Da kommt auch schon das nächste Kapitel. HAt zwar etwas gedauert, aber das nächste kommt schneller, versprochen.
Zunächst geht mein Dank, ein meine zwei Reviewer:
iome: Danke für das erste Review zu meiner kleinen story, ich strenge mich an, was draus zu machen gg
Joan Lillien Potter: danke für deinen Tipp. Ich hoffe ich habe das mit 'Sperre lösen' richtig gemacht.
Nun viel Spaß beim Lesen.
bussi fire-angel
Kapitel 2
Hermione saß betrübt am Griffindortisch. Neben ihr diskutierten Harry und Ron über die starken Sicherheitsvorkehrungen in der Schule. Besonders zu spüren bekamen das die Quidditschteams, die Schwierigkeiten hatten, Zeiten zum Trainieren zu finden. Das ganze Jahr über konnten sie nur dann üben, wenn Madam Hooch anwesend war, und außerdem mussten sie bis acht Uhr wieder im Schloss sein, da zu diesem Zeitpunkt die Ausgangssperre beginnen würde.
Hermione ließ ihren Blick durch die Halle schweifen und blieb am Lehrertisch hängen. Um genau zu sein, ruhten ihre Augen auf dem unbesetzten Platz ihres Tränkeprofessors. Plötzlich spürte sie die Blicke ihres Direktors auf sich. Für einen Augenblick trafen sich ihre Augen mit den seinen. Um seine Lippen zeichnete sich ein wissendes Lächeln. Erschrocken wand sie ihr Gesicht wieder dem vor ihr stehenden Müsli zu. Konnte es wirklich sein, dass Dumbledor von ihren Gefühlen und den Geschehnissen des letzten Tages wusste?
Nein! Das konnte, das durfte nicht sein. Am Ende würde ihr Lehrer genauso hochkantig von der Schule fliegen wie sie. Obwohl, Hermione würde wahrscheinlich überhaupt nichts geschehen… aber Snape, nein sie wollte nicht, dass er wegen ihr seinen Posten aufgab. Entschlossen schaufelte sich das Griffindormädchen ihr Müsli in den Mund. Sie musste ihre Gefühle in einem unergründeten und tiefen Winkel ihres Gedächtnisses verbannen und sie dort in Vergessenheit geraten lassen.
Obwohl sie wusste, dass ihre Vorsätze nie funktionieren würden, sobald sie ihm gegenüber stand, glaubte sie in diesem Moment daran.
„Hey, Hermione. Sag doch auch mal was", drang es auf einmal an Hermiones Ohr. Sie wand sich ihren Freunden zu. „Was", versuchte sie so normal wie möglich zu klingen.
Ron verdrehte seine Augen. „Hast du uns etwa nicht zugehört?" Seine Stimme klang empört. Nun war es an Hermione die Augen zu verdrehen. Was sollte dieser Kinderkram hier nur. „Tut mir leid, wenn ich mich nicht für euren Quidditchkram interessiere", spie sie dem Rothaarigen mit sarkastischem Unterton in der Stimme entgegen. Damit erhob sie sich wütend und stapfte aus der großen Halle. Warum die Wut in ihr hoch kroch, wusste sie selber nicht. Jedenfalls konnte es wohl kaum an Rons Bemerkung liegen.
Das Mädchen brauchte jetzt ganz schnell etwas, an dem sie ihre Wut auslassen konnte. Doch was sollte da herhalten? Da kam der Zweitklässler ganz gelegen, der lachend den Gang herunter rannte um die ‚fangzähnige Frisbee' seines Freundes zu fangen. Sie blieb wütend stehen und machte ihn zur Schnecke: „Sag mal, spinnt ihr? Erstens ist Rennen in den Gängen verboten. Fünf Punkte Abzug.. Und zweitens sind ‚Fangzähnige Frisbees' verboten. Zehn Punkte Abzug dazu. … Und das hier… wird beschlagnahmt."
Die Schüler waren auf die Hälfte ihrer sowieso schon kleinen Größe geschrumpft und blickten ängstlich zu der Schulsprecherin herauf. Diese hatte das beschlagnahmte Gerät in den Händen und stürmte davon. Weiter in Richtung Gryffindorturm. Die Wut war etwas abgeflaut. Es tat schon gut, ein paar Schüler zusammen zu stauchen. Somit hatte es eindeutig Vorteile, Punkte abziehen zu können.
