Hi ihr Lieben

Nina

Jep,ganz sicher und glaub' mir,so etwas kommt auch im Jahre 2005 vor! Vielen dank für dein Rewiew! bousa

kurai91

Du kannst nicht genug bekommen? Na dann will ich dich mal nicht länger warten lassen:lach:

Vielen lieben Dank für dein Rewiew,Süße! bousa

bia

Vielen Dank für dein Lob! Ob Lily entführt wurde, ließ du in ein paar Minuten:drop: Vielen Dank für dein Rewiew! bousa

Wünsche Euch viel Spaß beim lesen

Chap 13

Alastor Moody reiste nach Hogwarts, um den Schulleiter zu berichten, was auf dem Einsatz passiert war. Nachdenklich hörte Dumbledore seinem Freund zu, als die Flammen im Kamin aufflackerten.

„Erwartest du noch jemanden?" fragte der Auror und hielt seinen Zauberstab griffbereit.

„Eigentlich nicht", antwortete dieser, als Lily im Kamin erschien.

„Krümel, du solltest doch auf WingCastle bleiben", rief Moody.

„Davon haben sie nichts gesagt, Sir. Ich wollte mit Professor Dumbledore über die Anhörung morgen sprechen, wenn ich darf", entgegnete Lily leise und sah ihren Schulleiter bittend an.

„Natürlich darfst du mit mir über die Anhörung sprechen, Lily. Was möchtest du denn genau mit mir besprechen?" fragte der Schulleiter sanft und sah Lily besorgt an. Ihr Verhalten zeigte ihm ganz deutlich, dass es Lily nicht gut ging und ihre viel zu ruhige Art, deutete daraufhin, dass sie am Ende ihrer Kräfte angelangt war.

Dumbledore hatte seine Schülerin erst einmal in so einer Verfassung erlebt und es war nur einem sehr glücklichen Umstand zu verdanken, dass Lily noch bei ihnen war.

Lily fragte ihren Professor, wie die Anhörung ablaufen würde und wer alles dabei sein würde. So erfuhr Alastor Moody auch, dass Lily schon längst als volljährig in der Zauberwelt galt.

„Du bist schon 17? Weiß Mortimer das auch?" hakte er nach.

„So wie es aussieht, weiß er nichts davon", entgegnete Lily.

„Du willst Mr Potter also bloß stellen! Vor dem Gammot?" erkundigte sich Dumbledore vorsichtig, worauf Alastor die Beiden verwirrt ansah.

Lily nickte und erklärte, was sie sich für die Anhörung überlegt hatte. Nachdem Lily ihre Erzählung beendet hatte, zog ihr Teamleiter scharf die Luft ein.

„Du weißt schon, dass das gemein ist. Es könnte Mortimer sehr verärgern und dann möchte ich nicht in deiner Haut stecken Mädchen", meinte der Auror ehrlich.

„Das ist es mir wert! Und außerdem, muss ich ihn ja nicht sehr lange ertragen. Ich werde nach der Anhörung meinen Zauberstab abgeben und keine Hexe mehr sein", antwortete Lily ruhig, aber bestimmt.

„Das ist nicht dein Ernst? Du kannst doch nicht…", Alastor Moody unterbrach sich selbst, da Lilys Ankündigung ihm glatt die Sprache verschlagen hatte.

Dumbledore, der mit so etwas gerechnet hatte, sah Lily über seine Halbmondbrille eindringlich an.

„Und was wirst du machen, wenn du keine Hexe mehr bist?"

„Nach Japan zurückgehen. Ich habe den Flug schon gebucht", antwortete Lily und versuchte zu lächeln, was ihr gründlich misslang.

Nachdenklich lehnte sich der Schulleiter in seinem Sessel zurück, legte seine Finger aneinander und nickte.

„Nun gut, wenn du das wirklich möchtest, Lily."

Alastor Moody sprang entsetzt von seinem Stuhl.

„Du willst sie doch nicht so einfach gehen lassen, Albus", brauste er auf, wurde aber durch eine Handbewegung des Schulleiters zum Schweigen gebracht.

„Werden Sie es bis morgen für sich behalten?" fragte Lily ihren Teamleiter, worauf dieser schweren Herzens zustimmte.

Lily bedankte sich bei den Beiden und verabschiedete sich von ihnen.

„Schon eine Idee, wie wir Krümel hier in England behalten können?"

Dumbledore seufzte schwer und stand auf.

„Eine Idee ja, aber ob die Lily umstimmen wird…!"

„Mortimer kann einem schon fast Leid tun. Wenn Evans das Morgen wirklich durchzieht, dann steht er ganz schön dumm da", kommentierte Moody Lilys Vorhaben.

