Meta Capricorn
Ich bin richtig froh dass dir die Cafészene gefallen hat, sie kam mir so in den Sinn als ich mit einer Freundin in eben einen solchen Café gesessen hab und auf sie warten musste. ;D
shira1111
Na na… wer wird denn da die Review-listen manipulieren? knuddel So lang die Geschichte überhaupt jemanden zusagt ist doch alles okay. Und auch die wenigen Reviews zaubern mir ein breites Lächeln aufs Gesicht.
Na dann ab die Post….
Lupus
By LonlyAngel
Pairing: Remus Lupin & Severus Snape
..ooOO 06. Kapitel – Dumbledores Besuch OOoo..
Wie wunderschön er war, so silbrig glänzend und hell das alle Sterne neben ihm verblassten. Er liebte den Vollmond. Seit er denken konnte hatte ihn sein mattes Licht immer beruhigt wenn es nachts durch das Fenster auf seine Bettdecke fiel. Doch heute Nacht lag er nicht in seinem Bett, sondern stand in einem Wald, der so still war das sein Puls einen Paukenschlag gleich kam. Warum er hier war wusste er selber nicht so recht.
Das plötzliche Knacken einiger Zweige hinter sich ließ ihn herumfahren. Vorsichtig legte er den Rückwärtsgang ein. Er musste von dieser Lichtung runter. Die Augen fest auf die Stelle geheftet aus der der Fremde kommen musste bewegte er sich in Richtung der schützenden Bäume. Und nur wenige Augenblicke später trat der Andere auf der gegenüberliegenden Seite zwischen den Bäumen hindurch auf die Lichtung – Remus.
Erleichtert atmete er aus und sah hinüber zu dem Braunhaarigen, dessen bernsteinfarbene Augen ihn mehr als der Mond zu fesseln vermochten, stets waren sie warm und freundlich wie das Wesen zu dem sie gehörten. Auch jetzt waren sie von einem Lächeln durchzogen als Remus auf ihn zu geschritten kam. Von einer Sekunde auf die andere allerdings verschwand das Lächeln, das warme Goldbraun wurde kühler und veränderte sich in einen gelblicheren Farbton bis hin zu einem ihm wieder vertrauten Silbergrau. Entsetzt riss er die Augen auf. Silbergrau? Nur einen Herzschlag später wurde ihm der Boden unter den Füßen weggerissen und er fand sich bäuchlings auf den Waldboden gepresst unter den grauen Pupillen wieder, zu welchen, bei näherer Betrachtung, ein zähnefletschender schneeweißer Wolf gehörte. Regungslos blieb er liegen, spürte den heißen feuchten Atem im Genick, die krallenbesetzten Pranken auf seinem Rücken, einen wedelnden Schwanz an seinem Hintern und schließlich Zähne wie sie sich langsam in sein Fleisch bohrten…
Schweißgebadet schrak Severus hoch. Seine Augen huschten durch die Dunkelheit, versuchten sich zu orientieren während sich sein Atem langsam beruhigte. ‚Ein Alptraum? Lupin. Ein weißer Wolf. Der Wald. Das waren alles Erinnerungen. Erinnerungen an mein fünftes Schuljahr und an die letzte Vollmondnacht.' Noch immer hatte er das Gefühl die Pfoten auf seinem Rücken zu spüren. Müde fuhr er sich mit einer Hand über das Gesicht und blickte zu der Dachluke hinüber. Draußen zeigte sich bereits die ersten zartvioletten Ausläufer des neuen Tages, normalerweise die Zeit in der er am besten einschlief, seufzend zog er sich die Decke noch einmal über die Schultern und drehte sich um, um seinen unterbrochenen Schlaf fortzusetzen.
..ooOoo..
Seit nun mehr einer Woche um genauer zu sein seit dem Streit auf dem Heimweg hatte Severus kaum ein Wort mit Remus gewechselt. Er wurde von Tag zu Tag immer unerträglicher. Was aber weniger am Gryffindor selbst lag, als daran das ihm das untätige zu Hause herumsitzen mächtig auf die Physische schlug und auch die Albträume suchten ihn jetzt fast jeden zweiten Tag heim. Und zum ersten Mal wurde ihm bewusst wie Sirius sich damals gefühlt haben musste als er im Grimmauld Place 12 festgesessen hatte.
