Natzuki zündete ein Teelicht an und stellte es vorsichtig in den Kürbis, den sie am vorigen Tag, in mühseliger Arbeit ausgehöhlt hatte und der jetzt auf der Terrasse seinen Platz gefunden hatte.

„Heute Nacht ist Halloween. Hast irgendetwas bestimmtes vor?"

„Wie bist du hier reingekommen? Shinji?"

„Deine Mutter hat mich reingelassen. Also was machst du? Wie verkleidest du dich?"

Sie blickte über ihre Schulter und sah ihn flüchtig an.

„Ich geh als Jeanne D'arc. Als was verkleidest du dich? Doch nicht etwa schon wieder als Sindbad?"

„Was hast du denn gedacht? Gewohnheiten soll man nicht aufgeben." Erklährte er ihr. Dann sehen wir uns bestimmt heute Abend." Entgegnete er und verschwand durch die Schiebetür ins Wohnzimmer.

Natzuki sah in den Himmel. Die Sterne zeigten sich am blauen Phirmament. Sie liefen den ganzen Tag vor der Sonne weg und nun konnten sie sich in all ihrer Pracht zeigen.

Ein Vogel ließ sich auf dem Gerüst der Terrasse nieder und zwitscherte fröhlich sein Abendlied.

Wie süss er ist. Ja du hast es gut, du musst niemanden beeindrucken oder bestimmte Leute verscheuchen. Du kannst einfach wegfliegen. Sie sah ihn an und bewunderte ihn um seine Freiheit. Doch er gab keinen Ton mehr von sich. Er war wie erstarrt. Sie blickte ins Wohnzimmer und auch ihr Vater und Shinji die sich gerade ein großes Ehrenwort gaben waren wie versteinert.

„Aber, Was?" Sie konnte sich nicht erklären was gerade passierte.

„Da bist du ja. Zwölf Jahre hatte ich dich gesucht und gerade hier musst du dich verstecken. Kein Originelles Versteck aber doch ein sehr kluges. Sich in den Körper, der Tochter unseres größten Feindes zu schleichen und so die vorbestimmte Seele daran zu hindern einzudringen. Ich sehe schon, ich habe dir alles beigebracht was ich konnte."

Natzuki war beinahe genau so versteinert wie der Rest der Welt.

„Wer bist du?"

„Oh, ich sehe. Du kannst dich nicht mehr an mich erinnern. Ich bin dein Schöpfer. Ich bin Satan."

Natzuki schrak zusammen. Was sollte das alles hier? Vor ein paar Minuten hatte sie noch gedachte, dass schlechte Noten ihr größtes Problem seien und nun hörte sie eine gewaltige Stimme die von überall herzukommen schien und die ganze Welt in eine Art von Starre versetzt hatte.

„Keine Sorge mein dunkler Engel, ich werde auf dich Aufpassen. Denn heute stehen die Planeten in einer Reihe. Einen günstigeren Moment gibt es nie wieder. Endlich werden wir die Macht besitzen Gott von seinem Thron zu stürzen."

Natzuki glaubte nicht was sie da hörte. Gott, Satan? So etwas gab es doch gar nicht. Die Erstarrung ließ nach und auch der Vogel konnte sich wieder bewegen und Trillerte sein Lied weiter als wenn nichts passiert wäre. Selbst Shinji und ihr Vater machten da weiter wo sie aufgehört hatten.

„Das muss ein Traum gewesen sein. Ich hab wohl einen Schlag auf den Kopf bekommen." Das war der einzige Weg um sich das gerade passierte geschehen zu erklären.

„Natzuki kommst du? Du musst dich doch noch umziehen." Marron schob die Schiebetür auf, um ihre Tochter auf die Verstreichende Zeit aufmerksam zu machen. Sie sah das Vollkommen Verstöhrte Gesicht ihrer Tochter.

„Liebes alles in Ordnung? Du bist so blass." Marron ging auf Natzuki zu und nahm sie in den Arm.

Wie gerne hätte sie ihrer Mutter von ihrem Erlebnis erzählt. Doch diese hätte ihr nie im Leben geglaubt. Sie hätte sie für Verrückt gehalten. Also entschloss das Mädchen, den Vorfall, für sich zu behalten. Zumindest fürs erste.

Sie sah ihre Mutter an und holte hörbar Luft. Sie wollte ihrer Mutter erzählen was passiert war.

Nein, das darfst du nicht. Es ist noch nicht die Zeit. Warte noch. In ihrem Kopf tauchte die gleiche Stimme die sie vorhin gehört hatte schon wieder auf.

Sie schloss ihren Mund wieder und schüttelte ihren Kopf.

„Nein es ist alles in Ordnung, ich hab nur eine Spinne gesehen." Mit diesen Worte klammerte sich Natzuki an ihre Mutter und Marron hielt ihre Tochter noch fester im Arm.

„Fertig!" Rief Natzuki und präsentierte sich ihren Eltern.

„Tada."

„Du siehst umwerfend aus. Wie ein Engel." Chiaki war von dem Aussehen seiner Tochter begeistert.

„Du siehst aus wie die wirkliche Jeanne D'arc. Jetzt fehlt nur noch Sindbad an deiner Seite." Er grinste weil er genau wusste das seine Tochter es hasste von Shinji zu hören.

„Na dann wird ich deinen Komplizen mal holen gehen."