Huhu!

Sorrysorrysorry, aba hatte katastrophurchterbarsten schulstress. Bin jetz aba wieda voll da.

Soo, und jetz wird nicht lang drumherumgeredet, sondern kreativ geschrieben.

Kleines gewinnspiel: In dieses chappie baue ich ein zitat meines lieblingsautors ein. Wer es findet und mir das zitat und den autor nennen kann, gewinnt ein...äh... egal, der gewinnt eben.

ENJOY!


Virginias Wut

Kapitel 5

Flucht


Gedankenverloren saß Draco am Fenstersims und starrte ins Morgengrauen, während er Zigarettenrauch in die selbst für London ungewohnt kühle Nachtluft blies. Es war seine erste Zigarette seit Jahren. Eigentlich rauchte er nicht, weil er Rauchen für ein Zeichen von Schwäche hielt, ein äußeres Anzeichen für Nervosität. Zigaretten waren für ihn stets ein Mittel zur Kompensation von Nervosität gewesen, und da er bereits vor Jahren beschlossen hatte, dass Nervosität vollkommen nutzlos war und sie deshalb aufgegeben hatte, rauchte er nicht.

Aber in den letzten paar Tagen, seit dieser leidigen Affäre mit den Kopfgeldjägern, hatte sich in ihm dieses unterschwellige Bedürfnis nach Beruhigungsnikotin breitgemacht. Und als er ungewohnterweise kurz vor der Morgendämmerung erwacht war hatte er beschlossen, diesem inneren Drang nachzugeben. Er war hinunter auf die Straße, hatte sich von einer der vielen Spätschichthuren eine Zigarette geholt ( die verwelkte, ausgenutzte Frau, die früher einmal schön gewesen sein mochte hatte sich erst geweigert, immerhin war es ihre letzte gewesen, war dann aber doch auf sein Angebot, gegen eine Flasche Schnaps zu tauschen, eingegangen), das Fenster geöffnet, sich auf den Sims gesetzt und die Zigarette angezündet. Und jetzt hoffte er, dadurch zu erfahren, warum er das getan hatte.

Nun, natürlich wusste er, dass die Antwort im Endeffekt Virginia war, aber er wusste nicht, welcher Weg es war, der ihn zu diesem Ziel führte. Er wusste nicht, welche der vielen Facetten ihrer manchmal durchaus etwas seltsamen Beziehung ihn nervös machte. Er hatte sich in der Zeit seit ihrem ersten Zusammentreffen schon oft Gedanken über sie gemacht, und sie hatte bei ihm seit jeher die diversesten Gefühle ausgelöst – aber niemals eine solch „versteckte" Nervosität. Und das beunruhigte ihn. Nachdenklich starrte er auf seine schlafende Partnerin hinab, die, wie so oft, relativ unruhig schlief und fragte sich, ob sie sich jetzt, in diesem Moment, in ihren Träumen mit all den Ängsten beschäftigte, die sie sich verbot, wenn sie wach war.

Er nahm einen letzten, tiefen Zug und betrachtete das Suchtmittel mit einem fast zynischen Lächeln auf den Lippen. Wieso sich etwas vormachen? Der junge Mörder schnippte die Zigarette davon, lehnte sich gegen die Wand und schloss halb die Augen. Er wusste doch ganz genau was los war. Die ganze Zeit über hatte er befürchtet, dass seine Bindung zu Virginia zu stark werden könnte, dass er nicht mehr in der Lage sein würde, sie einfach so zu lösen, ohne groß abwägen zu müssen, was das für ihn bedeutete. Und jetzt musste er sich eingestehen, dass es schon die längste Zeit so war, dass es schon lange zu spät war, dass noch zu tun. Er war gebunden. Und er hatte es tatenlos geschehen lassen. Draco Malfoy hatte genug Selbsterhaltungsdrang um zu wissen, dass das nicht gut war. Und er hatte genug Erfahrung und genug gesehen um zu wissen, dass solche Geschichten niemals gut ausgingen.

Draco setzte sich zu seiner Geliebten ans Bett und strich sanft über das Gesicht. Sie lächelte im Schlaf. Das was er vorhatte brachte ihn fast um und alles in ihm schrie und flehte um ihn umzustimmen. Aber sein Entschluss stand fest. Er stand auf und schloss das Fenster, damit ihr nicht kalt wurde. Dann beugte er sich über sie und küsste sie, ganz sanft, so, dass seine Lippen kaum die ihren berührten, denn er wollte sie nicht wecken. Einen kurzen Augenblick erschien ein Lächeln auf seinen Lippen, ein echtes, wundervoll ehrliches Lächeln.

