Kapitel 7:

Ein einziger Blick auf Königin Serenity zeigte Selena, dass sie schnell handeln mussten, viel Zeit blieb ihrer so gütigen Schwester nicht mehr.

„Sailor Saturn, du missbrauchst deine Macht, wenn du sie gegen meine Schwester richtest, nur, um Rache für dich und meine Nichte zu üben! Saturn, du bist die Wächterin des Planeten der Stille, nicht der Engel der Rache." Selena kniff die Augen ärgerlich zusammen. Sie mochte die so ruhige Senshi gern und war zutiefst betrübt über deren Sinneswandel, doch leider sah es so aus, als würde sie nun gegen die Kriegerin in violett kämpfen müssen. „Es wird dir nicht gelingen, meine Schwester zu töten. Das schwöre ich dir!"

„Du hast keine Ahnung, Prinzessin Selena. Ich habe die Macht, diesen kompletten Planeten auszulöschen, wenn ich es wollte. Da ist es eine Kleinigkeit, eine Königin in den Wehen umzubringen." Saturn lachte gehässig auf.

Im gleichen Moment gab Selena den anderen Senshi ein Zeichen, woraufhin sie alle ihre Kräfte aktivierten und gegen die Senshi der Zerstörung richteten.

„Deep Submerge!"

„Space Sword Blaster!"

„Dead Scream!"

„Crescent Beam!"

„Supreme Thunder!"

Saturn sah sich einem geballten Angriff gegenüber, doch sie wäre nicht die mächtige Kriegerin, die sie war, wenn sie nicht einen Schutzwall hätte errichten können.

So prallte sämtliche Energie nutzlos an ihr ab und sie schwebte weiterhin in der Luft, die Sense der Stille nach wie vor erhoben und bereit, sie auf die Gebärende herabzusenken.

„So stirb denn, Verräterin." flüsterte Saturn so sanft, als wenn sie zu einem kleinen Kind sprechen würde, doch ihre Handlungen hatten gezeigt, wie bitterernst es ihr war.

Chibi-Usa rannte durch die Gänge des wie ausgestorben daliegenden Palastes.

Wo waren nur all die Wächter, Bediensteten und Hofdamen? Oder die Senshi? Das Schloss schien zu träumen, in Schlaf versunken wie das Schloss Dornrösschens, bevor der Prinz kam, um die Prinzessin wach zu küssen.

Chibi-Usa war kein Prinz, ja, auch keine Prinzessin mehr, aber dennoch war sie mit dem festen Vorsatz gekommen, ihrer Mutter zu helfen.

Sie mochte nicht mehr die Erbprinzessin des Mondes und der Erde sein, sie mochte nicht mehr Sailor Chibi- Moon sein, sie mochte verletzt gewesen sein durch das, was geschehen war, aber sie hatte immer noch das Herz am richtigen Fleck und verdammt viel Zeit gehabt, nachzudenken.

„Mist, ich hätte bemerken müssen, dass Hotaru durchdreht…. Sie war schon immer leicht anfällig für böse Gedanken." sagte Chibi- Usa zu sich selbst und biss sich auf die Lippen. Hotaru hatte eine reine Seele, war jedoch leicht zu beeinflussen und zu manipulieren, so wie damals, als in ihrem Körper nicht nur Sailor Saturn, sondern auch Mistress 9 versiegelt gewesen war. „Hotaru…warte, ich werde dir helfen…." flüsterte die Tochter der Königin traurig und bog dann in den Gang ein, aus der Saturns Aura drang. Als sie vor der Tür stand, atmete sie tief durch. Sie hatte Angst, dort hineinzutreten, ihrer Mutter, ihrem Vater, Selena und den Senshi in die Augen zu blicken.

Als sie dann aber Saturns letzte Worte hörte, wusste sie, dass sie keine Zeit mehr hatte. Entschlossen riss sie die Tür auf und rannte in den Raum.

Saturn senkte ihre Sense. Langsam, Stück für Stück, und je tiefer die Sense sank, desto lauter wurden die Schreie der Königin, bis sie schließlich wieder abebbten und die sonst so schöne und stolze Frau nur noch leise wimmerte und sich kaum noch rührte.

Die Senshi wollten Saturn erneut angreifen, doch ein einziger müder Wink von Saturn warf sie alle zu Boden.

