Hier ist das neue Chappie! Uuuund... es hat eine Warnung! O.o

Warnung: ...böööser Igor. Und LIME! (Keine Sorge, die FF lebt noch zu ihrem Rating auf)

Zu den Reviews:

Ruler-of-da-world: Yes, you are very right, Carl is having problems. Nothing too grave – yet. snickers evilly And Drac only wants love! (– That and the world °) His poor children – I was so sad when they exploded in the movie….sniffs

HughJackmanFan: Nein, Carl wird kein Vampir – zumindest vorerst nicht. Was in Zukunft noch auf ihn lauert... Wir werden sehen... MWAHAHAHAAAA!

Hier ist dein Update!

Ebisu: Na bitte, ich hab mehr geschrieben! Reviewst du auch? Bitte!

Ok, viel Grusel mit Chapter 5!

5: Wiedersehen

Im Schloss neigte sich währenddessen wieder der Tag seinem Ende zu und Carl war sterbenslangweilig. Er hatte aber auch überhaupt nichts mehr zu tun...

Kurz und gut; er streifte mal wieder durchs Schloss und betrachtete neugierig jeden Winkel. Manches Mal war er vor Ekel oder Entsetzen gleich wieder aus einem Zimmer herausgerannt, wenn er auf eines der Opfer stieß, die den Grafen irgendwann einmal falsch angesehen hatten...

In manchen Zimmern hingen Ketten und verschiedene Folterinstrumente an der Wand. Carl betrachtete sie mit angewidertem Gesichtsausdruck – obwohl er natürlich die verschiedenen Instrumente erkennen konnte. In seinem Dienst für die römische Kirche hatte er teilweise Erschreckendes miterlebt... Wie eine Glaubensbruderschaft, die an Gott glaubte, schlimmer mit Blut um sich spritzen konnte als die Barbaren in Germanien, überstieg seinen Horizont.

Er schrak zusammen, als er einen Laut hinter sich vernahm und fuhr herum; doch zu spät – im gleichen Moment wurde er gegen eine Wand geworfen und fühlte, wie etwas Warmes seine Schläfe hinunterlief. Als er versuchte, sein Blickfeld wieder klar zu bekommen, umschloss eine Hand seine Kehle und drückte zu.

Verzweifelt wehrte er sich gegen die schier unfassbare Kraft in diesem Arm. Als er endlich wieder klar sehen konnte, erkannte er auch seinen Angreifer.

„I-Igor..?" krächzte er atemlos.

Das Gesicht des buckligen Dieners war wutverzerrt und in seinen Augen stand der reine Wahnsinn.

„Du willst dich an mein´n Herrn ranmachn...? DU? Das werde ich nich zulassen... Niemand kriegt ihn... weder du noch diese´ dämliche Jäger! Er gehört mir, verstann? Mir!"

In Carls Kopf überschlugen sich die Gedanken.

´Was meint er? Denkt er, ich wollte mich an den Grafen ranmachen?´

Aus irgendeinem Grund störte ihn dieser Gedanke nicht so sehr, wie der, dass Igor sich an Selbigen ranmachen wollte.

„Ich...ich hab nicht-"

Sofort wurde sein Kopf erneut gegen die Wand gedonnert und er konnte einen Laut des Schmerzes nicht zurückhalten.

„Denkst de, ich bin dumm? Hab euch gesehn... Versteht euch ja schon mächtich gut, nich?"

Carl suchte nach einem Ausweg, doch ihm fiel keiner ein. Selbst wenn er um Hilfe rufen könnte, der Graf würde ihn nicht hören – es war ja noch kein Sonnenuntergang!

„Wird dir zeign was ich mit denen mach, die mein Herrn anmachen wolln..."

Grobe Hände ergriffen Carl und ketteten ihn an die Wand, dann wurde ihm brutal in den Bauch geboxt, sodass er aufkeuchte und zusammensank. Dann wurde es um ihn dunkel.