Zudem rückten auch der Vollmond und seine erste Verwandlung unaufhaltsam näher. Einem Prozess den er sich hilflos ausgeliefert sah. Nichts aber auch rein gar nichts konnte es verhindern. Und Severus der normalerweise alles was sich nicht ändern ließ sofort in Angriff nahm und hinter sich brachte, sah sich auch hier dazu verflucht abzuwarten und der Dinge auszuharren die da kommen würde.
..ooOoo..
Remus hingegen versuchte der miesen Stimmung im Haus auf seine Weise zu entgehen indem er Hausarbeiten seiner Nachhilfeschüler korrigierte und sie per Eule zurücksandte. Und als schließlich die letzte Facharbeit mit einem kleinen pechschwarzen Kauz in den Himmel entschwebte suchte er sich einige seiner Bücher zusammen und begann damit neue Themengebiete für seine Schüler auszuarbeiten und Ältere zu aktualisieren.
Und fast wäre er Jack am Tag zuvor um den Hals gefallen als dieser zu Besuch kam ehe ihm auch diese Tätigkeit zu ausging.
Für heute hatte sich schließlich auch mal ein Nachhilfeschüler angekündigt.
..ooOoo..
Der Verzweiflung nahe öffnete der sonst so beherrschte Meister der Zaubertränke die Tür seiner Dachgeschosskammer und lauschte auf die Geräusche, die von unten zu ihm hinauf drangen. Geräusche die so deutlich zu vernehmen waren als hätte er das Gehör eines Hundes… Sollten das Vorboten der Transformation Morgen Nacht sein? Wenn ja, was erwartete ihn noch?
Konzentriert lauschte er. Offensichtlich begrüßte Lupin gerade einen seiner Schüler was glücklicherweise bedeute dass er alsbald in die Stube ging und Severus ungehindert in die Küche konnte ohne einem Anderen über den Weg zu laufen. Hätte dennoch jemand das Pech ihm zu begegnen dann gnade ihm Gott. Normalerweise war Severus ja ein friedliebender Mensch, aber wenn er jetzt keinen Kaffee bekam würde er explodieren.
Weiter auf die Geräusche achtend schlich er nach unten immer der Kaffeemaschine entgegen. Und fast hatte er es geschafft als…
„Pr… Prof… Professor Snape?"
Dem armen Sünder kam jetzt eines zu Gute, seine Stimme kam dem Mann mit dem bedrohlich zuckenden Augenlid und den sich schon rhythmisch zusammen krampfenden Fäusten wage bekannt vor und ein Duft von diversen Kräutern und Pflanzen vernebelte seine Sinne. Er brauchte den Bruchteil einer Sekunde länger als üblich, doch dann legte sich die perfekt antrainierte Maske über sein Gesicht und Severus drehte sich mit erstaunt hochgezogener Augenbraue zu dem Neuankömmling um, entsetzt registrierend das es sich um seinen ehemaligen ‚Lieblings'-Schüler gleich nach Potter handelte. ‚Nein nicht Longbottom!' Das Zucken seines Augenlides setzte sich langsam wieder durch. ‚Sch auf den Kaffee. Ich muss hier raus! Und was verdammt noch mal hat Longbottom gemacht, das er stinkt wie ein Gewächshaus? Ist das noch so eine Gabe die mir der Werwolf verpasst hat – übersensibler Geruchssinn?'
Remus, soeben wegen der Stimmen aus der Wohnstube getreten, erfasste die Situation sehr schnell. „Neville geh schon mal zurück ins Wohnzimmer ich werd mich um die Getränke kümmern. Du wolltest einen Saft?"
Apathisch nickend verließ Neville rückwärts den Gefahrenkreis. Aber was suchte sein ehemaliger Professor für Zaubertränke hier bei Remus Lupin? Einem Werwolf, der wie er wusste, auf Männer stand. Irgendwie kam es ihm so vor als hätte er eben die Büchse der Pandora geöffnet.
‚Oh je was denkt Neville wohl jetzt – besser ich rede mit ihm darüber. Doch erstmal muss ich mich um Severus kümmern. Scheinbar schlagen bei ihm jetzt auch seine sensibleren Sinne an – jedenfalls sieht er aus als wäre er auf Drogen.'
