Danke, danke für die lieben Reviews. Ihc habe mich rießig gefreut.
anja: Tja, mal schaun ob's auch weiter so spannend bleibt ;-)
iome: Ui, so ein langer Review. Das ist eindeutig zu viel des Lobes vor scham umkipp
selinarose: schön, dass es dir gefällt. Natürlich schreibe ich weiter: Sieht man ja hier...
Das war's. Nun viel Spaß beim Lesen
Kapitel 3
Severus Snape saß, die Stirn in die Handfläche gestützt, an seinem kleinen Couchtisch, auf dem die Hauselfen ein Tablett mit seinem Frühstück gestellt hatten. Eigentlich wollte er gar nichts Essen, als diese kleinen Viecher plötzlich reingewuselt kamen. Auch wenn sie nichts gesagt hatten, war er sich sicher, dass der alte Dumbledor dahinter steckte.
Murrend rührte er in seinem Kaffe, legte den Löffel beiseite und nahm einen Schluck.
Obwohl heute Sonntag war, stand Severus bereits seit sieben Uhr auf den Beinen. Und das nicht, weil er irgendwelche Pflichten zu erledigen hätte, nein, das alles nur wegen einer gewissen Schülerin, die die ganze Nacht in seinen Träumen umhergespuckt hatte. Er wollte sich nicht eingestehen, warum dies so war. Am gestrigen Abend hatte er einen Entschluss gefasst, den er nicht brechen wollte. Er wusste, dass es nicht anders ging. Er musste sie vergessen. Auch wenn das schwer möglich war. Schließlich würde sie noch eine ganze Weile in seinem Unterricht sitzen. Dennoch musste er aufhören, sie als etwas anderes als seine Schülerin zu sehen. Er verfluchte sich, dass er von keinem Trank wusste, der die lüsternen Gedanken über dies Mädchen zwar verschleiern, alles andere jedoch in Frieden lassen würde.
Es fiel ihm wirklich nicht leicht, sie einfach zu vergessen. Alles hatte mit dem Beginn dieses Schuljahres angefangen. Vielleicht auch schon früher, Severus konnte es nicht sagen. Jedenfalls… er musste feststellen, dass sich dieses kleine, nervige Gör entwickelt hatte, dass dieses besserwisserische Mädchen zu einer stattlichen Frau herangewachsen war. Zwar war sie noch genauso besserwisserisch wie an ihrem ersten Schultag, dennoch, es war anders, angenehmer. Er musste offen zugeben, dass ihn das nicht mehr so störte. Wenn man alles aus einem anderen Blickwinkel betrachtete, fiel es gleich in ein anderes Licht. Er musste zugeben, dass sie eine äußerst intelligente Schülerin war, die es schaffte, dass sie selbst ihm, Severus Snape, zu mancherlei Einfällen verhalf.
Severus hatte sich in den letzten Monaten öfters dabei erwischt, wie er sie heimlich musterte. Beim Essen, im Unterricht oder in der Gesellschaft von Potter und Weasley. Er konnte einfach nicht begreifen, warum sie sich mit denen überhaupt abgab, sie waren sicher nicht so begabt wie sie. Es war direkt eine Schande, dass sie nicht in Slytherin war. Seiner Meinung nach, würde sie dort um einiges besser hinpassen.
Der Mann schallt sich selbst. Jetzt dachte er schon wieder an sie. Warum konnte er das nicht abstellen!
Er warf einen Blick auf seine Standuhr. Jetzt saß er hier wahrhaftig schon eineinhalb Stunden. Was für eine Zeitverschwendung. Wie konnte man nur so lange an ein und dem selben Ort sitzen, ab und zu einen Schluck Kaffe trinken, einen Blick in den Tagespropheten werfen und nachdenken.
Doch ehe er weiter darüber sinnen konnte, klopfte es an der Tür. Verwundert wand er sich dieser zu. Ohne, dass er die Person hereinbat, öffnete sich der Eingang zu seinen Gemächernauch schon. Dies war eigentlich unmöglich, da er über die Tür einen Bann gelegt hatte, womit sie nur auf seinen Befehl hin aufschwingen konnte.
Somit war es ihm klar, wer dort draußen stand: Dumbledor. Er war der Einzige, der auch ohne Erlaubnis diesen Raum betreten konnte. Oftmals kündigte er sich nur mit einem Klopfen an, wie es auch dieses Mal war.
Aus diesem Grund war Severus nicht erstaunt, als gedachte Person die Tür wieder schloss und sich breit Grinsend auf einem Sessel ihm gegenüber niederließ.
Der Tränkemeister wartete darauf, dass der Direktor den Grund für sein Stören nennen würde. Doch es geschah nichts. Dumbledor blickte sich leise summend im Zimmer um und wirkte durchaus fröhlich.
