~*~Das magische Dreieck~*~

Autor: Ivine (elvishlady86@yahoo.de)

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Disclaimer: Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld und leider entstammt das ganze Potter-Universum nicht meiner Phantasie, sondern der unserer J.K.

Den Rest (Rating, Warnungen und so) könnt ihr vor dem Prolog nachlesen!

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Kapitel 1:

BROKEN

Ich fühle mich so leer...da ist nichts mehr von mir übrig geblieben. Es ist, als ob mit Voldemort auch ich gestorben wäre...Nur meine Hülle ist hier zurückgeblieben.

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Nervös blickte Ron Weasley auf seine Armbanduhr und blickte ungeduldig zum Eingang des kleinen Cafés, wo er es sich auf der Bank bequem gemacht hatte.

Er kommt zu spät. meinte er und zog die Stirn kraus. Er hatte sich kaum verändert in den letzten sieben Jahren. Zwar waren seine weichen Gesichtszüge männlicher geworden, seine schlaksige Figur durch Muskeln ersetzt und die selbstgestrickten Pullover waren einem eleganten beigen Anzug und einem schwarzen Hemd gewichen, dessen oberste Knöpfe lässig geöffnet waren. Auch die Haare waren nach Muggelmode mit ein wenig Gel in die Stirn gekämmt. Also hatte sich äußerlich unbestritten etwas getan, aber an seinem Wesen oder seinem Verhalten hielt er fest.

Trotzdem war es kaum zu glauben, dass Ron einmal unsicher gewesen war. Er strahlte Selbstsicherheit aus, mit jeder Geste. Daran war vielleicht seine wichtige Arbeit - er arbeitete in der Abteilung gegen magischen Missbrauch - im Zaubereiministerium schuld.

Er wird schon kommen. sagte der junge schwarzhaarige Mann, der ihm gegenüber saß. Es war unverkennbar Harry Potter. Im Gegensatz zu Ron hatte er sich äußerlich überhaupt nicht verändert. Seine Haare standen in alle Richtungen ab, wie eh und je. Er hatte sich natürlich auch modische Kleidung besorgt und trug eine blaue Jeans, die ihm locker in den Hüften saß und ein schwarzes Hemd.

Ich habe aber ausdrücklich geschrieben, dass er um fünf Uhr nachmittags hier sein soll. erklärte der Rothaarige entschieden und blickte Harry verstimmt an. Dieser hatte es sich mittlerweile bequem gemacht, seine schwarze Lederjacke über die Lehne gelegt und streckte sich ausgiebig. Ron fiel auf, dass die Narbe auf Harrys Stirn nun fast verblasst und kaum mehr zu erkennen war. Er war tatsächlich Auror geworden, obwohl Professor Snape, bis zum letzten Augenblick, versucht hatte dies zu verhindern.

Da die beiden besten Freunde gemeinsam im Ministerium arbeiteten, waren sie auch in eine gemeinsame Wohnung gezogen. Irgenwann letzte Woche, im Suff, waren sie dann auf die Idee gekommen eine Art Schule zu gründen. Auch nach dem überstandenen Kater hielten sie beide es für einen guten Plan, allerdings fehlte ihnen noch finanzielle Unterstützung, oder genauer gesagt ein dritter Partner.

Auf ihre Anzeige im Tagespropheten hatte sich niemand gemeldet, bis gestern eine Eule in ihre Küche geflattert war.

Und nun, um viertel nach fünf, warteten beide angespannt. Noch immer war kein Zeichen von dem anonymen Briefeschreiber zu entdecken, als auf einmal ein schlanker, hochgewachsener Mann im schwarzen Anzug das Café betrat. Zielstrebig ging er auf ihren Tisch zu, schließlich war er der einzige, an dem Gäste saßen.

Bitte entschuldigen Sie meine Verspätung, aber ich hatte noch einen Auftrag für Gringotts zu erle...WEASLEY!?

Bei diesem erschrockenem Aufschrei, kamen Harry und Ron nich darum herum den anderen genauer zu betrachten.

Blonde - fast weiße - Haare, waren zum teil nach hinten gegelt, zum Teil fielen ein paar Strähnen in das blasse Gesicht. Graue Augen blickten sie hasserfüllt an.

MALFOY?! Was willst du denn hier? rief Ron hitzig und musste sich davon abhalten vom Stuhl aufzuspringen.

Also, das würde mich allerdings auch interessieren. erklärte Draco Malfoy mit kühler Miene.

