Eine Entscheidung die alles verändert

Hi ihr Lieben,

schecke vs bia

schön das du weiter gelesen hastfreu vielen dank für dein Rewiew! Keine Bange,James kommt auch noch,dauert aber noch ein bisschen! hust bousa

kurai 91

freue mich wirklich sehr,dass dir meine FF gefällt! Vielen dank für dein Kommi! bousa

Dragon coranzon

Du findest meine FF witzig? die Frage ist,wie lange noch pfeif ne so schlimm wird es schon nicht werdenhoffe ich Vielen lieben dank für dein Rewiew! bousa

Ermoine

Vielen lieben dank für dein Rewiew und deine ehrliche Meinung! Da es für mich keine perfekten Menschen gibt,ist und wird meine Lily auch nicht perfekt werden! Ich mache aus Lily keine Mary Sue! Ich hoffe,dass dir meine Geschichte auch weiterhin gefallen wird und danke das Du meine FF in deine CO 2 Liste aufgenommen hast ganzrotwerdenbeisoviellob bousa

Wünsche uch nun viel Spaß beim lesen

Chap 2

Alastor Moody holte Lily in den nächsten Tagen immer öfter zu Einsatzbesprechungen und bat sie, für ihn das Training zu übernehmen, wenn er zu wichtigen Besprechungen musste. Lily erklärte sich einverstanden, froh darüber etwas Sinnvolles machen zu können. Die Jungs, wie Lily ihre Kollegen liebevoll nannte, waren hellauf begeistert, als sie ihnen erklärte, dass sie das Training übernehmen würde. Lily dachte zuerst, dass ihre Kollegen sie nicht ernst nehmen würden, aber damit lag sie falsch. Sie erwiesen ihr den gleichen Respekt wie ihrem Teamleiter, nur dass sie dafür auch noch verwöhnt wurde. Sie brachten ihr ihre Lieblingssüßigkeiten aus der Winkelgasse mit, dachten daran ihr ein Sandwich oder Salat zu bringen, wenn sie mal wieder die Mittagspause durcharbeitete. Alles in allem konnte sich Lily nicht wirklich beklagen, trotzdem wurde ihre Freude durch den Wunsch, lieber im St.Mungos zu arbeiten, getrübt.
Als Lily an diesem Morgen ins Büro kam, hörte sie Maximiliano rufen: „ Hey, seht mal her! Unsere Kleine hat ein Memo bekommen!" dabei wedelte er mit dem Stück Pergament wie wild in der Luft herum.
„Krümel hat ein Memo? Was steht denn drin?" wollte Stuart Nielsen wissen.
Maximiliano entfaltete das Pergament und überflog die Zeilen.
„Krümel hat heute um 19 Uhr ein Date!"
„Sie hat was?" echote es von allen Seiten.
„Tja, so wie es aussieht ist Krümel doch nicht mehr so klein, wie wir immer denken!" entgegnete Charlie scheinbar gelassen und bedachte seine Kollegen mit einem seid ihr eigentlich von allen guten Geistern verlassen Blick. Neugierig schaute Charlie Maximiliano über die Schulter und las, mit wem Lily verabredet ist.
„Vincent McDoubt – McDoubt, Vincent --- McDoubt!" stieß Charlie durch die Zähne. Er drehte sich ruckartig um und lief in das Büro des Teamleiters.
„Sagt dir der Name Vincent McDoubt etwas?" fragte Charlie seinen Chef ohne große Umschweife.
Dieser zog erstaunt die Augenbrauen hoch, da er es nicht duldete, wenn jemand unaufgefordert in sein Büro stürmte.
„Warum? Was ist mit ihm?"
Charlie rollte mit den Augen.
„Sagt dir der Name nun etwas, ja oder nein?" verlangte er leicht gereizt zu wissen.
„McDoubt – Vincent McDoubt! Natürlich das ist doch der uneheliche Sohn von Gareth Malfoy diesem Bastard!"
„Derselbige! Und unser Krümel hat heute um 19 Uhr ein Date mit diesem McDoubt!"
„Woher kennt er Evans?"
Darauf konnte Charlie nur mit den Schultern zucken.
„Finde es heraus! Du weißt, was Du zu tun hast?"
„Sicher! Ich behalte diesen Malfoy Sprössling im Auge!" mit diesen Worten verließ Maximiliano er das Büro. Moody setzte sich wieder an seinen Schreibtisch, um zu überlegen, was McDoubt von Lily Evans wollte.
„Guten Morgen", begrüßte Lily ihre Kollegen und bedachte alle mit einem zornigen Funkeln in den Augen.