Als sich Dumbledor nach einigen Minuten immer noch nicht geäußert hatte, blicke Severus genervt auf. Mit zusammengepressten Zähnen forderte er: „Entweder Sie sagen mir jetzt, was Sie hier wollen, oder Sie können gleich wieder verschwinden."
„Nun…", fing der alte Hexer an. Er stützte seine Ellenbogen auf den Armlehnen des Sessels ab und drückte die Fingerspitzen leicht gegeneinander. Er ging die Zurechtgelegten Worte im Kopf noch einmal durch, bevor er weiter sprach: „Gibt es vielleicht etwas, dass du mir mitteilen möchtest?" Der Direktor heftete seine stechenden Augen auf Professor Snape. Dieser schreckte innerlich zurück, Dumbledor erkannte den Schimmer von Verwirrung auf dessen Gesicht. Doch Der Tränkemeister hatte sich schnell wieder im Griff und baute seine kalte Fassade wieder auf, was ihm jedoch nur halbwegs gelang. Mit ahnungsloser Stimme fragte er: „Was meinen Sie?" „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mich Albus nennen sollst." Snape schaute betreten zur Seite. Er hatte schon oft genug versucht seinem Vorgesetzten klarzumachen, dass dies für ihn vollkommen unmöglich war. Er brachte diesem Mann Respekt gegenüber und konnte nicht einfach darüber hinweg sehen.
Albus erhob wieder das Wort: „Lassen wir dies beiseite und kommen wir wieder zum ursprünglichen Thema zurück…. Ich möchte dich noch einmal darauf hinweisen, dass du mir alles sagen kannst", mit Nachdruck wiederholte er, „und wirklich ALLES."
Albus beobachtete Severus mit forschendem Blick.
Severus hingegen ließ seine Gedanken in alle möglichen Richtungen schweifen, bis er bei einer hängen blieb: Hermione Granger. Konnte es sein, dass der Schulleiter von diesem Ereignis erfahren hatte, von diesem Kuss, der Severus nicht mehr in Ruhe ließ? Panik machte sich in ihm breit. Würde er jetzt der Schule verwiesen werden? Würde Dumbledor ihn vor die Tür setzten?
Albus seufzte nach einigen Minuten des Schweigens. „Ich verstehe. …. Ich bekomme heute wohl nichts mehr aus dir raus. Dennoch solltest du wissen, dass ich dein verändertes Verhalten bemerkt habe. Du bist nicht mehr der Severus, der du warst, als du dieses Schuljahr angetreten hast." Dumbledor erhob sich mit einer Geschmeidigkeit, wie man sie einem Mann im Alter von 135 Jahren nicht zugetraut hätte. Der Tränkemeister jedoch blieb sitzen. Die Sätze seines Vorgesetzten regten ihn zum Grübeln an.
Doch bevor der Direktor das Zimmer hinter sich ließ, wand er sich noch einmal um: „Seit ich dir vertraut und dich hier auf Hogwards trotz deiner Vergangenheit aufgenommen hatte, bist du für mich zu so etwas wie einem Sohn geworden.
Ich kenne dich mittlerweile recht gut. Doch in den letzten paar Monaten hast du dich verändert. Du bist nicht mehr ganz so griesgrämig und scheinst mir etwas sanfter geworden zu sein.
Nicht als dein Vorgesetzter, sondern als dein Freund, wüsste ich gerne um den Grund dieser Verwandlung bescheit."
Damit ließ Dumbledor einen sprachlosen Severus zurück. Als die Tür ins Schloss fiel, hob der Tränkemeister erstmals seinen Kopf und starrte aus dem Fenster. Diese Worte gaben ihm zu denken. Hatte er sich wirklich verändert?
Severus schreckte von seinen Gedanken hoch, als er ein leises Picken von Richtung Fenster vernahm. Er wand den Blick diesem zu. Mit mürrischem Gesicht stand er auf und gewährte der Eule Einlass.
Er überflog die kurze Nachricht und seine Augen verengten sich.
Als der Zettel auf den hölzernen Schreibtisch segelte, verschwand der Tränkemeister bereits mit wehendem Umhang aus der Tür. Er musste nach Hogsmead. Immer wieder wiederholten sich die Worte des kurzen Briefes vor seinem geistigen Auge. Was konnte nur so dringend sein, dass es nicht länger warten konnte? Er konnte sich keinen Reim darauf bilden.
So in Gedanken durchschritt er die große Halle und das Eichenportal, um die davor liegende Treppe hinunter zu eilen. Dabei bemerkte er die junge Hexe nicht, die am Fuße eben dieser Treppe hockte und sich Schnee von der Kleidung klopfte.
