Sorry das ihr solange warten musstest aber mein Rechner musste völlig platt gemacht werden. Zum Glück hat mein Techniker vorher alle Daten gesichert. Doch zum Trost für euch heute gleich zwei Kapitel…

Eure LonlyAngel

Thanx to moondancer, Marla,merry-ann und Meta Capricorn!

Und natürlich auch an Cyberrat meiner Beta! knuddel

Lupus

By LonlyAngel

Pairing: Severus Snape & Remus Lupin

..ooOO 1. Kapitel – Neues Leben, alte Bekannte OOoo..

Schweigend folgte Severus seinem alten Mitschüler und Kollegen in dessen Haus. Dunkelheit umhüllte ihn als er in den Flur trat und es dauerte ein wenig bis sich seine Augen an das dämmerige Licht im Flur gewöhnt hatten. Dann tat sich vor ihm ein recht schmaler Flur auf, von dem je eine Tür auf jeder Seite abging. Weiter hinten im Licht eines flackernden Feuers konnte Severus eine Treppe ausmachen, die ins obere Stockwerk führte. Das spärliche Licht selbst kam aus dem Raum links von ihm und musste wohl von einem Kamin stammen.

Remus stand vor der Türe zu seiner Rechten. „Du kannst deinen Mantel an der Garderobe aufhängen und dann in die Wohnstube gehen - ich mach dir einen heißen Tee." Dann verschwand er durch die Tür.

Wohl die Küche' schlussfolgerte der Slytherin. Wortlos entledigte er sich seines Umhangs und hängte ihn in seiner feinsäuberlichen Art an die Garderobe, die neben der Küchentür angebracht war. Geschickt streifte er sich noch die schwarzen Schuhe von den Füßen und tapste auf Wollsocken der gleichen Farbe dem angenehmen Lichtschein entgegen, während aus der Küche das Klappern von Tassen zu vernehmen war.

Als er in die Wohnstube trat fand er sich einer großen Fensterfront gegenüber, welche sich fast über die ganze Seite zu ziehen schien. Während sich zu seiner Linken zwei riesige Bücherregale erstreckten sichtete Severus rechts einen großen Holztisch mit sechs Stühlen. An der Stirnseite des Wohnraumes war ein großer Kamin eingelassen worden, in welchem ein Feuer flackerte und den Raum in ein warmes Licht tauchte.

Langsam steuerte Severus die schwarze Couch an, welche der ehemalige Gryffindor vor dem Kamin aufgebaut hatte und ließ sich mit einem leisen ziemlich müden Seufzen darauf nieder. Wohlig streckte er seine Füße dem Kamin entgegen als er mit den Zehen an etwas Hartes stieß. Verwundert wandte er seinen Blick gen Boden und er erkannte im Licht des Feuers ein Buch, das aufgeschlagen auf dem Boden lag. ‚Typisch Lupin. Ordnung war noch nie seine Stärke.' Er zog seine Füße wieder zu sich heran und starrte in das Feuer.

Zwei ganze Tage war es nun her das er dem weißen Wolf begegnet war. 50 Stunden fast ohne Schlaf. Und in den wenigen Minuten in denen Morpheus ihn doch heimgesucht hatte war ihm kein erholsamer Schlaf vergönnt gewesen. So das er in einem Zustand war in dem er Dumbledore trotz heftigem Widerstand Folge leisten und in dieses Kaff am Ende der Welt apperieren musste. Ausgerechnet zu diesem Gryffindor. Wäre er unter den emsigen Fingern und strengen Blicken Madame Pomfreys nicht besser aufgehoben gewesen? Stattdessen saß er artig in der Wohnstube eines Kerls der ihn vor einer halben Ewigkeit in einer Vollmondnacht mit gefletschten Zähnen hatte anfallen wollen. Doch aufgeschoben war nicht aufgehoben. Pech gehabt jetzt hatte ein anderer Wolf den Job übernommen. War das die Strafe für die Fehler die er in seinem Leben begangen hatte?