„Bitte verzeih mir, dass ich die liebe, Virginia."


Als Al Turner an diesem Morgen endlich aufwachte fühlte er sich, als hätte ihn eine Dampfwalze überfahren. Das heißt, so würde er sich fühlen, wüsste der in Hogsmeade geborene Zauberer, was eine Dampfwalze sein sollte. Wie dem auch sei, er fühlte sich jedenfalls elend – was ja auch kein Wunder war nach allem, was geschehen war.

„Auror Jordan, sehen Sie nur, der Patient ist wach! Rufen sie Mister Lupin!"

„Ja, Schwester!"

Er hörte Gesprächsfetzen, die aufgrund seines nichtvorhandenen Zeitgefühls seltsam klebrig wirkten. Alles fühlte sich so... weich an. Als bestünde die Welt nur aus Kaugummi. Al blinzelte versuchsweise und das grelle, strahlende Licht der Morgensonne brannte ihm sofort zwei tiefe Löcher in den Kopf. Er bereute den Versuch und beschloss, sich einfach wieder elend zu fühlen, als er Schritte vernahm. Oder war es ein Klopfen? Es könnte sich auch um das Donnern eines Gewitters handeln, aber wieso dann die Sonnenstrahlen? Vielleicht waren es aber auch Blitze gewesen.

„Mister Turner?"

Es war die wohlklingende Stimme eines weiblichen Wesens. Also stimmten die Muggeltheorien über Engel und das Paradies für Tote doch.

„Mister Turner, können Sie mich hören?"

Er nickte, ohne groß darüber nachzudenken.

„Mister Turner?"

Also das war keine sanfte Engelsstimme mehr. Sie klang eher nach einem Mann, und zwar einem mit Autorität und solche Männer hatten in seinem Version vom Leben nach dem Tod eindeutig nichts zu suchen. Also beschloss Al Turner, einen Sprechversuch zu wagen.

„...a...it...ait?"

„Wir haben Sie vor drei Tagen bewusstlos aufgefunden, in einem alten Haus in London, in der Elm Street." Offensichtlich hatte sein Gesprächspartner Erfahrung mit Leuten, die kaum sprechen konnten.

Al versuchte sich aufzusetzen und sein Gehirn anzuwerfen. Elm Street, altes Haus... Jules! Und die Todesserin! Und diese Stimme... jemand hatte etwas gesagt... und dann... Filmriss. Er blinzelte ein zweites Mal versuchsweise, und diesmal sah das Ergebnis um einiges angenehmer aus. Die – bedauerlicherweise – nicht sonderlich hübsche Schwester hatte die Vorhänge zugezogen und so für angenehmere Verhältnisse gesorgt. Und so blickte er jetzt nicht mehr in Feuer sondern in das ernste Gesicht von Remus J. Lupin, einem relativ populären und gefährlichen Mitglied des Phönixordens.

„Wo ist... Jules?" Das Sprechen fiel ihm erstaunlich schnell leichter.

„Sie sind ein Kopfgeldjäger, oder? Unsere Kartei geht jedenfalls davon aus, dass es Sich bei ihnen um den Kopfgeldjäger Al Turner handelt."

Remus ging nicht auf seine Frage ein. Wichtiger war es vorerst, die Identität des Mannes zu sichern. Turner und Manzini – zwei mäßig erfolgreiche, in Halblegalität arbeitende Kopfgeldjäger. Leute wie sie wurden nicht verhaftet, weil sie nicht nur Verbrecher belieferten sondern diese, gegen Bezahlung natürlich, des öfteren auch beim Ministerium abgaben.

Turner nickte um Remus Frage zu bejahen. „Was... ich kann mich kaum mehr erinnern..."

„Wir haben Sie, wie gesagt, vor drei Tagen gefunden. Eine Obdachlose, die das Haus als Unterschlupf nutzen wollte, hat uns alarmiert. Sie waren bewusstlos, von einem Schockzauber, und hatten eine Platzwunde am Kopf, wahrscheinlich haben Sie sich die beim Sturz zugezogen."


