Spiel ohne Grenzen – Runde 2
Disclaimer: Kann man wirklich von einem Kapitel auf das nächste den Disclaimer vergessen? Die Titans gehören mir nicht! Vielleicht sollte ich kürzere Kapitel schreiben...
Kampf Nr. 6: Starfire vs. Der Meister der Spiele
Als das rote Licht erlosch, befand sich Starfire wieder in der großen Halle, an dem alles seinen Anfang genommen hatte. Sie blickte auf und sah den Meister, der einen triumphierenden Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. Aber wieso?
„Willkommen, Champion der Champions", begrüßte er sie. „Ich gratuliere dir zu deinem Sieg."
„Jaja", brummte Starfire missmutig und stand langsam auf. „Sieg"... dieses Wort erschien ihr auf einmal so leer und inhaltslos. Hätten ihre Freunde sie in diesem Moment gesehen, hätten sie das sonst so fröhliche Mädchen nicht wiedererkannt. Aber es war nicht irgendwer, gegen den sie gerade gekämpft hatte. „Geben Sie mir schon endlich meine Preise und schicken Sie mich nach Hause. Ich will nachprüfen, ob meinen Freundinnen wirklich nichts passiert ist."
„So misstrauisch?", erkundigte sich der Meister lauernd. „Ich habe dir doch versichert, dass sie wohlauf sind."
„Ich will mich trotzdem selbst überzeugen", erwiderte Starfire trotzig. „Vielleicht braucht meine Freundin Raven Trost, weil sie ausgeschieden ist."
„Was ist mit denen, die du nicht erreichen kannst?", fragte der Meister neugierig. „Einige der Heldinnen kannst du vielleicht ausfindig machen... aber was ist zum Beispiel mit deiner Schwester?"
Starfire biss sich auf die Lippe und ballte die Hände zu Fäusten. „Ich finde einen Weg", murmelte sie leise.
„Obwohl sie dich hasst?"
„Das ist mir egal", rief Starfire mit plötzlich lauter Stimme aus. „Sie ist meine Schwester. Es wäre mir lieber, wir würden uns nie wiedersehen, aber ich muss wissen, ob ich sie verletzt habe! Also geben Sie mir endlich meinen Preis und schicken Sie mich nach Hause!"
Der Meister lachte kurz auf. „Du bist wahrhaftig eine echte Heldin", stellte er amüsiert fest. „Du sorgst dich um das Leben aller... sogar um das deiner Feinde. Ein würdiger Champion... sogar noch würdiger als dein Freund Robin vor dir."
„Robin?" Starfire blinzelte verwirrt. „Er hat auch hier gekämpft?"
„Oh ja", sagte der Meister und nickte. „Genau genommen ist er der Grund, aus dem du jetzt hier stehst." Seine Miene wurde ernst. „Er hat mir all meine Preise gestohlen."
„IHRE Preise?", hakte Starfire nach.
„Ich rede zu viel", murmelte der Meister an sich selbst gewandt, aber dann setzte er ein siegesgewisses Lächeln auf und kam zu Starfire herunter. Er hob sein Juwel hoch. „Jawohl, MEINE Preise. Du, mein würdiger Champion, magst zwar den Wettkampf gewonnen haben, aber ICH kontrolliere jetzt die Kräfte deiner Gegnerinnen."
Als er eine kurze Pause machte, glaubte Starfire leise Stimmen in dem roten Juwel hören zu können. Verzweifelte Stimmen. Bekannte Stimmen. Erschrocken sah sie den Meister an, dessen Augen weiß zu glühen begannen und an dessen Händen sich Kristalle zu bilden begannen.
„Lassen Sie sie sofort frei!", verlangte sie und ihre Augen begannen grün zu glühen.
