So, da bin ich mal wieder. Das Kappi ist auch nicht länger als die zuvorigen, aber ich hoffe, ihr verzeiht mir das wie immer…

Vielen Dank für die Reviews, ich freu mich immer drüber!

Amunet: Draco ist kein Sexgott…Draco ist zum Schmusen da… sich an ihn press

Was Nemo angeht: Die Geschichte hab ich hier fertig vor mir, allerdings in

Meiner eigenen Handschrift und nicht digital. Wenn ich das hier fertig hab, tipp

Ich sie ab. Und danach kommt What if… neue Remus Snape Story. Freu mich schon drauf. Hände reib

Ok, viel Spaß mit dem Chapter und immer fleißig weiter reviewn!

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Draco betrachtete Cassy mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Und er hat dich bestimmt nicht gesehen, als du hergekommen bist?"

„Nein…" Sie sah ihn nicht einmal an. Legte nur die Kappe auf seinen Tisch und drehte sich dann um, betrachtete das bauchige Gefäß in seinem Regal. Beinahe glaubte er, sie wäre wegen irgendetwas beleidigt. „Keine Sorge, ich habe schon aufgepasst. Er ist irgendwo in der Küche. Ich glaube, Vater hat sich an ihn geschmissen, wie eine Fliege auf einen Pferdeapfel."

„Rede nicht so von ihm." Seine Stirn umwölkte sich. Was war nur los mit diesem Kind? Lag es daran, dass sie Lucius nur als Wrack kannte? Vielleicht…vielleicht war es auch seine eigene Schuld irgendwie. „Er ist dein Vater. Und meiner. Zeige zumindest ein wenig Respekt."

„Ja…sicher…" Ihr Finger fuhr über die Wand des Gefäßes, zuckte zurück, als ein bläulicher Blitz nach ihrer Haut leckte. „Ist es das, was er sucht? Seine…Magie?" Wie sie klang. So viel Abstand. Als wäre es ihr eigentlich gleich. „Es muss viel sein. Es fühlt sich gigantisch an. Aber das meiste zusammengeklaut, nicht?"

Draco wusste nicht, was er sagen sollte. Als noch ein Blitz aus dem Gefäß zuckte, stand er auf und packte Cassy am Arm, zerrte sie davon fort. „Ja! Und wir wissen beide, dass man mit so etwas nicht spielt."

„Tun wir das? Warum spielst du dann mit ihm? Mit diesem Richard, der sich wegen Vater jetzt Paul nennt?"

Er zuckte die Achseln, konnte aber ein kleines Grinsen weder unterdrücken, noch es wieder von seinem Gesicht verschwinden lassen. „Nun… es macht mir Freude."

„Dir ist einfach nur langweilig. Weil uns Vater an diesen Ort fesselt, da er zu schwach ist, um sich er Welt zu stellen."

„Du sollst nicht so von ihm sprechen! Du kennst ihn ja gar nicht!"

„Das ist wahr." Sie hob den Blick und sah ihm in die Augen und für einen Augenblick wollte er einfach nur aufstöhnen und sich wieder in seinen Sessel setzen. Nicht schon wieder dieses Thema, bitte, bitte nicht. „Aber du kennst ihn, nicht wahr? Unser Leben ist eine Lüge, Draco, und warum? Ich könnte damit leben, du könntest damit leben aber du glaubst, dass er es nicht kann. Wie schwach muss er sein? Ich sehe ihn jetzt. Blind und geschlagen und du willst mir sagen, dass er einst ein großer Mann war, Bruder? Ein großer Mann, der sich so etwas lapidarem nicht stellen kann?"

Cassy streifte seine Hand ab und stürmte durch die Tür, den Gang hinab. Er sah ihr nach, dann schloss er genervt die Augen, warf den Kopf zurück und griff sich mit beiden Händen in die Haare. Das wievielte Mal hatten sie jetzt diese Diskussion geführt? Und das wie oft würde er die Worte noch hören können, ohne daran zu glauben, dass sie Recht hatte? Lucius würde es nicht verkraften, das wusste er, aber das bedeutete nicht, dass er schwach war… Nein. Draco versuchte sich vorzustellen, was er getan hätte. Früher. Wenn es in der großen Zeit geschehen wäre. Er hätte geschrieen. Er hätte das Mobiliar des Hauses zerstört, hätte Wände eingetreten und vielleicht hätte er jemanden getötet. Jeden verflucht, der ihm unter die Augen getreten wäre und wäre es der dunkle Lord selbst gewesen. Heute…heute würde er vermutlich nichts mehr sagen. Er würde erkennen, wie machtlos er war…vielleicht würde er sich zum nächsten Fluss rollen und sich ertränken.