Der skeptische Blick Severus' traf ihn. „Longbottom kommt zur Nachhilfe? Das erstaunt mich, solch eine Hartnäckigkeit und Ausdauer hätte ich Ihnen beiden wahrlich nicht zugetraut. Ich geh dann wohl lieber eine Runde spazieren, denn wenn ich eines in den sieben Jahren mit diesem Unglücksvogel gelernt hab, dann das es besser ist Abstand zu gewinnen wenn er einen Zauberstab zur Hand nimmt. Außerdem riecht es jetzt hier als hätten Sie eine Blumenwiese im Haus gepflanzt. Ich wünsche einen schönen Tag." Mit einer ausholenden Bewegung schnappte er sich seinen Mantel verabschiedete sich.
‚Puh… das ging ja noch glimpflich ab, aber irgendwann heute wird er noch explodieren… Der Vollmond steht vor der Tür und unsere Nerven liegen zu nehmend blank und zudem kann er seine sensiblen Sinne noch nicht kontrollieren. Doch das kann ich ihm nicht beibringen, damit muss er sich alleine auseinandersetzen.' Etwas traurig sah Remus dem Davoneilenden nach.
..ooOoo..
Neville hatte das Cottage vor ein paar Stunden verlassen als ein ziemlich aufdringliches Klingeln abermals Besuch ankündigte. Verwundert sah Remus von seinem Buch, das Jack ihn mitgegeben hatte, auf und starrte in Richtung der Tür. Wer mochte das sein? Der Paketservice? Doch er hatte nichts bestellt.
Seinen violetten Kuli als Lesezeichen missbrauchend legte er das Buch auf den Tisch und machte sich daran nachzusehen. Grübelnd tapste er in Richtung Tür und öffnete sie…
Ein entsetztes Fiepen entwischte ihm als er die Person identifizierte. Es war Dumbledore… in Muggelkeidung. Nicht recht wissend ob er würgen oder lachen sollte musterte er seinen ehemaligen Arbeitgeber und Freund. Der Graubärtige war in ein kunterbuntes Hawaii-Hemd gekleidet, das ein Stück offen stand und ein Teil seiner doch etwas faltigen graubehaarten Brust entblößte. Bei der Beinbekleidung hatte er sich für Jeans entschieden, die bestimmt eine oder mehrere Nummern zu groß waren und um die nackten Füße schlotterte. Und seine Füße… Remus schluckte abermals den Klumpen runter der sich in seinem Hals festgesetzt hatte. Dumbledore's nackte Füße steckten in braunen Riemensandalen und seine Zehen mit den gelblichen Fußnägeln wackelten fröhlich.
Seine sensible Seite für einen Moment außer Acht lassend rutschte dem immer noch recht bleichen Werwolf „Albus was ist Ihnen denn passiert?" heraus.
Ein etwas getroffener Blick traf ihn. „Ich dachte das tragen Muggel im Sommer." Doch Albus war kein Mann der sich von Kleiderkritiken den Tag verderben ließ, kurz darauf glänzte in den himmelblauen Augen wieder der Schalk. „Es ist sehr bequem. Aber eigentlich wollte ich sehen wie es zwischen Ihnen Beiden läuft."
Remus trat ein Stück zurück um den alten Mann einzulassen. „Wir haben uns noch nicht umgebracht wenn Sie das meinen, aber es ist schwer nicht bei ihm anzuecken – er scheint hinter jedem Wort einen Angriff auf seine Persönlichkeit zu vermuten."
„Ich werde mal mit ihm reden. Wo steckt er?" Dumbledore streifte seine Sandalen ab und stand nun barfuß auf den kleinen blaugrauen Läufer vor der Garderobe.
Remus nickte mit dem Kinn in Richtung der Treppe am anderen Ende des Flurs. „Oben. Ist gerade von einem Spaziergang heimgekommen. Folgen Sie einfach den Treppen. Dort wo es am Kältesten ist steckt er."
..ooOoo..
Kaum hatte der Direktor von Hogwarts an der schweren Eichentür angeklopft erscholl ein ziemliche frostiges „Verschwinden Sie Lupin… Bitte!" von drinnen.
Ein Schmunzeln glitt über die faltigen Gesichtszüge des Klopfenden. „Na na Severus so spricht man nicht mit jemanden der Ihnen ein Dach über den Kopf bietet."