Als er die Augen wieder öffnete, wusste er nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber er konnte Schritte hören, die sich näherten. Rasch kniff er die Augen wieder zu – was, wenn Igor zurückgekommen war, um ihn zu erledigen?

„CARL!"

Er riss die Augen wieder auf – er kannte diese Stimme!

„van Helsing...?"

„Mein Gott, Carl wer hat dir das angetan?"

Carl war zu müde und erleichtert um zu antworten und ließ es zu, dass geschickte Hände ihn rasch losmachten und er in zwei starke Arme sank, die ihn langsam auf den Boden legten.

„Carl, was-?"

Starr hielt Vlad inne, als er die Szene vor sich sah.

´Gabriel..?´

Van Helsing drehte sich um, als er eine Stimme hinter sich hörte und verengte sofort die Augen.

„Du! Du hast ihm das angetan, nicht wahr? Du verdammter Mistkerl!"

Besorgt ließ Vlad den Blick über den Ordensbruder gleiten und erfasste die Verletzungen, die Jener davongetragen hatte. Er war übel mitgenommen, aber nichts Fatales.

„Glaub mir, Gabriel, ich habe damit nichts zu tun!"

Der Andere schnaubte verächtlich. „Das soll ich dir glauben? Du konntest Carl doch noch nie leiden! Du Monster!"

Der Graf antwortete nicht sondern trat an den beinahe Bewusstlosen heran.

„Lass mich ihm helfen-"

„Bleib bloss weg von ihm! Hast du nicht schon genug angerichtet?"

Sanft hob der Jäger seinen Freund hoch und legte ihn auf einen Tisch an der Wand, bevor er sich wieder seinem „Feind" zuwandte.

„Und nun zu uns beiden... Ich hätte dich eventuell am Leben gelassen, hättest du Carl nicht entführt, aber jetzt erwarte keine Gnade!"

Der Vampir lachte bitter.
"Du hättest mich niemals am Leben gelassen, Gabriel. Wenn du erfahren hättest, dass ich noch nicht vernichtet war, wärst du wiedergekommen, nur um deine Arbeit zu beenden! ...Egal, was dein Wunsch gewesen wäre, du hättest deine Pflicht getan... Für die Kirche... für Rom... und natürlich für IHN!"

Er sprach das letzte Wort bitter, aber nicht verachtend aus.

„Ich hatte immer Verständnis für dein Pflichtbewusstsein und deine Loyalität zu ihm... zu Gott. Egal, wie wichtig ich für dich war... er war wichtiger... und du liebtest ihn... Nicht mich. Ich liebte dich, Gabriel! Aber was war meine Liebe wert, wenn du ihn hattest?"

Der Jäger betrachtete ihn einen Augenblick lang schweigend.

„Ich weiß nicht, was du meinst..."

„Nein, Gabriel. Versuch nicht, mich anzulügen, ich konnte dich immer durchschauen! Selbst wenn du dich nicht mehr erinnern kannst, deine Pflicht und dein Glaube waren dir immer treu! Aber war er dir treu, Gabriel? Er hat dich im Stich gelassen, nicht wahr? Und er hat seine linke Hand, sein geliebtes Kind bestraft... Der gefallene Engel, Gabriel van Helsing... Der sich nie versündigte... Außer einmal..."

Nun war der Vampir dicht an ihn herangekommen und sah ihm direkt in die blauen Augen.

„Nur einmal... hast du dich versündigt. Du hast geliebt. Zumindest sagtest du mir das – und machtest uns zu den glücklichsten Verdammten der Welt..."

Den Schluss hatte er gehaucht und schloss wie automatisch die Augen, um seinen Gegenüber zu küssen, als ihn eine Hand an seinem Hals aufhielt. Er öffnete seine Augen langsam und blickte seinen einstigen Geliebten ernst an.

„Möchtest du mich töten, Gabriel? Wenn du mich töten willst, bin ich froh, dir noch einen Wunsch erfüllt zu haben."