„Glaub' mir, sie wird es durchziehen und ihren Auftritt genießen", entgegnete Dumbledore trocken.

Sie besprachen noch das eine und andere bezüglich der Anhörung und kamen überein, dass es sinnvoll wäre, Aaron Shacklebolt einzuweihen. Alastor erklärte sich dazu bereit mit seinem Kollegen zu sprechen und verabschiedete sich kurz darauf von Dumbledore.

Lily schlief in dieser Nacht nicht besonders gut. Immer wieder ging sie in ihrem Kopf die Anhörung und ihre Revange an Mortimer Potter durch. Erst in den frühen Morgenstunden schlief sie ein.

Dumbledore holte, so wie er es versprochen hatte, Lily am Morgen ab, um mit ihr zusammen ins Ministerium zu apparieren. Denn auch wenn Lily es nicht zugeben wollte, ein bisschen Angst hatte sie schon, vor diesem Gammot. Unsicher schaute sie sich in dem großen düsteren Raum um und stellte dabei fest, dass sie die anwesenden Zauberer und Hexen, die über sie urteilen sollten, noch nie gesehen hatte. Vor Lily und Dumbledore, der neben ihr Platz nahm, saßen Moody und Shacklebolt, die sich, wie Lily, hier vor dem Gammot verantworten mussten. Etwas unterhalb vom Zaubereiminister, welcher ganz oben saß bzw. thronte, wie Lily fand, saß Mortimer Potter und blätterte in seinen Unterlagen. Zur Verwunderung aller, verlas der Zaubereiminister höchstpersönlich die Anklagepunkte und fragte Lily, ob sie alles verstanden habe. Lily holte tief Luft und erhob sich.

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe, Sir", begann Lily.

„Habe ich es richtig verstanden, dass man mit 17 in der Zauberwelt volljährig ist und dann auch außerhalb der Schule zaubern darf, auch wenn man noch nicht vollständig ausgebildet ist?"

„Ja, dass ist richtig Miss Evans."

„Aha! Ist es auch richtig, dass es über alle Zauberer und Hexen eine persönliche Akte gibt, wo alle ihre Daten, wie Geburtstag, Geburtsort usw. drinsteht?"

„Auch das ist richtig", stimmte der Zaubereiminister zu.

„Hm, sie sind ein viel beschäftigter Mann, Sir und da ist es verständlich, dass sie nicht alle persönlichen Akten selbst durchsehen können. Sicherlich gibt es dafür jemanden, der dies für sie übernimmt Sir."

„Worauf wollen sie hinaus ,Miss Evans?"

„Ich bin am 14. Juli 17 Jahre alt geworden ,Sir."

„Sie sind schon am ersten Tag des Einsatzes 17 geworden?" hakte der Minister nach und sah zu Dumbledore hinüber, worauf dieser nickte.

Lily sah zu Mortimer Potter, auf dessen Gesicht keine Regung zusehen war. Dafür trommelte er mit seinen Finger leise auf dem Tisch. Lily kannte dies schon von James. Er machte dies auch immer, wenn er sich furchtbar über etwas aufregte, sauer war, oder kurz vor einem Wutausbruch stand.

„Ja Sir! Ich bin mir sicher, dass Sie, wenn Sie meine persönliche Akte selbst durchgesehen hätten, es sofort gesehen hätten, Sir", antwortete Lily und ein diabolisches Grinsen umspielte ihre Lippen. Mit dieser einfachen Tatsache hatte sie Mortimer Potter den schwarzen Peter zugeschoben und ihren Teamleiter und Mr Shacklebolt aus der Verantwortung genommen.

„Ich werde die Angelegenheit prüfen und ihnen das Ergebnis in zwei Stunden mitteilen", sagte der Minister, nachdem er Lilys Akte durch geblättert hatte.

„Darf ich noch etwas sagen, Mr Crouch?"

„Natürlich Miss Evans."

„Ich habe mich dazu entschlossen, nach der Anhörung meinen Zauberstab abzugeben und mit ihm meinen Hexenstatus. Ich werde in die Muggelwelt zurückkehren, Sir", sagte Lily mit fester Stimme und setzte sich wieder auf ihren Platz.

Shacklebolt, der davon noch nichts gewusst hatte, keuchte erschrocken auf und sah Lily entsetzt an.

„Nun Miss Evans, ich habe dies zur Kenntnis genommen und werde Ihnen, wie schon gesagt, in zwei Stunden das Ergebnis dieser Anhörung mitteilen."

