigen Schrecken, als er die grünen Stofftapeten sah, dass er sich ihr zeigte. Er wollte ihr seine Meinung geigen, ein so altes Haus (auch wenn er es nicht mochte) derart zu verschandeln. Sie war nicht einmal überrascht den Zaubertranklehrer zu sehen.

"Ah, Severus!" sagte sie, "Sie haben sich nicht verändert, sagte ich ihnen nicht damals schon, dass sie ihre Roben dringend wechseln müssen... Jetzt sind sie derart verschlissen, dass sie schon beinahe durchsichtig erscheinen." Severus glaubte nicht richtig zu hören, das konnte sie doch nicht ernst meinen. Er unterdrückte seine Wut und verließ das Haus... Erleichtert atmete er durch. Er hatte sich zwar geschworen sich in die nächt beste Frau zu verlieben, aber wenn das ausgerechnet Professor Umbridge sein sollte, dann verzichtete er doch liebend gerne darauf, erlöst zu werden.