„Selena! Tu doch etwas! Du bist die einzige hier, die den Silberkristall kontrollieren kann." schrie Endymion verzweifelt. Wie gelähmt stand er über seine Frau gebeugt, flüsterte ihr ins Ohr, dass sie nicht aufgeben solle, doch alles schien vergeblich.

Da plötzlich spürte Selena einen leichten Ruck durch ihren Kristall gehen. Das konnte nur eines bedeuten, nämlich, dass noch jemand mit einem starken Kristall in der Nähe war. Selena betete darum, dass diese Person gekommen war, um zu helfen.

„MAMA!" Chibi- Usa rannte achtlos an den Senshi vorbei und Selena atmete auf, wohingegen die anderen Senshi die Muskeln anspannten, nur noch zu gut war ihnen in Erinnerung geblieben, was geschehen war, als die Kleine Lady das letzte Mal unter ihnen war.

Ein Wink ihrer Prinzessin ließ sie innehalten.

„Es ist schon gut. Sie ist nicht hier um Serenity zu schaden."

„Aber…" wollte Venus einwerfen, doch Juppiter hielt sie zurück und schüttelte den Kopf, denn inzwischen hatte sich die kleine Lady zwischen die Sense Saturns und ihre Mutter gestellt.

Verblüfft hielt Hotaru den langsamen Fall der Sense auf.

„Chibi- Usa, was tust du hier?" Der böse und dunkle Gesichtsausdruck war aus ihren Augen verschwunden, als sie die Freundin sah.

„Hotaru, bitte, sie ist meine Mutter und sie hat dir nichts getan, sie war doch immer gut zu dir, selbst als die Neptun und Uranus töten wollten." Tränen traten dem Mädchen in die Augen. „Bitte Hotaru, tu ihr nichts. Ich….ich liebe sie doch. Sie ist doch meine Mama…" Chibi- Usa brach ab und schluchzte herzergreifend. Hotaru ließ die Sense sinken und kniete sich neben der Freundin auf die Knie nieder. Sie war offensichtlich verwirrt.

„Du willst dich nicht an ihr rächen für das, was sie dir angetan hat?" fragte sie leise.

Chibi- Usa schüttelte den Kopf. „Nein, denn sie hatte allen Grund dazu. Ich bin es nicht wert, Königin des Mondes zu sein, wenn ich diejenige, welche die Macht dazu hat, angreife und töten will. Die Königin des Mondes sollte niemanden töten wollen und nicht so ein selbstloses Kind sein, wie ich es war." Sie schniefte. „Bitte Hotaru, du brauchst dich nicht für mich an ihr zu rächen. Sie hat nichts getan, wofür man sie bestrafen müsste. Lass sie leben!"

Der flehende Ausdruck im Gesicht der Freundin ließ die Kälte um Hotarus Herz schmelzen. Sie warf einen traurigen Blick zu ihrer Königin und seufzte. „Ich werde sie nicht töten, Kleine Lady, aber dennoch stehen ihre Chance gering. Sie hat das Gesetz gebrochen, indem sie erneut schwanger wurde, und wird vermutlich auch daran sterben. Die Mondkönigin kann nur ein einziges Kind haben, daran gibt es nichts zu rütteln."

„Doch, es gibt eine Möglichkeit." Selena hatte sich mittlerweile erholt und war auf König, Königin, Saturn und die Kleine Lady zugetreten. Sie schloß die Augen und ihr Diadem leuchtete kurz auf, verschwand dann und zeigte die goldene Mondsichel auf ihrer Stirn.

Endymion schluckte. Er ahnte, was seine Schwägerin vorhatte, wusste, wie riskant ihr Vorhaben war- aber es war nun einmal die einzige und letzte Möglichkeit.

„Die Königin des Mondes kann nur ein Kind haben, so ist es." bestätigte Selena Saturns Worte noch einmal und konzentrierte sich dann auf ihre Kräfte.

tbc….

So, das war jetzt also Kapitel 7, und ich weiß, ich bin fies, dass ich jetzt aufhöre, aber ich muss noch was für die Schule lesen und sonst werde ich damit ja nie fertig….

Hoffe, dass euch auch dieses Kapitel gefallen hat… Ich denke allerdings mal, dass ihr wisst, oder zumindest ahnt, was im nächsten, und vermutlich vorerst, zumindest für diesen Handlungsbogen, letzten Kapitel passiert, oder?

Nun denn, bis zum nächsten Chap

Nicole