Plötzlich hatte Hermoine nicht mehr das Bedürfnis, in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Sie hielt an und starrte aus dem Fenster. Es hatte aufgehört zu schneien und die Sonne schickte ihre warmen Strahlen über die Ländereien, auch wenn man im Dezember nicht behaupten konnte, die Sonne würde großartig zur Temperatur beitragen.
Mit einem Mal reizte dieses Wetter das Mädchen, raus zu gehen. Sie nahm ihren Weg wieder auf. Als sie an das Portrait der fetten Dame kam, war diese in ein Gespräch mit ihrer Freundin einige Bilder weiter, vertieft. „Echt… da behauptest du aber etwas…." „Aber, wenn ich es doch sage…." Die fette Dame hielt die Hand vor den Mund. „Und du glaubst wirklich, der Direktor hat das damit gemeint?" „Natürlich, was denn sonst." Nun klang die fette Dame leicht empört: „Dass sich das Professor Snape als Lehrer leistet." „Ganz deiner Meinung. … . Stell dir vor: Als ich gestern nichts ahnend im Kerker Diabulus Quintin besucht habe, geht auf einmal Professor Snape vorbei. Und rate mal, was der vor sich hingebrabbelt hat." Die Freundin hob wissend eine Augenbraue, „er hat irgendwas von einer Frau gesagt und dass er sich nicht vorstellen konnte, wie das weiter gehen sollte. Dass er nicht wusste, wie er sich in diese hätte verlieben können. Mehr konnte ich leider nicht verstehen. Aber das ist doch genug." „Ich hätte nie gedacht, dass dieser Mensch überhaupt etwas mit Frauen am Hut hätte."
Hermoine wurde immer noch nicht beachtet. Obwohl sie sich zweimal geräuspert hatte, hatte man sie anscheinend nicht bemerkt. Dies Gespräch war ihr durchaus unangenehm. Doch als der Name Snape fiel, horchte sie auf. Von welcher Frau sprachen die da? Sollte damit womöglich sie gemeint sein? Nein, ganz sicher nicht. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sich in sie verliebt haben sollte. Das war vollkommen unmöglich, nach dem, was er ihr gestern an den Kopf geworfen hatte.
Plötzlich drang die stimme der ‚fetten Dame' wieder an ihr Ohr: „Oh Kindchen, ich hoffe du musstest nicht allzu lange warten. … Passwort." Hermione blickte auf und wirkte im ersten Moment verwirrt, dann sagte sie aber: „Obstsalat" und das Portrait schwang zur Seite.
Sie eilte durch den Gemeinschaftsraum, ohne auf die sich dort befindenden Personen zu achten. In ihrem Schlafsaal angekommen, öffnete sie den Kleiderschrank und holte ihren Winterumhang, einen Schal und Handschuhe heraus. Nachdem sie sich alles angezogen hatte, eilte sie wieder nach unten. Bevor sie jedoch den Gemeinschaftsraum verlassen konnte, wurde sie von Ginny zurückgeholt. „Hey, Mione… warte mal."
Hermione drehte sich lächelnd wieder um. In den letzten Jahren war Ginny ihr eine gute Freundin geworden. „Was ist?", fragte die Braunhaarige. „Hast du mal Zeit?", fragte Ginny, wobei ihr eine sachte Röte auf die Wangen kam.
Hermione blickte ihre Freundin verwirrt an. Was war denn los. „Na klar, aber ich wollte gerade raus." Ginny lächelte fröhlich. „Kein Problem, ich komm mit. Wenn du kurz warten würdest." Und schon war die Gryffindor verschwunden. Hermione hatte kaum Zeit, darüber zu grübeln, was denn so wichtig war, dass Ginny es ihr so schnell wie möglich mitteilen musste? Die Sache mit Snape war schon wieder in einen Platz weiter hinten in ihrem Gedächtnis verschoben worden.
Denn nur wenige Sekunden später, so kam es Hermione vor, stand die Jüngere etwas außer Atem und in voller Wintermontur vor ihr. „Wir können.", meinte Ginny verlegen lächelnd.
„Also, was gibt es?" Hermione wand den Kopf zur Seite und musterte ihre Freundin. Das große Eichenportal war längst hinter ihnen gelassen. Und sie spazierten um den gefrorenen See. Ginny blickte zu Boden. „Hey, ich hab dich nicht mitgenommen, damit du mich anschweigst", meinte Hermione gespielt beleidigt. Ginny ließ einen Seufzer hören und fing an zu erklären, jedoch ohne den Kopf zu heben: „Es ist so… du weißt ja… schon seit der ersten Klasse…" „Jetzt sprich doch mal in ganzen Sätzen! So schlimm kann es doch gar nicht sein." Hermione klopfte der jungen Weasley aufmunternd auf die Schulter, so dass diese leicht zusammenzuckte.
