Als erstes: VORSICHT! HBP-SPOILER
Eine Idee von meiner beta Snape wieder in die Geschichte zu schreiben... aber wie ihr seht... nein seht selbst, sie wird mich dafür lynchen, ich hoffe zwar nicht... aber nun ich denke es war nicht im Sinne der Erfinderin... Zeitlich gesehen, könnte man es in MdV nach Simons Rückkehr nach Hogwarts einordnen...
so und jetzt erst mal ein dickes Knuddel an mrsgaladriel, Kylyen und Squibby (meine beta) für die Rückmeldungen... jaja... lang, lang ist´s her...
Ein Vampir unter der Dusche
oder:
Severus´ Versuch wieder aufzuerstehen
Simon fühlte sich schwach, aber er war dennoch recht zuversichtlich, was seine zukünftige Zeit als Lehrer in Hogwarts anging. Lange hatte er nach dem Medaillon gesucht und es letztendlich von Hermine bekommen. Er warf einen Blick in den blutroten Trank, bevor er sich wieder Snapes Beschreibung widmete. Die nächsten Schritte waren nicht sonderlich schwierig und dieses Mal würde der Trank gelingen, da war er sich sicher und wenige Stunden später füllte er müde, aber zufrieden den fertigen Trank in kleine undurchsichtige Flaschen und beschriftete sie fein säuberlich. Er hatte es geschafft, der Trank war fertig. Er hatte die Kraft gespürt, das Leben, wie es sich wieder in ihm regte.
Es gab keinen Zweifel, dass der Vampir jetzt auch tagsüber in Hogwarts sein konnte und schon morgen früh wollte Dumbledore Simon den Schülern als ihr neuer Zaubertranklehrer vorstellen.
Es war noch tiefste Nacht und obwohl Simon müde war, würde er sich jetzt nicht mehr schlafen legen wollen. Er raffte sich auf, räumte in dem Zaubertranklager einige Utensilien beiseite und als der Tag anbrach schlurfte er ins Badezimmer.
Beinahe beiläufig warf er einen Blick in den Spiegel und erschrak einmal mehr vor sich selbst. Bis auf einen Schatten, der Simons Konturen ungefähr nachzog, war nichts zu sehen. Er seufzte einmal mehr und blieb länger stehen als nötig. Einen Moment tat er so, als sähe er sich selbst und kämmte seine strähnigen Haare zu einem Seitenscheitel und wusch sein Gesicht unter dem eisigen Wasserstrahl. Er konnte so unmöglich vor die Schüler treten, als er sich vorstellte, dass er wohl kaum besser aussah, als Severus in seinen letzten Tagen. Kreidebleich mit blutunterlaufenen Augen und strähnigen Haaren.
Er zischte unzufrieden, schlug den Spiegel in dem er sich noch immer nicht sehen konnte mit der flachen Hand entzwei und leckte das schale Blut, welches aus einer klaffenden Wunde am Handgelenk lief. Als die Wunde sich geschlossen hatte, hastete er zu Severus´ persönlichen Zutatenvorrat und griff zielsicher nach einer alten Shampooflasche. Sie war randvoll mit einer milchig-weißen Flüssigkeit und offensichtlich hatte sein Patenonkel sie noch nie benutzt.
Zurück im Badezimmer entkleidete er sich und trat entschlossen unter die eiskalte Dusche. Er hatte sich nicht darüber gewundert, weshalb Severus überhaupt so etwas wie Shampoo besaß und öffnete mit nasskalten Händen die Flasche. Einen Moment stieg ihm ein beißender Geruch in seine überempfindliche Nase und es schien augenblicklich kälter zu werden. Ganz leise vernahm Simon ein Wispern.
Entgeistert starrte der Vampir die Shampooflasche an und horchte an ihr. Die Stimme war unverkennbar, die seines Patenonkels und raunte ihm unverständliche Worte zu. Einen Moment gab Simon sich die Mühe etwas zu verstehen, doch als er sich eingestehen musste, dass diese Flasche vielleicht nicht grundlos unbenutzt in der Ecke gestanden hatte und vielleicht ein grausames Eigenleben führte, schüttete er den gesamten Inhalt unbenutzt in den Ausguss.
Für einen Moment hätte er schwören können die weiße, kaum sichtbare Silhouette des ehemaligen Zaubertranklehrers in voller Größe vor sich zu erkennen, doch in dem Moment drehte Simon den Wasserhahn auf und spülte die milchig-weiße Flüssigkeit den Abfluss hinunter.
Ein lauter Schrei folgte und gurgelnd hörte er sie Stimme seines Patenonkels: „Du dummer Junge, WAS glaubst du mit mir zu tun? Du…" Die vorwurfsvolle, kalte Stimme versiegte und Simon atmete auf. Zitternd und noch immer geschockt sank er an der Duschwand hinunter und umklammerte fest die abgegriffene Flasche.
„Das konnte nicht, das…", stammelte er, doch die einzige Erklärung, die er finden konnte ließ ihn noch mehr zusammenkauern. Er vermutete, dass er soeben den Horkrux seines geliebten Patenonkels zerstört hatte.
Nackt, zitternd und in Tränen aufgelöst, blieb Simon am Boden der Dusche liegen und immer wieder lauschend, wartete es, ob Severus´ Geist in den Rohren schon auf die Maulende Myrthe gestoßen war.