Mit diesen Worten erhob er sich und zog sich mit den anderen Zauberern und Hexen zur Beratung zurück. Mortimer Potter warf Lily und Dumbledore noch einen undefinierbaren Blick zu, bevor er seinem Vorgesetzten folgte.

Nachdem die Anhörung zu Ende war, erzählte Alastor Moody Lily, dass ihre Kollegen in seinem Büro auf sie warten würden. Lily wollte zuerst ablehnen, überlegte es sich dann doch anders.

„Also gut, dann kann ich mich gleich von allen verabschieden."

Moody seufzte innerlich. Bis jetzt hatte er gehofft, dass die Rothaarige ihren Entschluss, England zu verlassen, verworfen hatte, aber so wie es aussah, umsonst. Lily Evans würde in ein paar Stunden keine Hexe mehr sein und zurück nach Japan gehen, dorthin wo sie aufgewachsen war.

„Es ist zum verrückt werden", dachte Moody und fuhr sich durch die Haare.

„Warum gibt es keine Möglichkeit, dieses talentierte Mädchen hier in England zu behalten?" haderte der Auror in Gedanken und sah Lily von der Seite an. Beide waren so in Gedanken versunken, dass sie Charlie, der gerade aus Moody' s Büro kam, fast umrannten.

„Da seid ihr ja. Wie ist es gelaufen?", wollte er wissen, als sein Teamleiter nur betrübt abwinkte.

Lily hingegen lächelte verträumt und bevor sie etwas sagen konnte, schob Alastor sie ins Büro.

„Ich erklär' es dir später", raunte er seinem Sohn zu und deutete diesem damit an, es dabei zu belassen.

Im Büro wurden Lily und Alastor von den anderen mit Fragen überhäuft und beide wussten nicht so recht welche sie zuerst beantworten sollten. Mit einem lauten Pfiff verschaffte Lily sich Gehör und fing zu erzählen an. Sie berichtete von der Anhörung und von der ihrer

"kleinen Revange" an MP, als die Bürotür aufging.

„Miss Evans, in mein Büro, bitte! Sofort", rief der Chef der Aurorenzentrale und seine Stimme duldete keinen Widerspruch.

Achselzuckend verließ Lily Moody' s Büro und ging in das von Mortimer Potter. Dort blieb sie erst einmal abwartend in der Tür stehen. Mortimer, der mit dem Rücken zur Tür neben seinem Schreibtisch stand, holte tief Luft bevor er sich zu Lily umdrehte.

„Kommen sie bitte herein und setzten sie sich, Miss Evans", bat er Lily ruhig.

Argwöhnisch musterte Lily den Älteren, doch dessen Gesicht war ausdruckslos. Langsam ging sie auf den Schreibtisch zu und blieb davor stehen.

„Sie wissen, warum ich sie sprechen möchte?"

„Wenn ich ehrlich bin, nein, Sir", antwortete Lily und war sich sicher, dass Mr Potter von der Anhörung sprach.

Über Mortimers Gesicht huschte ein Lächeln. Ihm war völlig klar, dass Lily nicht die Wahrheit sagte, hatte er doch selbst zwei Söhne in diesem Alter.

„Nun ihre "kleine Demonstration" vorhin, hat mich sehr beeindruckt. Sie verstehen es, vor anderen Leuten zu reden und ihren Standpunkt zu vertreten", lobte Mortimer Lily anerkennend, worauf diese mit einem mal sehr unruhig und blass wurde.

„Ich bin mit Mr Crouch übereingekommen, dass mein Büro groß genug für uns Beide ist und das wir Beide hervorragend zusammen arbeiten werden", beendete der Auror seine Erklärung.

Lily blickte starr auf die Wand gegenüber. Unfähig auch nur einen klaren Gedanken fassen zu können, konnte und wollte sie nicht glauben, was sie da eben gehört hat. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie sich wieder soweit gefasst hatte, um zu antworten.

„Sir, vielleicht haben sie vorhin bei der Anhörung nicht richtig zugehört", sagte Lily ruhig.

„Ich werde in ein paar Stunden meinen Zauberstab abgeben und nach Japan gehen. Sobald ich dies getan habe, werde ich auch keine Hexe mehr sein und dann darf ich mich auch nicht mehr in der Aurorenzentrale aufhalten", sagte Lily und glaubte, hiermit wäre alles gesagt.

Sie ahnte da noch nicht, wie falsch sie damit lag.

Mortimer Potter fuhr sich durch seine abstehenden schwarzen Haare und überlegte sich seine Worte sehr genau. Er wusste, wenn er dies jetzt vermasselte, würde er nicht nur das Mädchen vor ihm an die Japaner verlieren, sondern auch James.