„Van Helsing..." Carl kämpfte sich mühsam auf. „Nicht... Er war nicht grausam zu mir – er hat mir nichts getan..."

„Carl? Was meinst du? Du redest wirr, keine Sorge, ich erledige das und bringe dich nach Rom zurück!"

„Ja...Rom," ächzte der Blonde. „Sie waren es! Sie haben dir damals vor vierhundert Jahren dein Gedächtnis genommen! Sie wollten dich auf ihrer Seite haben, um...um..." er unterbrach sich und hustete.

„Carl... Warum sollten sie das tun? Welchen Nutzen hatte ich für sie ohne mein Gedächtnis?"

Der Ordensbruder sah verzweifelt zu Dracula hinüber, welcher seufzte.

„Du konntest mich töten, Gabriel... Und du konntest es nur, wenn du dich nicht mehr an mich erinnertest..."

Schweigen trat in den Raum ein. „Sie wollten dich töten, weil du ein Vampir warst?"

Der Graf nickte.

Van Helsing verstärkte seinen Griff um dessen Kehle.

„Dann hatten sie allen Grund dazu!"

„Haltet ihr Menschen euch für so besonders, dass ihr darüber zu richten vermögt, wer ungestraft sterben kann und wer nicht? Wenn ein Vampir einen Menschen tötet, um sich zu ernähren, ist das eine Sünde... Eines von Gottes heiligen Geboten wurde gebrochen! Doch wenn ihr eine ganzes Volk im Krieg abschlachtet, ist der Sieg ´von Gott gegeben´...

Und sie wollten meinen Tod auch noch aus einem ganz egoistischem Grund, Gabriel: sie wollten dich, denn du warst – bist – der beste Jäger in ganz Europa und darüber hinaus. Und um dich zu bekommen, mussten sie lediglich ein kleines Hindernis beseitigen: mich – deinen Geliebten!"

Der Braungelockte zögerte; was konnte davon wahr sein? Er erinnerte sich nicht an sein früheres Leben...

„Ich... ich kann mich nicht erinnern, Dracula... Wie kann ich dir vertrauen?"

Der Vampir sah ihn lange an. „Ich will, dass du dich erinnerst... Erlaube mir, dir deine Erinnerungen wiederzugeben, Gabriel..."

Sanft umfasste er die Hände, die sich noch immer an seiner Kehle befanden und zog sie weg. Dann hob er eine Hand und legte sie auf die warme Wange seines Gegenübers. Der Vampirjäger zuckte etwas zurück, hielt aber still. Das nahm Vlad als ein Zeichen, weiterzugehen und zog den Lockenkopf näher zu sich. Über Gabriels Schulter hinweg erblickte er Carl; der Ordensbruder sah ihn etwas traurig, aber lächelnd an.

Vlad lächelte leicht zurück und schloss die Distanz zwischen ihm und seiner ewigen großen Liebe. So sanft und vorsichtig, wie es möglich ist wenn Leidenschaft von Jahrhunderten in einem aufflammt, küsste er Gabriel...

...Und fand sich im nächsten Augenblick auf dem Boden wieder. Er sah auf; Gabriel hatte ihm einen Kinnhaken verpasst. Ruhig stand der Graf wieder auf und klopfte den Staub aus seiner schwarzen Kleidung.

Der Jäger hatte in dem Moment, in dem Vlad ihn küsste, eine Art Blitz in seinem Inneren gehabt und war sofort überwältigt von der Überladung an Eindrücken und Empfindungen.

Und er hatte reagiert, auf die einzige Art, die er kannte – er hatte zugeschlagen.

Er blinzelte verwirrt; sein Blickfeld klärte sich und er fand sich in der selben Stellung wieder wie bei seiner eigentlich ungewollten Attacke – eine Hand ausgestreckt, die Faust geballt.

„Du kannst aufhören zu posieren, Gabriel." schnurrte der Graf leise.

Er hatte diese Reaktion vorausgesehen und wischte sich einen Tropfen Blut von der Lippe, bevor sich die Verletzung von selber schloss.