Umso überraschter war er, als er gegen einen Widerstand stieß. Aufgrund seiner doch recht schnellen Schritte schmiss er sich und das Mädchen, das einen erstickten Schrei von sich ließ, zu Boden. Zu seinem Missfallen landete er genau auf ihr.
Ärgerlich über seine eigene Unaufmerksamkeit, wollte er die Schülerin schon anschreien, als ihm ein wohl bekannter Duft in die Nase kam. Woher kannte er diesen nur? Es wollte ihm einfach nicht in den Kopf kommen. Somit stützte er sich mit den Unterarmen in dem Schnee auf und hob den Kopf. Er erstarrte und blickte wie versteinert in die braunen Tiefen ihrer Augen.
Er verfluchte sich innerlich. Warum musste er ausgerechnet auf Miss Granger stoßen. Warum spielte das Schiksal ihm immer solch einen Streich. Er wusste nicht, wie er sich aus dieser peinlichen Situation retten sollte. Oder besser gesagt, er wusste nicht, ob er sich aus dieser Situation überhaupt retten wollte. Ihren Körper, so verhüllt er auch von dem dicken Wintermantel war, unter sich zu fühlen, rief in ihm die Träume seiner letzten Nächte hervor.
Er konnte Verwirrung in ihren Augen erkennen, aber auch noch etwas anderes. Konnte das Wirklich sein, sah er in dem Braun Zuneigung, Verlangen… ?
Ohne etwas dagegen unternehmen zu könne, spürte Severus, wie sich etwas in seiner Lendengegend regte. Oh nein, das durfte jetzt nicht wahr sein. Was würde geschehen, wenn sie es bemerken würde! Jetzt hob sie auch noch ihren Kopf ein wenig und es war unmissverständlich, was sie vorhatte. So sehr es Severus auch reizte, er musste sich wieder unter Kontrolle bringen. Er durfte nicht, sie war seine Schülerin. Er durfte seinen Hormonen nicht die Erlaubnis geben, die Herrschaft über seinen Körper zu erlangen.
So riss er sich von ihren warmen Blicken und erhob sich mit einem „'tschuldigung Miss Granger" so plötzlich, dass sie erstaunt aufblickte.
Er musste seinen Weg jetzt fortsetzten und nach Hogsmead. Er hatte sich gerade einige Schritte entfernt, als er hörte, wie sich Hermione hinter ihm erhob. Als sie ihm dann auch noch ein „Warte" hinterher rief, blieb er wie versteinert stehen. Solch eine persönliche Anrede hätte er nicht erwartet. Doch viel Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, blieb ihm nicht. Denn plötzlich spürte er, wie sich zwei schlanke Arme um ihn legten und sich der Körper des Mädchens an seinen Rücken schmiegte. Seine Gliedmaßen versteiften sich.
Nein! Wie sollte er sich da noch im Zaum halten! Wieder spürte er, wie das Verlangen in ihm herauf kroch.
Er hatte sich nun nicht mehr unter Kontrolle, oder vielmehr hatte er es aufgegeben, gegen seine Gefühle zu kämpfen. Denn dieser Kampf schien aussichtslos, sie überschwemmten ihn geradezu. Sein Körper lockerte sich wieder. Er griff sachte nach ihren Händen und löste ihre Umklammerung ein wenig, so, dass er sich zu ihr umdrehen konnte. Er blickte für einen Moment in ihren überraschten Gesichtsausdruck. Dann hob er mit einer Hand ihr Kinn ein wenig in die Höhe und nährte seine Lippen den ihren. Als sie sich berührten, ging von ihnen eine unglaubliche Wärme aus, die seinen ganzen Körper erfüllte.
Ein Feuerwerk brach in ihm aus, als sie sich von der Überraschung erholt hatte und seinen Kuss erwiderte.
Doch viel Zeit, diesen zu genießen, blieb ihm nicht. Denn plötzlich vernahm er Schritte und einen Laut des Erstaunens. Er löste sich von dem Mädchen und sie beide Blickten auf den Störenfried.
Severus erstarrte, als er die Person erkannte: Draco Maylfoy.
Er atmete scharf ein.
Was sollten sie jetzt nur machen. Warum musste ausgerechnet dieser Junge hier erscheinen, ausgerechnet das Kind eines Todessers. Nicht nur die Angst, dass er Dumbledor alles sagen würde, quälte ihn, sondern noch mehr die, dass sein Vater Lucius Maylfoy in Kürze alles erfahren und an den dunklen Lord weitergeben würde. Das durfte auf keinen Fall passieren. Wenn herauskäme, dass er sich in eine Muggelstämmige verliebte hätte, würde dass nicht nur ihm schaden. Viel mehr fürchtete er um sie, Hermione Granger.
Er wollte nicht noch eine Frau wegen des dunklen Lords verlieren.
tbc
bussi
bis demnächst
fire-angel