Oh, es war frustrierend…es war wirklich sehr frustrierend. Was gab es in diesem Haus, mit dem man seinen Frust loswerden konnte? Nun…Draco richtete sich wieder auf und grinste. Man konnte andere frustrieren.

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Er betrachtete seinen Gast, wie er sich an die Wand lehnte. Das rote Haar verdeckte sein Gesicht. Offensichtlich betrachtete er den Boden. Draco hoffte, dass er nicht gesehen hatte, von wo er gerade gekommen war. Er zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht, steckte die Hände in die Hosentaschen und trat mit langsam, schlenderndem Schritt näher. „Na? Warum so deprimiert?" Er ließ sich in die Hocke nieder und das Lächeln verbreitete sich noch. Er spürte bereits, wie die Frustration aus ihm schwand und sich etwas anderes ausbreitete. Eine gewisse Wärme und eine Aufregung, die ihn immer befiel, wenn der andere in der Nähe war. Lag das an ihm oder litt er wirklich langsam an der Einsamkeit. Letztendlich war es egal, nicht wahr?

Draco streckte den Finger aus um dem anderen eine Haarsträhne hinters Ohr zurückzustreichen. Wärme kribbelte durch Finger, Hand, Arm. „Nanana…warum so traurig? Gefällt es dir hier nicht? Ich könnte es dir hier noch etwas angenehmer machen."

„Ja, das könntest du tatsächlich." Seine Stimme war ganz leise, er flüsterte beinahe und es war ein Unterton dabei, der ihn aufhorchen ließ. Draco wollte zurückweichen, doch dann hob sein Gast den Kopf und er sah ihm in die Augen, kalt, so kalt. Für einen Augenblick glaubte er zu wissen, wie es gewesen sein musste, als noch diese vielen uralten Mächte in ihm gewesen waren, ihn regiert hatten auf gewisse Weise.

Er fühlte, wie er an den Händen gepackt wurde und im nächsten Augenblick verlor er den Boden unter den Füßen. Warmer Atem strich über sein Ohr. „Du könntest aufhören, mich zu verarschen…das wäre ein guter Anfang."

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Harry spürte Dracos Gewicht auf sich, sah diesen verdutzten Ausdruck auf seinem Gesicht und musste grinsen. Endlich hatte er es geschafft ihn auch einmal aus der Reserve zu locken. Langsam reichte es ihm wirklich. Mit einem leisen Lachen drehte er sich und Draco um, bis der Blondschopf auf dem Boden lag und er auf ihm drauf. Er fühlte die Wärme unter sich, sah das immer noch recht verdutzte Gesicht, in das die blonden Strähnen hingen und spürte das leichte Zittern der Hände, die er über Dracos Kopf festhielt. Wie lange würde Malfoy wohl noch brauchen um sich dessen zu erinnern, wer von ihnen beiden der Stärkere war?

Langsam beugte sich Harry weiter vor, bis sie ihre Lippen berührten. Als es geschah, seufzte er gegen seinen Willen wohlig auf. Er hatte sich vorgestellt, wie es sein würde, aber das hier war einfach zu gut. Er hielt die Augen mit Gewalt offen und betrachtete Draco, sah ihm in die halbgeschlossenen Augen um zu erfahren, was er fühlte. Er konnte es nicht genau sagen, aber er bemerkte dieses Blitzen darin, das ihn wachsam werden ließ. Im nächsten Augenblick fühlte er eine Zunge an seinen Lippen.

Draco grinste ihn an und im nächsten Augenblick hatte er sie herumgedreht, auch wenn Harry nicht wusste, wie er das machte, sodass er nun ihm auf der Brust saß und die Hände festhielt.

Harry knurrte. Nein, so war das nicht gedacht gewesen. Dennoch…irgendwie war es auch nicht unangenehm, das Gewicht des anderen so auf sich zu fühlen.