Nachdenklich betrachtete er den roten Fleck auf seiner Hand kurz.

´Es wird schlimmer... Die Heilung sollte schneller gehen...´

Endlich erwachte der Andere aus seiner Starre und schüttelte den Kopf – was er in der nächsten Sekunde bereute, da er grausame Kopfschmerzen hatte!
Recht verzweifelt versuchte er, seine überquellenden Gedanken zu ordnen. Was waren das für einzelne Erinnerungen, ohne Sinn und Ordnung?

„Gabriel, schau, was ich für dich hab!"

Mit leuchtenden Augen sprang sein Freund auf ihn zu und stolperte mal wieder fast über seine eigenen Füße.

Gabriel lachte. „Vorsicht, Vlad!"

Sein jüngerer Freund kam heran und lächelte auf seine sanfte, liebevolle Art. Ohne zu Zögern pflanzte er sich auf seinen Schoß und gab ihm einen zarten Kuss auf die Wange.

„Vlad! Wenn uns jemand zusieht!" rief Gabriel erschrocken.

„Das macht mir nichts." Schnurrte sein Freund. „Ich werde immer zu dir halten..."

„Wo ist Vlad? Lasst mich sofort zu ihm!" Wütend sprang er auf doch wurde sofort von mehreren Männern aufgehalten.

„Tut mir Leid, du kannst ihn nicht mehr sehen. Dein Freund ist kein Mensch mehr."

Entgeistert sah er ihn an. „WAS!"

„Gabriel, ich kann dir alles erklären! Es stimmt, ich bin ein Vampir, aber ich wollte es nicht freiwillig sein...! Es war in mir drin, vererbt!"

Bittend starrten ihn große, grüne Augen an und flehten ihn an, ihrem Besitzer zu glauben.

„Aber... Du wirst nun in Zukunft Menschen töten müssen, um dich zu ernähren..."

„Das ist wahr!" mischte sich einer der seltsamen Männer aus Rom ein.

„Fragt Ihr Euch nicht, van Helsing, warum er ein Vampir wurde, und keiner aus seiner Ahnenreihe jemals vor ihm, seit über eintausend Jahren? Er trägt das Böse in sich, und es wird stärker werden!"

„Für dich will ich dagegen ankämpfen, Gabriel!"

„Nutzlos!"

„Genug! Ich werde meinen Freund nicht allein lassen mit dieser Bürde!" rief Gabriel entschieden.

„Das werden wir noch sehen..."

„Wer bist du?"

„..."

„Wie alt bist du?"

„...Ich weiß es nicht..."

Der Priester nickte seinen Ordensbrüdern zu. „Es war erfolgreich. Er erinnert sich nicht."

Schnell wandte er sich zu dem verwirrten, braungelockten Mann um.

„Dein Name ist Gabriel van Helsing. Du bist treuer Diener der römischen Kirche. Und deine Mission lautet, das Böse zu vernichten!"

„Nicht – nicht, Gabriel...!"

Der Andere unter ihm wand sich, versuchte sich zu befreien, aber er hatte ihn bereits in einer tödlichen Umarmung gefangen.

Ga-" Der Schwarzhaarige würgte; er schnitt ihm die Luftzufuhr ab. Zitternde, blasse Finger umklammerten unnachgiebige, stahlharte Arme und weit aufgerissene, smaragdgrüne Augen blickten in seine eigenen, tiefblauen Seen.

Unbarmherzig presste er seine Hände auf die Kehle des Vampirs.

Wa...warum...?"

Einen Moment zögerte er – was erschien ihm nicht richtig an dieser Tat? Nein, er musste seine Mission erfüllen...

Nehmt es nicht persönlich, Dracula. Ihr seid nur ein weiteres Monster, dass beseitigt werden muss!"

Sein Gegner stoppte plötzlich jeden Versuch, sich zu befreien und starrte ihn fassungslos an.

