„Kommt ihr beiden zum Essen? Unsere Gäste müssten auch gleich da sein." Doch alles was Marron sah, war ihr Ehemann liegend auf dem Boden, mit seine Tochter rangelnd.
Nichts als Unfug im Kopf. Da hörte Marron es an der Tür klingeln.
„Chiaki machst du bitte auf?"
Sofort sprang dieser auf und setzte seine Tochter auf seine Schultern.
Langsam wird sie dafür aber wirklich zu schwer. Er berührte den Tür Knopf und drehte ihn gegen den Uhrzeigersinn um so die Tür zu öffnen. Vor der Türschwelle standen, wie auch nicht anders zu erwarten gewesen war Miyako, Yamato und der kleine Shinji.
„Hallo. Es tut uns leid aber wir mussten erst noch auf Shinji warten, er wollte sich ganz besonders fein machen. Allerdings weis keiner so richtig warum."
Chiaki ließ Natzuki von seinen Schultern steigen und wandte sich dann Shinji zu.
„Und, hast du was gefunden Access?" fragte Chiaki leise.
Doch Shinji schüttelt nur den Kopf und zog einen Schmollmund.
Natzuki kam hinter den Füßen ihres Vaters hervor.
Der schon wieder? Natzuki konnte es nicht glauben, hatte sie doch gerade versucht ihn loszuwerden. Shinji nervte sie mehr als eine Horde Bienen, die konnte sie wenigstens bekämpfen. Der Ex-Engel liebte seine Fynn noch immer und ließ keine Gelegenheit unversucht, sie an ihre frühere Liebe zu erinnern. Doch Natzuki wollte nichts davon wissen, schließlich war sie erst zwölf und es gab da einen ganz anderen Jungen in den sie verliebt war, und dieser war ihrem Verehrer kein bisschen ähnlich.
Marron hörte die Stimmen, die aus dem Flur schallten und bog sogleich um die Ecke um ihre Freunde zu begrüßten.
„Setzt euch doch, das Essen ist in einer Minute fertig." Erklärte sie.
Chiaki führte seine Gäste an den Tisch der in Mitte des Raumes stand. Er war wunderschön gedeckt. Es lag eine weiße Tischdecke darauf, die beinahe bis zum Boden reichte und am Rand mit Goldbändern verziert war, auf dem Tisch vor dem Balkon. Auf dem Tisch selbst waren vier Kerzen aufgestellt, die Chiaki gerade angezündet hatte. Das Gedeck war mit blauen Rändern und leichten Schneeglöckchen umrandet. Dazu waren für jeden Platz zwei Weingläser und jeweils drei Bestecke and jeder Seite zu finden.
„Liebling hilfst du mir mal?" rief Marron aus der Küche.
„Entschuldigt mich." Bat Chiaki Miyako und die anderen.
„Kannst du den Vogel anschneiden und ihn dann auf den Tisch stellen?" Chiaki sah wie hart seine Frau an diesem Essen gearbeitet hatte. Marron war immer so fleißig und verlangte nichts als Gegenleistung. Er konnte gar nicht beschreiben wie sehr er sie liebte. Marron war so in Gedanken versunken das sie es kaum bemerkte als ihr Chiaki einen Kuss auf ihren Entzückenden Hals gab.
„Ich liebe dich." Flüsterte er in ihr Ohr.
Sie drehte sich um und Umarmte Chiaki.
„Ich liebe dich auch. Ich bin Gott so dankbar, dass es euch gibt." Chiaki hielt etwas Abstand von seiner Frau und kehrte ihr dabei den Rücken zu.
„Hängst du immer noch an diesem Typen. Du gehörst mir vergiss das nicht." In diesem Moment umschlang er sie, sehr besitzergreifend.
„Er ist unser Schöpfer, natürlich häng ich an ihm." Chiaki verzog beleidigt sein Gesicht.
„Trotzdem, den einzigen den ich je richtig geliebt habe und je lieben werde ist jemand ganz anderes. Aber, das möchtest du wahrscheinlich sowieso nicht hören." Sie drehte sich wieder um und kochte weiter an ihrem Essen. Doch Chiaki ließ ihr keinen freien Moment und drehte sich zu ihr.
„Wer? Wer ist es?" fragte er eifersüchtig.
„Es ist Adam." Lächelte sie ihn an. Chiaki war dankbar über diese Antwort und konnte sich ein lachen nicht mehr verkneifen.
„Was ist denn hier so lustig? Darf man mitmachen?" Yamato stand in der Tür und wollte eigentlich helfen das Essen auf den Tisch zu bringen.
„Oh, stöhr ich?"
Chiaki blickte zurück. Und errötete leicht als er seinen alten Freund im Türrahmen stehen sah. Er räusperte sich.
„Nein, nein ist schon in Ordnung. Komm rein." Marron versuchte ihrem Mann zur Hand zu gehen.
„Yamato wärst du so lieb das Gemüse auf den Tisch zu stellen?"
Nachdem sie den Tisch wieder abgeräumt und sich Miyako und Yamato von ihren Freunden verabschiedet hatten, brachte Marron ihre Tochter ins Bett. Sie deckte sie zu und gab ihr einen Gute Nacht Kuss auf die Stirn.
„Schlaf schön mein Engel." Sie strich ihr eine Strähne aus ihrem Gesicht und sah sie noch einen Moment an, bevor sie aus dem Zimmer ging. Sie öffnete die Tür und ein leichter kalter Hauch strich ihr sanft übers Gesicht. Marron sah sich noch einmal um. Natzuki sah so friedlich aus.
„Ich vermiss dich Fynn. Komm bald zurück zu mir." Dann schloss sie leise und sacht die Tür. Bevor sie ging hielt sie noch einen Moment lang inne und verweilte an der Tür. Chiaki kam gerade aus dem Bad, als er Marron dort stehen sah. Er ging hinüber zu ihr und legte ihr seine Hand auf die Schulter.
„Sie wird sich bald wieder daran erinnern, da bin ich mir sicher."
„Ich weis irgendwann wird es soweit sein, doch bis es soweit ist, werde ich noch warten müssen, ich kann ja schließlich nichts ändern." Mit diesen Worten drehte sie sich zu Chiaki um und lächelte ihn, sorglos an.
„Du musst nicht immer so tun als wärst du die stärkste Frau auf der ganzen Welt, denn auch wenn du weinst oder in großer Gefahr bist, bist du für mich die Tapferste Frau auf dieser Erde. Ich werde immer da sein um dich aufzufangen. Das verspreche ich dir." Chiaki sah die Anspannung in ihrem Gesicht. Was sollte er tun. Er kannte Marron jetzt schon so lange und er wusste noch immer nicht was er tun sollte wenn sie verzweifelt war. Marron lächelte noch immer aber diesmal war es mehr gezwungen als freiwillig. Eine einzelne Träne glitzerte in ihren Augen sie wollte nicht heraus kommen, bis Chiaki seinen Zeigefinger an ihr Auge legte und so die Träne aufnahm. Marron sank in Chiakis Armen zu Boden und brach vor Natzukis Zimmer in Tränen aus.
„Ich vermisse sie so sehr. Wieso kann sie sich nicht mehr daran erinnern wer sie ist. Wieso kann Shinji es und meine kleine Tochter nicht?"