Und jetzt wollte ihm der Wolf im Schafsfell auch noch Tee einflößen, als hätte das Dumbledore die letzten Tage nicht schon zur Genüge getan. Aber vielleicht war ein heißes Getränk doch nicht so schlecht und er bekam so etwas Leben in seine steife Glieder.

In der kleinen Küche des Cottage stand derweil ein ziemlich verwirrter Remus und wartete darauf dass das Teewasser in seinem kleinen Kessel zu kochen anfing. Hin und wieder glitt sein Blick hinüber zu der kleinen Pergamentrolle, die der Uhu ihn überbracht hatte und welche nun ganz unschuldig auf der Arbeitsfläche neben ihm lag.

Wäre die Nachricht nicht von Dumbledore gewesen hätte er das Ganze für einen recht verspäteten Aprilscherz gehalten und vielleicht sogar lachen können. Doch so? Wie um alles in der Welt hatte sich Severus so etwas eingebrockt? Und WARUM steckte Dumbledore diesen Griesgram jetzt zu ihm? Er war es nicht gewesen der seine Zähne vor zwei Tagen in die bleiche Haut des Tränkemeisters geschlagen hatte – es war also nicht seine Aufgabe sich nun um den Wolfs-Neuling zu kümmern.

Na ja vielleicht schadete es nicht ihn in ein paar Dingen zu unterweisen... aber das konnte er doch auch in Hogwarts machen. Es war also völlig unnötig den Slytherin hier bei ihm einzuquartieren. Er, Remus J. Lupin, wollte Severus nicht hier haben. Nicht jetzt oder irgendwann – diese Zeiten waren vorbei.

Andererseits...' Er musste sich eingestehen das ein kleiner Teil von ihm die Idee begrüßte seinen alten Mitschüler bei sich zu haben.

Wie lange Severus ins Feuer gestarrt hatte konnte er nicht sagen, doch auf einmal schob sich eine Tasse in sein Blickfeld, nach der er fast apathisch griff. Sein Gastgeber musste sich mir einem geknurrten ‚Danke' zufrieden geben, während die Wärme des weißen Porzellangefäßes langsam seine bleichen Finger empor kroch und sie auftaute. Er hob die Tasse an seine Lippen und nippte, sein Gegenüber nicht eine Sekunde aus den Augen lassend. Man sah Remus an das er von dieser ganzen Situation genauso wenig begeistert war wie er und doch war er nicht unhöflich, etwas das Severus nicht wirklich verstand.

Langsam begann der Tee zu wirken, die gleiche angenehme Wärme die zuvor seine Finger verwöhnt hatte zog sich nun auch seinen Hals hinab in den Magen und von da aus langsam durch den Körper. Etwas entspannter, soweit das in der Nähe eines Rumtreibers möglich war, lehnte er sich zurück. Mühsam zwang er sich seine Augen offen zuhalten, doch er spürte wie seine Lider langsam immer schwerer wurden und sich schließlich ganz schlossen. Von fern vernahm er noch die angenehme weiche Stimme von Remus.

„Du kannst die Nacht auf der Couch schlafen. Ich bringe dir noch ein Kissen und eine meiner Decken. Ab morgen hast du dein eigenes Bett. Dumbledore versicherte mir dass er ein paar von Hogwarts Hauselfen mit deinen Sachen vorbeischickt und meinen Dachboden zu einem Zimmer für dich ausbauen lässt. Ach ja ... Willkommen in der Little Hampton Street 15."

Severus erwiderte ihm darauf nichts. Wie auch? Er hatte nicht mal mehr die Kraft seine Augen wieder aufzuzwängen, das wenige was er noch durch den Schleier seiner Wahrnehmung mitbekam war das Remus ihm die Tasse aus den Fingern wand und dann den Raum verließ.