Eine Sekunde lang flackerte Schmerz und etwas anderes, stärkeres in den grünen Augen auf. Dann wurden sie dunkel.

Schweigend betrachtete er die nun reglose Kreatur und schloss ihr die gebrochenen Augen. Er empfand Mitleid – dieser Eine hier hatte besonders viel Menschliches an sich gehabt...

„Gabriel! ...Gabriel!"

Eine Stimme riss ihn aus den grauenvollen Erinnerungen -

´Waren sie wirklich alle grauenvoll?´

und holte ihn zurück in die Realität.

Entgeistert sah der den Grafen vor sich an; in dessen Augen erkannte er Besorgnis.

„Geht es dir gut, Gabriel? Du warst vollkommen weggetreten..."

Mit einem ungewöhnlich hartem Griff packte van Helsing den Vampir an den Armen.

„Ich... erinnere mich...! An alles...Alles..."

Vlad lächelte. „Das freut mich sehr, Gabriel... Ich wäre dir dennoch verbunden, wenn du mich loslassen würdest, bevor du mir meine Knochen brichst..."

´Diese Tage finde ich es schwer, mich zu regenerieren.´

„Was? Oh...ja.." Sofort lies Gabriel los und setzte sich erstmal, um zu verschnaufen.

Der Graf betrachtete ihn schweigend, die Arme hinter dem Rücken verschränkt.

„Kannst... du dich wirklich... an alles erinnern..?" meldete sich eine schwache Stimme.

Gabriel fuhr herum und sah Carl an. „Ja... An die ganzen vierhundert Jahre... und die Zeit davor, als ich noch sterblich war..."

„Es war ein Geschenk Gottes, dich unsterblich zu machen, Gabriel. Das einzige Geschenk, das er mir je machte – und es war gar nicht für mich gedacht!" lächelte der Vampir.

Der Braunhaarige nickte.

„Du hast also nicht gelogen!" stellte er fachmännisch fest. Vlad lächelte nur weiterhin und schwieg.

„Weißt du... ich hab jetzt zwar meine Erinnerungen wieder... aber, das bedeutet nicht, dass da jetzt etwas läuft... zwischen uns. Klar?"

Der Vampirgraf nickte ernst und ließ sich seine Gefühle nicht anmerken.

„Selbstverständlich, Gabriel."

Ein Ächzen ließ beide aufhorchen und zu Carl hinübersehen, der sich an die Brust gegriffen hatte und schwer atmete. Dracula ging sofort zu ihm hinüber und legte ihm eine kühle Hand auf die Stirn.

Das Blut auf der Wange des Blonden brachte sein Eigenes zur Wallung und erinnerte ihn an einen altbekannten Hunger, doch er konzentrierte sich auf den Prozess des Heilens, das ihm als Vampir möglich war. Bald schon atmete der Kuttenträger wesentlich leichter und das Blut war nur noch das halb Getrocknete, dass der Graf mit zitternden Fingern wegwischte und ableckte.

Van Helsing sah ihn missbilligend an, sagte aber nichts dazu.

„Er muss jetzt schlafen, Gabriel. Morgen wird er wieder der Alte sein."

Der Lockenkopf nickte erleichtert.

„Danke, Dracula..."

„Vlad."

„Was?"

„Mein Vorname, Gabriel – Vladislaus!"

„Ach so... Na gut... Vlad."

Das ehemalige Paar sah sich an und grinste.

„Du kannst ihn hier schlafen legen, Gabriel, das ist sein Zimmer!"

Vladislaus öffnete die hohe Eichentür und deutete dem Jäger und dem ohnmächtigen Ordensbruder einzutreten. Leise schloss der die Tür hinter sich und sah zu, wie Gabriel den Blonden auf das Bett legte und zurücktrat.

„Komm, mein lieber Gabriel... Ich bin sicher, du hast Hunger."

Er führte van Helsing in die gleiche große Speisehalle wie Carl und ließ ihn Platz nehmen, bevor er sich ihm gegenübersetzte.