Sie ging auf Maximiliano zu und nahm ihm das Pergament aus der Hand.
„Ich glaube, dass hier gehört mir!" zischte sie böse, worauf Maximiliano schuldbewusst den Kopf einzog.
„Es… es tut mir leid!"
„Entschuldige dich nie für etwas, was Du nicht wieder machen würdest!" wies sie ihn zurecht und setzte sich an ihren Schreibtisch. Nicht sicher, wie sie mit einer wütenden, kurz vor dem explodierenden 16 jährigen umgehen sollten, entschlossen sich die Herren still schweigend dazu, sie erst einmal in Ruhe zu lassen, damit sie sich wieder abreagieren konnte. Lily fing an, den Stapel mit den Notizen durch zusehen und ärgerte sich, dass wieder mal keiner von ihnen das Diktiergerät benutzt hat.
„Sie werden es nie kapieren", seufzte Lily leise vor sich hin und fing damit an, die Notizen von Charlie zuerst abzutippen. Sie wollte diesen Berg von Papier nur schnell fertig tippen und vergaß darüber ganz, dass sie für 10 Uhr ein Training angesetzt hat.
Etwas enttäuscht schauten die Jungs immer mal wieder zu Lily. Da diese aber so gar keine Anstalten machte, ihre Arbeit zu unterbrechen und sie sich auch nicht wirklich trauten Lily anzusprechen, gingen auch sie ihrer Arbeit nach.
Kurz vor Mittag hatte Lily endlich alle Notizen von Charlie abgetippt, und wollte nun mit Moody's Aufzeichnungen weiter machen, als sie erfreut feststellte, dass dieser das Diktiergerät benutzt hatte. Lily schaute vorsichtshalber erst mal nach, ob auch eine Kassette eingelegt war und konnte ihr Glück kaum fassen, als sie sah, dass tatsächlich eine eingelegt war. Sie drehte sich mit ihrem Stuhl im Kreis, wobei die Kassette auf den Boden fiel.
„Mist!" grummelte Lily und krabbelte unter dem Schreibtisch, um sie wieder aufzuheben.
„Krümel!"
„Ja!"
„Wo steckt sie denn nur! Krümel!"
„Hier!" vernahm Kimberley nun die gedämpfte Stimme von Lily.
„Was machst Du denn da?" fragte sie und lugte unter den Schreibtisch.
„Mir ist die Kassette herunter gefallen und nun suche ich sie! Ha, hab sie!" lachte Lily triumphierend und krabbelte unter dem Schreibtisch vor.
„Hallo", begrüßte Lily die Ältere und steckte die Kassette in das Diktiergerät.
Kimberley beäugte das Gerät misstrauisch.
„Was ist das?"
„Das? Ein Diktiergerät."
„Aha! Und was macht man mit diesem Ding?"
„Darauf kannst Du deine Berichte und Notizen sprechen."
„….."
Lily kicherte über Kimberley's fragendes Gesicht.
„Pass auf, ich erkläre es dir! Bis jetzt habt ihr alles im Kopf gespeichert, was während eines Einsatzes passiert ist und euch dann Notizen gemacht, um sie abends oder wenn Zeit war, abzutippen, richtig?"
„Richtig und öfter die Hälfte vergessen", stellte Kimberley fest.
„Mit diesem Diktiergerät hier erspart ihr euch das schreiben. Ihr sprecht eure Notizen einfach auf das Band und hört es wieder ab, um sie dann abzutippen. Klasse nicht?"
„Kann irgendjemand damit umgehen?" wollte Kimberley skeptisch wissen.
„Natürlich!"
„Wer?"
„Ich", lachte Lily und zwinkerte.
„Mein Vater hat früher immer damit gearbeitet. Hab es mir bei ihm ausgeliehen und darauf gesungen. Nur leider habe ich dadurch seine ganze Notizen überspielt und dafür hätte er mich am liebsten in den Keller gesteckt!" erinnerte sich Lily und lachte leise, als sie daran zurück dachte.
„Klingt so, als hättest Du deinen Eltern nur Freude bereitet", neckte die Ältere Lily.
Diese lachte laut auf und meinte:
„Was denkst Du denn? Ich war der reinste Engel!"
Beide prusteten laut los.
„Hier Krümel, dass ist für dich!" wechselte Kimberley das Thema und hielt Lily eine Tasche hin.
„Für mich? Was ist denn da drin?"
„Sieh hinein, dann weiß Du es!" forderte Kimberley sie auf.
Zögernd nahm Lily die Tasche und schaute hinein. Lily's Augen weiteten sich vor Überraschung und sie holte zaghaft eine weiße 3/4 Hose mit blassgrünen Steinchen an den Seiten aus der Tasche.