Als Remus wieder in seine Wohnstube kam fand er den Slytherin schlafend auf der Couch vor. Vorsichtig um ihn nicht zu wecken brachte er ihn in die Horizontale, dann hob er dessen Kopf leicht an um das mitgebrachte Kissen darunter zu zwängen. Als ihn das erfolgreich geglückt war, was wohl auch daran lag das Severus schlief wie ein Stein, deckte er ihn ebenso behutsam zu.

Einen Moment lang betrachtete er seinen späten Gast noch, ehe er sich umdrehte, sein Buch vom Boden aufhob und es auf dem Kaminsims legte. Anschließend drosselte er den Kamin, schnappte sich seine inzwischen kalte Schokolade um zu warten bis das Feuer herunter gebrannt war. Auf dem Sessel schräg gegenüber der Couch sitzend beobachtete er den Slytherin. Der Schwarzhaarige lag mit dem Rücken zu ihm gedreht und hielt die alte karierte Wolldecke krampfhaft umklammert. Scheinbar bereit jeden Moment aufzuspringen und den Zauberstab zu zücken. Remus seufzte. Wann hatte er den Anderen das letzte Mal richtig entspannt gesehen? Er wusste es nicht mehr.

Damals als sie sich kennengelernt hatten war er ganz anders gewesen. Der geschmeidige Gang und die Eleganz waren Markenzeichen um die Remus ihn immer beneidet hatte. In gewisser Weise waren sie sich ähnlich gewesen, zwei schlanke unscheinbare Jungen ohne großen Freundeskreis. Beide isoliert von der Außenwelt – sei es durch die Werwolf-Gene oder durch das Elternhaus gewesen. Doch was war aus ihnen geworden, das Severus nun so verkrampft da lag und Remus am Liebsten so weit wie möglich von sich haben wollte? Dieser Gedanke versetzte dem Braunhaarigen einen Stich ins Herz. Es schmerzte ihn jedes Mal wenn Severus ihn verächtlich ansah oder ihn ignorierte, denn schon seit der Vierten Klasse mochte er den Slytherin mehr als gut für ihn war. Nicht das er es ihm jemals gesagt hätte. Zum Einen weil er nicht um die Gefühle des Schwarzhaarigen gewusst hatte und zum Anderen hatte ihn die Angst vor einer möglichen Zurückweisung zu lang davon abgehalten ihm seine Gefühle einzugestehen. Und dann war es mit einem Mal zu spät dafür gewesen...

So hatte er all die Jahre geschwiegen und sich damit abgefunden wie es gelaufen war. Und ausgerechnet jetzt nachdem Voldemort besiegt worden war und er sich ein neues Leben mit neuen Freunden aufgebaut hatte, da stand Severus wieder vor seiner Tür. ‚Verdammt'

Ein Donner riss ihn aus seinen Gedanken, draußen entlud sich endlich das Gewitter welches sich seit der Ankunft des Zaubertränkelehrers angekündigt hatte. Remus lehnte seinen Kopf zurück und schloss die Augen. Versonnen lauschte er dem einsetzenden Regen, der draußen mit einem angenehmen Rauschen hernieder ging. Und von irgendwoher hörte er ein leises Tropfen. Das Donnergrollen und das Brausen des Windes in den Bäumen ließ alles so friedlich erscheinen... langsam schlief er in seinem Sessel ein.

..ooOoo..

Als Remus seine Augen wieder aufschlug war es stockfinster. Im Kamin glomm die Asche noch ein wenig und das Unwetter war weiter gezogen. Einen Moment lang war Remus als hätte er alles nur geträumt, doch die dunkle Gestalt auf seinem Sofa belehrte ihn eines Besseren.

So leise wie irgend möglich erhob er sich aus seinem Sessel, griff nach den beiden Tassen und verließ das Wohnzimmer. Oben in seinem Bett konnte er definitiv besser schlafen. Und vielleicht sah morgen früh die Welt ja ganz anders aus und er freute sich den alten griesgrämigen Severus wiederzusehen. Nur eines musste er sich klar machen – er durfte sich nicht wieder Hals über Kopf in ihn verlieben.