Als Virginia am Morgen von den ersten Sonnenstrahlen geweckt wurde die stark genug waren, den Schmutz des Fensters zu durchdringen, wusste sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Es war zu ruhig. Sie stand auf und ging in die Küche, nach Draco rufend. Aber er war nicht da.

Panik erfasste sie. Immer wieder seinen Namen rufend rannte sie andauernd durch die kleine Wohnung – bis sie die Notiz entdeckte, die am Kühlschrank klebte. Mit zitternden Händen griff sie danach, setzte sich auf den Küchentisch und starrte darauf, ohne die Worte zu lesen. Sie wollte nicht wissen, was sie besagten – sie wusste es ohnehin schon.


Turner schloss die Augen und atmete tief durch. „Und ... mein Partner?"

„Wir haben Julius Manzini tot neben ihnen gefunden."

Al fluchte. „Wie...?"

„Da wir keinerlei Verletzungen feststellen konnten, gehen wir von einem Todesfluch aus. Mister Turner, was ist da passiert?"

Wütend ballte Al Turner die Fäuste – Jules war tot. Sein bester Freund und Partner war tot. Und warum das? Wegen dieser kleinen Schlampe, dieser Todesserin. Er versuchte nachzudenken. Als Kopfgeldjäger kannte er die Fahndungslisten des Ministeriums auswendig. Aber eine junge rothaarige Todesserin war ihm niemals untergekommen. Also eine, die sie niemals entdeckt hatten. Nun, Rache war süß, und diese Todesserin nun nicht mehr sicher.

„Kann ich... Wasser haben?"

Die Schwester reichte ihm einen Becher. Und nachdem er seine Kehle befeuchtet hatte, fühlte sich Al Turner um einiges besser.

„Da war eine Frau."

„Eine Frau?" fragte Lupin.

Turner nickte. „Ja. Jules und ich hatten uns in letzter Zeit auf falsche Sethpriesterinnen spezialisiert. Die Seth'ler zahlen gut für Fälschungen – bis zu 600 Galleonen. Wir haben eine aufgegriffen, in der Nocturn Alley, und mitgenommen. Dann hat sich rausgestellt, dass sie eine Todesserin ist. Und na ja, da wollten wir sie dem Ministerium übergeben."

„Eine Todesserin?", fragte Lupin scharf dazwischen. Den Informationen des Ordens nach befanden sich derzeit keine Todesserinnen in London.

Wieder nickte der Kopfgeldjäger. „Ja. Plötzlich hatte sie eine Phiole Mahabharata in der Hand. Sie hat gedroht, uns mit in den Tod zu reißen, wenn wir sie nicht gehen lassen. War völlig hysterisch, meinte, das Ministerium würde sie niemals kriegen. Und dann..." er kniff die Augen zusammen und dachte angestrengt nach. Was war dann passiert?

„Und dann?" Die Stimme des Auroren klang drängend und aufgeregt.

„Dann... dann kam plötzlich so ein Kerl durch die Tür. Ich wollte ihn angreifen, aber er war schneller. Ja, und von da an weiß ich nichts mehr."

Jetzt war es an Lupin, die Augen zu schließen und nachzudenken. Zwei Todesser. Mitten in London. Eine Katastrophe.

„Können Sie die beiden beschreiben?"

Und wieder nickte Turner. „Die Frau war schlank, nicht sonderlich groß, recht hübsch. Rote, lange Haare, braune Augen. Und verdammt jung, würd ich sagen. Höchsten neunzehn, zwanzig."

Remus erbleichte. „Und... und er?"

„Nun, ihn hab ich nicht wirklich gesehen. Ganz in schwarz, und ich glaube, er hatte blondes Haar. Außerdem hab ich ihn schon mal irgendwo gesehen..."

Remus wurde noch bleicher, wenn das möglich war und holte, sich in einer Art Trance bewegend, ein dickes Buch aus der Innentasche seines Umhangs hervor (man mochte kaum glauben, wie viel Platz so ein Umhang bot). Er gab es Turner.

„Suchen Sie ihn. Bitte!"

Turner sah ihn stirnrunzelnd an, verwirrt von der Panik in der Stimme des Auroren, und schlug das Buch auf. Langsam blätterte er es durch, dann und wann ein Foto genauer betrachtend, bis er schließlich über einem ganz bestimmten hängen blieb.

„Das ist er, Mister."

„Sind Sie sicher, Turner? Sind Sie wirklich einhundertprozentig sicher?"

Er nickte. „Ja, ganz sicher."

