Trallali, trallala!

Ich hab halsweh. Ich bin krank. So eine sauerei. grumml

Danke für die vielen reviews, ich bin sooo gerührt. Snief.

Chap verfasst unter dem einfluss der Animaniacs. (ja, die acme-warner-psycho-zeichentrickviecher...sie sind sooo groovy. Sternchengggsternchen)

ENJOY!


Virginias Wut

Kapitel 3

Vertrauen verpflichtet


„Und?"

„Und was?"

„Na, mit wem fangen wir an?"

Draco verdrehte gespielt entnervt die Augen. Manchmal, nur ganz selten zwar, aber doch, hatte er das wahrscheinlich vollkommen unberechtigte Gefühl, dass Virginia ihm nie zuhörte, wenn er redete. „Das weißt du doch. Oder hast du mir nicht zugehört?"

Seine Partnerin verdrehte gespielt entnervt die Augen und ließ sich aufs Bett fallen. „Natürlich habe ich dir zugehört, Darling. Ich wollte nur sicher gehen, dass du es nicht vergessen hast."

Der Todesengel legte seinen Umhang ab und setzte sich auf den Rand des Bettes. „Wie könnte ich es denn vergessen, Virginia? So etwas vergesse ich nie."

Er wirkte müde und erschöpft, als er da so saß, ihr den Rücken zugedreht und irgendwie in sich zusammengesunken, als hätte er eine schwere Last zu tragen. Virginia irritierte dieses so ungewohnte Zeichen von Schwäche. Normalerweise gab sich Draco niemals eine Blöße, egal welcher Art und unsere Heldin war eigentlich schon fast davon überzeugt gewesen, dass er so etwas wie eine Schwäche gar nicht besaß. Es war nicht nur die Art, wie er dasaß, so verloren und verletzlich, die sie aufmerksam werden ließ, sondern eher die Tatsache, dass er nicht wirklich auf ihre Sticheleien eingegangen war. Sonst tat er das immer, kommentierte ihre hoffnungslosen Versuche, ihn zu ärgern, zumindest mit einem kalten, ignoranten, vollkommene Humorlosigkeit bedeutenden Blick. Sie setzte sich hinter ihn und begann, seine Schultern zu massieren. „Bedrückt dich etwas?"

Er schüttelte kaum merklich den Kopf. „Ich bin nur verärgert, Virginia, das ist alles. Jonas hat sich verspätet."

Virginia konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Das war es also. Jonas. Sie verstand nicht, warum Draco immer noch an ihm als Informanten und Dealer festhielt. Er war unzuverlässig, unpünktlich, zerstreut und unhöflich – vermutete sie jedenfalls. Immerhin hatte sie diesen Mann noch nie getroffen. Sie war sich auch nicht sicher, ob Jonas wirklich sein richtiger Name war. Nun, das stimmte nicht ganz, eigentlich war sie sich vollkommen sicher das Jonas nicht sein richtiger Name war.

Anfangs war sie verärgert gewesen, weil ihr Partner so ein Geheimnis aus ihm machte, aber inzwischen hatte sie den Grund dafür verstanden: Draco vertraute ihr nicht. Er redete mit ihr, er arbeitete mit ihr, er lebte mit ihr und er schlief mit ihr, aber er vertraute ihr nicht. Es hatte sie verletzt, erfahren zu müssen, dass, egal was geschah, dieses Misstrauen stets da sein würde, unauslöschbar und drohend wie ein Schwert über ihrem Leben hängend, aber es war ein Risiko, dass sie einzugehen bereit war. Draco hatte niemals jemandem vertraut, warum sollte das bei ihr anders sein? Nur weil sie seine Partnerin war, sie gemeinsam vor den Todessern und den Aurori geflohen waren und sich eine neue Existenz aufgebaut hatten? Das alles waren Gründe, um miteinander zu reden, zu arbeiten zu leben und zu schlafen, aber nichts von diesen Dingen verpflichtete sie, einander zu vertrauen. Gegenseitiges Vertrauen bedeutete, die letzte Absicherung aufzugeben, den letzten Notausgang abzuschließen. Vertrauen bedeutete Gefangenschaft.