Müde stampfte er, nachdem er die Tassen in der Küche abgestellt hatte, eine Etage höher in sein Zimmer. Die Tür ließ er zwar schon aus Gewohnheit immer auf, aber man konnte ja nie wissen ob Severus in der Nacht Hilfe benötigen würde. Schnell strampelte sich Remus seine abgetragene Jeans von den Beinen und warf sich auf sein Bett. Keine Fünf Minuten später schlief er wieder tief und fest.

..ooOoo..

Der neue Morgen kam für Remus eigentlich viel zu früh. Um den Sonnenstrahlen auszuweichen, die ihn im Gesicht kitzelten zog er sich die Decke über den Kopf. Plötzlich war sie wieder da... die Kenntnis vom Vortag. ‚Severus' Mit weit aufgerissenen Augen starrte er seine Decke an. Wie konnte er das nur vergessen? ‚Nein ich mag nicht ...' murrend vergrub er sich noch tiefer in seinem Bett. ‚Nur noch ein halbes Stündchen schlafen und vergessen was unten auf mich wartet' Demonstrativ schloss er seine Augen, konzentrierte sich auf die Wärme seines Bettes und atmete tief und gleichmäßig. Noch herzhaftes Gähnen, das ihn die Tränen in die Augen trieb, dann rollte er sich auf die Seite und es herrschte Stille im Raum. Keine Minute später raschelte das Bettzeug und Remus drehte sich auf die andere Seite, zupfte wieder alles zurecht... Ruhe. Dann wieder das Rascheln der Bettdecke...

Verdammt' Wütend schlug er die Decke zur Seite und stand auf, an Schlaf war einfach nicht mehr zu denken. Seufzend strich er sich ein paar seiner verwuschelten Haare aus dem Gesicht, holte aus seinem Schrank ein frisches T-Shirt und Socken. Seine Jeans, die er am Vorabend achtlos abgestreift hatte, sammelte er schlussendlich in der Mitte seines Zimmers auf. So ausgerüstet trabte er ins Badezimmer.

Nach einer erfrischenden Dusche war er schließlich bereit dem Grauen in Form des Slytherins gegenüber zu treten. Dennoch machte er sich so leise wie möglich auf den Weg ins untere Stockwerk hin zum Wohnzimmer. Die Türe war noch wie am Abend zuvor angelehnt und keinerlei Geräusche kamen aus dem Inneren. Mit den Fingerspitzen schob der mutige Gryffindor die Tür auf und trat ein. Keine Spur von Severus nur der Wolfsgeruch hing in der Luft. Schlief er etwa noch? Neugierig pirschte er sich an die Couch heran und warf einen Blick über die Lehne. Tatsächlich der eigentlich personifizierte Frühaufsteher lag immer noch in der Decke vergraben vor ihm. Ein Schmunzeln huschte über Remus Gesicht. ‚Na ja ich lass ihn mal lieber schlafen'.

Genauso leise wie er ihn betreten hatte verließ er den Wohnraum auch wieder und huschte in die Küche auf der Suche nach etwas Essbarem. Doch Fehlanzeige bis auf ein paar Scheiben Käse und Butter schien sein Kühlschrank wie ausgestorben. Da blieb ihm wohl nichts anderes übrig als sich auf das Motorrad zu setzen und einkaufen zu fahren. Seufzend betrat Remus wieder den Flur und suchte sich einen Zettel, auf den er ein paar Worte schrieb und ihn gut sichtbar auf das Schränkchen neben der Garderobe ablegte.

Bewaffnet mit Lederjacke, Helm und Schlüssel trat er dann vor die Tür. Die nachtschwarze Kawasaki Ninja ZX10R, die in seiner Toreinfahrt auf ihn wartete war eines der wenigen Dinge die er noch von Sirius besaß. Padfood hatte sich die Maschine unbedingt zulegen müssen als sie zusammen in London auf Neuigkeiten von Dumbledore und den anderen Mitgliedern des Phoenixordens gewartet hatten. Schon immer hatten Motorräder aller Art seinen Freund fasziniert... fast so sehr wie die Frauen. Sirius Liebe zu diesem Feuerstuhl war es auch gewesen die Remus dazu gebracht hatte das Fahren auf Selbigem zu erlernen. Und eigentlich war er ganz froh darüber. So konnte er schnell in die Stadt brausen um Jack zu treffen oder wie heute einzukaufen.