Wie schon bei Carl aß er nichts, sondern nippte nur ab und zu an einem Glas blutroter Flüssigkeit.

Der Andere beäugte ihn zwar dann und wann misstrauisch, doch dann siegte der Hunger und angesichts der leckeren Speisen langte er kräftig zu.

„Gabriel, ich möchte dich und Carl einladen, meine Gäste zu sein."

Der Jäger sah auf und schluckte schnell, bevor er antwortete: „Warum?"

Der Vampir lächelte. „Sieh es als eine Art Luxus an, Jemanden um mich zu haben, der mich nicht fürchtet oder verabscheut, den ich nicht mehr missen möchte."

„Und wie lange sollen wir bleiben?"

Der Graf sah ihn intensiv an und seine grünen Augen blitzten.

„Ihr könntet für immer hier bleiben."

Der Braunhaarige legte das Besteck beiseite und seufzte.

„Es tut mir Leid, Vlad. Aber ich kann nicht hierbleiben. Ich habe jetzt eine Aufgabe – ich arbeite für die römische Kirche und-"

„Du willst noch immer für diese Menschen arbeiten? Jene, die unser Leben zerstörten?"

Gabriel hatte Vlad nur selten so aufgebracht erlebt. Er sah zu Boden.

„Ich arbeite vor allem für Gott, Vlad..." murmelte er schließlich.

„Es tut mir wirklich Leid. Aber... ich hoffe noch immer, irgendwann Absolution zu finden."

„Eine Absolution... eine Entschuldigung dafür, dass du mich liebtest, Gabriel?" fragte der Schwarzhaarige leise.

„Sieh, was er dir angetan hat – was er uns angetan hat – und dennoch wankt dein Vertrauen, dein Glaube nicht? ...Du bist wahrlich seine linke Hand, Gabriel. Wäre ich an seiner Stelle, wäre ich der glücklichste Mann auf der Welt..."

Mit Tränen in den Augen ergriff van Helsing die kalten, weißen Hände seines alten, neuen Freundes.

„Vlad, du kannst mit mir kommen! Du kannst dich auch von deinen Sünden reinwaschen! Komm mit uns nach Rom!"

Der Vampir schüttelte den Kopf. „Haben vierhundert Jahre ohne Erinnerungen deinem Verstand geschadet? Die Kirche war es, die mich tötete."

„Das war...ich... Ich habe dich ermordet, Vlad... Ich...ich bitte um Verzeihung."

Sanft hob Vlad das Kinn des Anderen an und lächelte liebevoll.

„Ist es das, was du suchst, Gabriel? Erlösung von der Schuld, die meine Ermordung mit sich brachte...?"

Er stand auf, ging um den Tisch herum und stand schließlich vor van Helsing, der sich ebenfalls erhob.

„Diese Verzeihung findest du nur hier, mein süßer Gabriel... Ich kann dir helfen, sie zu finden."

Damit verschloss der Vampir die Lippen seines Geliebten mit den Seinen.

Igor beobachtete alles von hoch oben, zwischen den Balken der Hallendecke, und kochte vor Wut.

´Jetzt sind es also schon zwei? Aber van Helsing ist gefährlicher... Aber er bekommt meinen Herrn nicht! Und ich habe auch schon einen Plan...´

Diesmal war es der Vampir, der sich zuerst zurückzog.

„Verzeih, Gabriel. Ich wollte dich nicht überrumpeln... Sag, wenn du es nicht möchtest... Ich kann mich nach all den Jahren der Sehnsucht nicht mehr beherrschen."

Der Jäger zögerte, dann antwortete er: „Ich weiß, was du meinst... Vlad, ich... Ich hätte gedacht, nach allem, was ich dir angetan habe, wolltest du mich nicht mehr... Ich hätte es verstanden... Was, was ich dir geben kann, könnte meine Taten jemals wieder gut machen?"

Sanft, aber bestimmt legte Vlad ihm eine Hand auf den Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen.