„Das werde ich mit Sicherheit nicht tun", entgegnete der Meister, während seine Augen gelb zu glühen begannen. Plötzlich erhob sich aus dem hinteren Teil der Halle ein riesiger Felsbrocken, der auf ihn zu schwebte. Der Meister setzte sich darauf und schwebte etwas höher. „Junger Champion, ich biete dir eine einmalige Chance: Ich werde dich in deine Welt zurückbringen, ohne deine Kräfte ebenfalls zu beanspruchen. Du weißt, wie mächtig deine Gegnerinnen waren. Tu nichts Unüberlegtes und nimm mein Angebot an."
„Ich soll nach Hause zurückkehren und meine Freundinnen im Stich lassen?", fragte Starfire empört und begann knapp über dem Boden zu schweben. „Vergessen Sie's!"
„Sei nicht dumm", versuchte sie der Meister zu überzeugen. In seinen Händen entstand ein grell leuchtender Hex-Ball und seine glühenden Augen wechselten in eine rosa Farbe. „Du weißt, dass du mir unterlegen bist. Denkst du, Jinx und Blackfire würden es dir danken, wenn du sie befreist?"
„Wahrscheinlich nicht", gab Starfire zu. „Aber auch sie verdienen kein solches Schicksal. Haben Sie etwa Angst vor mir? Kommen Sie, der Champion der Champions fordert Sie heraus!"
Der Meister verzog wütend den Mund. „Du hast mich herausgefordert", knurrte er. Er berührte sein Juwel. „Und wenn ich die Kräfte deiner Freundinnen behalten will, muss ich die Herausforderung annehmen. Gut, wie du willst. Aber du wirst dir noch wünschen, du wärest brav nach Hause gegangen! Starfire gegen den Meister der Spiele!"
Mit diesen Worten erschuf er in einer Hand einen Hex-Ball und in der anderen einen Starbolt und warf beide nach Starfire. Die Heldin riss erschrocken die Augen auf und wich nach oben aus, aber da hatte der Meister schon mit Magentas Magnetkräften die Waffen an den Wände gepackt und warf sie nach der Heldin. Das Mädchen schaffte es, einige davon auszuweichen, aber andere musste sie mit ihren Augenlasern abwehren. Im selben Augenblick traf sie etwas Schweres von hinten. Der Meister hatte mit Ravens telekinetischen Kräften eine Säule hochgehoben und sie auf Starfire geschleudert. Das Mädchen keuchte, als es auf dem Boden aufschlug. Normalerweise wäre das gar nichts, aber der Kampf mit ihrer Schwester hatte sie geschwächt.
„Jetzt bereust du vermutlich, dass du mein Angebot nicht angenommen hast", hörte sie die Stimme des Meisters über sich. Das Wesen starrte triumphierend von seinem fliegenden Felsen zu ihr herunter, als sie ihm den Kopf zudrehte. „Gleich werde ich auch deine Kräfte besitzen." Er lachte spöttisch. „Und dann hast du genug Zeit um festzustellen, wie es den anderen Heldinnen geht. „Mehr als genug Zeit. Wer weiß, vielleicht versöhnst du dich im Laufe der Jahre ja sogar wieder mit deiner Schwester?"
Als Starfire den Meister so abfällig über Blackfire reden hörte, knurrte sie. Sie sprang wieder auf die Füße und aus ihren Augen schossen intensiv grün leuchtende Laserstrahlen auf den Meister zu. Dieser hatte einen solchen Ausbruch offenbar erwartet, denn im selben Moment brach ein kleiner Stein aus dem großen Felsbrocken und flog in die Bahn der Strahlen. Er wurde zwar sofort pulverisiert, aber er hatte es geschafft, ihren Angriff abzuwehren.
„Ein läppischer Versuch", kommentierte der Meister. Er streckte seine Hand aus und vor ihr formte sich Koles Kristallspeer. Starfire flog zur Seite, aber damit hatte der Meister gerechnet. Er schoss ihr den Speer nach. In allerletzter Sekunde schaffte es Starfire, den Speer mit einem Starbolt zu zerstören, bevor sie von einer Hex-Welle getroffen wurde, die sie ihrer Flugfähigkeit beraubte und zu Boden fallen ließ.