Mit einem Knarren öffnete sich die Tür und ein sichtlich verwunderter Tränkemeister schaute hinaus. „Professor?" War Verwunderung in seiner Miene bisher wirklich nur für Severus' engste Vertraute zu entdecken gewesen von denen es eigentlich keine gab, so entglitten ihn jetzt sämtliche Gesichtszüge als er seinen alterwürdigen Direktor sah.
„Aber ich bin erfreut zu hören dass du den Rauswurf wenigstens als Bitte formuliert hast. Scheinbar kommt ihr ganz gut miteinander klar."
Severus benötigte auf diesen ‚Schock' hin einen Moment ehe er die Worte seines Gegenübers begriff und fand umgehend zu seiner alten Würde zurück.
„Darf ich eintreten?" Fragte der alterwürdige Direktor leiser als gewöhnlich. Ihm waren die empfindlichen Sinne von Werwölfen durchaus bekannt und wollte seinen Schützling nicht noch zusätzlich reizen. Und so trat er, als Severus ihn den Eingang freigemacht hatte, in dessen kleines Reich ein.
Die kleine grauschwarze Eule des Tränkemeisters sah den alten Mann freudig entgegen und begrüßte ihn mit einen fröhlichen schuschu'n ehe sie den Kopf leicht neigte. Dumbledore verneigte sich ebenso leicht und fischte aus den ausgebeulten Taschen seiner Jeans einen Eulenkeks hervor, den er der Kleinen zum Knabbern gab.
„Professor – bitte sie ist schon fett genug." Severus warf seinem kleinen Boten einen missmutigen Blick zu. Der kleine Federball plusterte sich auf und blickte seinen hageren Besitzer bös an. Doch gegen den um einige bedrohliche Grad kühleren Blick ihres Meisters konnte sie nicht ankommen. Darum tat Sokrates das was er am Besten konnte: beleidigt mit dem Schnabel klackern um sich dann schmollend auf den Baldachin des Himmelbettes zurückziehen.
Unterdessen kündigte das Rauschen und das Klacken von achten kleinen Krallen auf dem Fenstersims die Heimkehr ihrer Kollegin an. Sachte landete Aristoteles auf dem Arbeitstisch zwischen dem brodelnden Kessel und einem Schneidebrettchen mit verschiedenen Zwiebeln. Hoheitsvoll nickte sie dem unerwarteten Besucher zu, ehe sie ihr Beinchen ausstreckte damit Severus das kleine Samtsäckchen mit dem bestellten Pulver aus Drachenschuppen lösen konnte.
„Aristoteles. Korrekt wie immer." Dumbledore lächelte die Eule an, die, befreit von ihrer Last, zur Vogelstange segelte und ihren kleinen grauen Gefährten suchte. Als sie Sokrates schmollend auf dem Baldachin entdeckte, wandte sie sich wieder ab und schloss die Augen. Eine beleidigte Zwergohreule und ein alter Mann waren kein Grund den Tag über wach zu bleiben und dann völlig übermüdet einen neuen Auftrag anzunehmen.
Dumbledore nutzte die Zeit des aufkommenden Schweigens dazu sich das Zimmer seines ehemaligen Schülers etwas genauer anzusehen. Es war bei weitem nicht so düster wie seine Räumlichkeiten in Hogwarts, aber es war unverkennbar sein Reich. Auf den Regalen an den Wänden um ihn herum standen verschiedene Flaschen und Phiolen welche mit bunten Flüssigkeiten und seltsam anmutenden Tierbestandteilen aufgefüllt waren. Aus einem schwarzen Kessel auf dem Arbeitstisch quoll etwas Dampf und ein Flubberwurm wollte gerade die Gunst der Stunde nutzen um den bleichen Fingern seines Todesengels zu entkommen.
„Schön hast du es hier." Neugierig sah der alte Mann in den blubbernden Kessel und dann zu seinem Schüler, der dicht neben ihm stand und den flüchtenden Flubberwurm in einer kleinen Schachtel verstaute. „Und Remus schläft ein Stockwerk unter dir?"
„Leider." Mit knirschenden Zähnen umschloss Severus den Behälter mit seiner Faust.
„Ach Severus warum so kühl? Ich weiß das du ihn eigentlich recht gern hast." Prüfend sah er den Schwarzhaarigen an, der früher oftmals heimlich zusammen mit dem zierlichen Gryffindor an dem See gesessen hatte. Und er zuckte etwas erschrocken zusammen, als jener die kleine Schachtel mitsamt Flubberwurm in eine Ecke des Raumes schmiss und ihn wütend ansah.