Keine Viertelstunde später streifte der Werwolf auch schon durch die Regalreihen des örtlichen Supermarktes und inspizierte in Gedanken an seinen neuen Mitbewohner das Angebot. ‚Was isst Severus und was nicht? Gibt er eigentlich etwas zu den Unterhaltskosten dazu? Sicherlich! So wie ich ihn kenne lässt er sich nichts schenken. Na ja Hauptsache, ist das er meine Küche nicht zu seinem Labor umfunktioniert. Hmm ich weiß eigentlich gar nicht viel von ihm... Ist er Frühaufsteher oder eher Langschläfer, letzteres würde vielleicht die nun ja etwas angespannte Laune den Schülern gegenüber erklären. Wird er jetzt wenn er fernab den Hogwart'schen Kerkern ist einen etwas gesünderen Hautton bekommen? Werden wir abends gemeinsam vor dem Kamin sitzen und unsere Füße den Flammen entgegenstrecken oder wird er mir aus dem Weg gehen? Und vor allem: Was trägt er in seiner Freizeit eigentlich für Sachen? Ich hab ihn ja noch nie in etwas anderem als seiner Schuluniform oder der Lehrerkluft gesehen... doch einmal trug er etwas anderes. Das war bei unserem ersten Treffen, damals in der Winkelgasse...'

..ooOO Flashback OOoo..

„Wir treffen uns in zwei Stunden wieder hier im ‚Tropfenden Kessel', komm nicht zu spät! Und vergiss nicht dir noch deinen Schulumhang zu kaufen!"

Mutter war immer besorgt um mich, gut ich war nicht unbedingt der kräftigste Junge und das sah man mir leider auch an, aber was sollte mir hier in der Winkelgasse schon passieren? Voller Vorfreude die kleine Straße endlich mal auf eigene Faust erkunden zu dürfen lief ich los - natürlich nicht ohne meiner Mutter vorher zu versichern dass ich garantiert pünktlich und MIT dem Umhang wieder im Tropfenden Kessel ankommen würde.

Am Vormittag, als wir meine Bücher, den Zauberstab und den Kessel gekauft hatten, hatte ich mich schon in der Gasse umgesehen und beschlossen das ich ein Geschäft unbedingt noch einmal genauer unter die Lupe nehmen wollte - „Flourish & Blotts".

Und keine fünf Minuten später, hatte ich mich durch den regen Verkehr gezwängt und atmete tief den beruhigenden schweren Duft der Bücher ein. ‚Hier könnte ich ewig bleiben.'

Einen Moment lang blieb ich neben der Tür stehen um diese wunderbare Atmosphäre zu genießen dann begann ich langsam, den Kopf leicht zur Seite geneigt um die Titel auf den Buchrücken erkennen zu können, meine Runden zwischen den Regalen zu drehen. Hier und da blieb ich stehen, nahm mir eines der Bücher und blätterte es durch.

Ein in braunes Leder gebundener Band hatte es mir besonders angetan und nur zu gern hätte ich ihn mir gekauft, aber dafür war leider kein Geld mehr übrig. Mit einen leisem Seufzen stellte ich das Buch wieder zurück in das Regal und mit einem letzten sehnsüchtigen Blick auf die silbernen Lettern „Werwölfe – die Geschöpfe der Nacht" schaute ich mich erneut im Geschäft um.

Gerade hatte ich mich entschlossen mir nun die Regale auf der rechten Ladenseite etwas genauer zu betrachten als ich IHN in einer der dunkleren Ecken im hinteren Teil des Verkaufsraumes sah. Er schien nicht viel älter als ich zu sein und blätterte ebenso interessiert in einem der Publikationen wie ich es eben noch getan hatte.