Sofort erschuf sie in ihren Händen zwei Starbolts und schleuderte sie auf den Meister, aber das Wesen umgab sich mit einem schwarz glühenden Schutzschild, an dem die Starbolts wirkungslos abprallten. Starfire presste wütend ihre Lippen zusammen, nahm einige der Waffen auf, die überall verstreut lagen und warf sie nach dem Meister. Dieser ließ den Schutzschild fallen und grinste. Er fing die Waffen mit Magentas Kräften auf und schleuderte sie auf Starfire zurück, die sie mit einem Starbolt aus der Luft holte. Nur ein Streitkolben entging ihr, der sie an der Hüfte traf. Er schaffte es nicht, durch Starfires Haut zu dringen, aber den Schmerz spürte sie trotzdem. Sie war dadurch nur einen Moment lang abgelenkt, aber das genügte dem Meister, um Wonder Girls magisches Lasso aus dem Nichts zu zaubern, damit ihre Hand einzufangen und sie an die Wand zu schleudern. Stöhnend richtete Starfire sich auf.
„Siehst du jetzt endlich ein, dass du keine Chance gegen mich hast?", wollte der Meister von ihr wissen. „Gib auf. Wenn du dich ergibst, dann hat der Schmerz ein Ende."
Als Starfire die Augen öffnete, sah sie, dass sie direkt neben den Splittern des Kristallspeers gelandet war. Eine Idee formte sich in ihrem Geist. Während sie aufstand, packte sie unauffällig ein Stück Kristall und verbarg es hinter ihrer Handfläche. Der Meister schien davon nichts mitbekommen zu haben, weil er gerade seine verschiedenen Kräfte vorführte.
„Niemals", antwortete sie. „Wenn Robin Sie besiegt hat, kann ich es auch schaffen. Ich gebe meine Freundinnen NIEMALS auf!"
Mit diesen Worten riss sie die Hand hoch und warf den Kristallsplitter auf den Meister zu. Im selben Augenblick schoss sie mit ihrem Augenlaser auf das Juwel. Der Meister versuchte zu kontern, indem er mit Blackfires Augenlaser zurückschoss, aber sein Strahl traf den Kristallsplitter und verpuffte wirkungslos. Starfire konnte kaum fassen, dass ihr Plan funktioniert hatte, aber sie atmete erleichtert aus, während ihr Laserstrahl das rote Juwel traf. Jetzt war es vorbei. Oder?
Rotes Licht erleuchtete den ganzen Raum, rote Blitze zuckten aus dem Juwel und der Meister schrie vor Schmerz. Starfire bereitete einen Starbolt vor, um den Kampf zu beenden und das Juwel endgültig zu zerstören, als plötzlich etwas Unglaubliches passierte. In einem Schwall aus intensiv rotem Licht wurden plötzlich zwei Gestalten aus dem Juwel herausgeschleudert und fielen ihr vor die Füße. Starfires Kinnlade klappte nach unten.
„Blackfire?", fragte sie fassungslos. „Raven?"
Ihre ältere Schwester schüttelte kurz den Kopf und sah dann zu ihr hoch. Ihr Blick war stechend, aber nicht hasserfüllt. Im Moment. „Netter Trick", kommentierte die Tamaranianerin kühl. „Aber glaub nicht, dass deine kleine Ansprache vorhin etwas zwischen uns ändert, Schwester!"
Obwohl es absolut widersinnig erschien, waren es diese distanzierenden Worte, die Starfires Herz vor Freude schier bersten ließen. Ja, jetzt war sie sicher, dass dies nicht nur ein Trick des Juwels war. Das war eindeutig ihre Schwester, mit all ihrer Arroganz. Sie konnte einfach nicht anders, sie warf Blackfire ein strahlendes Lächeln zu, was die ältere Tamaranianerin verwirrt blinzeln ließ.