„Aber das kann ich doch nicht annehmen!" stotterte Lily und sah ihre Kollegin ungläubig an.
„Gefällt sie dir denn nicht?"
„Sie ist wirklich wunderschön Kimberley, aber ich kann sie nicht annehmen", versuchte Lily ihre Kollegin zu überzeugen.
„Natürlich kannst Du sie annehmen! Schau Krümel, sieh es als kleines Dankeschön dafür an, dass wenn Du nicht meine Arbeit machen würdest, ich dann bis spät abends noch im Büro sitzen müsste. Ich bin nämlich dieses Jahr dazu auserkoren worden, die anderen Praktikanten zu betreuen und den theoretischen Teil mit ihnen durch zugehen."
„Andere Praktikanten?"
„Sicher! Oder hast Du etwa gedacht, Du bist in diesen Ferien die Einzige hier?" lachte Kimberley.
„Die anderen verteilen sich aufs ganze Ministerium. Hier in der Aurorenabteilung sind es z.B. alleine fünf, mit dir sechs."
„Wie kommt es dann, dass ich noch keinen meiner Mitschüler gesehen habe?" wollte Lily erstaunt wissen.
„Tja, das ist so eine Sache für sich. Normalerweise nimmt Alastor keine Praktikanten in sein Team, da er ab dem 15. August die Auszubildenden übernimmt. Von daher überlässt er die Praktikanten immer Aaron Shacklebolt. Warum er dich in unser Team genommen hat, darüber kann ich nur spekulieren. Sicher ist aber, dass er von deinen Leistungen und von dir als Person, sehr beeindruckt sein muss, sonst hätte er dich schon längst rausgeworfen!"
„Willst Du damit etwa sagen, dass ihr noch nie einen Praktikanten in eurem Team hattet, und dass ich, obwohl ich immer so patzig, frech, überheblich und altklug bin, nicht aus dem Team fliege?" wollte Lily schockiert wissen.
Kimberley sah sie gepuzzelt hat.
„Wer hat gesagt, dass Du patzig, überheblich und altklug bist? Dem werde ich mal ganz feste auf die Füße treten. Oder war es etwa mein kleiner Bruder, der das von sich gegeben hat?" verlangte Kimberley leicht angesäuert zu wissen.
Tausend Gedanken rasten durch Lily's Kopf und so antwortete sie nicht sofort, was Kimberley in ihrem Verdacht bestätigte.
„Also doch Maximiliano! Na der kann sich aber warm anziehen!"
„Warte! Es war nicht Maxi. Es war keiner von den Jungs."
„Nicht? aber wer hat dir dann diesen Unsinn eingeredet? Doch wohl kaum Moody selbst, oder?"
Lily schüttelte den Kopf. Ihre Gedanken überschlugen sich und ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Sie realisierte nur ganz langsam, was sie da gerade gehört hat.
„Das ist meine Selbsteinschätzung über meine Arbeit hier", hörte sich Lily ruhig selber sagen, obwohl sie viel lieber los geschrieen hätte und Kimberley von ihrem Plan, alles zutun um ja nur schnell raus zu fliegen, erzählt hätte.
„Deine Selbsteinschätzung? Du hältst dich selbst für überheblich und altklug?" hakte Kimberley irritiert nach.
Wieder konnte Lily nur nicken. Kimberley, die Lily's Verhalten völlig falsch interpretierte, legte ihr tröstend den Arm um die Schulter und meinte aufmunternd:
„Schau, wenn Du wirklich so wärst, wie Du dich gerade dargestellt hast, dann würden die Jungs ganz bestimmt nicht so mit dir umgehen. Sie akzeptieren dich und was noch viel wichtiger ist: sie hören darauf, was Du ihnen während des Trainings sagst. Glaube mir, sie würden so ziemlich alles für dich machen. Du bist wie eine kleine Schwester, die sich durchaus alleine zu helfen weiß, aber trotzdem haben sie ein Auge auf dich. Du hast doch gesehen, wie sie reagiert haben, als Du heute Morgen ein Memo bekommen hast!"
Lily die die ganze Zeit nur wortlos zugehört hatte, lachte laut auf.
„Oh ja, ich erinnere mich. Bevor ich überhaupt wusste, dass ich ein Memo bekommen habe, wussten es schon alle anderen und hatten es auf alle möglichen Flüche und Zauber untersucht. Nicht genug das sie es auch noch gelesen haben!"