Noch einmal holte Ginny tief Luft. „Also… Es ist wegen Harry… Ich… ich weiß nicht, wie ich es sagen soll… …"
Hermione spürte die Verzweiflung ihrer Freundin und versuchte ihr etwas unter die Arme zu greifen. Sie hatte schon eine leise Ahnung. „Sag es einfach frei hinaus. Dir wird hier sicherlich niemand eine runterhauen, wenn du es aussprichst."
Plötzlich blieb Ginny stehen, Hermione tat es ihr gleich. Die Rothaarige sah auf und suchte den Blick der Älteren. „Du musst mir aber versprechen, dass du mich nicht auslachst und es auch niemandem verrätst." Hermione nickte sogleich und forderte Ginny damit auf, Weiterzusprechen. Diese hatte den Blick wieder gen Boden gerichtet. „Ich… ich glaube, ich liebe ihn." So, jetzt war es raus.
Hermione bemerkte den Rose-Ton auf den Wangen ihrer Freundin. Doch ob dies nun von der eben genannten Aussage, oder von dem Wetter herrührte war nicht ganz klar.
Die Braunhaarige hob sachte das Kinn ihrer Freundin an. Sie hatte es doch gewusst. Ginny war doch schon seit dem sie Harry das erste Mal gesehen hatte, in ihn vernarrt. Hermione glaubte nicht, dass auch nur eine Ginnys' bisherigen Beziehungen auf starken Gefühlen basierte.
Sie war sich sicher, dass das mit Harry ernst zu nehmen war.
„Und, war es jetzt so schlimm, das auszusprechen?", fragte Hermione sanft. Ihr Gegenüber schüttelte den Kopf. „Also, jetzt musst du es nur noch ihm sagen." Ginny wand sich aus Hermiones Griff. „Nein, das kann ich nicht…. Er wird mich doch nur auslachen."
Ginnys Blick wurde traurig. Aufmunternd legte Hermione ihre Hände auf deren Schultern. „Ach komm. Warum sollte er denn. Ich bin mir sicher, dass er genauso fühlt."
Das Mädchen horchte auf und hob den Kopf. Mit großen Augen musterte sie dieses Mädchen, das für sie wie eine große Schwester war. „Glaubst du wirklich."
Hermione lächelte. „Natürlich. Hast du noch nie bemerkt, wie er dir hinterher schaut?" Ginny schüttelte den Kopf.
„Na also. Trau dich einfach, Kleine."
Ginny stürzte sich glücklich in Hermiones Arme. Hermione glaubte ein „Danke" zu verstehen. Ihr Lächeln hielt an und sie schloss die Kleine mütterlich in den Arm und tätschelte ihren Kopf.
„Du wirst schon sehen. Es wird alles gut gehen. Du musst es ihm nur sagen. Du weißt doch was für ein Dickschädel er ist. Dem musst du schon auf die Füße treten. So leid es mir tut, aber er würde nie den ersten Schritt tun. Und glaube mir, ich weiß das."
Ginny hob das Gesicht. Ein breites Grinsen zierte ihren Mund.
„Ich geh wieder hoch.", meinte Ginny glücklich. Hermione nickte und das Mädchen war schnell wie ein Wirbelwind im Schloss, den vielen Schnee, der ihr im Weg lag vollkommen vergessend.
Hermione blickte ihr Grinsend hinterher. Sie wünschte den Beiden wirklich alles Glück der Welt. Sie lief noch ein Stückchen, beschloss dann aber, wieder zurück ins Schloss zu gehen. Sie musste sich ja keine Erkältung holen. Außerdem warteten noch Hausaufgaben auf sie.
Somit schlug sie den Weg in Richtung Portal ein. Als sie davor am Anfang der Stufen stand, schlug sie sich den Schnee von der Kleidung und beugte sich dabei etwas nach unten. Somit sah sie die Person nicht, die in ihre Richtung eilte. Diese Person sah sie ebenfalls nicht, während sie die Treppe hinunter schritt. So kam das, was unweigerlich eintreffen musste. Hermione wurde von der Person umgerannt und landete mit dieser zusammen im Schnee.