„Schon gut, Gabriel... Du warst damals nicht du selbst. Und auch, wenn ich dir anfangs Groll entgegenbrachte, will ich heute Nacht so tun, als wäre das alles nie passiert... Als wären wir beide noch Menschen..."

Er erneuerte ihren Kuss und diesmal wurde er von dem Anderen erwidert. Zärtlich hob Gabriel van Helsing eine Hand und strich über das samtschwarze Haar des Grafen, bevor er mit ihm zusammen den Speisesaal verließ.

Sanft küsste er sich seinen Weg Gabriels Nacken hinunter. Der Andere erschauerte.

„Vertrau mir..."

Weiße, kühle Hände strichen zärtlich über warme, für ihn beinahe heiße Haut und öffneten die ersten Knöpfe des weißen Hemdes des Heiligen.

Der Vampir konnte nicht genug von dieser Wärme bekommen – einer Hitze, die ihn nahezu verbrannte... auf jede mögliche Weise.

So süß dieser Schmerz, die jede Berührung brachte, dass er seufzen musste und sich seinem verbotenen, sündigen Spiel voll und ganz hingab.

´Wahrlich der glücklichste Verdammte der Welt...´

Langsam glitt das Hemd zu Boden und entblößte teilweise vernarbte, dennoch unsterblich schöne Haut, braune Haut, warme Haut.

Vlad erkundete den noch so vertrauten Körper vor ihm aufs Neue und ließ sich von ihm verzaubern, so wie Gabriel sich von ihm verzaubern ließ.

Der Andere hatte seine Scheu verloren und strich mit seinen Händen den weißen Rücken seines Gefährten hinunter. Der schwarze Mantel lag lang vergessen auf einem Stuhl.

Schließlich waren sie beide entkleidet und nahmen sich einen Moment Zeit, sich zu betrachten, nun, da sie ja eine Ewigkeit zusammen hatten...

Etwas rot um die Nase lächelte der Braunhaarige den Vampir an, welcher ihn bewundernd musterte.

„Vierhundert Jahre haben dir nichts von deiner Schönheit genommen, Gabriel..." meinte der Graf leise. „Sie haben dich nur reifer gemacht... Oder bist du noch so nervös wie früher?" fügte er mit einem leichten, spitzbübischen Grinsen, dass ihn auf einmal sehr jung aussehen ließ, hinzu.

Gabriel schüttelte den Lockenkopf. „Hör auf, mich in Verlegenheit zu bringen, Vlad! Das konntest du schon damals nicht lassen..."

Lachend hob der Vampir die Hand und gab dem überrumpelten Jäger einen Schubs, der ihn nach hinten auf das Bett fallen ließ.

Schnell war der Schwarzhaarige über seinem „Opfer" und schnurrte verführerisch, fuhr fort den Anderen immer weiter in seinen Bann zu ziehen.

Schließlich erlaubte sich der Vampir, ihr Spiel zu beenden und weiterzugehen.

Jedenfalls solange, bis ihn sanfte Hände stoppten.

„Erinnerst du dich noch an unser erstes Mal, Vlad? Damals, im Wald? Wir waren so müde vom Jagen, dass wir dort übernachtet haben und es wurde so kalt, dass-"

„-dass wir, um uns aufzuwärmen, miteinander geschlafen haben!" grinste der oben Liegende. „Wie könnte ich diese Nacht vergessen, unser erstes – und einziges – Mal? Schließlich habe ich dir da ja auch meine Jungfräulichkeit geschenkt, Gabriel."

„Ja genau... Du Vlad... in den ganzen vierhundert Jahren... hast du da mit einem anderen Mann geschlafen?"

Der Vampir verneinte. „Jeder andere hätte mich an dich erinnert, Gabriel. Nach dir gab es nur Frauen. Und bei dir?"

„Nun, ich... bei mir gab es niemanden..."

Er wurde rot. Der Graf starrte ihn an.

„Das heißt, du bist im Grunde noch Jungfrau?"