„Werden wie unartig?" Der Blonde grinste ihn an, die Wangen gerötet und mit Lippen, denen man den kurzen, heftigen Kuss ansehen musste. Oh verdammt! Was machte der Kerl eigentlich mit ihm? Warum spürte er bereits wieder, wie er unsicher wurde unter diesem Blick?

Malfoy grinste vor sich hin. Mühelos bändigte er Harrys Arme mit eine Hand und führte die andere an seine Lippen. „Weißt du…das war gar nicht mal schlecht. Nein, wirklich nicht. Ich muss sagen, es war sogar irgendwie gut. Auf seine eigene ungestüme, frustrierte Art und Weise." Er leckte sich einmal nachdenklich über die Lippen und Harry musste sich bemühen nicht leise aufzustöhnen. Ja verdammt, er war frustriert, aber konnte ihm das irgendwer verübeln? Wenn er seine verfluchte Magie wieder hatte, würde er dieses Irrenhaus auf der Stelle verlassen. Scheiß auf diesen Flakon, er würde sich den nächst besten Stricher von der Straße aufklauben und seinen gesamten Frust in einer Nacht loswerden.

Wieder war Dracos Gesicht so nah über seinem. Seine Beine fanden ihren Weg zwischen die Harrys und auf einmal lag er faktisch auf ihm drauf und Harry konnte den Körper des anderen durch die Kleidung hindurch spüren. Als Draco sich noch weiter zu ihm hinab beugte, rieb er sich an ihm. Ob aus versehen oder mit purster, hinterhältigster Absicht sei dahingestellt. Harry biss sich auf die Lippen und bettelte um Beherrschung. Wenn Draco ihn wieder nur verarschen wollte -und davon ging Harry aus- würde ihm eine gewisse Reaktion eher noch mehr Demütigung bescheren. Hatte er am Anfang tatsächlich noch gedacht, er könnte diesmal in der besseren Position sein, indem der den anderen überraschte?

In Dracos Augen, diesen faszinierend grauen Gewitteraugen, die seinen nun so nahe waren, lag eine Mischung aus Schalk und etwas dunklem, hungrigem. „Lust auf mehr?" Seine Stimme war rau und ein wenig kratzig.

Harry schaffte es nicht zu antworten, sondern starrte sein Gegenüber einfach nur an, konnte nicht verhindern, dass ihm wieder ein Schauer den Rücken hinunter glitt. Irgendwo, in einem gut versteckten Winkel seines Kopfes, begann die Stimme seines Stolzes herum zu zetern und Wände einzutreten. Er ließ sich schon wieder von diesem Malfoy zum Narren machen, er wusste es, aber er schaffte es nicht, daraus die nötigen Konsequenzen abzuleiten.

Draco grinste ihn an und küsste ihn kurz auf die Lippen, ehe er sich erhob und davon schlenderte, wie schon so oft zuvor.

„Wir bist du eigentlich so sadistisch geworden?", fragte Harry. Er war selbst überrascht, dass es ihm überhaupt gelang, etwas zu sagen. In seinen Ohren trommelte das Blut.

„Jahrelanges Training durch meinen Vater, Veranlagung und einiges an Ambitionen." Er lachte. „Und bei dir geb ich mir außerdem noch besondere Mühe."

„War ja klar…"

Draco hörte diese letzten Worte wohl nicht mehr. Er war bereits irgendwo in den Untiefen des Hauses verschwunden.

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Harry genierte sich nicht mehr in dem hellen Bad. Hier war das Glas zum Gang hin milchig und nach draußen klar, aber es lag im zweiten Stock des Hauses und soweit er das mitbekommen hatte, spielte Cassy zur Zeit auf der anderen Seite, in der Nähe des Flusses. Und wo Draco war mochte der Himmel selbst wissen, er tat es nicht. Der ehemalige Slytherin blieb manchmal einen ganzen Tag lang verschwunden, um dann plötzlich aufzutauchen, wie ein Sommergewitter, ihn an den Rand der Belastbarkeit seiner Libido zu bringen, nur um dann sofort wieder zu verschwinden. Vermutlich hielt er sich dort auf, wo er auch Harrys Magie gewahrte, aber ihm fehlte jedes Mal die Kraft und der Wille, Draco zu folgen.