Sie wusste, sollte eines Tages der Moment gekommen sein, an dem Draco beschloss, dass sie eine Gefahr für ihn darstellte, eine größere Gefahr als sie es jetzt war – und sie war sich der Tatsache, eine Gefahr für ihn zu sein, vollkommen bewusst – würde sie entweder tot sein oder er verschwunden. Jeden Morgen wachte sie in dem Bewusstsein auf, dass er fort sein könnte, untergetaucht, für immer unauffindbar, weil er beschlossen hatte, dass sich die Zusammenarbeit mit ihr nicht mehr lohnte. Und auch wenn sie es hasste, das zugeben zu müssen, sie hatte Angst vor diesem Moment.

Es war nicht Jonas' Verspätung gewesen, die ihn verärgert hatte, oder die ihm Sorgen bereitete. Aber die Chance, den wahren Grund zu erfahren, war gleich null. Virginia war nicht der Typ Mensch, der bei absoluter Chancenlosigkeit aufgab, aber sie wusste, wann eine Situation aussichtslos war. Und von einem Drachen etwas zu erfahren, das dieser nicht preisgeben wollte, war absolut aussichtslos. Sie würde sich nur die Finger verbrennen.

„Ach komm, nimm ihm das nicht übel. Du weißt doch, er verspätet sich jedes Mal." Sie schlang die Arme um ihn und begann, seinen Hals zu küssen, sich wieder einmal der Farce bewusst werdend, in der sie lebte. Ein Außenstehender, die sie beobachtete, würde bestimmt glauben, ein glückliches, durchschnittliches Paar vor sich zu haben – das war auch die Tarnung gewesen, derer sie sich in Italien bedient hatten. Aber es war ganz anders. Sie waren kein Paar, auch nicht in ihren Träumen. Draco war ihr Partner, sie bildeten ein Team. Und sie war vollkommen abhängig von ihm. Er hatte die Kontakte, er zog die Fäden, er war es, der in der Situation, in der sie sich befanden, überlebensfähig war. Draco konnte Geld beschaffen, Unterkünfte, Tarnungen – falsche Pässe, neue Identitäten, neue Aufträge. Und er konnte auch allein durchkommen, während sie sich ziemlich sicher war, dass sie ohne ihn verloren wäre. Das war von Anfang an so gewesen, von dem Moment an, wo sie ihn in Nizza getroffen hatte. Seit damals lag ihr Leben in seinen Händen, und das wusste sie. Manchmal hatte sie das Gefühl, im Endeffekt nur seine Assistentin zu sein, eine Abwechslung, eine Ablenkung. Tief in ihrem Unterbewusstsein wusste sie zwar, dass sie alleine schaffen könnte, aber sie wollte es nicht.

Sie liebte Draco. Dessen war sie sich inzwischen ziemlich sicher. Anfangs hatte sie geglaubt, es wäre Abhängigkeit, dann einfach nur pure Faszination – aber inzwischen wusste sie, dass es nicht nur das sein konnte. Menschen tendierten nun mal dazu, alles zu lieben, das sich als perfekt erwies – und Draco war perfekt, auf eine seltsame Art und Weise.

Er hatte noch nie einen Fehler begangen, wusste stets über alles bescheid, gab sich niemals eine Blöße – und er war auf jeden Fall mit Abstand das schönste Wesen auf Erden.

Virginia wusste, dass dieses dumme, kindische Anhimmeln seiner Person vollkommen unangebracht war, aber diese eine Kindlichkeit gestattete sie sich. Sie war eine Mörderin, eine perfekt ausgebildete Mörderin, die sich keinerlei Emotionen leisten konnte, die in der Lage sein musste, jedes Gefühl abrufen zu können, ihren gesamten Geist absolut kontrollieren musste – und sie war zu dem Schluss gekommen, dass sie sich ein wenig kindischen Ausgleich gestatten durfte.