„Albus wie kommen Sie darauf das ich ihn gern haben könnte? Er ist einer von denen die mir zu Schulzeiten das Leben zur Hölle gemacht haben. Von der Vollmondna…"
„Severus das waren stets Sirius und James." unterbrach ihn Dumbledore „Aber Remus… er war nie an ihren ‚Späßen' beteiligt. Gut auch er hat den einen oder anderen Unsinn verzapft, aber ansonsten war er ein kleiner Engel. Und was jene Vollmondnacht angeht… ich wusste nicht das du es ihm noch immer nachträgst." Ein abfälliges Schnauben von seiten des Schwarzhaarigen belehrte ihn eines Besseren.
„Wir sollten zu ihm runter gehen ich hab mit euch Beiden zu reden." versuchte Dumbledore ihn schließlich zu beschwichtigten.
..ooOoo..
Verstohlen beobachtete der Braunhaarige aus den Augenwinkeln heraus seinen Mitbewohner für die nächsten Monate . Dumbledore hatte ihnen diese freudige Nachricht gleich übermittelt nachdem sie in die Polster der Couch beziehungsweise der Sessel gesunken waren. Inzwischen unterhielten sich nur noch Dumbledore und Severus miteinander und Remus, mit übereinander geschlagenen Beinen in einem der Sessel sitzend, nippte stumm an seiner Teetasse und tat so als wäre er in Gedanken versunken, was wohl teilweise auch zutraf.
Doch immer wieder schweifte sein Blick zurück in die Realität und hinüber in dem anderen Sessel zu Severus. Dieser trank ein Glas argentinischen Rotwein (Cabernet Sauvignon Jahrgang 1995 wie Remus sich seltsamerweise gemerkt hatte) und sprach gerade mit Dumbledore über die Fortsetzung seines Unterrichts. Soweit Remus es sagen konnte hatten sich die Männer bereits geeinigt dass der düstere Tränkelehrer seinen Schülern Hausarbeiten zukommen lassen sollte, die unter Aufsicht verschiedener Lehrer in der Bibliothek erledigt werden sollten. Die zu korrigierenden Aufsätze würden ihm dann per Eule hier her in die Little Hampton Street gebracht. Einmal pro Woche sollte Severus dann nach Hogwarts kommen und den praktischen Unterricht übernehmen.
Wieder klinkte sich Remus aus dem Gespräch der Männer aus und ließ seinen Blick über sein Gegenüber schweifen. Er trug heute eine seiner neuen schwarzen Hosen und eines der neuen Hemden. Auch wenn die Kleidung eher leger war, so verlieh sie dem Tränkemeister dennoch ein edles Aussehen, was noch durch das Weinglas verstärkt wurde das er in seinen grazilen bleichen Fingern hielt als wäre es hochzerbrechlich. Sein Blick glitt wieder nach oben, hin zu dem blassen Gesicht das von den halblangen pechschwarzen Haaren umrandet war, welche in den paar Tagen hier wieder ihren einstigen seidigen Glanz bekommen hatten, über die Schultern und dann über die gesamte harte eisige Ausstrahlung.
„Ja der Trank für Lupin ist fertig…" der kalte Bariton lenkte Remus Aufmerksamkeit endgültig wieder auf das Gespräch, das nun offenbar bei der bevorstehenden Vollmondnacht angelangt war.
„Der Trank für Lupin ist fertig?" verwundert sah ein Paar blauer Augen zwischen den beiden Werwölfen hin und her.
Aber auch der Brünette schien überrascht „Severus, du willst doch nicht etwa…?" Doch Severus Miene zeigte keinerlei Regung offenbar hatte er seinen Entschluss gefasst. „Wieso? Warum willst du dir eine Verwandlung ohne Wolfsbanntrank antun?" Verständnislos blickte Remus zu dem Größeren hinüber und versuchte irgendein Anzeichen in seinen Gesichtszügen zu erkennen das dieser scherzte. Vergebens. Severus Snape pflegte nie zu scherzen.