„Sieh es ihnen nach! Sie wollen doch nur, dass dir nichts passiert. Weißt Du, ich denke gerade Charlie würde es sich nie verzeihen, wenn dir etwas zustoßen würde, was er hätte verhindern können. Er meint es nicht böse, er will nur sicher gehen, dass es nicht noch einmal passiert!"
„Ich weiß, Robert hat es mir erzählt. Es muss schrecklich für Charlie sein, dass seine Freundin an seiner Stelle gestorben ist.
„Er ist immer noch nicht darüber hinweg. An dem Tag, an dem Sandy ermordet wurde, hatte Charlie den Verlobungsring gekauft. Er wollte sie am Abend bitten seine Frau zu werden. Seit diesem Tag ist er nicht mehr derselbe und Du erinnerst ihn jeden Tag wieder an Sandy."
„Was ich?" keuchte Lily erschrocken auf. Das wollte sie ganz und gar nicht.
Kimberley lächelte sie traurig an.
„Ja! Sandy und Du, ihr könntet Geschwister sein. Nicht vom Aussehen, aber in eurer Art unterscheidet ihr euch kaum. Sandy war genau wie Du, nicht auf den Mund gefallen und hatte immer einen passenden Spruch auf der Zunge. Sie wusste ganz genau wovon sie redete und war auch nicht diese Barbietussen, die sich nur darüber Gedanken machen, ob ihr Nagellack zu ihrem Outfit passt! Du teilst diese Eigenschaften mit Sandy, obwohl ihr äußerlich unterschiedlicher nicht sein könntet."
„Ich will aber nicht mit Sandy verglichen werden und Charlie jeden Tag an sie erinnern!" ereiferte sich Lily.
Kimberley zuckte mit den Schultern und lächelte sanft.
„Ob Du es nun wahrhaben willst oder nicht, aber es stört Charlie nicht im Geringsten und ich bin mir auch hundertprozentig sicher, dass er alle anderen angewiesen hat, auf dich Acht zu geben. Obwohl das ganz bestimmt nicht nötig gewesen wäre." Zwinkerte Kimberley Lily zu und sah auf ihre Uhr.
„Dies hat übrigens Robert für dich ausgesucht", dabei hielt sie Lily ein traumhaft schönes Top entgegen und schmunzelte über dessen Gesichtsausdruck.
„Aber… aber das…!" stotterte Lily verlegen, sie wusste, wo dieses Top gekauft worden war und was es gekostet hatte.
„Sag jetzt nicht schon wieder, dass Du es nicht annehmen kannst. Wenn mich nicht alles täuscht, haben die Jungs zusammengelegt. Du wolltest es doch haben, oder etwa nicht?" rutschte es Kimberley unvorsichtiger Weise raus.
„Woher weiß Du das? Oh lass mich raten, ich stehe unter Beobachtung! Ich kann nichts mehr machen, ohne das einer von ihnen hinter mir ist!" empörte sich Lily.
Sie wollte wütend auf die Jungs sein, aber aus ihr unerfindlichen Gründen, konnte sie es nicht. Lily konnte nicht wirklich böse auf sie sein und ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihrem Bauch breit.
„Also so krass würde ich das jetzt nicht sagen." Versuchte Kimberley Lily zu beschwichtigen.
Lily legte den Kopf schief und wollte ihrer Kollegin gerade erklären, dass sie keine Kindermädchen brauchen würde, doch sie konnte es nicht. Stattdessen erinnerte sie sie daran, dass ihr Dienst in fünf Minuten anfangen würde. Erschrocken, dass es schon so spät war, verabschiedete sich Kimberley von Lily und bat sie nicht zu streng mit den Jungs zu sein.
„Wenn Du mal früher gehen möchtest, weil Du zum Friseur willst oder dich mit deinem Freund treffen willst, dann sag Bescheid und ich übernehme unsere Arbeit!" dabei zwinkerte sie Lily verschwörerisch zu, verabschiedete sich und verließ das Büro.
Als Kimberley die Bürotür hinter sich geschlossen hat, atmete sie erst einmal tief durch. Sie hatte es sich nicht wirklich so schwierig vorgestellt, Lily dazu zu bringen, über die Aurorenabteilung und ihre Mitarbeiter nach zudenken. Da ihr gerade eine Praktikant entgegen kam und sie mit Fragen überhäufte, hatte sie keine Gelegenheit mehr, weiter darüber nachzudenken.