Wir warten hier auf unseren dritten Geschäftspartner. Wir hatten ihn um fünf hier um ein Treffen gebeten. sagte der Schwarzhaarige ruhig und blickte den Blonden durchdringend an. Ich nehme an, du bist dieser Geschäftspartner?

Malfoy nickte mit versteinerter Miene. Ich konnte natürlich nicht ahnen, mit was für Versagern ich mich einlassen wollte....eigentlich schade... Malfoy hielt inne, bevor er mit gehässigem Unterton hinzufügte: Unter diesen Umständen ist der Deal natürlich geplatzt....

rief der Rothaarige nun wütend und sprang ob dieser Gemeinheit, wirklich vom Stuhl auf. Du kannst doch froh sein, dass nur dein Vater im Gefängnis gelandet, Askaban wäre der richtige Platz für dich.

Es ist mir egal was du denkst, Wiesel! Ich würde lieber unter Muggeln leben, als mit dir zusammenzuarbeiten! gab der blonde Mann ihm zurück.

Danke gleichfalls, Frettchen. erwiderte Ron und wenn Harry den wesentlich größeren Ron nicht zurückgehalten hätte, wäre er vermutlich auf den anderen losgegangen.

Spiel dich nicht so auf. Nur weil dein Daddy zufällig Zaubereiminister geworden ist....Versager bleibt Versager!

Hör auf meine Familie zu beleidigen, Malfoy!

Harry stand nun seelenruhig auf, nahm seine Jacke, ging zur Theke und bezahlte seinen Kaffee und machte sich auf den Weg zur Tür.

Komm nach Hause, wenn ihr fertig gestritten habt. meinte er mit einem ganz seltsamen Lächeln auf dem Gesicht. Dann verließ er das Café.

Ihr wohnt zusammen? Wie süüüüüüß! Malfoy lachte auf. Ich hab's ja schon immer geahnt, dass zwischen euch beiden was läuft.... Der Blonde grinste unverschämt.

Du hast keine Ahnung! Wir sind eben beste Freunde! brauste Ron nun auf.

Was auch immer. Du solltest besser zu deinem Goldschatz zurückkehren, sonst macht er sich noch Sorgen um dich... sagte Malfoy mit einem falschen Lächeln.

Du kannst mich mal! Rot vor Wut nahm er seine Jacke und bezahlte, bevor er sich, hoch erhoben Hauptes, auf den Heimweg machte.

Die Haustür, die laut krachend ins Schloss fiel, verriet Harry, dass sein rothaariger Mitbewohner auch endlich eingetrudelt war.

hörte man Ron schon im Gang wütend zischen. Er schleuderte seine schwarzen Sportschuhe in eine Ecke, so dass sie mit lauten Poltern an die Wand flogen. Dann betrat er das Wohnzimmer. Harry saß im Schneidersitz auf ihrer schwarzen Ledercouch und konzentrierte sich auf ein Buch, von dem Ron nicht erkennen konnte, worum es sich handelte. Der Schwarzhaarige hatte sich verändert. Warscheinlich mehr als jeder andere aus ihrem Jahrgang. Nachdem Harry den dunklen Lord vernichtet hatte, war der unbeschwerte Harry verschwunden. Auch als Auror versuchte er stets die Sache gewaltfrei zu lösen, er verabscheute es, Menschen zu verletzen. Die ewigen Streitereien, die zur Trennung von Ron und Hermine geführt hatten, waren Harry verhasst gewesen.

Ron hatte in den letzten Jahren immer mehr bemerkt, wie sehr der vermeintliche Sieg an ihm nagte. In letzter Zeit redete er wenig und trank viel. Auch jetzt stand ein Glas Sherry auf den Tisch vor ihm. Behutsam näherte sich der Rothaarige und setzte sich neben Harry.

Na, hast du dich wieder beruhigt? der Jüngere schmunzelte leicht. Vielleicht wirkte auch schon der Alkohol, Ron konnte es nicht sagen.

Schon gut, ich dachte nur, wir wären ihn endlich los. Sorry, dass ich so ausgerastet bin. meinte der Größere zerknirscht. Aber die übelste Beleidigung hast du verpasst. Malfoy hat behauptet wir hätten was miteinander... Er lachte leise.

Wieso lächerlich? Harry legte sein Buch auf den Tisch und sah ihn nachdenklich an. Wäre der Gedanke dir so abartig?

N-nein, ich meine ja...I-ich...