„Nun Lupin Sie sagten ich kenne Werwölfe nur aus Sicht des Arztes." Severus wandte sich zum ersten Mal an diesem Abend seinem ziemlich entgeisterten Mitbewohner zu. „Das wird sich morgen Nacht wohl ändern. Ich werde die Patientenrolle übernehmen und herausfinden was die wahre Natur der Werwölfe ist." Und man sah deutlich wie Ernst es ihm war. ‚Ich will endlich wissen was du mitbekommen hast als du damals mit gefletschten Zähnen auf mich losgegangen bist'
Aus Dumbledore's Augen war das stets vergnügliche Glitzern verschwunden und machte einem leichten besorgten Schimmer platz. „Dann sollten wir uns nach einem geeigneten Ort für deine Verwandlung umsehen." stellte er fest.
„Ich habe im Keller einen fensterlosen Raum mit Belüftungssystem. Für den Fall das ich mich ohne den Banntrank verwandeln muss. Dort kann Severus die Vollmondnacht verbringen." Remus erhob sich aus seinem Sessel und deutete den beiden Männern ihm zu folgen. Wenn er eines nach all den Jahren wusste dann war es das, dass wenn Severus einen Entschluss gefasst hatte Reden sinnlos war.
Langsam ging er den Beiden voraus Richtung Küche und dort in der hinteren Ecke befand sich eine weiße Tür, der Severus noch nie Beachtung geschenkt hatte. Dahinter verbarg sich eine Treppe aus Steinstufen die in die Dunkelheit hinab führten. Eine gelbliche Glühbirne an der Decke erhellte den Gang nur spärlich mit Licht und ein leicht muffiger Geruch lag in der Luft.
Am Ende der Treppe konnte Severus über die Schulter seines etwas kleineren Vermieters eine massive Eisentür erkennen, die Remus mit wenigen Handgriffen entsperrte und sie in den Raum da hinter lotste.
Der Ort den sie betraten war den Kerkern von Hogwarts nicht ganz unähnlich. Die Wand war grob gemauert und extrem dick. Kleine Lüftungsschlitze kurz unter der Decke sorgten für eine angenehme Luftzirkulation. Ansonsten war der Raum leer. Nichts aber auch gar nichts wies darauf hin, das jemals ein Mensch oder Wolf hier unten gewesen war.
Remus drehte sich zu seinem neuen Untermieter um. „Wenn du deine Vollmondnacht unbedingt hier unten verbringen willst kann ich dir Gesellschaft leisten. Ich nehme den Banntrank und pass dann auf, das…"
Severus unterbrach ihn barsch. „Vergessen Sie es Lupin ich… verwandle… transformiere… oder was auch immer mich niemals mit Ihnen zusammen in EINEM Raum!" ‚Was denkt sich dieser Staubwedel eigentlich'
„Angst dass ich über dich herfalle und dich bespringe was?" knurrte Remus dem nun langsam auch die Geduld ausging.
„Nein - Es ist einfach entwürdigend!" fauchte ein sichtlich gereizter Severus zurück.
Wütend und zugleich auch unendlich hilflos hob Remus die Arme und ließ sie wieder sinken. „Aber es stellt den Werwolf ruhig wenn ein anderes Tier in der Nähe ist. Lass mir dir die Verletzungen ersparen!" Traurig sah er auf den grauen Steinfußboden unter seinen Füßen.
„Ich brauche Ihre Hilfe nicht Lupin, stecken Sie sich ihre Freundlichkeit sonst wo hin…" knurrte Severus wütend. Wieso um alles in der Welt musste der noble Gryffindor immer Menschen helfen wollen, die seine Hilfe nicht wollten. Und warum verstand er das einfache Wörtchen ‚Nein' nicht? Eisig blickte er dem Anderen hinterher, der eben wütend und gekränkt mit eiligen Schritten den Keller verließ.
Ergeben seufzte der silberhaarige Direktor. Wann würde sein Sorgenkind je lernen seinen Groll und das Misstrauen zu zügeln? Mit einem weiteren Seufzer trat er hinter den Schwarzhaarigen, der immer noch Todesblicke auf die ins Schloss gefallene Kellertür warf. „Remus hat Recht es wäre besser wenn er in deiner ersten Vollmondnacht bei dir wäre."
Wie ein Blitz wirbelte Severus herum um den ‚Verräter' in seinen Rücken ein tiefgekühltes „Nein – NIEMALS!" zu servieren, ehe er, wie Remus vor ihm, wütend die Treppe empor stieg.