Die Gedanken an ihre verschiedenen Intermezzos kamen in Harry hoch, während er geistesabwesend unter der Dusche stand, um sie den Schweiß des Begehrens abzuwaschen. Die ersten paar Minuten war es eiskalt gewesen, damit ein kleines, lästiges Problem verschwand. Er wollte nicht, dass der alte Malfoy oder am Ende Draco selbst, ihn dabei belauschte, wie er sich von den Spuren der vergangen Begegnung befreite. Nein, die Peinlichkeit wollte er sich ersparen.

Nun war das Wasser warm, heiß eigentlich. Leichter Nebel stieg auf und beschlug das Glas der Wände und den Spiegel. Harrys Blick war leer und er blickte seltsam entrückt nach oben, während das heiße Wasser über seinen Körper strömte, die Haut langsam rot färbte.

Vielleicht wäre es das Beste. Ohne Magie, einfach losgehen und sich irgendwo in der Muggelwelt verschanzen. Sein Hunger war immer noch da, zerrte an ihm, aber er wurde schwächer und der Hunger nach Draco war längst größer geworden. Aber diese Art von Hunger konnte man leicht bekämpfen, auch wenn er zu Sehnsucht wurde, wenn man nur weit genug vom Objekt der Begierde entfernt war. Und wenn dann irgendwann sein Hunger nach Macht, dieser bisher allgegenwärtige Begleiter seit Voldemorts Tod, verschwunden wäre, dann könnte er ein normales Leben führen. Auch wenn er keine Muggelschulbildung hatte. Vielleicht könnte er einfach Bibliothekar werden oder in einer Apotheke aushelfen. Die Wirkung von den meisten Kräutern kannte er ja. Was er auch tat, er musste fort von hier. Er hielt es einfach nicht mehr aus, diese ständige Tortur. Irgendwann würde er über Draco herfallen, wie ein ausgehungertes Tier. So tief wollte er nicht sinken. Vor allem nicht, wenn der Slytherin ihn vermutlich lachend zurück stoßen würde.

Ja, wenn er daran dachte, wurde ihm regelrecht schlecht und in seinem Magen setzte ein Ziehen ein. Er sah Draco vor sich, wie er ruhig in einem Schaukelstuhl saß, tief in ein Buch versunken. Die Stirn war gerunzelt und ein paar der blonden Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Harry wollte sich neben ihn setzten, ihn im Arm halten. Vielleicht auf Draco auf dem Schoß haben und sein Kinn auf seine Schulter legen, um mit ihm gemeinsam das Buch zu lesen.

„Shit…" Harry ließ seinen Kopf gegen die Wand der Duschkabine sinken und stand eine Weile mit gekrümmten Rücken so da. Ein paar Mal hob er den Kopf und ließ ihn wieder sinken. Das hätte nicht passieren dürfen. Das hätte eindeutig nicht passieren dürfen. Es wäre besser gewesen, wenn Draco ihn beim ersten Zusammentreffen getötet hätte. Verdammt, es wäre besser gewesen, wenn er den Kampf gegen Voldemort verloren hätte!

Wie hatte das geschehen können?

„Ich bin … verliebt. Irgendwie." Er lächelte wehmütig. Ja, irgendwie. Es wurde Zeit, dass er diesen Ort verließ. Am besten schon nächste Nacht.

Mit einem letzten Seufzer drehte er das Wasser ab, schnappte sich ein Handtuch und trocknete sich nachlässig Haare und Körper ab, danach schlüpfte er in Boxershorts und Jeans. Er hatte den Knopf noch nicht geschlossen, als er einen Blick aus dem Fenster warf und sah, wie jemand auf der Wiese vor dem Haus apparierte. Er kam ihm nicht bekannt vor, aber das war auf die Entfernung auch schwer zu schätzen. Tatsache war, dass er sich kurz die Kleidung glättete und dann auf das Haus zukam.

Harry schlüpfte noch rasch in das Hemd, schloss es jedoch nicht mehr, sondern beeilte sich die Treppe hinunter zueilen, nachdem er kurz überprüft hatte, ob weder ein schwarzer Haaransatz zu sehen war, noch das Hautpflaster schließlich doch noch seinen Geist aufgegeben hatte.

Er wusste nicht warum, aber dieser Besuch bereitete ihm Sorgen. Große, große Sorgen. Wie eine Gewitterwolke, die das Licht aus den Wänden des Glashauses vertrieb.