Ob er wohl auch nach Hogwarts kommt?' Vorsichtig um niemanden anzurempeln bahnte ich mir den Weg hinüber zu ihm. Der fremde Junge, dessen ganze Aufmerksamkeit einem Buch mit dem Titel „Höchstpotente Zaubertränke – die überarbeitete Fassung" gewidmet war, bemerkte nicht das ich mich neben ihn stellte und ihn verstohlen musterte. Der Fremde war etwas größer als ich, hatte schwarze lange Haare, die seidig im Licht glänzten das durch eines der kleinen Schaufenster, zu seiner Linken, einfiel. Durch seine Hakennase war er nicht unbedingt schön, aber die ungewöhnliche Ausstrahlung die ihn umgab zog mich sofort in seinen Bann. Ich konnte mir nicht verkneifen ihn nun unverhohlen von oben bis unten zu mustern. Er trug ein weißes Hemd, welches lose über seine Hose hing und dessen letzten Knöpfe offen waren und so den Blick auf einen flachen bleichen Bauch und eine schlanke Taille preisgaben. Verwirrt lies ich meinen Blick weiter nach unten gleiten zu seinen schwarzen Hosen, welche seine langen Beine umschmeichelte. Trotz seiner schlanken Gestalt war er nicht etwa dürr oder übertrieben zierlich nein er war einfach ‚perfekt.'

Plötzlich räusperte sich der Schwarzhaarige und als ich erschrocken aufsah merkte ich wie er mich über den Rand des Buches hinweg mit einer hochgezogenen Augenbraue musterte. Seine Augen waren schwarz wie die Nacht… ‚Unglaublich'

„Ähm... tut... tut mir leid… ich… ich wollte dich nicht stören." War das Einzige was ich in diesem Moment über meine Lippen brachte und ich merkte wie meine Wangen anfingen zu glühen. ‚Peinlich' Hastig drehte ich mich um und wollte nur noch so schnell wie möglich aus diesem Laden verschwinden - weg von diesen geheimnisvollen Jungen vor dem ich mich so lächerlich gemacht hatte.

„Du hast mich nicht gestört." Ertönte seine sanfte Stimme hinter mir. Als ich über meine Schulter zurückblickte sah ich gerade noch wie er sein Buch in dem Regal neben sich verstaute – dann wandte er sich mir wieder zu und lächelte. „Du kommst dieses Jahr neu nach Hogwarts, oder?"

Ganz verlegen nickte ich. War es so offensichtlich, das ich ein Neuer war? Hätte ich sonst vielleicht wissen müssen wer der Junge vor mir war? Wieder zierte ein Lächeln seine schmalen Lippen.

„Warum auf einmal so schüchtern, eben hat es dir doch auch nichts ausgemacht mich ausgiebig zu mustern. Ich bin übrigens Severus, auch einer der Neuen."

„Re... Remus. Remus Lupin freut mich dich kennenzulernen. Tut mir leid ich wollte dich nicht so mustern, aber ich kenne leider niemanden der mit mir nach Hogwarts kommt und als ich dich sah... nun ja ich war eben neugierig."

„Ah ja kaum ist die Schüchternheit überwunden sprudelst du los wie ein Wasserfall." Die Mundwinkel meines Gegenübers zuckten amüsiert und mir schoss gleich wieder eine verlegene Röte in die Wangen.

oO Flashback Ende Oo

Mit einem Schmunzeln wegen seiner damals doch recht unschuldigen Art schob der Werwolf seinen Einkaufswagen weiter durch die Reihen und frischte seine Vorräte mit Wasser, Gemüse, diversen Teig-, Back und Wurstwaren auf. Er musste sich immer etwas zusammenreißen wenn er hier einkaufen ging, zu verlockend waren die immer neuen Waren die auf den Markt kamen und die er nur zu gern getestet hätte, doch mit dem Gehalt eines Nachhilfelehrers konnte man leider keine großen Sprünge machen.

tbc.