´Typisch Gabriel, vierhundert Jahre lang zu leben und unschuldig zu bleiben...´

„...Ich verstehe." Vlad küsste seinen Gefährten auf die Stirn, während seine Hände ihre Wanderung wieder aufnahmen.

„Ich verstehe, Gabriel... Lass mich dir heute Nacht zeigen, warum du bestimmt die ganz gewaltige Ausnahme bist..."

Als Gabriel van Helsing am nächsten Tag gegen Mittag erwachte, war sein Gefährte zu seiner Überraschung bei ihm geblieben. Sie befanden sich in Vladislaus´ Schlafzimmer, das sich, wie seine Gruft, im Kern des Schlosses befand, um der Sonne zu entgehen. So, ihn fest an sich gedrückt haltend, sah der Vampir sehr menschlich aus und Gabriel konnte der Versuchung nicht widerstehen, ihn sanft auf die Lippen zu küssen. Sein Freund regte sich – wie jeder Vampir – kein bisschen in seinem Schlaf.

Der Jäger fragte sich, warum Vlad nicht in seinen Sarg zurückgekehrt war. Er wusste von Vlads ersten Wochen als Vampir, dass er sich ohne die schützende Hülle verwundbar fühlte. Bedeutete dies, dass sein Freund sich bei ihm sicher fühlte? Es war so schwer vorzustellen, nach all seinen Fehlern, die er begangen hatte. Hier war er, der Mörder des Grafen und sein ewiger Jäger, doch ruhte der jüngere Mann sorglos in seinen Armen.

Schließlich entschied sich van Helsing aber doch noch, aufzustehen und zog sich seine Hose und sein Hemd an. Dann beschloss er, sich auf die Suche nach Carl zu machen. Vermutlich hatte sein furchtsamer Freund die Angst seines Lebens...

„Carl! Was in aller Welt, machst du denn da?"

Fassungslos stand der mutige und tapfere Jäger im Türrahmen und starrte seinen Kampfgefährten an, welcher damit beschäftigt war, seine Sachen zu packen.

„Guten Tag, van Helsing! Ich bereite mich darauf vor, nach Rom zu reisen."

Gabriel starrte ihn weiter an. „Du."

„Ich."

„Nach Rom."

„Nach Rom."

„Allein?"

„Ganz genau. Hör mal, van Helsing... Irgendeiner muss denen da drüben Kunde bringen von unserem Verbleib. Keine Sorge, ich werde ihnen nichts von Graf Dracula erzählen. Wenn ich es nicht tue, laufen wir in Gefahr, dass sie kommen, um uns zu suchen. Ich werde ihnen sagen, dass du gestorben bist im Kampf."

Gabriel schüttelte den Kopf. „Ich werde dich begleiten."

„Nein, mein Freund... Du hast hier eine einmalige Chance, verstehst du das denn nicht? Die Chance, glücklich zu werden, mit dem, den du liebst. Lass dir das nie wieder nehmen, in Ordnung? Und unter uns gesagt..."

Er kam verschwörerisch mir seinem Mund an Gabriels Ohr und flüsterte etwas hinein.

Im nächsten Moment erbebten die Grundpfeiler von Schloss Dracula von einem lauten Ruf:

„WIE, ER KANN AUSNAHMSLOS GUT KÜSSEN!"

Kokoro: Heeeheeeheeee...

Vlad: smirks

Gabriel: -.- Ihr seid evil. Beide.

Vlad: Hahaha...MWHAHAHAHAHAHAAAAA!

K: ° Ach, nimms nicht so ernst, Gabri...

G: Du hast aus Vlad eine Schlampe gemacht...

K: O.o Was?

G: Erst Carl, jetzt ich, im nächsten Chapter Igor…

V: haut ihn auf den Kopf Wie kannst du es wagen? Ich und DER?

K: Mach dir keine Gedanken, Gabri, am Ende gewinnt nur Einer.

G: ICH!

V&K: ...

G: ...

...? Hey! Was soll das? Ich gewinne!...Oder?

K: Review!