„Glauben sie mir, Miss Evans, ich habe ihnen sehr genau zugehört. Ich bin mir nicht sicher, ob sie darüber informiert wurden, wenn nicht, bitte ich dies zu entschuldigen, aber ihr Praktikum hier dauert noch zwei Wochen, in denen wir zusammen ein Konzept ausarbeiten werden, wie unsere Kollegen, wie nannten sie es… "beweglicher" werden", sagte der Chef der Auroren sanft und sah Lily abwartend an.

Mit versteinertem Gesichtsausdruck stand Lily da, doch in ihren Augen spiegelten sich Fassungslosigkeit, Verzweiflung und unbändige Wut wieder.

„Das kann nicht sein! Das kann einfach nicht wahr sein! Bitte Merlin, lass dies nur ein Traum sein, aus dem ich gleich aufwache", flehte sie innerlich und Tränen schossen ihr in die Augen.

„Kann ich jetzt gehen?" brachte Lily mühsam hervor.

Noch ehe der Ältere antworten konnte, wurde die Bürotür aufgestoßen.

„Was ist hier los?" erklang James Stimme.

Ein Blick in Lilys Gesicht reichte ihm, um zu wissen, dass sie kurz vor einem Zusammenbruch stand.

„Ich habe dich was gefragt", zischte er seinem Vater zu und seine braune Augen funkelten gefährlich.

„Ich habe Miss Evans gesagt, dass sie bis zum Ende ihres Praktikums, in meinem Büro arbeiten wird", entgegnete Mortimer ruhig.

Lily zuckte kurz zusammen und wollte an James vorbei aus dem Büro huschen, als dieser sie am Arm festhielt. Ohne James anzusehen, versuchte sie, aus seinem Griff frei zukommen, doch ohne Erfolg. James fasste etwas fester zu, ohne Lily dabei weh zutun. Langsam hob Lily den Kopf und sah James bittend an. Ohne dass es James jemand gesagt hatte, wusste dieser, als er Lily in die Augen sah, dass sie gehen würde und Lily ahnte, dass James es nun auch wusste. Dies war genau die Situation, die sie vermeiden wollte und ohne dass Lily es verhindern konnte, lief ihr eine Träne die Wange herunter und tropfte auf James Finger. Verzweifelt versuchte Lily von James los zukommen, bevor sie endgültig die Fassung verlor, doch James reagierte blitzschnell und hielt nun beide Arme von Lily fest.

„Bitte lass mich gehen", flüsterte sie kaum hörbar, doch James schüttelte nur den Kopf.

Schweigend sahen sich die Beiden an. Sie wussten beide, was passieren würde, wenn sie hier so stehen blieben.

„Lass mich los, bitte!"

„Nein", war die knappe Antwort von James.

Lily holte tief Luft und weitere Tränen bahnten sich über ihr Gesicht, worauf Lily, als sie dies bemerkte, heftiger versuchte, sich aus James Griff zu befreien.

„Du sollst mich los lassen", rief sie nun lauter und wollte James Hände von ihren Armen schieben.

„Ich habe nein gesagt!"

„Das habe ich gehört! Ich will aber gehen! Lass mich James, bitte lass mich gehen", rief Lily flehend.

Dicke Tränen liefen ihr über das Gesicht und James zerriss es innerlich, Lily wieder in diesem Zustand zu sehen. Instinktiv hielt er sie noch fester und spürte augenblicklich später, wie sie mit ihren Fäusten auf seinem Oberkörper schlug und heftig schluchzte.

„Lass mich doch einfach nur gehen. Ich will nicht mehr. Ich habe doch gemacht, was er wollte, warum lässt er mich nicht gehen. Das ist grausam. Warum macht er das?" schluchzte Lily wieder und wieder.

James ließ sie gewähren, ohne auch nur ein Wort zusagen. Er blickte Lily nur an und wartete, bis diese völlig erschöpft und zitternd, in seinen Armen zusammen sackte. Erst jetzt ließ James Lily' s Arme los und zog sie sanft zu sich. Wie ein schützender Umhang, schloss James seine Arme um Lily, worauf hin diese ihren Kopf an James Brust lehnte. Von heftigen Schluchzern geschüttelt, die Arme fest um James geschlungen, stand Lily wie ein Häufchen Elend da. James, der erst jetzt bemerkt hatte, dass Sirius und die anderen Auroren ins Büro gekommen waren, deutete ihnen an, Lily in Ruhe zu lassen und sie verließen das Büro leise. Moody hingegen bedachte Mortimer mit einem strafenden Blick und schleifte ihn anschließend aus dessen Büro. Zuerst wollte Mortimer Potter protestieren, aber als er in das Gesicht seines Sohnes sah, ging er doch.