Remus war gerade dabei, das Buch wieder an sich zu nehmen, als es an der Tür klopfte und Harry Potter ins Zimmer kam.

„Wie ich sehe ist er schon aufgewacht.", sagte er mit einem Lächeln im Gesicht, das augenblicklich verschwand, als er in Remus Gesicht sah. „Was ist los? Gibt es ein Problem?"

Remus nickte stumm.

„Und welches?", fragte Harry, besorgt über die besorgte Miene seines Freundes.

Remus drehte das geöffnete Fahndungsbuch so hin, dass Harry die aufgeschlagene Seite sehen konnte.

„Eine junge rothaarige Frau, Harry. Eine Todesserin. In der Begleitung von Draco Malfoy."


Er war fort. Er war einfach gegangen. Er brauchte sie nicht mehr, war ihrer überdrüssig geworden und ließ sie nun im Stich. Ihre schlimmsten Befürchtungen hatten sich erfüllt.

Oder?

Sie brauchte Gewissheit. Und so zwang sie sich, die Nachricht doch zu lesen.

Virginia,

ich werde diesen Brief so beginnen, wie man es von einem solchen Brief erwartet: Wenn du dies hier liest, bin ich bereits fort.

Ich versichere dir, dass ich keineswegs gegangen bin, weil du mich langweilst oder mir nichts mehr bedeutest – ganz im Gegenteil.

Virginia, ich gehe, weil ich dich liebe. Und ich hoffe, du kannst mir das verzeihen. Aber meine Gefühle für dich sind inzwischen so stark, dass sie mein Handeln beeinflussen, und das kann ich nicht erlauben. Ich war stets der Meinung, jederzeit in der Lage zu sein, dich einfach aufzugeben oder zu töten, sollte es notwendig sein. Ich war davon überzeugt dass es mich in keinster Weise berühren würde, sollte dir etwas zustoßen oder müsste ich dich zurücklassen. Aber ich habe mich getäuscht.

Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zustößt, Virginia. Als mir das klar wurde wusste ich, dass du eine Gefahr für mich darstellst. Also habe ich beschlossen, dich zu eliminieren. Aber jede Nacht, wenn ich aufwachte um mich von dir zu befreien, hast du mich mehr gefangengenommen. Mir wurde klar, dass ich an dich gebunden bin, Virginia. Also blieb mir keine andere Wahl, als mich loszureißen.

Gebunden zu sein ist ein großes Risiko, Virginia. Ein zu großes. Unabhängigkeit bedeutet alles. Und nachdem ich nicht dazu in der Lage bin, dieses Risiko auszuschalten indem ich dich töte, bleibt mir nur diese eine Möglichkeit: ich flüchte. Dies mag nicht sonderlich ehrenvoll sein, aber ich habe keine Wahl.

Ich habe einfach keine Wahl.

Versuch nicht mich zu finden. Verhalte dich ein paar Tage ruhig und verlass dann am besten das Land, hier bist du nicht sicher.

Im Kühlschrank findest du noch Schokoladenkekse und etwas Geld. Und mach dir keine Gedanken über deine Familie und Potter. Ich halte meine Versprechen. In zweiundsiebzig Stunden sind sie tot.

Ich habe dir alles beigebracht was ich weiß, Virginia. Du bist eine hervorragende, fähige Magierin und verfügst über überdurchschnittliche, wundervolle Talente. Nutze sie. Und vergiss niemals: Betrachte deine Klienten niemals als Geschäftspartner und deine Opfer niemals als Feinde. Und achte stets darauf, wen du als deinen Feind betrachtest. Du kannst deine Feinde nicht sorgfältig genug auswählen.

Verzeih mir. Ich liebe dich.

Draco

Eine einsame Träne rann Virginia, die nicht mehr daran gewohnt war, die Fassung zu verlieren, übers Gesicht. Sie ließ den Brief fallen und starrte einfach vor sich hin, stundenlang. Dann endlich war sie soweit, zu erfassen, was in diesem Brief stand.

Er hatte sie nicht verlassen, weil er ihrer überdrüssig war. Er hatte sie verlassen, weil er sie liebte. Weil sie seine Emotionen beeinträchtigte.

Wütend und verletzt rammte sie das Küchenmesser in den Tisch.

Ihre schlimmsten Befürchtungen hatten sich nicht nur erfüllt, sie waren sogar noch übertroffen worden.


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CYA! Next time.