Lily saß mit hängenden Schultern, den Kopf schwer auf ihre Arme gestützt in ihrem Stuhl und hörte Kimberley's Worte in ihrem Kopf.
„Das darf doch alles gar nicht wahr sein. Das kann doch nur ein Alptraum sein!" flüsterte Lily leise vor sich hin und schüttelte resigniert den Kopf.
„Bestimmt wache ich gleich auf und stelle fest, dass ich alles nur geträumt habe." Redete sie sich selber ein.
Dabei streifte ihr Blick die Hose und das Top und sie wusste, dass dieses Gespräch wirklich stattgefunden hat. So sehr Lily es auch versuchte, sie konnte ihre Gedanken einfach nicht sortieren. In ihrem Kopf herrschte das reinste Chaos und sie schloss die Augen, so als könne sie dadurch Klarheit in selbiges bringen. Als das auch nichts brachte, packte Lily das Top und die Hose in ihre Tasche und stellte sie neben ihren Schreibtisch, bevor sie das Büro verließ. Lily war so in Gedanken und mit der frage beschäftigt, warum sie auf die Jungs nicht wütend sein konnte, dass sie ganz erstaunt vor der Tür zum Trainingsraum stehen blieb.
„Genau das ist es! Ein bisschen Bewegung wird mir helfen einen klaren Kopf zu bekommen."
Zaghaft öffnete sie die Tür und schallte sich selbst einen Idioten, da sie ja schließlich von Moody die Erlaubnis hat, jeder Zeit den Raum nutzen zu können. Ohne groß darüber nachzudenken, kickte Lily ihre Sandalen in die Ecke und wirbelte erst mal ein wenig durch den Raum, um sich aufzuwärmen.
„Wäre es wirklich besser gewesen, wenn ich mich total lieb und dumm gestellt hätte? Hätte ich mich doch nur nicht dazu verleiten lassen, ihnen etwas zu beweisen! Warum hat mein Plan nicht funktioniert? Moody und die Jungs wollen mich doch nur als Tippse hier behalten, damit sie die ungeliebten Bürotätigkeiten nicht machen müssen! Warum verdammt noch mal, kann ich nicht wirklich böse auf sie alle sein?"
Diese und ähnliche Fragen wirbelten Lily durch den Kopf und es war in diesen Minuten das Beste, dass sie sich alleine im Trainingsraum aufhielt. Lily nutzte nämlich die ganze Breite des Raumes, um ihre Wut, Enttäuschung und Unzufriedenheit aus sich heraus zu kämpfen mit imaginären Gegnern, denn wenn wirklich irgendwer hier gewesen wäre, hätte dieser sich mit Sicherheit Prellungen, Blutergüsse und eventuell sogar Knochenbrüche zugezogen. Lily trainierte hier keine Verteidigungstechniken, nein sogar ein Laie hätte gesehen, dass sie Angriffstechniken trainierte, was man ihr in dieser Art und Weise nicht zugetraut hätte. Minutenlang tobte Lily so durch den Raum und hatte alles um sich herum vergessen. Verschwitzt und schwer atmend blieb sie abrupt im Raum stehen um ihre Atmung zu regulieren. Mit einem Schwung ihres Zauberstabs, wechselte Lily ihre verschwitzte Kleidung und hatte nun ein kurzes Top und eine bequeme Hose Sporthose an. Schnell band sie sich einen neuen Zopf und ließ ihren Zauberstab auf einen 2 m Stab anwachsen.
Nachdem Lily fast eine halbe Stunde Angriffstechniken trainiert hat, machte sie nun Entspannungs- und Dehnungsübungen.
„Am besten mit Musik", überlegte Lily und schaltete den Kassettenrecorder ein.
„Die nutzen mich doch nur aus! Warum, warum, warum? Verdammt, verdammt, verdammt! Warum war ich auch nur so unvorsichtig? Ich musste ihnen ja unbedingt zeigen, dass ich mich durchaus selbst verteidigen kann! Die denken doch: lass die Kleine ruhig machen, Hauptsache sie nimmt uns den Bürokram ab. Obwohl eigentlich verhalten sie sich nicht so. die Jungs sind in den Trainingsstunden immer mit Feuereifer dabei und folgen auch meinen Anweisungen ohne zu murren. Sie haben sogar eine Liste angefertigt, wo sie sich eintragen können, falls während des Trainings einer von ihnen zu einem Einsatz gerufen wird. So sehe ich dann, mit wem ich die Stunde nachholen muss!"
Lily seufzte schwer, unterbrach dabei aber nicht ihre Übungen.
„Sie denken sogar daran mir was zum Mittag mitzubringen, wenn es mal wieder länger dauert und Kaaaffeeeeeee!"
Unwillkürlich musste Lily grinsen. Sie dachte daran, als sie vor zwei Tagen ins Büro kam und ein riesengroßer selbst gepflückter Blumenstrauß auf ihrem Schreibtisch stand.
„Keiner würde sich die Mühe machen, so einen Strauß selbst zupflücken, wenn er mich nur ausnutzen wollte", resümierte Lily und bewegte sich weiter zu der Musik.
„Und ganz ehrlich Lily Evans, wer kann schon von sich behaupten, die best Bewachteste Hexe Englands zu sein?" schmunzelte Lily.
„Wenn ich es mir recht überlege: so schlimm sind die Jungs nun wahrlich nicht und die Arbeit könnte auch viel schlimmer sein! Aber ich will den Menschen helfen und sie nicht verletzen!"