Der Schwarzhaarige kam immer näher. Sein Gesicht war nur noch eine handbreit von Rons entfernt. Er konnte einen leichten Hauch von Alkohol in Harrys Atem riechen.

Hast du dir je vorgestellt, wie es wäre einen Jungen zu küssen? flüsterte der Jüngere ganz nah an seinem Ohr und ein kalter Schauer lief Rons Rücken hinunter.

Lass den Quatsch, du hast getrunken! Er schob den anderen von sich weg.

Der Schwarzhaarige setzte sich ans andere Ende des Sofas. Tut mir leid, Ron, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist..: Seine Stimme klang merkwürdig belegt, als müsse er Tränen unterdrücken. Er hob eine Hand über seine Augen, was nicht verhinderte, dass ein paar Momente später kleine glitzernde Tränen seine Wangen hinunterliefen.

Harry, Mann. Nimm's nicht so schwer. Ich bin nicht sauer. sagte Ron und rutsche unruhig auf der Couch hin und her, nicht sicher was er jetzt tun sollte. Stets war doch der andere der Stärkere von beiden gewesen. Wenn er jetzt tränenüberströmt und gebrochen neben ihm saß, lief hier etwas entschieden falsch.

Beruhig dich doch. Ron stand auf und legte Harry vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Hey, ich bin ja da.

Nun warf sich sein bester Freund fast in die Arme des Rothaarigen. Hemmungslos schluchzend, lag sein Kopf auf Rons Brust.

Beruhigend strich der Ältere über die zuckenden Schultern des Jüngeren. Nach einer Weile löste sich die Umarmung. Harry blickte ihm direkt in die Augen.

Es tut mir leid.. flüsterte er.

Schon gut, kein Probl... Ron wurde vor Harrys Mund unterbrochen, der sich auf seinen legte. Erschrocken riss er die Augen auf. Was zum...?

Harrys Kuss schmeckte süß...

Nach ein paar scheinbar endlosen Momenten gab Harry Rons Lippen wieder frei. Der Rothaarige blickte in die grünen Augen seines Freunds und atmete tief durch. Der andere konnte dem Blick nicht stand halten und drehte sich von ihm weg. Er machte ein paar Schritte auf den Tisch zu und nahm einen Schluck aus seinem Glas.

Du wirst mich jetzt sicher hassen... sagte Harry leise, krallte sich an seinem Glas fest, so dass seine Knöchel weiß hervortraten und starrte stur auf den letzten Rest Sherry darin. Er hob es abermals an die Lippen, doch Ron hielt ihn am Handgelenk fest.

Nicht. Ich glaube du hast heute schon genug getrunken. Ron blickte Harry besorgt an. Du solltest wirklich damit aufhören.

Aber sonst habe ich doch nichts mehr...Der ganze Sinn meines Lebens war es, Voldemort aufzuhalten. Und jetzt...jetzt gibt es nichts mehr, was meinem Leben einen Sinn gibt. Harry schloss die Augen. Ich fühle mich so leer...da ist nichts mehr von mir übrig geblieben. Es ist, als ob mit Voldemort auch ich gestorben wäre...Nur meine Hülle ist hier zurückgeblieben. Der Schwarzhaarige verstummte.

Aber du selbst kannst deinem Leben einen Sinn geben, wenn wir wirklich diese Schule gründen, dann hast du wieder eine Aufgabe, ist es das, was du willst? Ron sah seinen besten Freund ernst an. Sag mir doch, was du brauchst...

Was ich brauche, das kannst du mir nicht geben. Es scheint, als könne niemand das. erwiderte Harry bitter und sah zu Boden.

Wie willst du das wissen, wenn du mir es nicht sagst, Mann! seufzte der Rothaarige. Er wusste nicht, was er jetzt noch tun sollte.

Der Angesprochene blickte auf und sah den Jüngeren forschend an.

Ich...Würdest du mich noch einmal in den Arm nehmen? fragte Harry leise.

Der Rothaarige nickte leicht und schlang seine starken Arme um Harrys Schultern. Unbewusst schloss er die Augen, atmete den vertrauten Geruch des anderen ein.

Der Kleinere legte die Arme um Ron und drängte sich dicht an den anderen Körper. Plötzlich war Ron klar, was Harry fehlte. Nähe. Wärme. Liebe...

Aber konnte er allein Harry das alles geben? Reichte seine Nähe, seine Wärme, seine Liebe aus, um all die Leere in Harrys Herz auszufüllen?

Ron spürte, dass Harrys Atem immer ruhiger wurde.