James streichelte Lily liebevoll über den Rücken und legte seinen Kopf sanft auf ihren. Er kannte Lily viel zu gut, um zu wissen, dass jedes Wort im Moment mehr Schaden anrichten würde, als dass es Lily in irgendeiner Weise trösten würde. Zärtlich küsste er sie auf den Kopf und drückte sie noch etwas mehr an sich. Es dauerte eine ganze Weile, bis Lily sich beruhigt hatte und nur noch hin und wieder kurz aufschluchzte. Langsam hob sie ihren Kopf und schaute James an. Ihre Augen, die sonst immer funkelten und glänzten, waren nun matt und vom vielen Weinen rot und ausdruckslos. James wischte ihr sachte die letzten Tränen aus dem Gesicht, worauf Lily ihre Wange sanft an seine Handfläche schmiegte. Er verstand Lily auch ohne Worte, dies war ihre Art, sich zu bedanken. Liebevoll schaute er sie an und eine Welle von Geborgenheit, Vertrautheit und Wärme durchströmte Lily. Sie kuschelte sich an James und dachte an ihren 15. Geburtstag, als James auch für sie da war, als sie hatte aufgeben wollen. Seufzend schloss sie ihre Augen und erlebte den Tag, der etwas ganz besonderes für sie hätte werden sollen, noch einmal.

Nachdem der Postbote Lily ihre Samurai Rüstung, die sie nun ganz offiziell tragen durfte, gebracht hatte, ging Lily hoch in ihr Zimmer und ignorierte den hasserfüllten und missbilligenden Blick ihrer Schwester. Mit zitternden Händen, öffnete sie das große Paket und es verschlug ihr glatt den Atem. In dem Paket befand sich nicht nur ihre Samurai Kampfrüstung und ihr Kimono, sonder auch noch zwei Daishòs. Fasziniert und stolz nahm Lily das Daisho für den Frieden mit dem langen Katana Schwert und dem kurzen Wakizaski Schwert zuerst aus dem Paket und konnte ihr Glück kaum fassen. Anschließend nahm sie noch das Tachi und Tantò heraus, welche u.a. die Kriegswaffen der Samurais waren. Lily ließ das lange Tachi über ihren Kopf sausen und hatte das Gefühl, wieder in Japan zu sein. Behutsam legte sie die Schwertpaare auf ihr Bett und betrachtete ihre übrige Kampfrüstung. Vorsichtig nahm sie die Kampfausrüstung aus dem Paket und strich ehrfürchtig darüber. Am liebsten hätte Lily ihre Rüstung sofort angezogen, doch sie hatte ihrem Dad versprochen, sie erst bei seiner Rückkehr aus Japan an zu ziehen. Daher begnügte sie sich damit, die Briefe von Hakumo, Safo und Akino, Hakumos Dad, zu lesen. Hakumos Mum, hatte für Lily einen wunderschönen Kimono anfertigen lassen, der ihr hervorragend stand. Lily räumte ihre Rüstung und die Daishòs in den Schrank und während sich Lily noch mal im Spiegel betrachtete, klingelte es erneut an der Haustür.

Glücklich, endlich ihren Dad wieder zusehen, riss Lily ihre Zimmertür auf und rannte die Treppen herunter, wo nicht, wie sie erwartet hatte, ihr Dad, sondern zwei uniformierte Polizisten standen und mit ihrer Mutter sprachen. Als diese Lily in ihrem Kimono erblickte rief sie:

Das ist alles deine Schuld! Wenn du ihn nicht überredet hättest, früher nach Hause zukommen, dann würde dein Vater jetzt noch leben!" Mit diesen Worten ging sie an Lily vorbei, die starr vor Entsetzen noch immer mitten im Flur stand, und nahm die schluchzende Petunia, die hinter Lily stand, tröstend in den Arm. Wie im Trance ging Lily zu den Polizisten und fragte, wie ihr Dad gestorben sei. Der jüngere Polizist berichtete Lily, dass ihr Vater mit dem Flugzeug abgestürzt war und die genaue Absturzursache noch unbekannt war. Die Polizisten übergaben Lily seine Akten- und Reisetasche und sprachen Lily ihr Beileid aus. Mit ausdruckslosem Gesicht, bedankte sie sich für die Anteilnahme und ging zurück in ihr Zimmer, wo sie sich erstmal auf ihr Bett fallen ließ. Die Worte des Polizisten hallten immer wieder in ihrem Kopf, doch sie wollte und konnte ihre Bedeutung nicht wahr haben.