Vielleicht war es gar nicht mal so schlecht, wenn Severus den ersten Vollmond alleine verbrachte. Es würde ihm Zeit geben sich in seiner wölfischen Form zurecht zu finden ehe er auf Remus' animalische Seite traf. Doch wie würden die beiden Wölfe aufeinander reagieren? Wer von den Beiden würde sich als dominanter und somit als ranghöher erweisen? Und da waren immer noch die Gefühle die Remus für den kühlen Schwarzen hegte. Der weißhaarige Zauberer seufzte. Vielleicht sollte er noch einmal mit seinem früheren Vgddk-Lehrer reden.
..ooOoo..
Das Poltern von Severus Schritten und das Knallen der Dachkammertür drangen an Remus Ohren und seufzend ließ er seinen Kopf auf die Platte seines Schreibtisches sinken. Wie sollte es nur weiter gehen? Traurig linste er über seine Arme hinweg auf eines von zwei Photos, die auf seinem Schreibtisch standen. „Severus…"
Das um viele Jahre jüngere Ich des Schwarzhaarigen blickte auf als hätte es sein deprimiertes Seufzen gehört. Vorsichtig streckte er den Finger aus um die alte schon leicht vergilbte Photographie zu berühren, als ihn plötzlich ein Klopfen aus den trüben Gedanken riss und gleich darauf die Tür aufging.
Erschrocken schnappte er sich den Bilderrahmen und legte ihn wie den Anderen auf seinem Arbeitstisch mit dem Gesicht nach unten.
„Lass es ruhig stehen, Remus. Ich kenne dein kleines Geheimnis längst…" Schmunzelnd stand der graubärtige Professor im Türrahmen und blickte in die verdutzen Augen des Mannes vor ihm.
„Sie wissen…" Mit einem leichten Rotschimmer im Gesicht fixierte er die Tischplatte vor sich. War es so offensichtlich dass er seinen Mitschüler liebte? Oder besser geliebt hatte – die Zeiten waren ja vorbei. Und er hatte sich geschworen dass sie nie wieder kommen würden… Doch langsam fragte er sich wer wohl noch davon wusste…
„Ja Remus ich kenne euch nun schon so lang, deine Gefühle sind wirklich leicht zu erkennen schon damals als ihr noch meine Schüler wart." Die Hand seines Direktors legte sich tröstend auf die schmale Schulter. „Nimm Severus seine Grobheit nicht übel. Er ist gereizt – das alles ist neu für ihn. Er ist dieser Situation nicht so recht gewachsen, dazu kommt auch das er keine Schwäche vor dir zeigen will. Ehrlich gesagt ich mache mir Sorgen um ihn. Bitte kümmere dich gut um ihn. Er braucht dich mehr als er sich es eingestehen will. Berichte mir bitte spätestens übermorgen wie es gelaufen ist."
„Mach ich…" Auch in die Augen des Braunhaarigen hatte sich wieder Besorgnis geschlichen.
Dumbledore nickte ihm noch einmal zu ehe er, wie für Zauberer üblich, disapparierte.
Vorsichtig stellte Remus das Photo von Severus wieder auf und legte seinen Kopf auf das hellbraune Holz vor sich um das Bild wieder in Ruhe zu betrachten. Der junge Severus hatte sich auf dem Rücken in den Schatten des Baumes neben ihn gelegt, die Arme hinter seinem Kopf verschränkt und schlief. Die Sonne, welche durch die Baumkronen schien, malte einige goldene Flecken auf seine blasse Haut. Die silber-grün gestreifte Krawatte lag neben einem Buch auf der Wiese und flatterte leicht im Wind. Das weiße Schulhemd hatte er aufgrund der Hitze aufgeknöpft und gewährte Remus so einen Blick auf den flachen Bauch… und auf den linken Hüftknochen – Remus entwich ein leises Seufzen als er das Tattoo erblicke - eine dunkelgrüne Schlange mit silbrigen Augen deren Schwanzspitze vorwitzig unter dem Bund der Hose verschwand. Sehnsüchtig fuhr Remus mit den Fingern über das Gesicht des schlafenden Slytherins. „Wie wirst du diese erste Verwandlung überstehen Sev?"
Eine Etage über ihm lag der Slytherin auf seinem Bett und lauschte den Regentropfen, die mal wieder auf das Dach trommelten und hing seinen eigenen trüben Gedanken nach.
tbc.