Mann kann den Menschen auf vielerlei Arten helfen! Nicht nur indem man ihnen Medizin gibt. Oft genügen schon ein ehrliches Lächeln, ein liebes Wort und ein offenes Ohr, um Menschen Angst, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit zu nehmen. Bringt Menschen zum lachen, wenn alles um sie herum traurig und trist ist. Führt sie durch die Dunkelheit, wenn sie nicht mehr sehen können. Hört ihnen zu, wenn alle anderen taub sind. Auch wenn ihr nichts mehr habt, gebt ihnen das was ihr noch habt: Hoffnung, Freude, Zuversicht und den Wunsch zu überleben. Wo immer ihr auch seid und hingehen werdet, vergesst dabei nie, wo ihr herkommt! Denkt immer daran: die Macht der Samurais ist immer bei euch. In eurem Herzen und in eurem Geist, auch dann wenn ihr glaubt, ihre Lehren schon längst vergessen zu haben!

Unbewusst hatte Lily die Worte ihres Lehrers vor sich hin gesagt. Die Erkenntnis ihrer Bedeutung stürzte wie ein Wasserfall auf sie ein. Sie lebte schon ihr ganzes Leben nach den Lehren der Samurai. Lily erkannte, dass sie viel mehr für ihre Kollegen tat, als ihnen nur den Bürokram abzunehmen und mit ihnen zu trainieren. Sie sahen in ihr eine Schwester, einen teil ihrer Familie, für die es sich lohnt zu leben – zu überleben und wieder nach Hause zukommen. Ihre richtige Familie weiß meistens nicht, wo sie gerade sind und was für einen Auftrag sie ausführen, doch sie, Lily Evans ihre kleine Ersatzschwester, weiß wo sie hin müssen und warum! Sie hilft ihnen damit, dass sie einfach nur da ist, wenn die Jungs von ihren Einsätzen zurückkommen, und wenn sie sie durch ihre neckischen Bemerkungen auf andere Gedanken bringt. Das ist ihre Art, ihnen zu helfen und mit dieser Erkenntnis beendete Lily ihr Training. Sie streckte ihr linkes Bein im neunzig Grad Winkel in die Luft und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen.
Lily's stiller Zuschauer entfuhr ein" Autsch", als sie ihr Bein in die Luft streckte, so als ob er selbst diese Übung gemacht hätte. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück, legte seine Finger aneinander, bedachte Lily noch einmal mit einem anerkennenden Blick und fasste eine Entscheidung, die alles verändern würde.

Ich hoffe es hat euch gefallen

liebe grüße jas