Langsam richtete Lily sich in ihrem Bett auf, als ihr Blick auf die Taschen fiel. Wie betäubt stand sie auf und wollte gerade die Reisetasche öffnen, als ihre Mutter und Schwester in ihr Zimmer stürmten.

Wag es ja nicht, Dad' s Sachen anzurühren, du Freak! Du ganz alleine bist verantwortlich für seinen Tod. Musstest ja solange betteln, bis Dad schließlich nachgegeben hat und nun ist er tot! Wegen dir! Ich hasse dich! Du bist von heute an nicht mehr meine Schwester", schrie Petunia und riss Lily die Tasche aus der Hand.

Lily hatte instinktiv den Aktenkoffer mit dem Fuß unter ihr Bett geschoben, bevor Petunia oder ihre Mutter ihn gesehen hatten.

Ich habe doch nicht gesagt, dass Dad heute nach Hause kommen soll! Nur, früher als geplant sollt er zurückkommen", sagte Lily tonlos.

Ja, das hast du Lilian, aber schon im nächsten Satz hast du erwähnt, was für ein besonderer Tag heute sei. Du konntest es doch an einer Hand abzählen, dass dein Vater heute kommen würde", sagte ihre Mutter vorwurfsvoll und begutachtete angewidert den Kimono, den Lily immer noch trug.

Und zieh endlich dieses hässliche Ding aus! Du bist nicht mehr in Japan", keifte sie und verließ ohne ein weiteres Wort Lily' s Zimmer.

Fassungslos starrte Lily auf ihre Zimmertür, durch die ihre Mutter, ohne ein Wort des Trostes, verschwunden war. Das nächste, woran Lily sich erinnern konnte, war, dass sie den Wirt vom tropfenden Kessel um etwas Flohpulver gebeten hatte. Bis heute wusste sie nicht, wie sie dorthin gekommen war und woher James wusste, dass sie nach Hogwarts gefloht war.

Als Lily in Hogwarts, aus Dumbledores Kamin stieg, lief sie, ohne darauf zu achten, ob ihr Schulleiter dort war oder nicht, zum Nordturm. Dort angekommen, stieß Lily die Tür mit einer Wucht auf, dass diese an die Wand schlug.

Nein", schrie Lily immer und immer wieder und ihre Stimme hallte gespenstisch über die verlassene Länderein. In ihrem tiefen Schmerz kletterte Lily auf die Brüstung, um ihrem geliebten Dad zu folgen. Gerade noch rechtzeitig, konnte James Lily festhalten und von der Brüstung ziehen. Wie von Sinnen schlug und trat Lily um sich, wobei James den einen oder anderen Schlag abbekam. Er wusste, dass Lily nicht zu den Schwächsten zählte, aber solch eine Kraft, hatte er ihr dann doch nicht zugetraut. Nur mit viel Mühe, konnte James Lily davon abhalten, wieder auf die Brüstung zu klettern und hinunter zu springen. Es dauerte fast zwei Stunden, bis Lily sich soweit beruhigt hatte, dass James sie los lassen konnte. Lily reagierte damals wie heute, nur das James diesmal keine blaue Flecken und Kratzspuren hatte.

Als Lily James ansah, wusste sie, dass er an dasselbe wie sie gedacht hatte und ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. James war sich, in diesem Moment ganz sicher, dass er Lily doch noch umstimmen konnte. Er legte seinen Arm um Lily, zog sie sanft an sich und küsste sie zärtlich auf die Stirn.

„Du weißt noch, wo ich ihn aufbewahre?"

„Jaaaaaa", nickte Lily dankbar und strahlte James an, worauf dieser ihr noch einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze gab.

„Sag ihm bitte nicht wo ich bin, James, ja?"

James machte ein Gesicht, als ob er darüber nachdenken müsste, dann lachte er leise auf.

„Ich werde sie dir heute alle vom Hals halten, versprochen, aber ich habe auch eine kleine Bitte an dich. Morgen Abend ist der alljährliche Ball vom Ministerium und ich möchte, dass du mitkommst", brachte James seine Bitte vor und sah Lily erwartungsvoll an.

Er kannte ihre Antwort und behielt Recht.

„Ich würde ja gerne mit dir zum Ball gehen, aber ich habe nichts anzuziehen", meinte Lily entschuldigend und sah James auch so an.

Dieser zog eine Augenbraue hoch und schüttelte lächelnd den Kopf.

„Netter Versuch, doch ich weiß es besser. In deinem Kleiderschrank hängt seit zwei Jahren ein wunderschöner Kimono, der nur darauf wartet, dass du ihn anziehst", sagte James ernst und hob ihren Kopf, so dass Lily ihn ansehen musste.

Lily keuchte erschrocken auf.