„So gern ich auch euren amüsanten Streitgesprächen lauschen würde...", unterbrach Raven die beiden in sarkastischem Tonfall. Die Mystikerin war inzwischen auch aufgestanden und warf einen Blick auf den Meister, der sein Juwel inzwischen wieder unter Kontrolle gebracht hatte. „...aber jetzt haben wir ein größeres Problem." Sie kreuzte ihre Arme vor der Brust. „Lenkt ihn ab, damit ich mir das Juwel schnappen kann."
Blackfire warf ihr einen mörderischen Blick zu, aber plötzlich schoss sie in die Höhe und warf einen Starbolt auf den Meister, der ihn mit einem hastig errichteten Kristallschild blockte. Starfire folgte ihr nach einer kurzen Schrecksekunde und warf ebenfalls einen grünen Starbolt, den der Meister diesmal mit einem Felsbrocken abwehrte. Das Gesicht des Wesens sah angespannt aus. Eine Axt flog auf Blackfire zu, aber das schwarzhaarige Mädchen fing das Geschoss im Flug auf und schleuderte es auf den Meister.
„Glaub ja nicht, dass ich euch helfe, Schwester", rief sie Starfire zu, die den Meister von der anderen Seite mit Geschossen eindeckte. „Ich habe nur mit DEM hier eine Rechnung offen, das ist alles!"
Obwohl sie inzwischen fast völlig ausgelaugt war, brachte Starfire ein Lächeln zustande. Es war seltsam, aber irgendwie genoss sie Blackfires Beleidigungen. Sie hob ihre Arme und ließ einen großen Starbolt entstehen. „Denkst du, er kann einem vereinten Angriff von uns beiden standhalten, liebste Schwester?", erkundigte sie sich.
Blackfire warf ihr einen giftigen Blick zu, aber Starfires Vorschlag schien ihr einzuleuchten, denn sie hob ebenfalls die Arme und sammelte Energie für den entstehenden rosa Starbolt. Einige auf sie geschleuderte Waffen wurden von schwarzen Energiewänden abgeblockt. Starfire warf Raven einen dankbaren Blick zu, aber diese wedelte nur ungeduldig mit der Hand, als wolle sie sagen, sie und ihre Schwester sollten sich beeilen.
Mit einem Schrei ließ Blackfire plötzlich ihren Starbolt fliegen und nur einen Augenblick später folgte der von Starfire nach. Der Meister hatte eine Kristallhülle um sich herum wachsen lassen, die allerdings beim Aufprall der Energiebälle bedenklich erzitterte. Hastig presste das Wesen seine Hände gegen die Kristallwände und stemmte sich mit Wonder Girls gesamter Kraft gegen den Druck. Als er die Augen öffnete, war das Bombardement vorbei, aber noch bevor er Erleichterung empfinden konnte, wurde der Kristallkäfig von zwei wütenden Tamarianerinnen angegriffen und zerschmettert. Der Meister wurde zu Boden geschleudert.
Auf diesen Augenblick hatte Raven nur gewartet. Ihre Augen erglühten weiß, als sie das Band um den Hals des Meisters reißen und das Juwel auf sich zu schweben ließ. Sie ignorierte den erschrockenen Ruf des Meisters und nahm es in die Hand. Einige Sekunden lang tastete sie den Edelstein mit ihren Kräften ab, dann nickte sie und hob ihn über ihren Kopf.
„Azarath, Metrion, Zinthos!"
Ein blendend heller roter Blitz erfüllte den Raum, sodass alle Anwesenden die Augen schließen mussten. Als sie wieder klar sehen konnten, waren die restlichen vier Heldinnen und Jinx ebenfalls wieder anwesend. Der Meister sackte kraftlos zusammen.
„Nicht schon wieder... verloren", murmelte er und verschwand.