Aber auch das war nur eine Farce. Diese Gefühle für Draco konnte gar nicht echt sein – sonst wäre sie nicht in der Lage, auch diese an- und auszuschalten. Konnte die Liebe für ihn denn real sein, wenn sie nur existierte, solange sie alleine war? Was war das für eine Liebe, die sie sich nur gestattete, um sich die Zeit zu vertreiben, wenn sie auf ihn wartete?

Sie seufzte innerlich und lehnte sich an seine Schulter. Gedanken wie diese hatte sie sich schon oft gemacht, und sie war jedes Mal zu dem selben Schluss gekommen. Wenn es außer Draco einen Menschen auf der Welt gab, der nicht in Emotionale Panik verfallen konnte, so war sie das. Denn Emotionale Panik setzte voraus, dass man echte Emotionen empfinden konnte. Und diese Fähigkeit hatte sie irgendwann im letzten Jahr verloren.


Hermione Granger starrte ihr Gegenüber an, als hätte ihr dieses soeben erzählt, sie sei in Wirklichkeit ein Amazonas-Laubfrosch.

„Ginny ist was?"

„Noch am Leben. Vermuten wir jedenfalls."

Mioneholte tief Luft und versuchte dann, diese Situation zu erfassen. „Remus, du redest Unsinn. Was soll das heißen, Ginny ist wahrscheinlich noch am Leben. Wenn sie wahrscheinlich noch am Leben ist, wieso habt ihr sie dann für tot erklären lassen und überhaupt, wie kommst du darauf? Ginny ist noch am Leben? Das wäre wundervoll, aber vermuten wir jedenfalls? Remus, wenn du dir nicht sicher bist, ob jemand lebt oder tot ist, dann erkläre ihn für vermisst und erklär nicht „Sie ist tot. Naja, wahrscheinlich. Vielleicht auch nicht. Unter Umständen"."

Remus Lupin seufzte. Warum musste immer er allen irgendwelche Schwierigkeiten beibringen? Warum war immer er der, der sich mit solchen Diskussionen herumschlagen musste? „Weißt du, es ist so: Wir haben dir nicht wirklich die Wahrheit gesagt, was die Umstände deiner Rettung betrifft. Wir haben damals beschlossen, dass keiner wissen musste, was wirklich geschah, weil es vielen Leuten nur unnötig weh tun würde."

„Remus!" Hermione sah ihn ernst an. „Ich verstehe immer noch nicht."

„Also gut. Weißt du, wir wussten nicht, wo du warst oder was mit dir los war, nachdem du entführt worden warst. Und dann verschwand Ginny auch noch, ein paar Tage später. Also haben wir angefangen, Schüler zu befragen, nach den Ereignissen an Halloween und so. Und Colin Creevey meinte dann..."

(A/N: Wer wissen möchte, was Colin gesagt hat und wer es noch nicht weiß, der lese bitte „Virginias Rache" und reviewe drauf!)

Etwa eine Stunde später saß Hermione wie in Trance am Esstisch in der Küche von Grimmauld's Place und verstand die Welt nicht mehr.

„Also...Ginny ist eine Todesserin? Und ihr wurdet befreit von...Malfoy?"

Remus nickte.

„Von...Malfoy?" Die junge Hexe hatte spontan beschlossen, die schockierenden Neuigkeiten über Ginny Weasley erst mal ihrem Unterbewusstsein zu überlassen, damit dieses sich damit und mit dem verbundenen Schock auseinandersetzen konnte und sich auf die äußeren Umstände zu konzentrieren.