„Das kann ich nicht James", rief sie und schüttelte energisch den Kopf.

„Oh doch, du kannst!"

„Nein, kann ich nicht!"

„Und was spricht dagegen?"

Lily überlegte einen Moment und musste feststellen, dass es eigentlich keinen wirklichen Grund gab, warum sie den Kimono nicht anziehen wollte.

„Er wird mir nicht mehr passen. Schließlich bin ich gewachsen", meinte sie trotzig und schob ihre Unterlippe vor.

James unterdrückte ein Lachen und schob Lily ein Stück von sich weg.

„Also, wenn ich ehrlich bin, kann ich keinen großen Unterschied feststellen. Höchstens, dass du an einigen Stellen etwas runder geworden bist", stellte er todernst fest, worauf Lily empört aufschrie.

„Soll ich deinen Besen ganz lassen?" zischte sie und ging zum Kamin.

„Ich bitte darum", lachte James.

„Oder ich erzähl den Anderen, wo du bist", neckte er sie.

„Das machst du nicht, oder?" fragte Lily vorsichtig und ging zu James zurück.

„Ich werde es niemanden sagen."

„Und ich werde mir die Sache mit dem Ball überlegen", versprach Lily und strich James sanft über die Wange, bevor sie in den Kamin stieg und verschwand.

Seufzend dreht James sich um und verließ das Büro seines Vaters. Er überlegte gerade, ob er das Ministerium heimlich verlassen, oder sich abmelden sollte, als Moody und sein Dad vor ihm standen.

„Wo ist Krümel?" wollte Moody wissen und blickte an James vorbei ins Büro.

James verdrehte darauf hin nur die Augen.

„Lily braucht ein bisschen Zeit für sich. Gönnt ihr ein paar Stunden Ruhe", sagte James und sah die Beiden eindringlich an.

„Dad, du hast doch sicher nichts dagegen, dass ich mir für den Rest des Tages auch frei nehme, oder?" Und ohne die Antwort seines Vaters abzuwarten, ging James zurück in dessen Büro, stieg in den Kamin und verschwand.

Mortimer Potter, der seinen Sohn davon abhalten wollte, wurde von seinem Stellvertreter daran gehindert.

„Lass ihn Mortimer. Ich bin mir sicher, dass James weiß, wo Lily ist, und er wird schon ein Auge auf sie haben", sagte Alastor ruhig.

„Davon können sie ausgehen. Den Beiden wird schon nichts passieren", grinste Sirius die Auroren an.

„Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ihr wisst, wo James und Lily sind, oder?" verlangte Mortimer zu wissen und sah Sirius und Alastor vorwurfsvoll an.

„Wissen tuich es nicht, aber ich kann es mir denken", meinte Sirius wahrheitsgemäß und ließ die Beiden wieder alleine.

„Darf ich auch wissen, was alle anscheinend schon wissen", rief Mortimer nun sichtlich verärgert.

„Wir wissen nicht mehr als du! Wir zählen nur eins und eins zusammen. Komm mit, ich werde es dir erzählen", beschwichtigte Alastor Moody seinen Chef und schob ihn in sein Büro, von wo aus James nach Hogwarts gefloht war.

„Ah, ich dachte mir schon, dass du auch kommen würdest, James", begrüßte Albus Dumbledore seinen Schüler.

„Guten Tag Professor. Ist Lily schon draußen?" wollte James wissen und blickte aus dem Fenster.

„Sicher, sie hat sich nicht lange hier aufgehalten. Gehe ich Recht in der Annahme, dass ihr zwei euch ausgesprochen habt?"

„Haben wir. Ja", seufzte James und blickte wieder aus dem Fenster.

Was er sah, ließ ihm die Nackenhaare zu Berge stehen.

„Zieh den Besen hoch", rief James, dabei fuchtelte er wie wild mit den Armen, was Dumbledore zum Schmunzeln brachte.

„Jetzt weißt du, was die anderen durchmachen, wenn du solche Manöver fliegst, James", entgegnete der Schulleiter und sah James amüsiert an.

„Ich fliege nicht so, oder doch?" der Professor nickte nur.

Stöhnend ließ James sich in den Sessel fallen und verdrehte die Augen, als ihn ein lautes „Jippieh" wieder hochfahren ließ. Entsetzt starrte James aus dem Fenster und sah, wie Lily aus 25 Meter Höhe auf den Boden zuraste, den Besen kurz vorher herum riss und einen Looping flog.

„Ich habe es geschafft", jubilierte der Rotschopf und klatschte begeistert in die Hände.

James hingegen, fuhr sich nervös durch die Haare und stieß die Luft, die er vorher angehalten hat, wieder aus.