Hey, nicht einschlafen, Kumpel. meinte er lächelnd, als er in die halb geschlossenen Augen des anderen blickte. Soll ich dich ins Bett bringen?

Der Jüngere seufzte leise und nickte.

Hier, dein Schlafanzug. Ron warf einen bunt karierten Pyjama auf die schwarze Bettdecke, wo sich Harry halb sitzend, halb liegend, befand.

Der Schwarzhaarige bewegte sich kein Stück. Also begann der Ältere damit Harry umzuziehen. Nachdem das geschafft war, brachte er den anderen in eine bequemere Schlafposition. Vorsichtig deckte Ron Harry zu und blickte lächelnd auf ihn herab.

Danke, Ron. murmelte der schon halb Schlafende. Bleibst du bei mir, heute Nacht?

Der Rothaarige zögerte. Sollte er wirklich? Doch schließlich wischte er alle Zweifel beiseite und zog sich schnell um, bevor er zu Harry unter die Bettdecke kroch. Milde lächelnd schlang der Schwarzhaarige einen Arm um Rons Brust und platzierte seinen Kopf in der Halsbeuge des Anderen. Die Wärme seines besten Freunds und der betörende Geruch, den er ausströmte, machten Ron bald schläfrig.

Als Harry am nächsten Tag aufwachte, wusste er erst nicht, wo er war. Erst langsam wurde ihm klar, dass er in seinem Zimmer war. Es war eigenartig, er wusste, dass er selbst das Zimmer eingerichtet hatte, aber irgendwie war er sich nicht mehr bewusst, wie dunkel und düster alles war. Das war doch nicht er, oder doch? Die Wand war in einem solch tiefblauen Ton gestrichen, dass es fast schwarz war. Ein Poster hing gegenüber seinem Bett. Es zeigte einen Friedhof bei Mitternacht...

Nebel waberte um die Gräber, schwarze Gestalten tauchten plötzlich vor ihm auf...Er war auf dem Friedhof, gefesselt an einen Grabstein, neben ihm lag ein toter Körper...Cedric...

Tränen liefen seine Wangen hinunter, er schluchzte hemmungslos.

Harry, Harry...was ist los? fragte eine Stimme direkt neben ihm und jemand schüttelte ihn an den Schultern.

Langsam schlug er die Augen auf und blickte in die blauen Augen seines besten Freunds Ron. Harry war nicht im Stande zu reden. Schwer atmend klammerte er sich an den Rothaarigen.

Bitte...mach, dass es aufhört... flüsterte der Jüngere erschöpft. Ich sehe ihn jede Nacht...ich sehe alle jede Nacht... Cedric.... Sirius......ich bin schuld, dass sie gestorben sind.....Mach, dass es aufhört, ich kann nicht mehr.

Ron wiegte Harry wie ein Kind, um ihn zu beruhigen. Nach all den Jahren hatte er nicht die kleinste Einzelheit vergessen....warum hatte er nicht schon viel früher...? Behutsam streichelte er dem Jüngeren durch die Haare und drückte ihn fest an sich. Er küsste ihn leicht auf die Stirn.

Ich bin da...mach dir keine Sorgen... Ron hob eine Hand unter Harrys Kinn, damit er ihm in die Augen sehen konnte.

flüsterte der Schwarzhaarige leise, bevor er sich ein wenig nach oben streckte und seine Lippen auf die des Älteren legte. Er intensivierte den Kuss, indem er Ron mit einer Hand auf seinem Hinterkopf näher an sich zog. Sanft ließ er seine Zunge in den Mund des anderen wandern...

Als sie sich trennten, blickten sie sich lange in die Augen. Ron nahm Harrys Hand und legte sie auf sein Herz.

Spürst du es schlagen? fragte er leise.

Harry nickte.

Es schlug immer nur für dich. sagte Ron und schlang seine Arme um den Kleineren. Bitte sei wieder fröhlich...zusammen kriegen wir dich wieder hin...

antwortete der Schwarzhaarige, legte seine Kopf auf Rons Schulter und atmete den süßen, beruhigenden Geruch seiner Haut ein.

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Hm...wie wär's mit nem kleinen Review...eventuell? Ich würd mich freuen....Bei mindestens 5 Reviews, beeile ich mich auch mit dem zweiten Kapitel (Stammleser wissen, leider, dass es auch dann n bisschen dauern kann *g*)

Die Kapitel werden warscheinlich alle ungefähr diese Länge haben....zu mehr konnte ich mich nicht durchringen....

~Ivine~