Der Aufprall war zwar weich, dennoch ließ sie einen erstickten Aufschrei von sich, völlig überrumpelt wie sie war.
Als sie sich wieder im Griff hatte, spürte sie, dass die Person, die sie umgerannt hatte, bäuchlings auf ihr lag. Überrascht blickte sie auf schwarze Haare. Sie brauchte nicht lange, um zu erkennen, wer dort auf ihr lag: Professor Severus Snape.
Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Die Situation erinnerte sie unweigerlich an die des gestrigen Tages.
Der Mann blickte auf und erstarrte, als er erkannte, wen er umgerannt hatte. Ihre Blicke kreuzten sich. Er blieb in den tiefen ihrer braunen Augen hängen; sie in dem Schimmer aus schwarz mit grünen Sprenkeln. Hermione gingen tausende Gedanken durch den Kopf. In ihrem Bauch machte sich ein Kribbeln breit, und ihr Herz begann zu rasen. Sie sehnte sich nach dem Gefühl, seine Lippen zu spüren. Sie sehnte sich nach seinen Berührungen.
Doch sie durfte nicht, sie musste diese Gedanken verbannen. Er wollte nicht, das hatte er ihr unmissverständlich mitgeteilt.
In ihr trug sich ein Kampf zwischen ihrem Herzen und ihrem Verstand aus. Sie glaubte in seinen Augen Zuneigung und Verlangen zu sehen. Hieß es denn nicht, dass die Augen der Spiegel der Seele waren? Hatte er etwa gelogen, als er sagte, der Vorfall wäre nur eine Kurzschlussreaktion? Oder bildete sich das Mädchen das alles nur ein? War das, was die fette Dame und ihre Freundin besprochen hatten, vielleicht auf sie bezogen?
Sie schüttelte gedanklich den Kopf. Diese Fragen vernebelten ihr Denken. Sie musste einfach handeln, sie musste herausfinden, wie er wirklich fühlte. So sehr ihr Verstand auch schrie, dass es falsch wäre, so sehr verlangte ihr Herz, es zu tun. Sie brauchte jetzt einfach die Gewissheit.
Als sie sich dessen bewusst wurde und schon zur Tat übergehen wollte, geschah etwas unvorhersehbares. Snape wand seinen Blick ab, nuschelte ein „'tschuldigung Miss Granger'" und erhob sich. Hermione war im ersten Moment völlig überrumpelt. Doch dann fasste sie Mut, so wollte sie ihn nicht gehen lassen. Sie hatte in seinen Augen etwas gelesen, das er geleugnet hatte. Mit einem Ruck erhob sie sich. „Warte." Der Professor, überrascht von der persönlichen Anrede, hielt in seiner Bewegung inne.
Hermione ging die zwei Schritte auf ihn zu und umschlang seinen Oberkörper mit den Armen von hinten. Sie drückte sich an ihn und presste den Kopf gegen seinen Rücken, als hätte sie Angst, dass er einfach davon stürmen würde.
Sein Körper versteifte sich. Er war nicht in der Lage sich zu bewegen so überrascht war er von dem Handeln seiner Schülerin. Doch es dauerte nicht lange, da fing er an, ihre Nähe zu genießen. Alle guten Vorsätze waren zu Nichte gemacht.
Hermione spürte, wie er sachte nach ihren Händen griff und diese etwas von seinem Körper entfernte. Bevor Hermione wusste, wie ihr geschah, hatte er sich zu ihr umgedreht und ihren Kopf mit seinen Fingerspitzen angehoben. Sie blickte erstaunt in sein Gesicht. Doch viel Zeit blieb ihr nicht, zu verstehen, was hier geschah. Denn schon hatte er sich zu ihr heruntergebeugt und seine Lippen auf die Ihrigen gelegt.
Hermione verkrampfte sich. Aber dies hielt nicht lange an. Sie schloss genießend die Augen und erwiderte den Kuss zaghaft.
Doch plötzlich klangen Schritte an ihre Ohren und dann ein Laut des Erstaunens. Sofort lösten sie sich von einander und suchten nach der störenden Person. Hermione blieb der Atem im Halse stecken, als ihr Blick auf der Treppe hängen blieb, an einer Person mit strohblonden Haaren: Draco Maylfoy.
Snape atmete scharf ein.
Keiner von beiden wusste, wie es jetzt weitergehen würde. Was, wenn Maylfoy zu Dumbledor ging?
TBC