„Möchtest du einen Tee?"

„Nein Danke, lieber einen Feuerwhisky", antwortete James, der etwas blass um die Nase geworden war.

„Ein Butterbier würde ich erlauben", gluckste der Schulleiter bei James Anblick und schwenkte den Zauberstab.

Sekunden später standen zwei Flaschen Butterbier auf dem Tisch. Dankbar nahm James einen Schluck und setzte sich wieder hin.

„Hast du mit Lily über den Ball gesprochen?" lenkte der Professor James ab.

„Ja, habe ich. Sie will es sich noch überlegen", antwortete James nachdenklich.

„Das ist gut. Wann erwartest du deinen Gast?"

„Morgen, um die Mittagszeit. Ich würde gerne bei seiner Ankunft hier sein."

„Ich habe nichts dagegen James. Soll Lily auch dabei sein?" erkundigte sich Dumbledore.

„Eigentlich schon."

„Das dachte ich mir. Ich habe schon ein paar Sachen für euch in den Gemeinschaftsraum bringen lassen."

„Danke Sir", bedankte James sich verschmitzt.

Ihm war völlig klar, dass Dumbledore davon ausging, dass Lily und er in einem Schlafsaal übernachten würden.

„Wenn ihr etwas braucht, sagt einfach einem der Hauselfen Bescheid, oder geht selbst in die Küche. Ich werde deine Eltern davon abhalten, nach dir zu suchen", sagte Dumbledore freundlich und lehnte sich in seinem Sessel zurück.

„Danke Professor, bis später!" Mit diesen Worten stand James auf und ging in den Gryffindorturm, wo er sich seine Tasche schnappte und in seinen Schlafsaal ging. In Gedanken an Lily schlief er irgendwann ein. Lily drehte noch ein paar Runden über dem Quiddichfeld, bevor sie völlig verschwitzt in ihren Gemeinschaftsraum ging. Es überraschte sie kein bisschen, dass sie ihre Tasche dort vorfand. Voller Vorfreude, auf eine erfrischende Dusche, nahm Lily ihre Tasche und rannte schon fast die Stufen zu ihrem Schlafsaal hoch.

Die Sonne ging bereits unter, als Lily wieder aus dem Badezimmer kam. Sie überlegte, was sie anziehen sollte, als ihr einfiel, dass ja noch Ferien waren.

„Es reicht, wenn ich meinen Hausanzug anziehe", überlegte sie laut, während sie ihre Haare kämmte.

„Ob James auch schon da ist?" fragte sie sich, als sie die Treppen zu seinem Schlafsaal hochstieg.

Leise öffnete Lily die Tür und schaute hinein. James lag immer noch schlafend auf seinem Bett und hielt etwas in seiner Hand. Leise, um ihn nicht zu wecken, schlich Lily zu seinem Bett und sah, dass James ein Photo in der Hand hielt. Es zeigte sie Beide auf dem letzten Weihnachtsball. Ein Lächeln huschte Lily über das Gesicht, als sie daran zurück dachte. Sie versuchte, James das Photo aus der Hand zu nehmen, doch er hielt es so fest, dass es bestimmt zerrissen wäre, wenn Lily fester daran gezogen hätte. Darum nahm sie James nur seine Brille ab, legte sie auf seinen Nachtschrank und strich ihm zärtlich ein paar Haare aus dem Gesicht.

„Ich habe dich lieb", flüsterte sie leise und küsste James sanft auf die Stirn.

Liebevoll schaute sie James noch einen Moment an, bevor sie das Zimmer wieder verließ.

„Ich werde erstmal in die Küche gehen", entschied Lily und machte sich auf den Weg dorthin.

„Möchtest du zu mir?" hörte Lily plötzlich die Stimme ihres Schulleiters hinter sich.

„Eigentlich wollte ich in die Küche gehen!"

„Verstehe, die Fliegerei hat dich hungrig gemacht", meinte Dumbledore vergnügt.

„Nein, essen werde ich erst später mit James. Jetzt trinke ich nur einen Tee", stellte Lily klar.

„James ist auch hier?" tat Dumbledore überrascht, worauf Lily anfing zu lachen.

„Als wenn sie das nicht wüssten Professor", gigelte sie gespielt empört.

„Er kam ein paar Minuten nach dir an. Lily, du solltest James nicht so erschrecken. Der Arme verlangte sogar nach einem Feuerwhisky, als du diesen Sturzflug ausprobiert hast."

„Wirklich? Oh, das ist klasse", entgegnete Lily freudestrahlend.

Ich hoffe, es hat euch gefallen

liebe Grüße jas