„Ja. Wir wissen nicht viel über Draco Malfoy, nur, dass wir bisher immer vermutet hatten, er wäre ein von seinem Vater kontrollierter, versnobter Rassist, der eigentlich keine Ahnung hat von dem, was er tut und die Todesser irgendwie cool findet. Aber nach allem, was in den Kerkern damals passiert ist denken wir, dass seine Rolle doch eine andere ist."

„Wie meinst du das?"

„Nun, wir sind uns nicht sicher, aber wir vermuten, dass er aus eigenen Stücken ein Todesser wurde – und um einiges gefährlicher ist als er von uns immer eingestuft wurde. Aber warum er uns befreit hat, bleibt uns ein Rätsel. Jedenfalls war er nicht unter den Todessern, die festgenommen wurden, als Harry den Dunklen Lord besiegt hat. Und laut Auskunft der Aurori und des Ordens konnte damals keiner der anwesenden Todesser fliehen."

Hermione schüttelte einfach nur den Kopf. Das konnte nicht wahr sein. Ginny war keine von den Bösen. Und Malfoy war weder gut noch böse, sondern ein Idiot. Und Ginny war tot, sie war keine Todesserin, sie war keine Verräterin, sie war Rons kleine Schwester, ein nettes, durchschnittliches Mädchen. Unauffällig, lieb und ... und zu so etwas einfach nicht fähig.

Sie stand auf und sah Remus verwirrt an. „Entschuldige mich bitte, ich habe Kopfschmerzen. Und ich denke, ich muss jetzt Dr. O'Toole konsultieren."


„Jonas" saß immer noch im Leaky Cauldron und dachte vor sich hin. Feen und Irrwichte. Was hatte der Kerl vor, wollte er jemanden in die Luft sprengen? Er blickte nun bereits auf eine lange, ausgefüllte Karriere als Schieber zurück, aber jemand wie „Sam" war ihm noch nie untergekommen. Der Kerl war vollkommen wahnsinnig – aber das waren die meisten geworden, seit ihr großer „Meister" von dem Potterjungen umgebracht worden war. Verdingten sich jetzt alle als Kleinkriminelle – zumindest bis auf die paar, die nie bekannt wurden und jetzt wieder als große Persönlichkeiten im öffentlichen Leben rumrannten. Aber der, der war anders.

Anfangs war sich Jonas vollkommen sicher gewesen, mit einem Todesser zu reden, aber soweit er wusste, hatte der Dunkle Lord nie Leute beschäftigt, die wahnsinnig und gefährlich waren – die Mischung war selbst ihm zu viel gewesen.

Er hatte noch nie wirklich Sams Gesicht gesehen, nicht mal seine Hände, aber er vermutete, dass der Typ nicht älter war als dreißig – es konnte also keiner aus der ersten Ära sein. Und was der Kerl immer für Zeugs haben wollte – verdammt bösartige und illegale Gifte, irgendwelche Viecher, seltsame Waffen... Jedenfalls Zeug, das jeden liquidieren konnte.

Jonas wollte eine Zeit lang den Kontakt abbrechen, weil ihm die Aufträge zu gefährlich wurden, aber er hatte es sich anders überlegt, nachdem ihm der Kerl unter eine Bestellung noch ein paar nette persönliche Zeilen geschrieben hatte.

An deiner Stelle würde ich nicht untertauchen, Anthony. Leute, die ihre Aufgaben nicht erfüllen, sind mir zuwider. Und ich würde dich finden. Auch wenn ich mir mit dem Suchen etwas Zeit lassen würde.

Anthony. Dieser Kerl wusste also, wer er wirklich war. Das ließ schließen, dass „Sam" auch alles über seine Umwelt wusste. Und die Drohung hatte er nur zu gut verstanden. Wenn er abhaute, würde der Kerl eines Tages vor der Tür stehen und ihn ins Jenseits befördern.

Er hatte Wahnsinnige.

Aber wenigstens bezahlte er gut.


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Cya!